Hape Kerkeling, geboren als Hans-Peter Wilhelm Kerkeling am 9. Dezember 1964 in Recklinghausen, ist einer der größten Entertainer Deutschlands. Sein Talent zeigte sich bereits in jungen Jahren, als er mit 17 seinen ersten TV-Auftritt absolvierte und 1983 das „Scharfrichterbeil“ gewann, ein wichtiger Moment, der seine Karriere lancierte. Ottfried Fischer erkannte sein Können früh und ermutigte ihn, seinen Weg zu verfolgen.
Frühe Karriere und Erfolge
Schon in jungen Jahren zog es Hape Kerkeling auf die Bühne. Mit 17 Jahren absolvierte er seinen ersten TV-Auftritt. Nur rund zwei Jahre später, im Jahre 1983, schrieb der Komiker dann gewissermaßen deutsche Kabarett-Geschichte. Es war Hape Kerkeling, der als erstes Jung-Talent überhaupt mit dem „Scharfrichterbeil“ ausgezeichnet wurde. Der Preis wird bis heute im Rahmen der Passauer Kabaretttage verliehen und hat sich längst als Karrieresprungbrett etabliert. Auch für den heute bundesweit berühmten Spaßmacher waren Teilnahme und Sieg wegweisend. Ottfried Fischer saß beim „Scharfrichterbeil“ damals in der Jury - und war sofort überzeugt! Dafür ist Hape Kerkeling dem an Parkinson erkrankten TV-Liebling bis heute dankbar, wie er in der neuen ARD-Doku „Hape Kerkeling: Total normal“ verrät: „[Den Preis] habe ich Ottfried Fischer zu verdanken. Der ist ausgeflippt und hat dann den ganzen Saal mitgezogen“, erinnert sich der Komiker. Ottfried Fischer habe ihm Mut zugesprochen und geraten, seinen Weg weiterzuverfolgen: „Du machst eine Karriere. Das ist so absurd, was du machst, das muss erfolgreich werden“, lautete das Lob des 71-Jährigen damals. Hape Kerkeling nahm sich diese Worte zu Herzen - und feierte bald ungeahnte Erfolge. Seine Freundschaft zu Ottfried Fischer hält an: Als dieser 2017 mit dem Ehrenpreis beim Deutschen Comedy-Preis ausgezeichnet wurde, hielt der Horst-Schlämmer-Darsteller die Laudatio auf den bayerischen Kabarettisten.
Kerkeling brachte uns bereits seit Beginn seiner Karriere mit Figuren wie Hannilein & Co. zum Lachen. Horst Schlämmer hatte sogar im Jahr 2009 einen eigenen Kinofilm mit dem Titel “Isch kandidiere”. Er ist ein Multitalent und so gibt es nicht nur seine Filme und einige TV-Sendungen auf der DVD-Box “Hape Kerkeling - Die große TV-Edition” zu sehen. Auch als Sänger hat er es mit dem Album “Ich lasse mir das Singen nicht verbieten” in die Schlagerszene geschafft. Außerdem ist er als Autor sehr beliebt. Die Bücher “Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf dem Jakobsweg” und “Der Junge muss an die frische Luft” sind Bestseller.
Tragische Schicksalsschläge in der Kindheit
Hape Kerkelings Leben war jedoch nicht immer von Erfolg und Freude geprägt. Seine Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“ und Interviews geben Einblicke in schwere Schicksalsschläge, die er verkraften musste. Das Schrecklichste, was ihm in seinem Leben widerfahren ist, war der Tod seiner Mutter Margret, als er acht Jahre alt war. Sie litt lange an Depressionen, die durch den plötzlichen Tod ihrer eigenen Mutter ausgelöst wurden. Hape und seine Mutter saßen auf der Couch und sahen fern, bis sie im Bad verschwand. Schließlich kam Margret zurück und meinte, sie lege sich jetzt schlafen. Seine Mutter schluckte eine Überdosis Schlaftabletten und verstarb in der Nacht. Im Interview mit dem „Stern“ berichtet Hape Kerkeling: „Das war das Schrecklichste, was mir in meinem Leben widerfahren ist. Das war traumatisch.“ Er verlor auch seinen Vater Heinz.
Verbindung zwischen Trauma und Komik
Zwischen dem frühen Tod seiner Mutter und seiner Karriere als Komiker besteht tatsächlich eine Verbindung. Hape habe versucht, seine psychisch kranke Mutter immer wieder aufzuheitern. Den Verlust seiner Mutter habe er bis heute nicht komplett verarbeitet.
