Hirnschädigung nach Schlaganfall: Ursachen, Folgen und Behandlung

Ein Schlaganfall ist eine schwerwiegende Erkrankung des Gehirns, die durch eine plötzliche Unterbrechung der Blutzufuhr oder eine Blutung verursacht wird. Dies führt zu einer Schädigung des Hirngewebes, was eine Vielzahl von neurologischen, neuropsychologischen und psychischen Folgen haben kann. Jährlich erleiden weltweit etwa 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall, von denen 5 Millionen sterben und weitere 5 Millionen dauerhaft beeinträchtigt bleiben. In Deutschland werden jährlich etwa 270.000 Schlaganfälle diagnostiziert.

Ursachen eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall wird durch eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns verursacht, entweder durch einen Gefäßverschluss (ischämischer Schlaganfall) oder eine Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall).

Ischämischer Schlaganfall

Der ischämische Schlaganfall, auch "weißer Schlaganfall" genannt, ist die häufigste Form und macht etwa 87 % aller Schlaganfälle aus. Er entsteht, wenn eine Arterie, die das Gehirn mit Blut versorgt, verstopft wird. Dies kann durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) geschehen, das sich in einer Arterie im Gehirn bildet (Thrombose) oder von anderswo im Körper ins Gehirn wandert (Embolie). Risikofaktoren für einen ischämischen Schlaganfall sind:

  • Arteriosklerose: "Verkalkung" der Arterienwände, die zu Verengungen und Blutgerinnseln führen kann.
  • Vorhofflimmern: Eine Herzrhythmusstörung, die die Bildung von Blutgerinnseln im Herzen begünstigt.
  • Hoher Blutdruck (Hypertonie)
  • Diabetes mellitus
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Veranlagung

In seltenen Fällen können auch andere Erkrankungen oder iatrogene Eingriffe eine Ischämie fördern, wie beispielsweise hämatologische Erkrankungen, Vaskulitiden, Gefäßkompressionen durch Tumore, Gefäßdissektionen, spezielle Infektionen, Arzneimittel, paradoxe Embolie, Migräne, iatrogene Interventionen oder Drogenkonsum.

Hämorrhagischer Schlaganfall

Der hämorrhagische Schlaganfall, auch "roter Schlaganfall" genannt, entsteht, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt und es zu einer Blutung kommt. Man unterscheidet zwischen intrazerebralen Blutungen (ICB), bei denen das Blut in das Hirnparenchym gelangt, und Subarachnoidalblutungen (SAB), bei denen das Blut in den Subarachnoidalraum zwischen den Hirnhäuten gelangt. Ursachen für einen hämorrhagischen Schlaganfall sind:

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  • Hoher Blutdruck: Kann die Wände der Blutgefäße schwächen und zum Platzen bringen.
  • Hirnaneurysmen: Ausbuchtungen in den Wänden der Blutgefäße, die platzen können.
  • Arteriovenöse Malformationen (AVM): Angeborene Fehlbildungen der Blutgefäße, die zum Platzen neigen.
  • Amyloidangiopathie: Ablagerung von Amyloid in den Wänden der Blutgefäße, was diese schwächt.
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten

Folgen eines Schlaganfalls

Die Folgen eines Schlaganfalls sind sehr unterschiedlich und hängen von der betroffenen Hirnregion, dem Ausmaß der Schädigung und der Zeit bis zur Behandlung ab. Einige Betroffene erholen sich schnell, während andere schwerste Behinderungen davontragen. Grundsätzlich lassen sich die Folgen in drei Bereiche unterteilen:

  • Neurologische Folgen (körperliche Auswirkungen/Motorik)
  • Neuropsychologische Folgen (Sinneswahrnehmung und kognitive Funktionen)
  • Psychische Folgen (Emotionen)

