Unser Körper besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essenziell, da alle lebensnotwendigen Stoffwechselvorgänge nur in flüssiger Umgebung ablaufen können. Täglich benötigt der Körper mindestens 2,5 Liter Wasser, um als Lösungs- und Transportmittel zu fungieren, als Baustoff zu dienen und die Körpertemperatur zu regulieren.
Flüssigkeitsbedarf und seine Bedeutung
Der tägliche Flüssigkeitsbedarf variiert je nach Alter, Körpergewicht und körperlicher Aktivität. Wir verlieren stetig Wasser durch Schwitzen, Atmung und Urinieren. Um optimal zu funktionieren, muss der Körper Flüssigkeitsverluste ausgleichen, indem wir täglich 1,5 bis 2 Liter trinken. In bestimmten Situationen, wie an heißen Tagen, bei Diäten, Magen-Darm-Erkrankungen, Sport oder anstrengender Arbeit, ist ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf gegeben. Auch der Konsum sehr salzhaltiger Speisen kann den Bedarf steigern.
Der Körper signalisiert Flüssigkeitsmangel durch Durstgefühl, welches jedoch erst eintritt, wenn bereits ein erheblicher Flüssigkeitsverlust vorliegt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, regelmäßig über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter zu trinken, um Durst gar nicht erst entstehen zu lassen.
Ein Flüssigkeitsmangel macht sich schnell im Gehirn, Blut, der Leber und der Muskulatur bemerkbar. Das Blut wird dickflüssiger, das Herz muss stärker arbeiten, und es kann zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Leistungsschwäche kommen. Ausreichend zu trinken steigert die Leistungsfähigkeit, insbesondere die Merkfähigkeit, Merkspanne und die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung.
Natron: Ein Multitalent für die Gesundheit
Natron, auch bekannt als Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), ist ein basisches Salz, das natürlicherweise in Mineral- und Heilwasser vorkommt. Es ist ein vielseitiges Mittel mit positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Natron sollte nicht mit Soda (Natriumcarbonat Na2CO3) verwechselt werden, das gesundheitsschädlich ist.
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Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten von Natron
Natron findet vielfältige Anwendung im Haushalt, beispielsweise zur Schimmelentfernung, Bakterienbeseitigung und Geruchsneutralisation. Diese Wirkungen beruhen auf seiner basischen, säureneutralisierenden und puffernden Eigenschaft. Mit einem pH-Wert von 8,5 hilft Natron, Verunreinigungen zu entfernen, Bakterien und Pilzen die Lebensgrundlage zu entziehen und den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren.
Bei regelmäßiger Einnahme von Natron ist eine vorherige ärztliche Abklärung ratsam. Zwischen der Einnahme von Medikamenten und Natron sollte mindestens eine Stunde liegen. Mögliche Nebenwirkungen sind Völlegefühl, Aufstoßen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit.
Natron in der Medizin
In der Medizin wird Natron zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt. Es wird als magensaftresistentes Arzneimittel verabreicht, das erst im Dünndarm freigesetzt wird. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kann Natron helfen, Säuren abzubauen, die durch die Erkrankung nicht ausgeschieden werden können.
Auch in der Krebstherapie spielt Natriumbicarbonat eine Rolle. Forscher des Universitätsklinikums Freiburg untersuchen, wie Natron die Milchsäure neutralisieren kann, die von Tumorzellen produziert wird. Dadurch können T-Zellen ihre Funktion, Tumorzellen zu eliminieren, wieder erfüllen.
Natron im Sport
Im Sport gilt Natron als leistungssteigernde Substanz, die nicht unter Doping fällt. Es kann die Milchsäure abfangen, die bei intensiven Muskelbelastungen entsteht, und so die Leistungsfähigkeit kurzzeitig steigern. Allerdings ist die notwendige Dosis von 0,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und die geringe Leistungssteigerung von maximal zwei bis drei Prozent nur im Spitzensport relevant.
