Ein eingeklemmter Ischiasnerv kann zu akut einschießenden Schmerzen führen, die von Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Muskelschwäche begleitet sein können. Die Dauer der Beschwerden hängt von der Ursache und den angewandten Therapien ab. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten eines eingeklemmten Ischiasnervs.
Was ist ein eingeklemmter Ischiasnerv?
Unter einem eingeklemmten Ischiasnerv versteht man einen meist durch einen verhärteten Muskel komprimierten Nervus ischiadicus. Dieser Nerv tritt als Nervenwurzel aus einem bestimmten Bereich der Lendenwirbelsäule aus und zieht dann auf der Rückseite des Oberschenkels nach unten. Lumedis ist auf die Erkrankungen des Ischiasnervs spezialisiert, da diese Probleme häufig vorkommen und eine sorgfältige, spezialisierte Behandlung erfordern.
Hohe Prävalenz und komplexe Symptome
Ischiasbeschwerden sind weit verbreitet und betreffen eine große Anzahl von Patienten. Die Symptome des Ischiasnervs können sehr unterschiedlich und komplex sein. Sie reichen von Rückenschmerzen über Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen, bis hin zu Taubheitsgefühlen und Muskelschwäche. Die Ursachen für Ischiasbeschwerden sind vielfältig und können unter anderem Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen oder muskuläre Probleme umfassen.
Interdisziplinärer Ansatz und innovative Behandlungsmethoden
Die Behandlung von Ischiasbeschwerden erfordert oft einen interdisziplinären Ansatz, der verschiedene Fachbereiche wie Orthopädie, Neurologie, Schmerztherapie und Trainingstherapie umfasst. Durch die Fokussierung auf Ischiasbeschwerden kann Lumedis kontinuierlich neue und innovative Behandlungsmethoden entwickeln und anwenden. Eine Spezialisierung ermöglicht es Lumedis, individuelle Therapiepläne zu erstellen, die genau auf die Bedürfnisse und Lebensumstände der Patienten abgestimmt sind. Durch die Spezialisierung kann sich das Team von Lumedis ständig weiterbilden und an aktueller Forschung teilnehmen.
Ursachen für einen eingeklemmten Ischiasnerv
Die Hauptursache für einen eingeklemmten oder komprimierten Ischiasnerv sind meist verhärtete Muskeln, die um den Ischiasnerv herumliegen und Druck auf den Nerv ausüben. Fehlbelastungen sind eine der Hauptursachen für Ischiasbeschwerden und die Einklemmung des Ischiasnerven. Oft werden Fehlbelastungen lange Zeit nicht bemerkt, da sie keine oder nur wenige Beschwerden verursachen. Es kann jedoch plötzlich zu wiederkehrenden Beschwerden im Bereich des Ischiasnerven kommen.
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Weitere Ursachen
- Muskelverspannungen: Piriformis-Syndrom: Der M. piriformis (kleiner Gesäßmuskel) drückt auf den Ischiasnerv.
- Rheumatische Erkrankungen: Z. B. Infektionen (selten, aber möglich)
- Dauerhafte Fehlhaltungen: Z. B. Überbeanspruchung
- Überlastungen: Wiederholte Belastung der Lendenwirbelsäule (z. B. durch Sport oder körperliche Arbeit)
- Mangelnde Bewegung: Viele berufliche Tätigkeiten werden im Sitzen und ohne ausreichende und regelmäßige Bewegung ausgeführt. Dies führt dazu, dass die Muskeln einseitig und unsymmetrisch belastet werden, was tendenziell zu Verhärtungen führen kann.
Symptome eines eingeklemmten Ischiasnervs
Typisch für einen eingeklemmten oder komprimierten Ischiasnerven sind die charakteristischen ziehenden Schmerzen, die meist im Bereich der Lendenwirbelsäule beginnen und dann auf die Rückseite des Oberschenkels ausstrahlen. Darüber hinaus kommt es oft zu Bewegungsbeeinträchtigungen oder Fehlhaltungen, die als Reaktion auf die Schmerzen eingenommen werden. Patienten mit einer Kompression des Ischiasnerven gehen oft leicht nach vorne gebeugt und bewegen sich manchmal sogar hinkend, was das Gangbild verändert. Durch die Kompression des Ischiasnerven können auch neurologische Beeinträchtigungen auftreten.
Wie fühlen sich die Schmerzen an?
Klassischerweise werden Schmerzen, die durch einen komprimierten Ischiasnerv entstehen, als ziehend und sehr unangenehm beschrieben. Sie beginnen im Bereich der Lendenwirbelsäule und strahlen dann auf die Rückseite des Oberschenkels aus.