Neurologische Folgen

  • Halbseitige Lähmungen (Hemiparese/Hemiplegie): Betroffene können eine Körperhälfte nicht mehr richtig spüren und/oder kontrollieren. Eine halbseitige Gesichtslähmung ist etwa an einem herabhängenden Mundwinkel und schlaffem Augenlid erkennbar. Auch Sprechen, Kauen und Schlucken sind meist durch die Lähmung beeinträchtigt.
  • Spastik: Erhöhte Muskelspannung, die zu Steifheit und Bewegungseinschränkungen führen kann. Eine Spastik tritt in der Regel erst Wochen oder Monate nach dem Schlaganfall auf.
  • Koordinationsstörungen (Ataxie): Gestörte Koordination der Bewegungen, sowohl der Grobmotorik (Gehen) als auch der Feinmotorik (Schreiben).
  • Schluckstörungen (Dysphagie): Probleme beim Schlucken von Nahrung und Flüssigkeiten. Auf eine Schluckstörung kann unter anderem eine verlangsamte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, häufiges Verschlucken, Hustenanfälle oder Atemnot hinweisen. Fatal wirkt sich ein gestörter Schluck-Reflex aus, der auf einer Schädigung im Hirnstamm beruht. Ist dieser Reflex gestört und schließt der Kehldeckel nicht ordnungsgemäß, gelangt Nahrung in die Luftröhre und der Betroffene verschluckt sich (Aspiration). Das verursacht dann heftige Hustenattacken bis hin zu Erstickungsanfällen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Nahrungspartikel in die Lunge geraten und eine Lungen-Entzündung auslösen (Aspirations-Pneumonie).
  • Sprach- und Sprechstörungen (Aphasie/Dysarthrie): Schwierigkeiten, sich sprachlich auszudrücken oder Sprache zu verstehen. Eine Dysarthrophonie (früher auch Dysarthrie) genannt, ist eine ist eine Beeinträchtigung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen.
  • Sehstörungen: Verengtes Blickfeld (Tunnelblick), Ausfall des halben Gesichtsfelds (Hemianopsie), Doppeltsehen, Augenflimmern oder kurzzeitige Erblindung auf einem Auge.
  • Inkontinenz: Unfähigkeit, Blase oder Darm zu kontrollieren.
  • Epileptische Anfälle: Entstehen durch übermäßige Aktivität von Nervenzellen im Gehirn. Ein epileptischer Anfall entsteht dadurch, dass Nerven im Gehirn zu viele Signale abgeben - also übermäßig aktiv sind.

Neuropsychologische Folgen

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Aufgaben zu erledigen. Vorübergehende oder dauerhafte Schwierigkeiten mit der Konzentration und der Aufmerksamkeit sind relativ unabhängig von der betroffenen Hirnregion. Die Betroffenen brauchen deutlich länger für viele Aufgaben als vor dem Schlaganfall. Sie sind schnell abgelenkt oder ma­chen Fehler, wenn sie mehrere Dinge gleichzeitig erledigen. Vor allem neigen sie dazu, schnell erschöpft zu sein. Daher sind regelmäßige Pausen sehr wichtig, sodass es nicht zur völligen Erschöpfung kommt und lange Regenerationszeiten nötig werden.
  • Gedächtnisstörungen: Probleme, sich neue Informationen zu merken oder sich an vergangene Ereignisse zu erinnern. Auch Gedächtnisstörungen treten oft nach einem Schlaganfall auf. Während Betroffene mit starken Gedächtnisstörungen eine neuropsychologische Behandlung benötigen, können Patientinnen und Patienten mit leichteren Störungen auch spezielle Gedächtnisstrategien weiterhelfen. So kann es hel­fen, neuen Informationen mit besonderer Aufmerksamkeit zu begegnen. Zum Beispiel indem man sich mehr Zeit nimmt und für möglichst geringe Ablenkung sorgt. Dinge lassen sich zudem leichter einprägen, wenn sie sowohl bildlich als auch sprachlich erfasst werden. Und es ist hilfreich, das neue Wis­sen mit bereits bekanntem Wissen oder Emotionen zu ver­knüpfen. Zugleich kann es hilfreich sein, sich manche Dinge als Entlastung zu notieren.
  • Planungsstörungen: Schwierigkeiten, vorausschauend zu denken und Probleme zu lösen. Eine weitere mögliche kognitive Einschränkung nach Schlag­anfall ist die Planungsstörung. Betroffene haben Probleme, vorausschauend und problemlösend zu denken. Sie lassen sich leicht ablenken, sind weniger flexibel und spontan. Am wichtigsten ist es, dass Betroffene und Angehörige dieses Pro­blem anerkennen. Im Alltag können dann vorgeplante Abläu­fe helfen. Betroffene und Angehörige können sie gemeinsam erstellen. Wichtig ist, dass die Pläne immer genug Pausen und Zeitpuffer bieten.
  • Neglect: Störung der Wahrnehmung der betroffenen Körperseite oder des Raumes. Bei einem Neglect ist die Wahrnehmung der betroffenen Körperseite gestört.
  • Apraxie: Schwierigkeiten, komplexe Bewegungsabläufe auszuführen, obwohl die मोटरische Fähigkeiten intakt sind.
  • Agnosie: Unfähigkeit, Objekte, Personen oder Geräusche zu erkennen.

Psychische Folgen

  • Depressionen: Viele Schlaganfall-Betroffene leiden unter Depressionen.
  • Angststörungen: Eine Angststörung kann viele Auslöser haben.
  • Persönlichkeitsveränderungen: Veränderung des Charakters, z.B. Teilnahmslosigkeit, Reizbarkeit oder Aggressivität.

Es ist wichtig zu beachten, dass die neuropsychologischen und psychischen Folgen eines Schlaganfalls für Außenstehende oft schwer nachvollziehbar sind, aber das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können.

