Ein eingeklemmter Nerv kann eine schmerzhafte und beeinträchtigende Erkrankung sein, die verschiedene Körperbereiche betreffen kann. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen der Wirbelsäule. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten eines eingeklemmten Nervs, insbesondere im Zusammenhang mit Husten und anderen auslösenden Faktoren.
Was ist ein eingeklemmter Nerv?
Von einem eingeklemmten Nerv spricht man, wenn Nerven durch umliegendes Gewebe wie Muskeln, Knochen oder Sehnen zusammengedrückt werden. Dieser Druck kann zu Reizungen, Entzündungen und schließlich zu Schmerzen führen. Ein eingeklemmter Nerv kann praktisch überall im Körper vorkommen, wobei Rücken, Nacken, Schulter, Brustkorb, Po, Hüfte, Arm und Hand besonders häufig betroffen sind.
Symptome eines eingeklemmten Nervs
Die Symptome eines eingeklemmten Nervs variieren je nach Lokalisation und Ursache. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
- Schmerzen: Plötzliche, stechende oder ziehende Schmerzen, die sich bei Bewegung, Atmen oder Husten verschlimmern können.
- Taubheitsgefühle: Kribbeln oder Taubheitsgefühle im betroffenen Bereich oder in den Extremitäten.
- Muskelschwäche: Muskelschwäche oder Lähmungserscheinungen in den von dem betroffenen Nerv versorgten Muskeln.
- Empfindungsstörungen: Verlust des Tastsinns oder andere Empfindungsstörungen.
- Kribbeln: Kribbeln und andere Missempfindungen.
Ursachen eines eingeklemmten Nervs
Die Ursachen für einen eingeklemmten Nerv sind vielfältig. Häufig sind es Muskelverspannungen, die auf den Nerv drücken oder ihn reizen. Weitere mögliche Ursachen sind:
- Muskelverspannungen: Verspannungen im Bereich der Rücken-, Nacken- oder Brustmuskulatur können Nerven einklemmen.
- Bandscheibenvorfall: Teile der Bandscheiben können auf die Nerven drücken und Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle verursachen.
- Spinalkanalstenose: Eine Verengung des Wirbelkanals kann Druck auf das Rückenmark oder die Nerven ausüben.
- Arthrose: Verschleißbedingte Veränderungen an den Wirbelgelenken können Nerven einengen.
- Verletzungen: Rippenbrüche oder andere Verletzungen können Nerven schädigen oder reizen.
- Entzündungen: Entzündungen der Nerven oder des umliegenden Gewebes können zu einer Schwellung führen, die den Nerv einengt.
- Tumore: In seltenen Fällen können Tumore im Bereich der Wirbelsäule oder des Brustkorbs auf Nerven drücken.
- Gürtelrose: Eine Gürtelrose-Infektion kann zu einer Entzündung der Nervenwurzel führen und Nervenschmerzen verursachen.
- Operationen: Operationen im Brustkorb können zu Verletzungen oder Reizungen der Interkostalnerven führen.
- Fehlhaltungen: Dauerhafte Fehlhaltungen können zu Muskelverspannungen und Nervenreizungen führen.
- Stress: Lang anhaltender Stress kann die Interkostalnerven beeinträchtigen.
- Schwangerschaft: Eine Schwangerschaft und damit einhergehende Dehnung der Nerven.
Eingeklemmter Nerv im Rücken
Mehrere Ursachen im Rückenbereich können Beschwerden verursachen. Typische Symptome sind etwa:
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- Schmerzen im Rücken, die in Po und Beine ausstrahlen können
- Taubheitsgefühle bis hin zu Lähmungserscheinungen in den Beinen
Spinalkanalstenose
Eine Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Wirbelkanals, bei der Druck auf das Rückenmark oder die darunter verlaufenden Nerven entsteht. Sie kommt häufig im unteren Bereich des Rückens, an der Lendenwirbelsäule, vor.
Ischiasnerv eingeklemmt
Ist der Ischiasnerv eingeklemmt, gereizt oder entzündet, sind meist plötzlich einschießende Schmerzen im unteren Rücken die Folge, die häufig ins Gesäß ausstrahlen. Eine Ischialgie tritt oft gemeinsam mit einer Lumbalgie (Hexenschuss) auf.
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall drücken Teile der Bandscheiben auf die Nerven. Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen können Folgen der verschleißbedingten Erkrankung sein.
