Julian Assange: Schlaganfall Ursachen und Gesundheitszustand

Der Fall Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, ist seit Jahren Gegenstand internationaler juristischer Auseinandersetzungen. Neben den juristischen Aspekten rückt auch der Gesundheitszustand Assanges immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Berichte über einen erlittenen Schlaganfall und dessen mögliche Ursachen werfen Fragen nach den Auswirkungen jahrelanger Isolation und des drohenden Auslieferungsprozesses auf.

Schlaganfall bei Julian Assange: Ein Überblick

Medienberichten zufolge erlitt Julian Assange Ende Oktober 2021 im Gefängnis einen leichten Schlaganfall. Seine damalige Verlobte und heutige Frau, Stella Moris, machte dafür den "extremen Stress" verantwortlich, dem Assange aufgrund des Kampfes gegen seine Auslieferung an die USA ausgesetzt war. Der Vorfall ereignete sich am 27. Oktober, dem Tag, an dem die USA gegen ein in Großbritannien gerichtlich verfügtes Auslieferungsverbot Berufung einlegten.

Symptome und Folgen

Als Folgen des Schlaganfalls traten bei Assange ein hängendes rechtes Augenlid, Gedächtnisverlust und Anzeichen für neurologische Schäden auf. Er musste Medikamente einnehmen. Stella Moris äußerte die Befürchtung, dass dieser Schlaganfall der Vorbote eines schwereren sein könnte. Sie betonte, dass Assanges Inhaftierung einen katastrophalen Effekt auf seine Gesundheit habe.

Mögliche Ursachen des Schlaganfalls

Die Ursachen für den Schlaganfall bei Julian Assange sind komplex und vielfältig. Mehrere Faktoren könnten eine Rolle gespielt haben:

Extrem Stress und Psychische Belastung

Stella Moris führte den Schlaganfall auf den extremen Stress zurück, dem Assange durch den jahrelangen Kampf gegen seine Auslieferung an die USA ausgesetzt war. Sie bezeichnete die Situation als ein "ständiges Schachspiel, Kampf nach Kampf". Der psychische Stress erhöhe auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Jahrelange Isolation und Haftbedingungen

Julian Assange verbrachte fast ein Viertel seines Lebens eingesperrt in beengten Räumen und Gefängniszellen. Zwölf Jahre Isolation - ohne Bewegung an der frischen Luft, ohne Sonnenlicht, mit nur wenigen Sozialkontakten - haben seinen Gesundheitszustand erheblich beeinträchtigt.

Psychische Folter

Nils Melzer, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Folter, will bei Assange Anzeichen von "psychischer Folter" festgestellt haben. Isolationshaft, "jahrelange Willkür" und die Aussichtslosigkeit wegen des drohenden Strafmaßes von bis zu 175 Jahren hätten seine Gesundheit zermürbt. Die Folgen seien ein erhöhtes Selbstmordrisiko.

Dauerhafte Einsamkeit

Dauerhafte Einsamkeit kann krank machen, indem sie ein ständiges Gefühl von Unsicherheit erzeugt, das zu Stress führt. Stresshormone können Krankheiten wie Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen, aber auch psychische Krankheiten wie Depressionen.

Haft-Psychose

Rodion Bakum, SPD-Landtagsabgeordneter in NRW und Arzt für seelische Gesundheit, erklärte, dass Isolation krank mache. Wenn dem Menschen der Austausch mit anderen, die Begegnung, aber auch ein ganz normaler Tagesablauf fehlen, könne das zu einer sogenannten Haft-Psychose führen. Er ging davon aus, dass bei Assange deshalb Denken, Fühlen und Wahrnehmung beeinträchtigt sein müssten.

Gesundheitliche Bedenken und Forderungen nach Freilassung

Bereits 2019 hatten 60 Ärzte in einem offenen Brief eine dringende medizinische Behandlung von Assange gefordert. Sie äußerten die Sorge, dass er unter Depressionen, Zahnproblemen und schweren Schmerzen in der Schulter leide und dringend in einem Krankenhaus behandelt werden müsse. Andernfalls drohten schwerwiegende Folgen. Die Ärzte warnten: "Sollte die dringende Untersuchung und Behandlung nicht erfolgen, haben wir, auf Grundlage der derzeit verfügbaren Erkenntnisse, die dringende Sorge, dass Herr Assange im Gefängnis sterben könnte."

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Stella Moris betonte, dass Assange befreit werden müsse. Sie forderte, dass er die notwendige medizinische Versorgung erhält und dass seine Menschenrechte gewahrt werden.