Diagnose eines Schlaganfalls

Die Diagnose eines Schlaganfalls muss schnellstmöglich erfolgen, um eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten. Die Verdachtsdiagnose wird in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) oder Angiographie bestätigt. Diese Untersuchungen helfen, die Art und den Ort des Schlaganfalls zu bestimmen.

Behandlung eines Schlaganfalls

Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Durchblutung des Gehirns wiederherzustellen (bei ischämischen Schlaganfällen) oder die Blutung zu stoppen (bei hämorrhagischen Schlaganfällen) und weitere Schäden zu verhindern.

Akuttherapie

  • Thrombolyse: Bei einem ischämischen Schlaganfall kann innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn eine Thrombolyse durchgeführt werden, bei der ein Medikament verabreicht wird, das das Blutgerinnsel auflöst.
  • Thrombektomie: Bei einem ischämischen Schlaganfall kann innerhalb von 6-24 Stunden nach Symptombeginn eine Thrombektomie durchgeführt werden, bei der das Blutgerinnsel mechanisch aus dem Gefäß entfernt wird. Im Bereich der Thrombektomie gibt es tatsächlich Heilungserfolge, die an Wunderheilung grenzen kann: Es gibt Fälle, in denen der Patient mit einer schwerstgradigen Lähmung in die Klinik kommt und bei Entlassung eine Woche später keinerlei Einschränkungen mehr hat - sofern er nach dem Schlaganfall schnell in die Klinik gebracht wurde. Das ist gar nicht mal so selten und natürlich ein riesiger Erfolg der medizinischen Therapie.
  • Chirurgische Eingriffe: Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kann eine Operation erforderlich sein, um die Blutung zu stoppen und den Druck im Gehirn zu reduzieren. Chirurgische Eingriffe spielen nicht selten eine entscheidende Rolle in der Behandlung hämorrhagischer Schlaganfälle bzw. Hirnblutungen, insbesondere wenn die Blutung auf ein rupturiertes Aneurysma zurückzuführen ist. Diese Operationen haben das Ziel, die Hirnblutungen zu stoppen und eine zweite, oft noch schwerere Blutung zu verhindern. Eine der häufigsten Techniken ist heute das endovaskuläre Coiling, bei dem ein dünner Draht in das Blutgefäß eingeführt wird und sich in das Aneurysma windet, um es durch nachfolgende Blutgerinnung abzudichten. Eine andere Methode ist das Anbringen von Clips an das Aneurysma. Dabei wird das Aneurysma von außen verschlossen, um zu verhindern, dass weiteres Blut in den Raum zwischen den Hirnhäuten gelangt.
  • Blutdruckkontrolle: Bei beiden Arten von Schlaganfällen ist es wichtig, den Blutdruck zu kontrollieren, um weitere Schäden zu verhindern.

Rehabilitation

Nach der Akuttherapie beginnt die Rehabilitation, um die verlorenen Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Rehabilitation kann Folgendes umfassen:

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  • Physiotherapie: Zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Häufige Probleme des Bewegungsapparates nach einem Hirninfarkt (z.B. Bewegungsabläufe, Koordination, Gleichgewichtssinn), behandeln wir in der Physio- und Sporttherapie. Dazu bieten wir eine Vielzahl verschiedener Konzepte und Trainingsgeräte für die Einzel- oder Gruppentherapie.
  • Ergotherapie: Zur Verbesserung der Selbstständigkeit im Alltag. Mit der Ergotherapie sollen Sie Ihre Selbstständigkeit im Alltag wiedererlangen. Dazu nutzen wir eine Vielzahl alltagsbezogener Übungen, die Ihre persönliche Wohnsituation berücksichtigen.
  • Sprachtherapie: Zur Verbesserung der Sprach- und Sprechfähigkeiten. Viele Patienten leiden nach einem Hirninfarkt unter Sprach- und Schluckstörungen. In störungsspezifischer Einzeltherapie behandeln wir Sprach- und Schluckstörungen mit verschiedenen Therapieangeboten. Falls nötig, sichern wir Ihre Ernährung über Sonden.
  • Neuropsychologische Therapie: Zur Behandlung von kognitiven Störungen wie Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Planungsstörungen. In computerassistierten Trainingsmodulen erfassen und verbessern wir Ihre Aufmerksamkeits-und Merkfähigkeitseinschränkungen. Sie lernen, spezielle Seheinschränkungen (Hemianopsie) zu kompensieren und Umsetzungsstrategien zu entwickeln.
  • Psychotherapie: Zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Problemen.

Die Rehabilitation sollte so früh wie möglich beginnen und individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sein.

