Krämpfe bei der Stuhlentleerung können sehr unangenehm und schmerzhaft sein. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Es ist wichtig, die Symptome richtig zu deuten und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Einführung
Die Stuhlentleerung (Defäkation) ist der letzte Teil des Verdauungsprozesses. Nachdem die Nahrung den Magen, Dünndarm und Dickdarm passiert hat und Nährstoffe aufgenommen wurden, gelangt der verbleibende Kot in den Dickdarm. Dort wird dem Kot Wasser entzogen, wodurch er fester wird. Durch Darmbewegungen (Peristaltik) wird der Kot in den Enddarm (Rektum) transportiert, wo er zwischengespeichert wird. Bei der Defäkation entspannt sich der äußere Schließmuskel des Afters (M. sphincter ani externus), die Bauchmuskulatur kontrahiert sich, und der Kot wird ausgeschieden. Schmerzen bei der Stuhlentleerung können ein unspezifisches Symptom sein, das in allen Altersgruppen auftreten kann.
Mögliche Ursachen für Krämpfe bei Stuhlentleerung
Die Gründe für Schmerzen und Krämpfe im Darmbereich können vielschichtig sein. Hier sind einige häufige Ursachen:
Verdauungsstörungen und Ernährungsgewohnheiten
- Unverträgliche Lebensmittel und üppige Mahlzeiten: Darmkrämpfe sind oft eine Reaktion auf unverträgliche Lebensmittel oder sehr große Portionen. Hastiges Essen, Fast Food oder ungewohnte Speisen können vorübergehende Bauchschmerzen und Darmkrämpfe verursachen.
- Blähende Lebensmittel: Der Konsum von blähenden Lebensmitteln wie Kohl, Bohnen oder Brokkoli kann ebenfalls zu Krämpfen führen.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Treten die Beschwerden immer wieder nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel auf, sollte man an eine Nahrungsmittelunverträglichkeit denken. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, Muster zu erkennen und Unverträglichkeiten aufzudecken. Bei Verdacht sollte man in Absprache mit einem Arzt bestimmte Nahrungsmittel meiden und später vorsichtig wieder testen.
- FODMAP-reiche Ernährung: Bei Reizdarm kann es ratsam sein, Nahrungsmittel mit hohem FODMAP-Gehalt wie Äpfel, Birnen, Weizen und Zwiebeln zu meiden, da diese die Symptome verschlimmern können. Nahrungsmittel, die im Darm schneller verdaut werden, wie Karotten, Salat und Aprikosen, sind dagegen oft besser verträglich.
Reizdarmsyndrom (RDS)
Das Reizdarmsyndrom (RDS), auch nervöser Darm oder Reizkolon genannt, verursacht stechende, krampfartige Schmerzen unterschiedlicher Intensität sowie Durchfall und/oder Verstopfung. Die Beschwerden hängen häufig eng mit der psychischen Verfassung des Betroffenen zusammen. Es wird vermutet, dass überempfindliche Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur, Veränderungen der Darmflora und Entzündungen der Darmwand eine Rolle spielen könnten. Auch psychische Belastungen, Stress, Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelunverträglichkeiten werden als mögliche Auslöser gesehen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können ebenfalls heftige Bauch- oder Darmschmerzen verursachen. Typisch für beide Krankheiten ist der Verlauf in Schüben. In der akuten Krankheitsphase leiden Patienten an Bauchschmerzen, Durchfall und teilweise auch an Fieber. Bei Morbus Crohn treten die krampfartigen Bauschmerzen eher im rechten Unterbauch auf, während Patienten mit Colitis ulcerosa über Schmerzen im oberen linken Bauchbereich sowie Blut im Stuhlgang klagen.
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Infektiöse Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe)
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Darmkrämpfe können durch verschiedene Bakterien und Viren, wie Salmonellen, Noro- oder Coronaviren, ausgelöst werden.
Darmverschluss
Bei einem Darmverschluss ist der Darmdurchgang blockiert, wodurch der Darminhalt nicht wie gewohnt ausgeschieden werden kann. Ein Darmverschluss äußert sich durch Schmerzen im Bauchraum und weitere Symptome wie Übelkeit und Erbrechen.
Verstopfung
Wenn der Darm seltener als gewöhnlich entleert wird und/oder der Stuhlgang sehr schwerfällt, liegt meist eine Verstopfung vor. Gelegentliche Verstopfungen sind normal, anhaltende oder regelmäßig wiederkehrende Verstopfungen können jedoch zu Folgeerkrankungen wie Analfissuren oder Problemen mit den Hämorrhoiden führen.
