Karpaltunnelsyndrom: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Das Karpaltunnelsyndrom (KTS), auch als Medianus-Kompressions-Syndrom bezeichnet, ist eine häufige Erkrankung, die durch die Kompression des Nervus medianus im Karpaltunnel des Handgelenks verursacht wird. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das Karpaltunnelsyndrom, seine Ursachen, Symptome, Diagnose und verschiedene Behandlungsoptionen.

Was ist das Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Nerven-Engpass-Syndrom, das sich meist dort ausprägt, wo die Hand in den Unterarm übergeht. Hier bilden die Handwurzelknochen auf der Innenfläche einen Handwurzelkanal, durch den auch der Nervus medianus, der Mittelnerv, zieht. Manchmal wird der Nervus medianus in seinem Handwurzelkanal derart eingeengt, dass er die typischen Symptome des Karpaltunnelsyndroms hervorruft.

Der Karpaltunnel selbst ist ein schmaler Durchgang im Handgelenk, der von den Handwurzelknochen und einem starken Band, dem Retinaculum flexorum, begrenzt wird. Durch diesen Tunnel verlaufen der Nervus medianus und Sehnen, die für die Fingerbewegung verantwortlich sind.

Ursachen des Karpaltunnelsyndroms

Im Normalfall wird der Handwurzelkanal nach oben hin durch eine Bindegewebsplatte, dem Retinaculum flexorum, gebildet. Wie ein knöchernes Dach spannt sich die Platte über die Mulde auf der Innenhand auf. Unterhalb dieser Platte verlaufen Sehnen der Fingerbeugemuskulatur und der Nervus medianus. Das Karpaltunnelsyndrom tritt nun auf, wenn es zu einer Komprimierung des Nervus medianus kommt oder aber das umliegende Bindegewebe anschwillt und den Nerven so zusammendrückt. Dann liegt eine sogenannte periphere Nervenweiterleitungsstörung vor.

Die genauen Ursachen des Karpaltunnelsyndroms sind nicht immer klar und stark von der individuellen Anatomie des Patienten abhängig, aber es existieren verschiedene Faktoren, die zu einem erhöhten Druck oder einer Entzündung beitragen können. In vielen Fällen weiß man gar nicht, warum das Bindegewebe anschwillt, Mediziner sprechen dann meist von einem idiopathischen Karpaltunnelsyndrom. Es gibt allerdings Erkrankungen, die häufig zu diesem Syndrom führen können:

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  • Rheumatische Arthritiden
  • Arthrosen
  • Gicht oder andere Stoffwechselerkrankungen wie das Myxödem

Nichtsdestotrotz gibt es Fälle, bei denen die Ursachen klar auf der Hand liegen. In vielen Fällen kommt es zu einer lokalen mechanischen Reizung des Handgelenkes durch Überlastungen, beispielsweise im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit. Repetitive Tätigkeiten am Arbeitsplatz, die mit starkem oder wiederholtem Greifen sowie Vibrationen einhergehen, können die Symptome des Karpaltunnelsyndroms hervorrufen oder verstärken. Auch Verschleißerscheinungen (Arthrosen) im Bereich des Handgelenkes können zu dieser Reizung führen.

Weiterhin können auch Veränderungen des Hormonhaushaltes die Entstehung eines Karpaltunnelsyndroms begünstigen. Dies tritt unter anderem während einer Schwangerschaft oder auch im Rahmen von systemischen Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion auf. Ebenso gelten eine familiäre Vorbelastung sowie Übergewicht als Risikofaktoren.

Die meisten Fälle des Karpaltunnelsyndroms werden durch eine Kombination von Faktoren verursacht. Vererbung ist wahrscheinlich ein wichtiger Faktor.

Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Den meisten ist es früher oder später schon einmal passiert: Kribbelnde Hände, taube Finger. In vielen Fällen sind diese Zeichen recht harmlos. Kommt es allerdings häufiger, gerade nachts, zu diesen Symptomen und auch Schmerzen in der Hand, so sollte vielleicht doch ärztliche Hilfe eingeholt werden, denn es könnte sich auch um das Karpaltunnelsyndrom handeln.