Die Rolle des Stresses bei Schlaganfällen

Stress gilt als ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Chronischer Stress kann zu einer Reihe von physiologischen Veränderungen im Körper führen, die das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen können.

Erhöhter Blutdruck

Stress kann den Blutdruck erhöhen. Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle, da er die Blutgefäße schädigen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen kann. Weltweit leiden etwa 20 bis 30 Millionen Menschen an erhöhtem Blutdruck. Das Perfide ist, dass man vom drohenden Unheil nichts bemerkt, da Bluthochdruck als "leiser Killer" gilt. Eine frühe Diagnose und moderne Behandlungen können jedoch vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Impotenz schützen.

Entzündungen

Stress kann Entzündungen im Körper fördern. Chronische Entzündungen können die Blutgefäße schädigen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen. Oft bemerken Betroffene die chronischen Entzündungen nicht, die jedoch Altersleiden wie Demenz oder Typ-2-Diabetes entgegenwirken könnten.

Ungesunde Verhaltensweisen

Stress kann zu ungesunden Verhaltensweisen wie Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum und ungesunder Ernährung führen. Diese Verhaltensweisen erhöhen das Risiko von Schlaganfällen.

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Herzrhythmusstörungen

Stress kann Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern auslösen. Vorhofflimmern erhöht das Risiko von Schlaganfällen, da es zu Blutgerinnseln im Herzen führen kann, die ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall verursachen können. Viele Menschen leiden unter Vorhofflimmern, das keine Lappalie ist und behandelt werden sollte, um einen Schlaganfall zu vermeiden.

Schlaganfall: Symptome, Ursachen und Prävention

Ein Schlaganfall (Apoplex) tritt plötzlich und ohne Vorwarnung auf. Plötzliche Lähmungen, Sprachstörungen oder starke Kopfschmerzen sind typische Symptome. Es ist entscheidend, die Warnzeichen ernst zu nehmen und im Notfall sofort zu handeln, da jede Minute zählt.

Warnsignale und Symptome

  • Plötzliche Taubheit oder Schwäche im Gesicht, Arm oder Bein, insbesondere auf einer Körperseite
  • Plötzliche Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen
  • Plötzliche Sehstörungen auf einem oder beiden Augen
  • Plötzlicher Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Koordinationsprobleme
  • Plötzliche, starke Kopfschmerzen unbekannter Ursache

Ursachen und Risikofaktoren

  • Bluthochdruck: Erhöht den Druck auf die Blutgefäße und kann zu Schäden und Blutgerinnseln führen.
  • Hohe Cholesterinwerte: Insbesondere hohe LDL-Cholesterinwerte können das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfälle erhöhen.
  • Rauchen: Schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Blutgerinnseln.
  • Diabetes: Kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen erhöhen das Schlaganfallrisiko.
  • Übergewicht: Erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte.
  • Bewegungsmangel: Fördert Übergewicht und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Stress: Kann zu erhöhtem Blutdruck und ungesunden Verhaltensweisen führen.

Prävention

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann das Risiko von Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Übergewicht reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann den Blutdruck senken, das Gewicht kontrollieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
  • Nichtrauchen: Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für Schlaganfälle.
  • Blutdruckkontrolle: Regelmäßige Blutdruckmessungen und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung können das Risiko von Bluthochdruck und Schlaganfällen reduzieren.
  • Cholesterinkontrolle: Regelmäßige Cholesterinmessungen und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung können das Risiko von hohen Cholesterinwerten und Schlaganfällen reduzieren.
  • Stressmanagement: Stressbewältigungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, den Stress zu reduzieren und das Risiko von Schlaganfällen zu senken.

Die Freilassung von Julian Assange und seine Zukunft

Am Ende ging alles ganz schnell: "Julian ist frei", schrieb Stella Assange am Dienstagmorgen auf dem Kurznachrichtendienst "X". Nach jahrelanger Odyssee in Großbritannien befindet sich Assange auf dem Weg in seine Heimat, wo ihn seine Frau und Kinder erwarten.

Stella Assange erklärte, dass ihr Mann eine Begnadigung durch US-Präsident Joe Biden ersuchen werde. Assange und sein Team planten zudem, eine Spendenkampagne zu starten, um die Kosten des Charterfluges wieder hereinzubekommen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich Assanges Gesundheitszustand nach seiner Freilassung entwickeln wird und welche Rolle der erlittene Schlaganfall dabei spielen wird.

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