Selbstliebe ist die Basis für ein glückliches und zufriedenes Leben. Viele Menschen streben danach, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, selbstbewusster zu sein oder sich einfach wohler zu fühlen. Es ist wichtig zu erkennen, wann man andere mit seinen Problemen überlastet und wie man eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufbauen kann.
Warnsignale für mangelnde Selbstliebe
Es gibt Warnsignale, die darauf hindeuten, dass einem eine mitfühlende Art der Selbstliebe fehlt. Diese Warnsignale zu erkennen, ist der erste Schritt zur Veränderung.
1. "Ich bin nicht gut genug"
Der Satz "Ich bin nicht gut genug" ist ein deutliches Zeichen für mangelnde Selbstliebe. Wer diesen Satz oft von sich selbst hört, hat wahrscheinlich gelernt, dass alles, was er tut, nicht gut genug ist. Es ist wichtig zu erkennen, dass dies nicht die Wahrheit ist und dass man es ändern kann.
Lösung: Sich selbst annehmen und dankbar für jeden Tag sein. Das volle Potenzial akzeptieren und ausschöpfen.
2. Negative Denkweisen im Unterbewusstsein
Das Unterbewusstsein beeinflusst das Leben stark. Negative Denkweisen im Unterbewusstsein können dazu führen, dass man sich selbst im Weg steht.
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Lösung: Negative Denkweisen wahrnehmen und hinterfragen. Sie mit positiven Denkweisen ersetzen und so das Unterbewusstsein "umprogrammieren".
3. Ständiges Vergleichen mit anderen
Sich ständig mit anderen zu vergleichen, führt dazu, dass man immer verliert. Jeder ist unterschiedlich, jeder hat Stärken und Schwächen.
Lösung: Sich weniger mit anderen vergleichen und glücklich sein, so wie man ist. Sich eventuell mit sich selbst vergleichen und zwar vorwiegend.
4. Alles persönlich nehmen
Wenn man mit sich selbst unzufrieden ist, neigt man dazu, alles auf sich zu beziehen. Kritik wird persönlich genommen und man fühlt sich schnell angegriffen.
Lösung: Sich emotional und rational abgrenzen und sich nicht schlecht dabei fühlen. Erkennen, dass Kritik nichts mit der Person zu tun hat.
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5. Unzufriedenheit mit sich selbst
Viele Menschen haben etwas an sich auszusetzen. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass man Makel hat und Fehler macht. Menschen sind nicht perfekt.
Lösung: Sich selbst so akzeptieren, wie man ist. Über die eigenen Fehler lachen und sich nicht für Schönheitsmakel runterziehen.
6. Sich selbst grundlos runtermachen
Sich selbst für Dinge, die nicht so gelaufen sind, wie man sie wollte, runterzumachen, ist nicht hilfreich. Am Ende ist man nur noch mehr demotiviert und hat keine Lust mehr, irgendetwas zu machen.
Lösung: Fehler akzeptieren, eventuell daraus lernen und weitermachen. Sich selbst auf eine wertschätzende und unterstützende Art und Weise lieben.
7. Andere für alles verantwortlich machen
Immer sind die anderen Schuld! Zu wenig Eigenverantwortung deutet auf ein geringes Selbstwertgefühl hin.
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Lösung: Die Verantwortung für die eigenen Taten übernehmen, selbst wenn die Konsequenzen nicht rosig aussehen. Aufhören, andere für das eigene Leben und die eigene Unzufriedenheit schuldig zu machen.
8. Angst vor Nähe und Ablehnung von Liebe
Eventuell hat man oft schlechte Beziehungserfahrungen gemacht und hat Angst, das Gleiche nochmal durchzumachen. Es ist auch schwierig, Liebe überhaupt anzunehmen, wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat.
Lösung: Akzeptieren, dass man Liebe verdient. Die Maske und den Schutzpanzer ablegen.
9. Schwierigkeiten, sich abzugrenzen und Nein zu sagen
Abgrenzen oder Nein-sagen fällt schwer, wenn man sich nicht selbst akzeptiert. Man ist davon abhängig, dass andere den eigenen Wert bestätigen.
Lösung: Lernen, Nein zu sagen, weil es total angebracht ist. Erkennen, dass man so oder so wertvoll und liebenswert ist, auch wenn andere es nicht toll finden, dass man Nein gesagt hat.