Die Symptome entstehen erst, wenn eine Druckausübung auf den Mittelnerv stattgefunden hat. Charakteristisch für das Karpaltunnelsyndrom ist der schleichende Beginn der Symptome in den meisten Fällen. Bei milden Ausprägungen des Syndroms können die Symptome über Monate oder sogar Jahre hinweg intermittierend auftreten, ohne eine deutliche Verschlechterung zu zeigen. Die Erscheinungen können sowohl tagsüber als auch nachts auftreten und können je nach Tageszeit, Aktivität oder Position des Handgelenks variieren. Selbst alltägliche Handbewegungen wie das Schließen einer festen Faust oder das Halten des Handgelenks in einer gebeugten oder gestreckten Position können den Druck auf den Medianusnerv erhöhen.

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Taubheitsgefühl, Kribbeln, Brennen und Schmerzen - vor allem im Daumen sowie im Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Gilt als häufiges Frühwarnzeichen.

Weitere typische Symptome sind:

  • Gefühlsstörungen: Kribbeln, eingeschlafene Hände oder Finger
  • Taubheitsgefühle
  • Schmerzen, die in einzelnen Fingern oder der gesamten Hand beziehungsweise des gesamten Arms auftreten können
  • Die Beschwerden treten vermehrt nachts beim Schlafen auf, verstärken sich überdies aber auch beim Beugen der Hand, so zum Beispiel beim Halten eines Buches, Lenken eines Lenkrads oder beim Telefonieren mit einem Smartphone (das Halten des Telefons).

Warum treten die Schmerzen nachts eigentlich stärker auf? Im Schlaf sind die Handgelenke bei den meisten Menschen etwas abgeknickt oder man drückt die Hände beim Schlafen mit dem Körper ein. Dies führt dazu, dass sich der Druck und somit auch die Schmerzen verstärken. Man kann dem symptomatisch entgegenwirken, indem man die Hände kurz in der Luft etwas schüttelt oder sie kräftig gegeneinander reibt.

Mit fortschreitender Verschlechterung des Zustands besteht das Risiko, dass das anfängliche Taubheitsgefühl dauerhaft wird. Im Gegensatz dazu kann das Karpaltunnelsyndrom bei bestimmten Verletzungen, wie etwa Deformierungen durch Brüche, Verrenkungen oder schwerwiegende innere Blutungen, rasch auftreten. In solchen Fällen steigt der Druck schnell an, was dem Nerven keine Zeit lässt, sich anzupassen.

Erste Anzeichen eines Karpaltunnelsyndroms sollten unbedingt beachtet werden, denn ein ständig erhöhter Druck auf den Nerv und die versorgenden Blutgefäße führt zu einer Minderversorgung des Nervs mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Viele Betroffene sind sehr leidensfähig. Erst, wenn sie massiv im Schlaf gestört sind oder wenn ihnen gar Porzellan aus der Hand gefallen ist und sie den Schlüssel nicht mehr richtig ins Schloss bekommen, gehen sie zum Arzt. Fällt Ihnen manchmal ein Gegenstand aus der Hand?

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Diagnose des Karpaltunnelsyndroms

Normalerweise lassen die vom Patienten berichteten Beschwerden auf das Karpaltunnelsyndrom schließen. Die Diagnose wird aber über die klinische Diagnostik gesichert. Um sich optimal auf den Arztbesuch vorzubereiten, beobachten und notieren Sie die von Ihnen wahrgenommenen Empfindungen und deren Intensität. Fühlen Sie ein Kribbeln, Taubheit, Missempfindungen, Schmerzen, oder einen Verlust der Sensibilität? In welchen Partien der Hände? Sind diese Beschwerden leicht, moderat oder schwer? Tauchen Sie nur nachts oder auch tagsüber auf? Wie lange halten diese Symptome an: einige Minuten, Stunden oder ständig?

Für die Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms sind verschiedene Schritte notwendig. Zuallererst erfolgt eine gründliche Anamnese, um Fragen nach bestehenden Krankheiten, Vorerkrankungen oder Risikofaktoren zu klären.

