Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Sie ist durch den Verlust von Nervenzellen in einem bestimmten Bereich des Gehirns, der Substantia nigra, gekennzeichnet. Diese Zellen produzieren Dopamin, einen Neurotransmitter, der für die Steuerung von Bewegungen unerlässlich ist. Der Verlust von Dopamin führt zu den typischen Symptomen von Parkinson, wie Zittern, Steifheit, verlangsamten Bewegungen und Gleichgewichtsproblemen.
Die traditionelle Fermentation von Milchprodukten durch Nomadenstämme in Zentralasien, insbesondere durch die Urbulgaren, legte den Grundstein für die Entdeckung von Lactobacillus bulgaricus. Dieses Bakterium spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Joghurt und anderen fermentierten Milchprodukten.
Lactobacillus Bulgaricus: Ein Bakterium mit Tradition
Lactobacillus bulgaricus ist ein Bakterium, das in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauermilch und Kefir vorkommt. Es stabilisiert Lebensmittel durch Fermentation und reduziert schädliche Bakterien. Es produziert Milchsäure, die dem Produkt eine säuerliche Note verleiht und die Textur verbessert. Darüber hinaus produziert es Antibiotika, die schädliche Bakterien bekämpfen.
Die Entdeckung von Lactobacillus bulgaricus ist eng mit der Herkunft des Bakteriums aus bulgarischem Joghurt verbunden. Die Tradition der Fermentierung von Ziegen- und Schafsmilch geht auf die Urbulgaren, ein Nomadenvolk aus Zentralasien, zurück. Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen L. bulgaricus und der Langlebigkeit in Bulgarien, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Prof. Ilja Metschnikow untersucht wurde.
Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus, wie das Bakterium seit 1984 wissenschaftlich korrekt bezeichnet wird, spielt eine wichtige Rolle bei der Fermentierung von Milchprodukten wie Joghurt und Kefir.
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Der Zusammenhang zwischen fermentierten Lebensmitteln und Parkinson
Einige wissenschaftliche Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von fermentierten Lebensmitteln und einem reduzierten Risiko für Parkinson-Krankheiten aufgezeigt. Diese Verbindung wurde bei Menschen beobachtet, die regelmäßig Lebensmittel mit Lactobacillus bulgaricus oder anderen probiotischen Milchsäurebakterien wie Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus casei konsumierten. Allerdings gibt es wissenschaftlich noch weit besser untersuchte Laktobazillen mit ähnlichen gesundheitlichen Nutzen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Einnahme von Lactobacillus bulgaricus sicherlich keine Parkinson-Erkrankung heilen kann. Dennoch haben einige Untersuchungen gezeigt, dass Menschen, die fermentierte Lebensmittel mit Lactobacillus bulgaricus konsumieren, ein geringeres Risiko haben, an Parkinson zu erkranken.
Aktuelle Forschung am Max-Planck-Institut in Dresden
Am Max-Planck-Institut in Dresden wird untersucht, ob Substanzen, die von Lactobacillus bulgaricus in Joghurt freigesetzt werden, in der Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von Parkinson-Krankheit eine Rolle spielen könnten.
Forscher Tony Hyman und Teymuras Kurchalia entdeckten, dass Glykolat und D-Laktat (linksdrehende Milchsäure), die in Früchten und Joghurt vorkommen, präventiv gegen Parkinson wirken können. Sie können das Absterben von Nervenzellen aufhalten und sogar vorbeugend dem entgegenwirken. Ganz praktisch kommen diese Stoffe als Glykolat und D-Laktat Milchsäure ganz natürlich in unreifen Früchten und bestimmten Joghurtsorten vor.
Das Gen DJ-1 scheint daran beteiligt, Abfallstoffe in der Zelle abzubauen. Glykolat und D-Laktat (Milchsäure), diese beiden Produkte des Gens DJ-1, wirken sich positiv auf Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, aus und können so das Absterben von Nervenzellen bremsen.
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In einem Experiment konnte gezeigt werden, dass die Substanzen dazu führen, dass die Zellkraftwerke sich wieder erholen und leistungsfähiger werden.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass häufig Dinge, die in der Grundlagenwissenschaft vielversprechend waren, sich beim Menschen als wenig effektiv zeigten. Diese Sorge muss man auch bei der vorliegenden Arbeit haben, weil noch offen ist, ob der Genuss von D-Laktat z. B. im bulgarischen Joghurt Lactobacillus Bulgaricus (D-Laktat) oder von verfaultem Obst (Glykolat) ein Verhindern oder gar eine Verbesserung der Parkinsonsymptomatik erreichen würde. Es ist absolut unklar, wie diese Substanzen bei Menschen, die mit Parkinson leben, wirken und ob Parkinsonpatienten ausreichend viel Joghurt und Obst zu sich nehmen könnten, um die Störungen der Mitochondrien zu beheben.
Parkinson: Eine komplexe Erkrankung
Morbus Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach der Alzheimer-Krankheit. In Deutschland, Europa und den USA liegt die Prävalenz bei 100-200/100.000 Einwohnern. Bei den über 65-Jährigen liegt die Prävalenz in Deutschland bei ca. 160-180/100.000 Einwohnern. Die Erkrankung ist weiterhin durch eine mit zunehmender Dauer ansteigende Morbidität und eine erhöhte Mortalität gekennzeichnet. Die Mortalität von Patienten mit Parkinson-Krankheit ist trotz symptomatischer dopaminerger Therapie etwa um den Faktor 1,8 im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht.
Die Ursache der primären Parkinson-Erkrankung ist noch nicht geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren, die mit der Entstehung der Krankheit in Verbindung gebracht werden, darunter genetische Faktoren, Umweltfaktoren und das Alter. Bei Allergien und Erkrankungen wie Parkinson, Arteriosklerose, Depressionen, Alzheimer und Autismus konnten Forscher Veränderungen der Darmflora feststellen.