Eingeklemmter Nerv im Bereich der Brust (Interkostalneuralgie)
Plötzliche, stechende Brustschmerzen können angsteinflößend sein und müssen natürlich ernst genommen werden. Es muss jedoch kein Herzinfarkt dahinterstecken, auch ein eingeklemmter Nerv kommt infrage. Dieser macht sie sich wie folgt bemerkbar:
- stechender Schmerz im Brustkorb, der nur an einer Stelle oder gürtelförmig um den Brustkorb herum auftritt
- Bei Bewegung, beim Atmen oder Husten verschlimmert sich der Schmerz
Eine organische Ursache (ausgelöst durch Herz, Lunge oder anderen Thoraxorganen) muss aber immer zunächst ausgeschlossen werden.
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Präkordiales Catch-Syndrom
Vor allem im Kinder- und Jugendalter tritt das plötzliche Stechen in der Herzgegend auf. Der sogenannte Präkordialschmerz wirkt bedrohlich, ist es aber in aller Regel nicht. Als Ursache wird ein eingeklemmter Nerv im Brustraum angenommen, der eine Art Krampf auslöst. Der Schmerz tritt häufig nach langer Inaktivität bei einem Positionswechsel auf und vergeht nach einigen Minuten von selbst wieder. Tiefes Durchatmen - auch wenn es schmerzhaft ist - kann dabei helfen. Auch bei Kindern sollte bei Thoraxschmerz dringend ärztlicher Rat eingeholt werden.
Intercostalneuralgie
Entlang der Zwischenrippenräume des Brustkorbs verlaufen die sogenannten Intercostalnerven. Verschiedene Erkrankungen wie eine Rippenfellentzündung oder eine Gürtelrose, aber auch Verspannungen im Bereich der Brust- oder Rückenmuskulatur können dazu führen, dass diese Nerven heftig schmerzen. Viele Menschen denken dabei an einen Herzinfarkt. Bei einer Intercostalneuralgie verstärken sich die Beschwerden im Unterschied zum Herzinfarkt jedoch bei bestimmten Bewegungen und beim Husten.
Ursachen der Interkostalneuralgie
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer direkten oder indirekten Verletzung der Interkostalnerven führen können - in einigen Fällen ist der Auslöser aber auch nicht festzustellen. Diese zwei Ursachen sind am häufigsten:
- Operationen: Eine sehr häufige Ursache für eine Interkostalneuralgie sind Operationen, bei denen die Brustwand geöffnet wird (Thoraktomie). Schätzungsweise jede/r zweite Patientin oder Patient entwickelt nach einer Operation im Brustraum eine Interkostalneuralgie. Die Schmerzen können akut, also unmittelbar nach der Operation, oder auch chronisch auftreten - Letzteres ist der Fall, wenn eine dauerhafte Nervenschädigung vorliegt. Medizinisch nennt man dies auch Postthorakotomie-Syndrom.
- Gürtelrose: Zweithäufigste Ursache einer Interkostalneuralgie ist eine Gürtelrose, ein Infekt mit dem Herpes Zoster-Virus. Auch hier kann der Schmerz sowohl in der Akutphase der Erkrankung auftreten als auch chronisch werden.
Weitere mögliche Ursachen für eine Interkostalneuralgie:
- Muskelhartspann, also dauerhaft stark angespannte Muskeln
- Eine Einengung im Bereich der Brustwirbelsäule zum Beispiel durch Tumore
- Verletzungen, zum Beispiel ein Rippenbruch
- Sonstige operative Eingriffe, beispielsweise eine Brustoperation
- Eine Schwangerschaft und damit einhergehende Dehnung der Nerven
Diagnose der Interkostalneuralgie
Zunächst wird der Arzt oder die Ärztin Sie ausführlich befragen (Anamnese). Er oder sie erkundigt sich zum Beispiel nach zurückliegenden Operationen des Brustkorbs, Verletzungen oder einer Gürtelrose-Erkrankung.
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Im Anschluss untersucht er oder sie den Brustkorb. Insbesondere gewisse Triggerpunkte reagieren überempfindlich auf Berührungen und erzeugen Schmerzreize, wenn eine Interkostalneuralgie vorliegt.
Treten beim Abtasten des empfindlichen Bereichs oder beim Beugen des Oberkörpers zur betroffenen Seite verstärkt Schmerzen auf, ist dies ein Hinweis für den Arzt oder die Ärztin, dass es sich um eine Interkostalneuralgie handelt (Schepelmann-Zeichen). Möglich ist aber auch, dass die Empfindsamkeit verringert ist. Sind Farbveränderungen der Haut vorhanden, bieten sie einen weiteren Hinweis.