In der klinischen Untersuchung kann der Arzt die Sensibilität Ihrer Finger feststellen und die Muskelkraft Ihrer Hände testen. Der Arzt beobachtet, wie unangenehm bestimmte Bewegungen wie das Beugen Ihres Handgelenks für Sie sind. Wahrscheinlich werden Sie zu „Provokationstests“ aufgefordert, damit der Arzt schmerzhafte Körperhaltungen erkennen und den Schweregrad der Erkrankung beurteilen kann.

Klinische Tests:

Darüber hinaus bedient sich der Arzt aber auch verschiedenen klinischen Tests wie dem Flaschen-Test, Hoffmann-Tinel-Test oder Phalen-Test. Mit einigen der nachfolgend beschriebenen Tests können Sie diese Untersuchungen vorbereiten. Sie können sie auch veranlassen, schneller einen Arzt aufzusuchen.

  • Flaschen-Test: Ist das Umfassen der Flasche möglich? Beugen Sie die Handgelenke möglichst weit nach innen, indem Sie die Handrücken fest gegeneinanderdrücken.
  • Hoffmann-Tinel-Zeichen: Ein häufig durchgeführter Test bei Karpaltunnelsyndrom Symptomen ist das Hoffmann-Tinel-Zeichen. Der Arzt beklopft den Mittelnerv am Handgelenk mit den Fingerspitzen. Wenn dabei elektrisierender Schmerz auftritt, ist die Diagnose Karpaltunnelsyndrom möglich. Mit dem Tinel-Test wird die neurologische Funktionsfähigkeit beurteilt. Der Nervus medianus wird auf der Höhe des Karpaltunnels beklopft.
  • Phalen-Test: Der Patient legt beim Phalen-Test seine Handrücken vor dem Körper für etwa 1 Minute aneinander. Die Handgelenke befinden sich in maximaler Flexion und der Mittelarmnerv (Nervus medianus) wird komprimiert. Kommt es nach dem Test zu Gefühlsstörungen (Parästhesien) wie Kribbeln oder Taubheit, gilt ein Karpaltunnelsyndrom als wahrscheinlich (positives Phalen-Zeichen). Dieser Test wurde 1966 von George Phalen entwickelt und später verbessert. Damit sollen ebenfalls die vom Patienten an den Fingern verspürten Symptome reproduziert werden. Hierzu werden die Hände mit den Handrücken gegeneinander gedrückt, wobei die Finger nach unten zeigen. Bei dieser Position muss das Handgelenk um 90° gebeugt werden. Halten Sie diese Stellung eine Minute lang, damit der Nervus Medianus komprimiert wird. Wenn Sie einen Verlust der Sensibilität spüren, könnte dies auf ein Karpaltunnelsyndom hindeuten.
  • Umgekehrter Phalen-Test: Beim umgekehrten Phalen-Test legt der Patient für 1 Minute die Handinnenflächen zusammen (maximale Extension). Beim umgekehrten (inversen) Phalen-Test werden die Hände mit den Handballen und ausgestreckten Fingern eine Minute lang gegeneinander gedrückt. Hierbei wird der Nerv nicht komprimiert, sondern gestreckt.
  • Durkan-Test: Auch beim Durkan-Test sollen die KTS-Symptome reproduziert werden.

Die klinische Untersuchung und die Provokationstests sind für den Arzt mitunter ausreichend, um eine angemessene Behandlung vorzuschlagen. Dennoch müssen häufig Zusatzuntersuchungen durchgeführt werden, um die Diagnose zu bestätigen und zu verfeinern.

Apparative Diagnostik:

Der Neurologe kann durch ein Elektromyogramm (EMG) und einer Apparatur, die die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) misst, prüfen, inwieweit der entsprechende Medianusnerv geschädigt ist. Die Messwerte der erkrankten Hand werden dabei stets mit denen der Gegenseite verglichen. Ein Neurologe stellt die Diagnose Karpaltunnelsyndrom mithilfe der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (ENG) bzw. Auch neurologische Untersuchungen können zur Diagnostik bei einem Karpaltunnelsyndrom herangezogen werden. Dabei erfolgt die Messung der Leitfähigkeit und Leitgeschwindigkeit des mittleren Armnervs.