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Schlaganfall: Risikofaktoren und Prävention
Alle sechs Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an einem Schlaganfall. Bestimmte Faktoren können die Entstehung eines Schlaganfalls begünstigen, wobei einige nicht beeinflussbar sind, wie Gene und Alter.
Risikofaktoren
- Bluthochdruck: Er ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall, da er die Gefäßwände belastet und zu Ablagerungen führen kann.
- Nikotin: Es verengt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck.
- Übergewicht: Es führt zu Bluthochdruck, belastet die Knochen und Gelenke und erhöht das Risiko für Diabetes.
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Er erhöht das Schlaganfallrisiko.
- Bewegungsmangel: Er erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Arteriosklerose.
- Herzerkrankungen: Insbesondere Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko.
- Diabetes: Menschen mit Diabetes erleiden häufiger einen Schlaganfall, da die Wände der Blutgefäße angegriffen werden.
- Dauerstress: Er kann den Blutdruck erhöhen und anfälliger für Krankheiten machen.
- Migräne: Bei Personen unter 35 Jahren stellt Migräne einen Risikofaktor für einen Schlaganfall dar.
Präventionsmaßnahmen
- Rauchstopp: Bereits fünf Jahre nach dem Rauchstopp sinkt das Risiko auf das Level eines Nichtrauchers.
- Bewegung: Ausdauersportarten wie Walken, Schwimmen oder schnelles Spazierengehen sind gut für die Gefäße.
- Ernährung: Eine "Mittelmeerkost" mit kalt gepresstem Olivenöl ist empfehlenswert.
- Regelmäßige Untersuchungen: Auf das Vorhandensein von Diabetes untersuchen lassen.
- Stressbewältigung: Sport oder ein interessantes Hobby können helfen, chronischen Belastungen entgegenzuwirken.
Natron als potenzieller Helfer bei Schlaganfall?
Die Anwendung von Natron bei Schlaganfall ist ein komplexes Thema, das weiterer Forschung bedarf. Einige Aspekte sind jedoch vielversprechend:
- Entzündungshemmende Wirkung: Studien deuten darauf hin, dass Natron die Milz anregen kann, ein entzündungshemmendes Milieu zu schaffen. Dies könnte bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen, einschließlich Schlaganfall, von Vorteil sein.
- Neutralisierung von Säure: Im Falle eines Schlaganfalls kann es zu einer Säurekatastrophe im Hirngewebe kommen. Natron könnte helfen, diese Säure zu neutralisieren und die Schäden zu begrenzen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Studienlage zur Anwendung von Natron bei Schlaganfall noch begrenzt ist. Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Natron eine wirksame Behandlung oder Vorbeugung von Schlaganfall darstellt.
Wichtige Hinweise zur Anwendung von Natron
- Ärztliche Rücksprache: Vor der Einnahme von Natron sollte immer ein Arzt konsultiert werden, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten.
- Dosierung: Die ideale Dosierung von Natron kann individuell variieren. Es ist ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese bei Bedarf langsam zu steigern.
- Nebenwirkungen: Natron kann Nebenwirkungen wie Völlegefühl, Aufstoßen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit verursachen. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte die Einnahme reduziert oder beendet werden.
- Wechselwirkungen: Natron kann die Wirksamkeit anderer Medikamente beeinflussen. Es sollte daher mit ausreichendem Abstand zu anderen Arzneimitteln eingenommen werden.
Maßnahmen im Akutfall eines Schlaganfalls
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln entscheidend. Typische Warnzeichen sind:
- Seh- und Sprachstörungen
- Kribbeln, Lähmungen oder Taubheit in Armen/Beinen (meist halbseitig)
- Drehschwindel oder unsicherer Gang
- Plötzlich auftretende, überaus starke Kopfschmerzen
- Kalte Hände/Füße
Bei Auftreten dieser Symptome sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Solange der Patient schlucken kann, können Sie 1-2 TL Natron in etwas warmem Wasser auflösen und ihm zu trinken geben. Hierdurch wird eine evtl. Säurekatastrophe im Hirngewebe gemildert.
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