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Rückzug aus der Öffentlichkeit
Vor einigen Jahren zog sich Hape Kerkeling aus der Öffentlichkeit zurück. Er musste die Notbremse ziehen, da er sich selbst zu kurz kommen sah. Mittlerweile tritt er kaum noch in der Öffentlichkeit auf und auch als Komiker und Entertainer hat er seine Karriere an den Nagel gehangen. 20 Jahre nachdem der mittlerweile 56-Jährige auf dem spanischen Jakobsweg 630 Kilometer unterwegs war und dabei sich selbst und seinen Weg zum Glück suchte, gab Hape Kerkeling nun dem „Stern“ ein intimes Interview. Darin verrät er die Gründe für sein Karriere-Aus und gibt Details über sein neues Leben preis.
Gründe für den Rückzug
Kerkeling beschreibt sich als „rundum glücklich“ und betont die Bedeutung seines Lebenspartners. Vor seiner Auszeit auf dem Jakobsweg verfolgte Kerkeling eine steile Karriere, arbeitete hart und stand dabei ständig unter Stress. Das Resultat: ein Hörsturz und die Entfernung seiner Gallenblase! Auf dem Pilgerweg habe der gebürtige Recklinghäuser die Einsicht erlangt, dass er sein Leben ändern müsse. „Es hat mich zu einem anderen Selbst gebracht. Zu einem, das mir besser behagt, indem ich mich wohler fühle. Eine andere Möglichkeit meiner Selbst.“, verrät er im Interview mit dem „Stern.“ Das Leben als TV-Star und Comedian scheint Hape Kerkeling nicht wirklich zu vermissen. Er blickt kritisch auf seine Karriere zurück und sieht vor allem die harten Zeiten. „Es ist schon so, dass dieser Apparat einem viel abverlangt.“ Und weiter verrät er: „Ich hab manchmal auch verdrängt, wie stressig so eine Livesendung ist. Ich fand irgendwann, hm, das ist eine ganz schöne Bürde! (…) Und da war es irgendwann an der Zeit, dass ich eher aufhöre, als dass das runterfahre.“
Aktuelle Projekte und Engagements
Trotz seines Rückzugs aus dem Rampenlicht bleibt Hape Kerkeling aktiv und engagiert.
- Synchronsprecher: Er synchronisierte erneut „Kung Fu Panda“ im vierten Teil und übernahm die Stimme von Garfield in „Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer“.
- Podcast: Er engagiert sich am „Tag der Seltenen Erkrankungen“ und war Gast in einem Special des Podcasts „Unglaublich krank“.
- Hörbuch & Serie: Er sprach das Hörbuch zur Serienfortsetzung von „Club Las Piranjas“ ein und erhielt Gold für sein Hörbuch „Pfoten vom Tisch!“.
- TV-Doku: Am 9. Dezember 2024, zu seinem 60. Geburtstag, strahlte die ARD den Thementag „Total normal“ aus, inklusive einer 90-minütigen Dokumentation über sein Leben.
Engagement für seltene Erkrankungen
Hape Kerkelings Engagement kommt nicht von ungefähr: sowohl er als auch Esther Schweins engagieren sich im Beirat des Zentrums für Seltene Erkrankungen Aachen (ZSEA). "Man denkt natürlich, seltene Erkrankungen, das sind dementsprechend wenige Patienten, die das betrifft. Und dann zu erfahren, dass es in Europa 30 Millionen Menschen sind, die quasi von einem Arzt zum nächsten irren: wenn man diesen Leidensweg ein bisschen abkürzen könnte, da wäre schon viel gewonnen", so Kerkeling im Podcast. Der Tag der Seltenen Erkrankungen (Rare Disease Day) erhöht bereits seit 2008 die Sichtbarkeit von seltenen Erkrankungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene und stärkt die Interessen von Betroffenen nachhaltig. Schätzungen zufolge gibt es etwa 6.000 bis 10.000 seltene Erkrankungen auf der Welt. Allein in Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an einer seltenen Krankheit. Das Motto in diesem Jahr lautet #Shareyourcolours ("Teilt eure Farben").
Persönliches Leben
Hape Kerkeling lebt heute mit seinem Partner in Bonn und Italien. Er genießt die Stille und widmet sich privaten kreativen Projekten.
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