Energieräuber erkennen und sich abgrenzen
Oftmals sind es Personen, die ihr eigenes Leben und ihre eigenen Bedürfnisse derart in den Vordergrund stellen, von anderen Aufmerksamkeit und oftmals auch Hilfestellung einfordern, ohne zu merken, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine auf der Welt sind und andere auch ihre „Päckchen zu tragen haben“. Es ist wichtig, sich von solchen Menschen zu lösen, damit die Energie, die man täglich in großem Maße braucht, um den Alltag zu bewältigen, nicht unnötig verschwendet wird.
Strategien:
- Ignorieren: Das Schlimmste, was man Energieräubern antun kann, ist, sie zu ignorieren.
- Distanzieren: Wenn man realisiert hat, dass einem bestimmte Menschen nicht (mehr) gut tun, dass sie einen runterziehen, dass sie einen ausgenutzt haben oder schlecht über einen sprechen, distanziere dich von ihnen.
- Zeitlichen Abstand schaffen: Reagiere nicht immer sofort auf eine Anfrage, eine Bitte, eine Kritik oder Provokation desjenigen.
- Manipulation erkennen: Manche Personen, die einem nicht gut tun, haben das Talent, andere zu beeinflussen. Sie verfügen über Manipulationstaktiken (unbewusst oder auch bewusst), die dazu führen, dass andere Mitleid haben, ihre Überzeugung ändern, Kompromisse eingehen und sich instrumentalisieren lassen.
- Bei den eigenen Gefühlen bleiben: Nimm das mögliche Gefühl von Enttäuschung oder Frust oder Wut deines Gegenübers wahr, aber lass nicht zu, dass es sich auf dich überträgt.
- Nein sagen: Traue dich, „nein“ zu sagen - auch wenn du weißt, dass es deinem Gegenüber nicht gefallen wird, auch wenn du weißt, dass du damit jemanden enttäuschst, auch wenn du weißt, dass du mit diesem „nein“ einen Eindruck vermittelst, den du eigentlich nicht vermitteln möchtest.
- Loslassen: Habe Mut, loszulassen. Dinge kommen und gehen, das ist auch bei Menschen so. Und manches lässt sich nicht ändern, es passt einfach nicht zu uns.
- Sich selbst hinterfragen: Vergiss nicht, auch dich selbst zu hinterfragen und dir zu überlegen, ob und falls ja, warum, du bereits Menschen vereinnahmt, manipuliert, benutzt und womöglich wieder fallen gelassen hast und was daraus entstanden ist - bei demjenigen, sofern du es weißt - und bei dir.
- Auf die positiven Beziehungen konzentrieren: Konzentriere dich auf die Menschen, die dir gut tun, die dich schätzen und bei denen du von Herzen gibst.
Sich nicht ärgern lassen
Schwierige Menschen reizen uns. Kurzum: Schwierige Menschen sind Menschen, die wir nicht verstehen UND mit denen wir nicht fertig werden. Sich nicht ärgern zu lassen, ist wichtig für die Gesundheit, die Lebensqualität und die Beziehungen.
Warum Ärger schadet:
- Ärger macht krank.
- Ärger raubt kostbare Lebenszeit.
- Ärger beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit.
- Ärger zu unterdrücken kostet viel psychische Energie.
- Ärger macht Falten.
- Ärger ist hochansteckend.
- Ärger beschädigt Beziehungen.
Strategien, um den Ärger abperlen zu lassen:
- Objektive Beschreibung: Beschreibe in Gedanken oder auch schriftlich, was tatsächlich, ganz objektiv, geschehen ist. Ohne Emotionen und subjektive Meinung oder Bewertung.
- Wissenschaftlicher Kommentar: Kommentiere wie ein Wissenschaftler: „Ach, dieses Verhalten ist ja interessant/merkwürdig.“
- Nicht persönlich nehmen: Beziehe die Äußerung/Situation nicht auf dich: „Ah, so macht die/der das! Das ist deren Art.“
- Untersuchen: Wenn du Lust hast, untersuche das Gesagte. So, als ob du mit einer Zange eine stachlige Esskastanie auseinanderbiegen würdest. Du willst mal nachschauen, ob sich etwas Verwertbares drin befindet.
Bewährte Strategien, um sich nicht von schwierigen Menschen ärgern zu lassen:
- Die Mini-Strategie gegen Ärger: Der Zauberspruch: Mach dir bewusst: Wenn es in einem Jahr nicht mehr wichtig ist - warum ärgerst du dich dann so darüber?
- Die Midi-Strategie gegen Ärger: Nie wieder sprachlos!: Schüttle die Sticheleien oder Beleidigungen souverän ab.