Gibt es einen Verdacht auf eine knöcherne Veränderung, so wird der Arzt auch ein Röntgenbild anfertigen. Mit Röntgenaufnahmen der Hand oder des Handgelenks lässt sich feststellen, ob das Karpaltunnelsyndrom knochenbedingt ist. Dies könnte bei den Folgen eines alten Bruchs oder bei Arthrose des Handgelenks der Fall sein. Diese beiden Fallbeispiele könnten eine Verengung des Karpaltunnels nach sich ziehen und den Nervus medianus einengen.

Geht man davon aus, dass der Auslöser des Karpaltunnelsyndroms in einer Weichteilveränderung liegt, so wird in jedem Falle auch eine MRT angefertigt beziehungsweise eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

Die klinischen Zeichen können täuschen oder unzureichend sein, um eine Diagnose zu stellen. Dann muss ein Elektroneuromyogramm durchgeführt werden, um die elektrische Leitfähigkeit des Nervus medianus zu messen. Die entlang des Nervs platzierten Elektroden zeichnen die Übertragung der elektrischen Wellen auf, um eventuelle Läsionen aufzuzeigen. Das ENMG gibt Aufschluss über den Schweregrad der Erkrankung und kann bestimmte Ursachen mit ähnlichen Symptomen wie z.B.

Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Wie behandelt man das Karpaltunnelsyndrom? Die Behandlung von einem Karpaltunnelsyndrom hängt von der Dauer und der Intensität der Beschwerden ab. Anfänglich wird eine Karpaltunnelsyndrom Behandlung ohne OP anvisiert. Man kann das Karpaltunnelsyndrom chirurgisch und non-operativ auf konservativer Basis therapieren. Das Erste, was man spürt, ist ein Kribbeln, das die Finger und die Handfläche entlangläuft. Zunächst hilft es, die Hände wieder auszuschütteln und zu bewegen.

Jeder Arzt wird allerdings zunächst konservative Therapiemethoden anwenden und erst dann zum Messer greifen, wenn alle vorangehenden Behandlungsansätze keine ausreichende Besserung bewirkt haben. Die Ausnahmen, die eine chirurgische Intervention nötig machen, sind starke Verletzungen, Entzündungen oder Blutungen, die den Druck im Handgelenk auf unnatürliche Art und Weise steigen lassen.

Konservative Behandlungsmethoden

Ja, denn es gibt diverse konservative Therapien, welche eine Operation umgänglich machen. Dazu zählen beispielsweise spezielle Schienen oder physiotherapeutische Übungen. Auch bestimmte Medikamente, wie etwa Kortikosteroide, können bei einem Karpaltunnelsyndrom im frühen Stadium für Linderung sorgen.

  • Schonung: Sind es nur leichte Beschwerden, so sollte die betroffene Hand geschont werden. Dies wird allerdings nur im Rahmen einer kausalen Therapie empfohlen, denn ein unbehandelter Karpaltunnel wird sich stets verschlechtern.
  • Handgelenkschiene: Treten im Rahmen des Karpaltunnelsyndroms nur leichte Schmerzen auf, so lassen sich diese gut mit einer gepolsterten Handgelenkschiene unter Kontrolle halten. Die Schiene wird üblicherweise nachts getragen und verhindert, dass das Handgelenk unwillentlich gebeugt wird und so Schmerzen auftreten. Tagsüber wird die Schiene abgelegt und es sollte eine mechanische Überbelastung der Handgelenke vermieden werden, um die Schmerzen gering zu halten. Tragen Sie nachts ggf.
  • Medikamente: Auch Kortison kann in Form einer Spritze oder Tablette helfen, die Schmerzen zu lindern. Einige Mediziner sehen auch einen Nutzen in der Gabe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika. Es ist allerdings noch unklar, ob diese Medikamente abgesehen von der Schmerzlinderung auch einen positiven Effekt auf das Karpaltunnelsyndrom selbst haben. Mit nichtsteroidalen Antirheumatika werden Entzündung und Schmerzen gelindert, auch eine Ruhigstellung des Unterarms führt zu einer Besserung.
  • Physiotherapie: Durch Physiotherapie lassen sich Muskeln stärken; zudem kann die Flexibilität verbessert werden.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann ebenfalls die Symptome des Karpaltunnelsyndroms lindern. Achten Sie darauf, entzündungsfördernde Lebensmittel einzuschränken.