Diagnose eines eingeklemmten Ischiasnervs
In der Regel wird ein komprimierter Ischiasnerv klinisch diagnostiziert. Die Schmerzen sind typisch, ziehend und strahlen auf die Rückseite des Oberschenkels aus, was häufig auf einen Ischiasnerv hindeutet. Die Anamnese, bei der Fragen zu Trauma oder vorangegangenen Unfällen gestellt werden, kann ebenfalls helfen, die Diagnose zu stellen. Oftmals werden relevante traumatische Ereignisse verneint, und es sind keine schwerwiegenden neurologischen Ausfälle zu beobachten. Trotz dieser Hinweise sollte eine umfassende körperliche Untersuchung durchgeführt werden. Diese umfasst unter anderem Tests zur Beweglichkeit der Beine.
Wann ist ein MRT notwendig?
Eine MRT-Untersuchung wird notwendig, wenn aufgrund der klinischen Angaben des Patienten Unsicherheit besteht, ob eine Kompression des Ischiasnervs die Beschwerden verursacht. Besonders wenn der sogenannte Lasegue-Test positiv ausfällt, sollte eine MRT in Erwägung gezogen werden. Ein positiver Lasegue-Test zeigt sich, wenn der Patient im Liegen die gestreckten Beine nicht über 45 Grad anheben kann. Dies deutet häufig auf einen Bandscheibenvorfall hin, der die Beschwerden verursachen könnte. Eine MRT-Untersuchung kann in diesem Fall Klarheit verschaffen, da sie eine strahlungsfreie Schnittbilddiagnostik bietet, die eine detaillierte Darstellung der Bandscheiben ermöglicht.
Behandlungsmöglichkeiten bei einem eingeklemmten Ischiasnerv
Um einen eingeklemmten Ischiasnerv zu behandeln, sollte zunächst die auslösende Ursache behoben werden. In den meisten Fällen sind verhärtete Muskeln verantwortlich für die Kompression des Ischiasnervs. Es ist wichtig, diese verhärteten Muskeln zu lockern. Hierfür sind Wärmebehandlungen, Massagen oder eine Kombination aus beiden Methoden sehr hilfreich zur Linderung der Beschwerden.
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Selbstbehandlung und Übungen
Der erste Schritt besteht darin, den Bereich zu finden, an dem die verhärteten Muskeln auf den Nerven drücken. In der Regel befindet sich dieser Punkt seitlich der Lendenwirbelsäule. Wenn durch Druck auf diese verhärteten Stellen Schmerzen in den Oberschenkel ausgelöst werden, ist man meist an der richtigen Stelle. Hier können Produkte wie Tigerbalsam oder einfache Wärmeapplikationen angewendet werden, um die Muskeln zu entspannen. Zusätzlich können gezielte Übungen helfen, die verkürzten und verhärteten Muskeln zu dehnen und zu lockern.
Wärmebehandlung
Wärme ist eine effektive Maßnahme, um verhärtete Muskeln zu lockern. Eine gute Methode ist die Anwendung einer Wärmflasche. Platzieren Sie die Wärmflasche auf der betroffenen Stelle, aber achten Sie darauf, dass sie nicht zu heiß ist, um Hautverletzungen zu vermeiden. Die Behandlungsdauer sollte mindestens 5-10 Minuten betragen und kann je nach Komfort verlängert werden.
Dehnungsübungen
Bei einer muskelbedingten Kompression des Ischiasnervs ist es wichtig, auch die verkürzten Muskeln durch gezielte Dehnungsübungen zu behandeln. Diese Übungen sollten regelmäßig, idealerweise 1-2 Mal am Tag, durchgeführt werden. Eine effektive Übung besteht darin, sich aufrecht hinzustellen, die Beine parallel und gestreckt auf dem Boden zu platzieren. Versuchen Sie dann, mit den Fingerspitzen den Boden zu berühren. Sie werden ein ziehendes Gefühl im Bereich der Rückseite der Oberschenkel sowie in der Lendenwirbelsäule spüren. Es ist möglich, dass die typischen Ischias-Schmerzen durch diese Dehnungsbewegung zunächst verstärkt werden. Dies ist normal und sollte nicht beunruhigen. Wenn es Ihnen nicht gelingt, den Boden mit den Fingern zu berühren, ist das nicht weiter problematisch.
Hausmittel gegen einen eingeklemmten Ischiasnerv
Es gibt einige Hausmittel, die bei einem eingeklemmten Ischiasnerven unterstützend wirken können. Eine effektive Methode ist die Anwendung von Retterspitzumschlägen. Retterspitz ist eine entzündungshemmende Flüssigkeit, die zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung der Heilung eingesetzt wird. Um Retterspitz effektiv zu verwenden, tränken Sie Kompressen oder Tücher mit der Flüssigkeit und legen Sie diese auf die verhärtete Muskulatur im Bereich der tiefen Lendenwirbelsäule. Lassen Sie die Kompressen etwa 10 bis 15 Minuten einwirken. Während dieser Zeit wird der Retterspitz verdunsten. Die Behandlung mit Retterspitz sollte 1-2 Mal täglich durchgeführt werden. Schon nach wenigen Tagen können Sie eine deutliche Besserung Ihrer Beschwerden feststellen.