Symptome von Parkinson
Die Symptome von Parkinson sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
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- Motorische Symptome:
- Tremor (Zittern)
- Rigor (Steifheit)
- Bradykinese (verlangsamte Bewegungen)
- Posturale Instabilität (Gleichgewichtsprobleme)
- Nicht-motorische Symptome:
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Verstopfung
- Blutdruckregulationsstörungen
- Kognitive Beeinträchtigungen (besonders Parkinson-Demenz)
Diagnose und Therapie von Parkinson
Die Diagnose von Parkinson wird in der Regel anhand der клиниischen Symptome gestellt. Es gibt keine spezifischen Tests, um die Krankheit zu diagnostizieren, aber bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können eingesetzt werden, um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Die Therapie von Parkinson zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von Parkinson eingesetzt werden können, darunter:
- Levodopa: Ein Medikament, das im Gehirn in Dopamin umgewandelt wird.
- Dopaminagonisten: Medikamente, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachahmen.
- MAO-B-Hemmer: Medikamente, die den Abbau von Dopamin im Gehirn verlangsamen.
- COMT-Hemmer: Medikamente, die den Abbau von Levodopa im Körper verlangsamen.
- Amantadin: Ein Medikament, das die Freisetzung von Dopamin im Gehirn erhöht.
In einigen Fällen kann auch eine tiefe Hirnstimulation (DBS) in Betracht gezogen werden. DBS ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert werden, um die Gehirnaktivität zu modulieren.
Neue Therapieansätze
Neben den traditionellen Therapieansätzen gibt es auch eine Reihe von neuen Therapieansätzen, die derzeit erforscht werden. Dazu gehören:
- Gentherapie: Ein Ansatz, bei dem Gene in das Gehirn eingebracht werden, um die Dopaminproduktion zu erhöhen.
- Stammzelltherapie: Ein Ansatz, bei dem Stammzellen in das Gehirn transplantiert werden, um die beschädigten Nervenzellen zu ersetzen.
- Immuntherapie: Ein Ansatz, bei dem das Immunsystem stimuliert wird, um die beschädigten Nervenzellen zu entfernen.
Weitere präventive Maßnahmen und unterstützende Behandlungen
Neben der potenziellen Rolle von linksdrehendem Joghurt und den darin enthaltenen Substanzen gibt es weitere Maßnahmen, die zur Prävention und Behandlung von Parkinson beitragen können:
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung zögert das Fortschreiten der Erkrankung hinaus. Geeignete Aktivitäten sind Schwimmen, Laufen, Gleichgewichtsübungen, Singen und Tanzen.
- Gesunde Ernährung: Eine gesunde, kohlenhydratarme Ernährung ist empfehlenswert.
- Stressvermeidung: Stress kann die Symptome von Parkinson verschlimmern.
- Ausreichend Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und kann auch die Symptome von Parkinson verbessern.
Mikronährstoffe
Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass es bei Parkinson Patienten unter der Gabe von L-Dopa zu einem Anstieg der Homocysteinwerte kommt. Eine begleitende Gabe der genannten Mikronährstoffe kann also die Gefahr von Arteriosklerose und venöser Thrombose senken. Auch konnte eine Besserung der Parkinsonsymptome beobachtet werden. Im Tierversuch zeigte sich überraschenderweise, dass die Gabe von Folsäure und Vitamin B6 und B12 sich positiv auf die Erkrankung auswirkten, auch wenn der Homocysteinspiegel auf hohem Niveau blieb. Hier steht noch eine Menge Forschungsarbeit bevor.
Cannabinoide
Marihuana-Extrakt, Hanf enthält THC und CBD. Canbinoide CBD-Öl, Cannabidiol, Nabilon hat bei einem Parkinsonerkrankten lindernde Wirkung. Epileptische Anfälle werden gelindert - Anfallsreduktion bei Verwendung von 900mg reinem CBD.
Bulgarischer Joghurt: Mehr als nur ein Lebensmittel
Der bulgarische Joghurt, insbesondere der mit Lactobacillus bulgaricus, hat in Bulgarien den Status eines Kulturguts. Jeder Bulgare verzehrt im Durchschnitt 22 Kilogramm der sauren Milch, der "kiselo mljako", pro Jahr. Historiker vermuten den Ursprung des Bacillus Bulgaricus auf dem südöstlichen Balkan.
Der Bacillus Bulgaricus ist ein Joghurt mit einem besonderen Eigengeschmack. Viele Bulgaren verzehren ihn deshalb am liebsten pur. Die Creme auf dem Löffel hat eine stichfeste Konsistenz, die der von Quark ähnelt. Wer den Bacillus Bulgaricus mit Honig und Walnüssen verziert, vereint zwei Gegensätze. Die Süße des Honigs vereint sich mit dem vollen Geschmack des bulgarischen Joghurts. Die leicht säuerlichen Nuancen verfeinern das Aroma.
Fazit
Die Forschungsergebnisse bezüglich der Wirkung von linksdrehendem Joghurt und den darin enthaltenen Substanzen auf Parkinson sind vielversprechend, aber es bedarf weiterer Forschung, um die genauen Mechanismen und die klinische Relevanz zu verstehen. Es ist wichtig, sich nicht ausschließlich auf eine einzige Therapie zu verlassen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der Bewegung, gesunde Ernährung, Stressvermeidung und gegebenenfalls medizinische Behandlungen umfasst.
Es ist ratsam, sich umfassend zu informieren und professionelle Beratung einzuholen, um die bestmögliche Behandlungsstrategie für Parkinson zu entwickeln.
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