Operative Behandlungsmethoden

Im fortgeschrittenen Stadium und bei anhaltenden Beschwerden, die sich auf konservative Art und Weise nicht behandeln lassen, kann eine Operation notwendig werden. Kommt es bereits zu neurologischen Ausfällen beim Greifen und Schmerzen, welche die Lebensqualität stark beeinträchtigen, muss das Karpaltunnelsyndrom mittels Operation behandelt werden. Dabei wird der Druck auf den Mittelnerv reduziert, indem das Karpalband durchtrennt wird.

Im Falle einer Operation des Karpaltunnelsyndroms, stehen den Chirurgen heute zwei Möglichkeiten zur Verfügung: die klassische offene Operation oder ein minimal-invasiver Eingriff. Mit 120.000 Eingriffen pro Jahr ist die Karpaltunnel-OP eine der häufigsten Operationen in Deutschland.

  • Klassische, offene Operation: Die klassische, offene Operation kann sowohl in lokaler Anästhesie als auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Dabei wird ein Längsschnitt über dem Karpaltunnel gemacht und dieser freipräpariert. Die über dem Karpaltunnel befindliche Bindegewebsplatte wird dann durchtrennt, sodass der Nervus medianus wieder Platz hat. Anschließend wird der Hautschnitt mit einer dünnen Naht wieder verschlossen. Eine Vollnarkose oder Teilnarkose bei Karpaltunnelsyndrom wird beim offenen Eingriff angewendet.
  • Minimal-invasive, endoskopische Operation: Die minimalinvasive, endoskopische Operation kommt mit nur zwei kleinen Hautschnitten aus. Über diese können die Operationsinstrumente eingeführt werden. Mittels eines kleinen Endoskops, das am Ende über eine Kamera verfügt, kann der Operateur das OP-Gebiet auf einem Monitor überblicken. Anschließend wird der Nerv von einengenden Strukturen befreit und die Instrumente wieder entfernt. Da hier nur zwei sehr kleine Narben entstehen, ist das Risiko einer Bewegungseinschränkung des Unterarms durch die Narben entsprechend auch viel kleiner. Es ist aber auch ein endoskopischer Eingriff möglich.

Im Grund genommen eröffnet der Chirurg in beiden Fällen den Karpaltunnel, der nach oben durch eine bindegewebige Platte begrenzt wird. Hierdurch fällt der Druck rapide ab und die Schmerzen und Einschränkungen lassen nach. Man spricht hierbei von einer Karpaltunnelspaltung. Im gleichen Zuge kann der Chirurg auch bestimmte Weichteilveränderungen oder -tumoren entfernen oder das verdickte Sehnengleitlager korrigieren.

Nach der Operation:

Die Fäden werden für gewöhnlich nach etwa zwei Wochen gezogen. Nach diesen zwei Wochen sollte der Patient auch wieder in der Lage sein, seine normalen Aktivitäten zu betreiben. Je nach Ausmaß des Eingriffs kann eine Ruhigstellung zwischen zwei Tagen und zwei Wochen notwendig sein. Dabei muss kein Gips getragen werden, ein fester Verband reicht aus. Nach der Operation kann die betroffene Hand aber schon ganz leicht belastet werden. Diese anfängliche Belastung kann im Laufe des Heilungsprozesses allmählich gesteigert werden. Gerade die Finger sollten gleich nach der OP bewegt werden.

Die Rehabilitation beginnt sofort nach der Operation und beinhaltet Bewegungsübungen der Hand. Die Hand darf allerdings erst langsam wieder belastet werden, schwere Aktivitäten, die die Hand betreffen, dürfen erst nach vier bis sechs Wochen wieder aufgenommen werden.

Wann man wieder arbeiten kann nach der Karpaltunnel OP hängt auch davon ab, welche Tätigkeit ausgeübt wird. Mit einem Krankenstand von 3 bis 5 Wochen ist zu rechnen.

Oft hält sich der Irrglaube, dass mit einer Operation alles getan ist. Dies ist aber nur bedingt der Fall und trifft oft auch nicht zu. Geschädigte Nerven heilen nur langsam und benötigen ausreichend Zeit für den Regenerationsprozess. Dies hängt beispielsweise mit der Fettschicht zusammen, der sogenannten Myelinschicht. Sollte diese Schicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein, wird die Leitfähigkeit und Funktion der Nerven in diesem Bereich dauerhaft beeinträchtigt bleiben.