Lumedis-Ansatz bei der Behandlung des eingeklemmten Ischias
Lumedis wendet bei der Behandlung eines eingeklemmten Ischiasnerven sehr erfolgreich den sogenannten muskulären Dysbalance Check an. Hierbei wird an dem zunächst stehenden Patienten, die Konsistenz und die Ausbildung der Muskeln des Rücken, des Beckens und der Beine beobachtet bzw. auch betastet und im Seitenvergleich beurteilt. Wird eine deutliche Seitendifferenz sichtbar, ist von einer Fehlbelastung auszugehen, die dann gezielt behandelt werden kann.
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Elektromyogramm (EMG)
Beim Elektromyogramm (EMG) werden die elektrischen Aktivitäten der Muskeln gemessen. Dazu werden Elektroden auf die Haut über den zu untersuchenden Muskeln geklebt - im Fall eines Ischiasnervs wären das typischerweise die Muskeln des Beckens und des Gesäßes. Das EMG erfasst die elektrischen Impulse, die von den Muskeln erzeugt werden, und vergleicht diese Impulse sowohl bei Belastung als auch in Ruhe. Ein signifikanter Spannungsabfall in den gemessenen elektrischen Potentialen kann auf eine Fehlbelastung oder eine andere Ursache für die Ischiasbeschwerden hinweisen. Durch die EMG-Untersuchung können die betroffenen Muskeln genauer identifiziert werden. Dies ermöglicht es, gezielte Übungsprogramme zu entwickeln, um diese Muskeln zu stärken und Fehlbelastungen auszugleichen.
Wirbelsäulenvermessung
Die Vermessung der Wirbelsäule ist eine bewährte Methode zur Darstellung von Fehlhaltungen und Fehlbelastungen. Traditionell wurde diese Untersuchung mittels Röntgentechnik durchgeführt, bei der ein Röntgenbild der Wirbelsäule erstellt und anschließend die Fortsätze und Abstände vermessen wurden. Heute steht eine strahlungsfreie Methode zur Verfügung: die Videorasterstereografie. Bei diesem Verfahren wird ein Muster auf die Wirbelsäule projiziert, und ein Computer berechnet die Abstände und Fehlbelastungen anhand der Verzerrungen des Musters.
Individuelle Übungsprogramme
Je nachdem, welche verhärteten Muskeln herausgefunden wurden, kann ein individuell ausgearbeitetes Übungsprogramm dem Patienten ausgehändigt werden. Dies sollte er dann in den ersten Tagen 1-2 mal am Tag durchführen. Eine Besserung der Beschwerden kann dann schon nach wenigen Tagen eintreten. Nach anfänglicher Besserung sollten diese Übungen aber dann auf ca 1-2 mal in der Woche beibehalten werden, um zu verhindern, dass es zeitnahe erneut zu muskulären Verhärtungen kommt, die dann wieder auf den Ischiasnerven drücken. Wenn es immer wieder zu einem eingeklemmten Ischiasnerven kommt, kann man auch die Übungen prophylaktisch durchführen. Hier reicht manchmal auch schon die Durchführung der Übungen einmal in der Woche.
Ischias in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft verändern sich sowohl das Gewicht als auch der verfügbare Platz im Körper erheblich. Das wachsende Kind verschiebt die Organe, und das zusätzliche Gewicht, das nach vorne zieht, führt zu einer kompensatorischen Haltung der Schwangeren. Diese Haltung soll dem nach vorne ziehenden Gewicht entgegenwirken, was jedoch zwangsläufig zu muskulären Fehlbelastungen und Fehlhaltungen führt.
Dauer der Beschwerden
Die Dauer, bis die Beschwerden eines eingeklemmten Ischiasnerven verschwinden, hängt sowohl von der auslösenden Ursache als auch von den angewandten therapeutischen Maßnahmen und deren konsequenter Durchführung ab. In den meisten Fällen sind verhärtete Muskeln für die Kompression des Ischiasnerven verantwortlich. Eine spürbare Besserung der Beschwerden kann daher erst eintreten, wenn diese verursachenden Muskeln gelockert werden. Mit konsequenter Anwendung von Wärme, gezielten Übungen und Massagen kann oft innerhalb weniger Tage bis maximal einer Woche eine deutliche Verbesserung der Beschwerden erreicht werden.
Krankschreibung bei Ischias
Die Dauer der Krankschreibung bei Ischias hängt von der Schwere der Ischialgie ab. Bei schweren Schmerzen, ausgeprägten neurologischen Defiziten (z. B. Lähmungserscheinungen) oder schwerer Ursache (z. B. Bandscheibenvorfall mit Nervendruck) kann die Krankschreibung 3-6 Wochen oder länger dauern. Körperlich belastende Berufe können die Dauer ebenfalls beeinflussen.
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