In den meisten Fällen lässt sich mit Anamnese und körperlicher Untersuchung bereits eine Diagnose stellen. Mitunter entscheidet sich der Arzt oder die Ärztin, die Diagnose abzusichern. Dafür wird der Interkostalnerv über ein lokales Betäubungsmittel kurzzeitig blockiert. Die Schmerzen sollten dann augenblicklich abklingen. Das kann den Schmerz verringern oder dazu beitragen, dass Betroffene lernen, besser damit umzugehen.
Therapie der Interkostalneuralgie
Obwohl es verschiedene Ursachen für eine Interkostalneuralgie gibt, sind die Wege der Schmerzübertragung dieselben. Daher sind die Behandlungsansätze oft ähnlich. Wenn sich ein Auslöser für die Schmerzen ermitteln lässt, sollte versucht werden, diesen zu mildern oder zu beheben. Bei einer muskulären Ursache kann beispielsweise Physiotherapie helfen.
Um die Schmerzen einer (chronischen) Interkostalneuralgie zu reduzieren, gibt es mehrere Medikamente, die individuell eingesetzt werden:
- Nichtsteroidale entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAIDs)
- Antidepressiva, die eine Weiterleitung der Schmerzsignale unterdrücken
- Arzneimittel zur Behandlung epileptischer Anfälle in Kombination mit speziellen Hautcremes
- Opioide bei sehr starken Schmerzen
Neben Medikamenten können lokale Behandlungen mit Wärme, Kälte oder einem elastischen Rippengürtel gegen die Beschwerden helfen. Zudem gibt es verschiedene Interkostalneuralgie-Übungen, die Betroffene bei der Physiotherapie erlernen. Sie helfen dabei, muskuläre Verspannungen im Rücken- und Brustbereich zu lösen, was zu einer Reduktion der Schmerzen beiträgt.
In einigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein, um die Nerven zu entlasten und die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Ergänzend zu den medikamentösen und chirurgischen Therapien ist möglicherweise eine Akupunktur hilfreich. In der Regel ist dies jedoch eine sogenannte Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen wird. Entspannungstechniken wie autogenes Training und progressive Muskelentspannung helfen beim Umgang mit dem Schmerz.
Interkostalneuralgie und Husten
Einige Patienten berichten, dass sie vor allem beim Husten unter den Schmerzen im Rippenbereich leiden. Manch einer könnte daher denken, dass das Husten die Ursache sei. Vielmehr ist es jedoch so, dass die zugrunde liegende Erkrankung (zum Beispiel der Lunge oder des Rippenfells) der Auslöser für die Beschwerden ist. Hustet man stark und/oder häufig, findet eine massive Bewegung des Brustkorbs statt. Die Zwischenrippenmuskulatur, die zwischen den Rippen liegt, wird dabei über die Maße im Wechsel angespannt und entspannt. Da die Zwischenrippennerven direkt unterhalb der Rippen liegen und somit in engem räumlichen Verhältnis zu den Muskelfasern liegen, kann es dabei zu einer Reizung der Nervenfasern kommen. Dauert der Husten an, kann die Zwischenrippenmuskulatur mit der Zeit verkrampfen, was zusätzlich die Nerven reizt.
Eingeklemmter Nerv im Bereich von Po und Hüfte
Nervenschmerzen im Bereich von Gesäß und Hüfte sind häufig ein Ausdruck des Piriformis-Syndroms. Drückt der Piriformis-Muskel im Gesäß auf den Ischiasnerv, sind meist einseitige Schmerzen in Gesäß, Hüfte und Bein die Folge. Diese verstärken sich beim Sitzen.
Auch bei einer Ischialgie kann es zu Schmerzen im Bereich von Po und Hüfte kommen.
Eingeklemmter Nerv im Bereich von Schulter, Arm und Hand
Im Bereich der Schulter kann beispielsweise der Achselnerv betroffen sein. Dies macht sich durch Schmerzen an der Außen- oder Rückseite der Schulter bemerkbar. Auch zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule liegen verschiedene Muskeln und Nerven, die Probleme bereiten können. Häufig sind Verspannungen die Ursache, seltener beispielsweise ein ausgerenktes Schultergelenk.