- Die Maxi-Strategie gegen Ärger: Die Gegenfrage: Nagle deinen Gesprächspartner mit deiner Gegenfrage fest und lass die unsachlichen Äußerungen nicht im Raum stehen. Spieß sie auf und zerr die Unsachlichkeiten ans Tageslicht.
Wenn alles nervt: Angststörung und andere Ursachen
Wenn dich wirklich alles nervt, kann eine Angststörung die Ursache sein. Personen mit Angststörung sind generell gereizt und lassen sich leicht aus dem Ruder bringen. Sie sind schnell aufgebracht, verletzt und manchmal wirklich sensibel was Geräusche und Reize angeht.
Weitere Ursachen:
- Schlafmangel
- Langeweile
- Hohe Standards und Rigidität
- Erziehung
- Bestimmte Stimulanzien (z.B. Ungerechtigkeit, laute Geräusche)
- Unterdrückte Emotionen
Was man tun kann:
- Fokussiere dich darauf, was dein Körper tut.
- Mache ein paar simple Atemübungen.
- Sage ein Mantra, wie zum Beispiel „Ich bin hier” immer und immer vor.
"Ich kann nicht mehr": Überforderung, Burnout und Depression
Sich überfordert zu fühlen, kennen viele. Ob im Job oder Privatleben - manchmal ist alles zu viel. Der Satz „Ich kann nicht mehr” ist ein wichtiges Warnsignal, eine Alarmfunktion. Hinter diesem Gedanken können viele verschiedene Ursachen stecken.
Ursachen:
- Intensive und langanhaltende Belastungen
- Persönliche Krise
- Sorgen um das Weltgeschehen
Burnout:
Burnout ist ein Zustand dauerhafter Erschöpfung, der durch Energielosigkeit, eine zunehmend negative Haltung oder Distanzierung zur eigenen Arbeit und ein Gefühl nachlassender Leistungsfähigkeit gekennzeichnet ist.
Depression:
Wenn der Gedanke „Ich kann nicht mehr” sich immer wieder bemerkbar macht, weitere Beschwerden wie gedrückte Stimmung, Hoffnungslosigkeit oder Interessenverlust hinzukommen und länger als zwei Wochen anhalten, kann eine Depression vorliegen.
Was man tun kann:
- Sprich mit jemandem.
- Hole dir professionelle Hilfe.
- Sorge für Ruhepausen und Entspannung.
- Mache Atemübungen.
Toxische Beziehungen erkennen und sich lösen
Toxische Beziehungen sind ungesunde Beziehungen. Das bedeutet, dass Du Dich im Laufe der Zeit in dieser Beziehung selbst verlierst. Dass Dein Fokus zunehmend außerhalb von Dir selbst ist und Du mehr damit beschäftigt bist, Dich nach dem Beziehungspartner auszurichten als nach Dir selbst. In toxischen Beziehungen leidest Du mehr, als dass Du Freude hast oder Glück erlebst.
Warnsignale einer toxischen Beziehung:
- Du verlierst Dich selbst.
- Du bist mehr damit beschäftigt, Dich nach dem Beziehungspartner auszurichten als nach Dir selbst.
- Dein Selbstwert schwindet mit der Zeit, genauso wie Deine Lebensfreude.
- Du weißt irgendwann nicht mehr, was richtig oder falsch ist.
- Du bist in Angst und Schuldgefühlen gefangen, Selbstzweifel quälen Dich.
- Du wirst immer unsicherer, versuchst passend zu sein und Dich anzustrengen, damit Dein Partner Dich liebt und weißt am Ende gar nicht mehr wer Du eigentlich bist.
- Es gibt kein inneres Gleichgewicht zwischen Ich und Du.
- Die Beziehung ist einseitig.
- Die Rollen und Funktionen sind klar verteilt, es gibt keine Bewegung zwischen den Positionen.
- Die Beziehung hat einen On/Off-Charakter, sie gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt.
- Du fühlst Dich nie sicher.
- Es gibt eine "Love Bombing-Phase" am Anfang der Beziehung.
- Dein Partner ist unzuverlässig, genervt oder distanziert sich.
- Es kommt zu immer wiederkehrenden Abläufen von Anziehung und Ablehnung.
Was man tun kann:
- Erkenne die toxische Dynamik.
- Löse Dich emotional vom Partner.
- Suche Dir professionelle Hilfe.
- Konzentriere Dich auf Dich selbst und Deine Bedürfnisse.