Selbsttests zur Erkennung eines Karpaltunnelsyndroms

Die hier dargestellten Selbsttests können hilfreich sein, um ein mögliches Karpaltunnelsyndrom zu erkennen. Eine gesicherte Diagnose kann allerdings nur ein Arzt bzw. eine Ärztin treffen. Ein Selbsttest kann lediglich erste Anhaltspunkte geben. Selbsttests können bei der Erkennung früher Symptome des Karpaltunnelsyndroms helfen.

  • Phalen-Test: Der Patient legt beim Phalen-Test seine Handrücken vor dem Körper für etwa 1 Minute aneinander. Die Handgelenke befinden sich in maximaler Flexion und der Mittelarmnerv (Nervus medianus) wird komprimiert. Kommt es nach dem Test zu Gefühlsstörungen (Parästhesien) wie Kribbeln oder Taubheit, gilt ein Karpaltunnelsyndrom als wahrscheinlich (positives Phalen-Zeichen). Das Aneinanderdrücken der Handrücken komprimiert den Mittelarmnerven (blau). Im positiven Fall spürt der Patient Kribbeln und Taubheit in den Fingern.
  • Umgekehrter Phalen-Test: Beim umgekehrten Phalen-Test legt der Patient für 1 Minute die Handinnenflächen zusammen (maximale Extension).

Verlauf und Prognose des Karpaltunnelsyndroms

Ein unbehandeltes Karpaltunnelsyndrom wird sich im Laufe der Zeit immer verschlechtern und nie spontan verbessern. Die Schmerzen können dann vom Unterarm bis in die Schulter ausstrahlen. Auch die Beweglichkeit und Muskulatur der Finger nimmt mit der Zeit ab. Die Prognose für einen behandelten Karpaltunnel ist sehr gut. Nach einer Operation sind die Schmerzen meist sehr gering und auch die Parästhesien lassen oft nach. Generell gilt, je früher etwas unternommen wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Eine Heilung vom Karpaltunnelsyndrom nach der OP ist in den meisten Fällen möglich.

Ein Karpaltunnelsyndrom kann auch in der Schwangerschaft entstehen. Da sich während dieser Zeit mehr Flüssigkeit im Gewebe ansammelt, kann diese Flüssigkeit auch den Druck im Karpaltunnel erhöhen und zu Beschwerden führen. Meistens klingen die Beschwerden aber nach der Geburt ab.

Spezialisten für Karpaltunnelsyndrome

Die Prognose eines Karpaltunnelsyndroms hängt maßgeblich davon ab, dass möglichst frühzeitig eine adäquate Therapie eingeleitet wird. Daher sollte die Behandlung stets durch ausgewiesene Spezialisten mit weitreichender Erfahrung erfolgen. Spezialisiert auf die Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms sind Fachärzte für Handchirurgie und Fachärzte für Neurochirurgie.

Fazit

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige und oft schmerzhafte Erkrankung, die jedoch in den meisten Fällen gut behandelt werden kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden. Bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom sollte ein Arzt oder Neurologe aufgesucht werden, um die Diagnose zu sichern und eine geeignete Therapie einzuleiten.

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Risikogruppen

Zu den besonderen Risikogruppen zählen Menschen, die in ihrem Beruf wiederholte Handbewegungen ausführen, schwangere Frauen, Personen mit familiärer Vorbelastung und Menschen mit bestehenden Erkrankungen wie z. B.

Zusätzlich beeinflussen persönliche Faktoren die Wahrscheinlichkeit, am Karpaltunnelsyndrom zu erkranken. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, und Faktoren wie Fettleibigkeit, Diabetes, Alkoholabhängigkeit und Fibromyalgie können Auslöser sein.

Vorbeugung

Unsere Behandlung des Karpaltunnelsyndroms zielt darauf ab, eine Operation zu vermeiden. Besonders in den frühen Stadien bieten konservative Maßnahmen wie Schonung und eine Karpaltunnel-Schiene effektive Linderung von Schmerzen, Schwellungen und Reizungen.

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