Ist ein Nerv im Bereich der Hand oder des Arms eingeklemmt, macht sich das beispielsweise durch folgende Symptome bemerkbar:
- Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Händen, wie bei einer eingeschlafenen Hand
- Schmerzen
- Verlust des Tastsinns
- Probleme beim Greifen
Karpaltunnelsyndrom
Beim Karpaltunnelsyndrom wird ein Nerv eingeklemmt, der zwischen Handgelenk und Handwurzel verläuft. Neben bestimmten Erkrankungen spielt auch ein zu eng angelegter Karpaltunnel eine wichtige Rolle.
Sulcus-ulnaris-Syndrom
Ist ein Nerv im Bereich des Ellenbogens eingeklemmt, sprechen Fachleute vom Sulcus-ulnaris-Syndrom.
Diagnose eines eingeklemmten Nervs
Die Diagnose eines eingeklemmten Nervs umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese, bei der der Arzt nach den Symptomen, der Krankengeschichte und möglichen Auslösern fragt. In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein, um die Ursache der Nervenreizung zu ermitteln. Dazu gehören:
- Neurologische Untersuchung: Überprüfung der Reflexe, der Muskelkraft und der Sensibilität.
- Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, MRT oder CT, um Knochen, Bandscheiben und andere Gewebe darzustellen.
- Elektromyographie (EMG): Messung der elektrischen Aktivität der Muskeln, um Nervenschäden festzustellen.
- Nervenleitgeschwindigkeitsmessung: Messung der Geschwindigkeit, mit der elektrische Signale entlang der Nerven wandern.
- Ultraschall: Eine sehr gute Untersuchungsmethode um Veränderungen am Nerven festzustellen.
Behandlung eines eingeklemmten Nervs
Die Behandlung eines eingeklemmten Nervs zielt darauf ab, den Druck auf den Nerv zu reduzieren, die Schmerzen zu lindern und die Funktion wiederherzustellen. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab.
Konservative Behandlung
In vielen Fällen kann ein eingeklemmter Nerv mit konservativen Maßnahmen behandelt werden. Dazu gehören:
- Schonung: Vermeidung von Aktivitäten, die die Schmerzen verstärken.
- Körperliche Aktivität: Vermeidung von Tätigkeiten, die den Schmerz verstärken, sollten vermieden werden.
- Bewegung: Ruckartige Bewegungen sind bei einem eingeklemmten Nerv schmerzhaft. Schonung und vorsichtige Bewegungen sind angesagt.
- Fehlhaltungen vermeiden: Sich gar nicht mehr zu bewegen, ist allerdings auch keine Lösung, denn Schonhaltungen können zu weiteren Problemen führen.
- Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
- Muskelrelaxantien: Muskelrelaxantien können helfen, Muskelverspannungen zu lösen.
- Kortikosteroide: Kortikosteroide können als Tabletten oder Injektionen verabreicht werden, um Entzündungen zu reduzieren.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Körperhaltung zu korrigieren. Um das zu erreichen, stehen dir verschiedene Bausteine zur Verfügung.
- Triggerpunktbehandlung: Bei Verspannungen der umliegenden Muskulatur kann die Behandlung von Triggerpunkten die Symptome deutlich lindern.
- Wärme- oder Kälteanwendungen: Wärme kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen, während Kälte Entzündungen reduzieren kann. Ob Wärme oder Kälte besser ist bei einem eingeklemmten Nerv an der Rippe ist immer abhängig von der Ursache. Handelt es sich um eine Verspannung der Muskulatur, kann schonende Wärme helfen, die Verspannung zu lösen und den Nerv zu entlasten.
- Dehnübungen: Ist es durch eine Muskelverhärtung bzw. Muskelverspannung zu einem eingeklemmten Nerv an der Rippe gekommen, so können leichte gymnastische Sportübungen und Yoga- Einheiten die betroffene Muskulatur lockern bzw. dehnen und somit helfen, die Beschwerden zu lindern. Das tiefe Ein- und Ausatmen kann dabei ebenfalls hilfreich sein.
- Kinesiotaping: Ist eine Muskelverhärtung oder Muskelverspannung für den eingeklemmten Nerv verantwortlich, so kann man durch ein Kinesiotape versuchen, die Muskeln zu entspannen bzw. zu lockern und somit die Schmerzen zu lösen. Kinesiotapes sind selbstklebende Bänder unterschiedlicher Länge, Größe und Stärke, die man auf verschiedene Hautareale kleben kann. Durch das Aufkleben des Tapes über dem schmerzenden Bereich wird ein Zug erzeugt, der dafür sorgt, dass die darunterliegenden Muskeln entspannt werden.
- Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie autogenes Training und progressive Muskelentspannung helfen beim Umgang mit dem Schmerz.
Invasive Behandlungen
In einigen Fällen, wenn die konservative Behandlung nicht ausreichend ist, können invasive Behandlungen in Betracht gezogen werden. Dazu gehören:
- Injektionen: Kortikosteroide oder Lokalanästhetika können in den Bereich um den eingeklemmten Nerv injiziert werden, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
- Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um den Druck auf den Nerv zu beseitigen.
- Interkostalblock und RFA: Interkostalblock und RFA können bei extremen Schmerzen wertvolle Dienste leisten. Auch die Gefahren sind relativ gut kalkulierbar.
- Infiltrationstherapie: Diese werden häufig im Rahmen einer Infiltrationstherapie verabreicht, bei der Schmerzmittel direkt an die betroffene Stelle injiziert werden.
- Spritze: Bei einem eingeklemmten Nerv an der Rippe kann in schweren Fällen, wenn die Schmerzen sehr stark sind, eine Spritze gegeben werden. Es handelt sich hierbei um eine schonendes, minimal-invasives Verfahren zur Schmerzlinderung. Dabei werden die Medikamente genau in den Hautbereich bzw. das Gewebe injiziert, von dem die Schmerzen ausgehen. So lässt sich für einen gewissen Zeitraum die volle Beweglichkeit und die Schmerzfreiheit des Patienten herbeiführen.
Medikamente
Welche Medikamente helfen bei einem eingeklemmten Nerven? Des Weiteren kann man es mit pflanzlichen Präparaten mit dem Wirkstoff der Teufelskralle versuchen. Sind die Schmerzen stärker, benötigt man rezeptpflichtige Medikamente von einem Arzt, die speziell bei neuropathischen Schmerzen helfen können. Dazu gehören Medikamente aus der Gruppe der Antikonvulsiva und Antidepressiva.
Was kann man selbst tun?
Dein Arzt oder deine Ärztin hat organische Ursachen für deine „Nervenschmerzen“ in der Brust ausgeschlossen? Dann kann es entscheidend darauf ankommen, endlich wieder Bewegung in den Brustbereich zu bringen. Du möchtest dich gezielt um die verkürzten Muskeln in deiner Brust und die zu hohen Spannungen rund um deine Brustwirbelsäule kümmern? Um den optimalen Winkel zu finden, orientiere dich am besten an der Ecke deiner Übungsmatte. Stütze dich mit deinem rechten Arm auf Kopfhöhe ab. Du spürst nun eine Dehnung in deinem linken Schulter-Brust-Bereich. In dieser Position drückst du dich jetzt 2 Minuten lang immer weiter nach links. Dir schmerzt in dieser Position der Rücken? Dann geh bitte mit deinen Armen weiter nach vorne. Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für ein oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam.
Übungen bei Rückenschmerzen beim Atmen
- Atemübung: Ausgangsposition: Stelle dich gerade hin oder setze dich aufrecht auf einen Stuhl oder Hocker. Durchführung: Atme tief durch die Nase ein. Lasse deinen Bauch und deinen Brustkorb dabei weit ausdehnen. Beim Ausatmen sinkt dann alles wieder nach unten.
- Brücke: Ausgangsposition: Lege dich in Rückenlage auf eine Matte, stelle deine Beine nun angewinkelt auf und positioniere deine Arme in einer U-Haltung neben dem Kopf. Durchführung: Hebe den Kopf leicht an.
- Dehnung der Brustmuskulatur: Ausgangsposition: Stelle dich an eine Wand und lege deine rechte Handfläche an die Wand. Dabei ist der rechte Arm durchgestreckt. Der Oberarm sollte außerdem in einem 90 Grad Winkel zu deinem Oberkörper sein. Gehe nun mit deinem rechten Bein in einen Ausfallschritt. Durchführung: Drehe deinen Oberkörper von der Wand weg. In diesem Fall heißt das nach links. Jetzt solltest du eine Dehnung in deiner Brustmuskulatur spüren.
- Dehnung der Hüftmuskulatur: Ausgangsposition: Gehe in Rückenlage auf eine Matte. Durchführung: Die Beine werden aufgestellt und ein Fuß wird auf das andere Bein bzw. Knie gelegt. Die Arme werden dabei in einem circa 100 Grad Winkel seitlich abgelegt.
