Dieser Artikel beleuchtet die Karriere von Prof. Dr. med. Joachim Oertel, einem renommierten Spezialisten für Neurochirurgie. Er ist Klinikdirektor der Klinik für Neurochirurgie und Leiter des Neuroonkologischen Zentrums des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg.
Die Klinik für Neurochirurgie in Homburg
Unter der Leitung von Prof. Oertel deckt die Klinik für Neurochirurgie ein breites Spektrum neurochirurgischer Krankheitsbilder ab. Patienten profitieren von Sorgfalt, Fachkompetenz, Flexibilität und modernster Medizintechnik. Hohe Hygienestandards, ein dynamisches Team und eine umfassende Betreuung vor, während und nach der Operation sind gewährleistet.
Schwerpunkte der Klinik
Die Klinik hat sich auf verschiedene Bereiche spezialisiert:
Neuroendoskopie: Hier werden operative Eingriffe minimalinvasiv, mittels Schlüssellochtechnik durchgeführt. Ein Endoskop mit einer kleinen Kamera wird über einen kurzen Hautschnitt in das Operationsgebiet eingebracht. Dies ermöglicht eine bessere Übersicht, insbesondere bei kleinen Strukturen, und reduziert das Weichteiltrauma. Gewinkelte Optiken erlauben den Zugang zu schwer zugänglichen Bereichen. Im Kopfbereich werden endoskopische Techniken bei intraventrikulären Tumoren, Liquorzirkulationsstörungen und intrakraniellen Zysten eingesetzt. Auch intrakranielle Aneurysmata und Tumoren im Bereich der Schädelbasis können so behandelt werden. Im Bereich der Wirbelsäule werden endoskopisch Bandscheibenvorfälle, Synovialzysten und Spinalkanalstenosen behandelt. Auch stabilisierende Operationen werden minimalinvasiv durchgeführt. Die Klinik forscht intensiv an der Weiterentwicklung dieser Verfahren und hat unter Prof. Oertel internationales Renommee erlangt.
Neuroonkologisches Zentrum: Hier werden Krebspatienten umfassend betreut. Die Patienten erhalten detaillierte Informationen über ihre Erkrankung und alle Therapieoptionen. Es wird ausreichend Zeit für Fragen von Patienten und Angehörigen eingeräumt. Möglichkeiten zur psychosozialen Unterstützung werden angeboten. Operative Komplett- oder Teilresektionen von Hirn- oder spinalen Tumoren werden mit modernsten Therapiemöglichkeiten durchgeführt. Die Tumoren werden vorab durch Kontrastmittel sichtbar gemacht. Ergänzend kommen Strahlentherapie und Chemotherapie zum Einsatz. Um das Wohlbefinden der Patienten während der Behandlung zu verbessern und Nebenwirkungen zu reduzieren, bietet das Zentrum supportive Therapien an. Die Klinik nimmt an nationalen und lokalen Studien zur Diagnostik und Behandlung neuroonkologischer Tumoren teil und ermöglicht so eine Behandlung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Eine umfassende neuropathologische Diagnostik des Tumorgewebes sowie die Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen im Bereich der Tumorgenetik erfolgen ebenfalls vor Ort.
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Kinderneurochirurgie: Ein erfahrenes Team um Prof. Oertel führt operative Eingriffe und die perioperative Mitbehandlung von Kindern durch. Der Behandlungsablauf ist interdisziplinär und eng mit anderen Fachbereichen wie Pädiatrie, Neuroradiologie, Kinderchirurgie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie verzahnt. Die stationäre Betreuung erfolgt auf der Station der Kinderheilkunde. Behandlungsschwerpunkte sind kindlicher Hydrozephalus, Hirntumore, Schädelverformungen bei Kraniostenosen und Spina bifida.
Vaskuläre Neurochirurgie: Sie befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung von Gefäßerkrankungen des Gehirns, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Aneurysmen werden operativ oder interventionell behandelt, meist mit einem Clip am Aneurysmahals. Auch Angiome oder arteriovenöse Malformationen können operativ behandelt werden. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neuroradiologie werden auch interventionelle Therapieverfahren angeboten.
Stereotaxie: Hier werden Elektroden in tief liegende Hirnstrukturen eingebracht, um Biopsien zu entnehmen oder die tiefe Hirnstimulation, beispielsweise bei Morbus Parkinson, durchzuführen. Ein stereotaktischer Grundring und Lokalisationsscheiben dienen der präzisen Lokalisation. Vorher erfolgt eine genaue Berechnung der Lage mittels Computertomographie oder Magnetresonanztomographie. Die Elektroden können gezielt bestimmte Schaltkerne und Verbindungsbahnen ausschalten, die zur Entstehung der Symptomatik beitragen.
Wirbelsäulenchirurgie: Sie umfasst unterschiedliche Krankheitsbilder der Wirbelsäule, die konservativ nicht ausreichend behandelbar sind. Dazu zählen Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, degenerative Erkrankungen, Tumore des Spinalkanals und Traumata. Operationen werden bevorzugt minimalinvasiv bzw. endoskopisch durchgeführt, um postoperative Schmerzen zu reduzieren, den Wundheilungsprozess zu verkürzen und den Krankenhausaufenthalt zu verkürzen.
Neurochirurgische Intensivmedizin: Die Klinik verfügt über eine Intensiv- und Überwachungsstation mit Beatmungs- und Überwachungsplätzen zur Behandlung schwer kranker Patienten und zur bestmöglichen Überwachung nach komplexen Eingriffen.
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Akademische Verpflichtungen und Mitgliedschaften
Prof. Dr. med. Joachim Oertel engagiert sich auch in der akademischen Lehre und Forschung. Dies zeigt sich in seiner Beteiligung an Berufungskommissionen der Universität Münster, die sich mit der Besetzung von W3-Professuren in verschiedenen medizinischen Bereichen befassen.
Beteiligung an Berufungskommissionen
Die Beteiligung an Berufungskommissionen unterstreicht Oertels Expertise und seinen Beitrag zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung und Lehre. Genannt werden hier:
- W3-Professur für "Data Science in Population Health": Hier war Oertel als Stellvertreter vertreten.
- W3-Professur für Medizininformatik: Auch hier war Oertel als Mitglied in der Kommission vertreten.
- W3-Professur (mit Leitungsfunktion) für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde: Oertel war hier als Mitglied der Kommission beteiligt.
- W2-Professur für Translational Brain Body Neuroscience (5 Jahre):
- W2-Professur für Translationale viszeralchirurgische Präzisionsonkologie (5 Jahre): Hier war Oertel als Stellvertreter vertreten.
- W3-Stiftungsprofessur für Rekonstruktive Mikrochirurgie und lymphatische (Patho-)Mechanismen zerebraler Erkrankungen (5 Jahre):
- W3-Professur (mit Leitungsfunktion) für Neurologie: Hier war Oertel als Vorsitzender der Kommission tätig.
- W3-Professur (mit Leitungsfunktion) für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie: Hier war Oertel als Stellvertreter vertreten.
- W3-Professur (mit Leitungsfunktion) für Radiologie:
- W3-Professur für Tumorprädispositionssyndrome:
- W1-Juniorprofessur für Pathophysiology and plasticity of inflammation, infection and resolution:
- W3-Professur für Body and Brain Borders and Advanced Transcriptomics (Heisenberg):
- W3-Professur (mit Leitungsfunktion) für Medizininformatik:
- W3-Professur (mit Leitungsfunktion) für Neuroradiologie:
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