Sekundärprävention

Nach einem Schlaganfall ist es wichtig, Maßnahmen zur Sekundärprävention zu ergreifen, um das Risiko eines erneuten Schlaganfalls zu verringern. Dazu gehören:

  • Kontrolle der Risikofaktoren: Behandlung von hohem Blutdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und anderen Risikofaktoren.
  • Gesunde Lebensweise: Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Rauchen und maßvoller Alkoholkonsum. Die besten Tipps zur Prävention eines Schlaganfalls sind letztendlich immer die Vermeidung von Risikofaktoren. Das heißt: Maßnahmen, die effektiv einem Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und letzten Endes auch Diabetes vorbeugen und verhindern. Dazu gehört im ersten Schritt, dass man sich vernünftig ernährt, das heißt eine balancierte, ausgewogene zum Beispiel mediterrane Diät zu sich führt. Also überwiegend Gemüse, nicht zu viel Fleisch, nicht zu viel Alkohol. Alkohol ist zwar nicht komplett verboten, aber nur in sehr geringen Mengen. Und natürlich ist ausreichende Bewegung sehr wichtig. 20 bis 30 Minuten Bewegung pro Tag, bei der man leicht schwitzt, ist ideal. Und wenn Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck vorliegen, sollte man die natürlich auch behandeln.
  • Medikamentöse Therapie: Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung, Blutdrucksenkung oder Cholesterinsenkung, je nach Bedarf.

Leben mit den Folgen eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall kann das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark verändern. Es ist wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um mit den Folgen des Schlaganfalls umzugehen.

Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten für Schlaganfall-Betroffene und ihre Angehörigen, wie z.B.:

  • Selbsthilfegruppen: Zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Unterstützung. Die Zusammenkunft mit Menschen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben, hilft bei der seelischen Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung. Als Betroffener bietet sich die Möglichkeit, sich innerhalb einer Selbsthilfegruppe gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. In Deutschland gibt es über 400 Schlaganfall- Selbsthilfegruppen.
  • Beratungsstellen: Für Informationen und Beratung zu allen Fragen rund um den Schlaganfall.
  • Pflegedienste: Für Unterstützung bei der täglichen Versorgung.
  • Rehabilitationskliniken: Für spezialisierte Rehabilitation.
  • Schlaganfall-Lotsen: Die den Patienten unterstützen, in die gewohnte Lebensumgebung zurückzukehren.

Auch die Angehörigen der Schlaganfallpatienten haben eine sehr wichtige Bedeutung im Rehabilitationsprozess. Sie begleiten den Patienten über einen manchmal sehr langen Zeitraum. Zu den belastenden Folgen für die Angehörigen zählen die Zunahme emotionaler und praktischer Anforderungen nach dem Schlaganfall, Veränderungen im familiären Zusammenleben sowie ein fortschreitender Verlust sozialer Kontakte. Aufgrund der erlebten Belastungen kann sich auch der Gesundheitszustand der Angehörigen deutlich verschlechtern, was sich zumeist in erhöhter Depressivität ausdrückt.2 Angehörige sollten daher sorgfältig auch auf ihr eigenes Wohl achten. Es ist wichtig, Unterstützung anzunehmen, wann immer es geht. Denn es gibt auch für Familienangehörige eine Reihe von Unterstützungsangebote wie Selbsthilfegruppen oder Beratungsangebote der Kliniken und Gemeinden.

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Prognose

Die Prognose nach einem Schlaganfall hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter des Patienten, der Schwere des Schlaganfalls, der Art der Behandlung und der Rehabilitation. Generell gilt: Je schneller die Behandlung beginnt und je intensiver die Rehabilitation ist, desto besser sind die Chancen auf eine gute Erholung.

Mit Disziplin, Durchhaltevermögen und der Unterstützung ihres Umfeldes gelingt es den meisten Schlaganfallpatienten, wieder zu einer guten Lebensqualität zurückzufinden. Zunächst ist es wichtig, dass sich Betroffene nicht aufgeben und auch in der häuslichen Umgebung das Training aus der Rehabilitation fortführen. Die kontinuierlichen Übungen können dazu beitragen, einen alltäglichen Rhythmus zu etablieren und das Selbstbewusstsein zu stärken. Betroffene sollten sich viel bewegen. Regelmäßige Bewegung kann Druckgeschwüre, Gelenkversteifungen und Beinvenenthrombosen verhindern. Bewegung bedeutet Selbstständigkeit im Sinne eines selbstbestimmten Lebens.

Schlaganfall erkennen: FAST-Test

Um einen Schlaganfall schnell zu erkennen und помощь holen zu können, ist es wichtig, die Symptome zu kennen. Der FAST-Test kann dabei helfen:

  • F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
  • A (Arms): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Kann die Person beide Arme gleichmäßig heben?
  • S (Speech): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder undeutlich?
  • T (Time): Wenn eines dieser Symptome auftritt, wählen Sie sofort den Notruf (112)!

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