- Theraband Übung: Ausgangsposition: Stelle dich schulterbreit hin, die Fußspitzen zeigen nach vorne. Durchführung: Strecke deine Arme auf Brusthöhe nach vorne und halte das Theraband mit beiden Händen jeweils fest. Ziehe nun mit gestreckten Armen das Band diagonal auseinander. Das heißt, der rechte Arm geht schräg nach oben und der linke Arm schräg nach unten. Halte diese Position jetzt für 10 Sekunden und löse dann die Spannung wieder. Darauf folgt dann ein Wechsel der Arme. Führe die Übung insgesamt 10-15 Mal aus.
- Kruzifix - Stretch: Ausgangsposition: Stelle dich hüftbreit hin, die Fußspitzen zeigen nach vorne. Durchführung: Strecke deine Arme in einem 90 Grad Winkel zur Seite, die Handflächen zeigen dabei nach vorne. Nun versuchst du die Arme durchgestreckt etwas nach hinten zu ziehen. Wir wollen sozusagen die Schulterblätter zusammenziehen. Halte die Position für mindestens 30 Sekunden lang und gehe dann zurück in die Ausgangsposition. Ausgangsposition: Stelle dich hüftbreit hin, die Fußspitzen zeigen nach vorne. Durchführung: Strecke deine Arme in einem 90 Grad Winkel zur Seite, die Handflächen zeigen dabei nach vorne. Nun versuchst du die Arme durchgestreckt etwas nach hinten zu ziehen. Wir wollen sozusagen die Schulterblätter zusammenziehen. Halte die Position für mindestens 30 Sekunden lang und gehe dann zurück in die Ausgangsposition.
Dauer eines eingeklemmten Nervs
Geht ein eingeklemmter Nerv von alleine weg? Das kommt auf die Ursache an. Sind es Muskelverspannungen, die auf den Nerv drücken, hören die Beschwerden nach einiger Zeit in der Regel von selbst wieder auf. Manchmal ist ein Nerv nur kurzfristig eingeklemmt, beispielsweise durch eine falsche Bewegung. In anderen Fällen dauert es länger, bis ein gereizter Nerv sich beruhigt hat. Je nach Ursache muss möglicherweise erst eine zugrunde liegende Erkrankung behandelt oder die Fehlbelastung vermieden werden.
Die Heilungsdauer für einen eingeklemmten Nerv an der Rippe hängt von der Ursache und der Intensität der Nervenreizung ab. Wenn die Ursache für die Einklemmung behoben ist, klingen die Symptome in der Regel in wenigen Tagen ab. Die Dauer, bis man bei einem eingeklemmten Nerv wieder arbeitsfähig ist, kommt darauf an, wo der Nerv eingeklemmt ist und wie stark die Schmerzen sind, sowie auch welche berufliche Tätigkeit ausgeübt wird. Schwere körperliche Arbeiten sollte eher mit Vorsicht wieder begonnen werden, weil man verhindern will, dass es sofort wieder zu einer Einklemmung kommt.
Die Dauer einer Interkostalneuralgie kann variieren und ist von der zugrunde liegenden Ursache abhängig. Bei einigen Personen treten die Schmerzen nur kurzfristig auf, während sie bei anderen über Wochen oder Monate anhalten. Eine angemessene Behandlung der Ursache und symptomatische Therapien können die Heilungsdauer positiv beeinflussen. Für eine genauere Einschätzung ist eine medizinische Beratung empfehlenswert.
Vorbeugung eines eingeklemmten Nervs
Die gezielte Vorbeugung eines eingeklemmten Nervs ist aufgrund der Vielzahl ihrer Ursachen kaum möglich. Nichtsdestotrotz hilft es, auf eine gesunde und aktive Lebensweise zu achten, um Wirbelsäulenerkrankungen und Muskelverspannungen vorzubeugen. Außerdem stärken Sport und gesunde Ernährung die Abwehrkräfte, sodass sich das Infektionsrisiko minimieren lässt.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn Schmerzen beim Atmen auftreten sollten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Diese Schmerzen sind heikel und sollten medizinisch abgeklärt werden. Bei Rückenschmerzen beim Atmen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Husten und Erkältungssymptome, die länger als eine Woche ohne Besserung anhalten, sollten grundsätzlich bei einem Arzt vorgestellt werden. Kommt Fieber hinzu, ist es ratsam, direkt den Hausarzt zu konsultieren.
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