Anale Erkrankungen
- Analfissuren: Ein länglicher Riss in der Schleimhaut des Analkanals verursacht oft stechende Schmerzen beim Stuhlgang, gefolgt von einem brennenden Schmerz, der stundenlang anhalten kann. Meist kommt es auch zu Blutungen beim Stuhlgang.
- Vergrößerte Hämorrhoiden: Veränderungen der Hämorrhoiden können Schmerzen beim Stuhlgang verursachen, sind aber oft nur mit lästigem Nässen, Jucken und Brennen verbunden. Auch hier kann es zu Blutungen beim Stuhlgang kommen.
- Analthrombose: Ein Blutgerinnsel in einer Vene in der Afterregion ruft akute Schmerzen hervor, meist nicht nur beim Stuhlgang. Auch Juckreiz, Stechen und Brennen können auftreten.
- Abszesse: Eine abgekapselte Eiteransammlung im Gewebe, meist durch eine bakterielle Entzündung von Drüsen im Analkanal hervorgerufen, kann zu schmerzhaften Schwellungen führen, wobei die Schmerzen nicht auf den Stuhlgang beschränkt sind.
- Fisteln: Neugebildete Gänge zwischen dem Analkanal und der Haut um die Afteröffnung herum sind meist infolge eines Abszesses am Anus. Aus den Fisteln tritt Schleimflüssigkeit aus, was zu einem ständig feuchten Gesäß führt. Analfisteln sind meist mit Schmerzen verbunden, die sich beim Stuhlgang verstärkt bemerkbar machen.
- Darmvorfall (Rektumprolaps): Dabei treten Teile des Darms aus dem Anus heraus. Je nach Schweregrad tritt der Darm permanent oder nur während des Pressens beim Stuhlgang hervor. Zu den Symptomen wie Juckreiz und Schmerzen kommen verstärkter Stuhldrang oder Stuhlinkontinenz sowie ein Druckgefühl besonders im Stehen hinzu.
Weitere Ursachen
- Endometriose: Wenn bei Frauen mit Endometriose Verwachsungen im Bereich des Enddarms entstehen, kann es zu Schmerzen beim Stuhlgang kommen.
- Leistenbruch: Ein Leistenbruch kann starke Bauchschmerzen verursachen, die meist einseitig auftreten und sich in der Regel bei Belastungen verstärken. Auch der Druck durch das Pressen beim Stuhlgang kann die Schmerzen verschlimmern.
- Tumore im Verdauungstrakt: In seltenen Fällen können Tumore im Verdauungstrakt, wie Dickdarmkrebs im späten Stadium oder Analkrebs, Bauchschmerzen und -krämpfe nach dem Stuhlgang auslösen.
- Defäkationsschmerzen: Diese treten gehäuft bei älteren Menschen auf. Bis zu 70 % aller Frauen leiden nach der Niederkunft vorübergehend an dieser Schmerzsymptomatik.
- Proktalgia fugax: Hierbei handelt es sich um spontan, oft auch nachts einsetzende Analschmerzen, die nicht bei der Defäkation auftreten. Ursache ist ein Krampf (Spasmus) des Schließmuskels und/oder der Beckenbodenmuskulatur.
- Levator-Syndrom Darmkrämpfe im Enddarm werden durch eine Verkrampfung eines Muskels in der Nähe des Afters (Levator ani) hervorgerufen.
- Analkrampf Hier verkrampft der Schließmuskel des Afters und/oder die Beckenmuskulatur.
Diagnose
Bei Darmkrämpfen, deren Ursprung unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Diagnose umfasst in der Regel:
- Anamnese: Der Arzt befragt den Patienten zu seinen Schmerzen, Essgewohnheiten und weiteren Symptomen. Seit wann bestehen die Symptome?
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt begutachtet die Analregion auf sichtbare Ursachen wie Hämorrhoiden, Risse oder Entzündungen. Anhand der digital-rektalen Untersuchung kann er Veränderungen wie Knoten oder Wunden im Anusbereich ertasten.
- Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen und Stuhlproben können auf Entzündungen, Blut im Stuhl oder andere Auffälligkeiten hinweisen. Für das Auge verstecktes (okkultes) Blut kann auf Entzündungen oder einen Tumor hindeuten. Gezielte Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten (beispielsweise H2- Atemtest bei Verdacht auf Fruktosemalabsorption oder Lactoseintoleranz). Ausschluss einer Helicobacter-Pylori-Besiedlung des Magens
- Endoskopische Untersuchungen: Eine Analkanalspiegelung (Anoskopie) und Mastdarmspiegelung (Rektoskopie) ermöglichen die Beurteilung des Analkanals und des Enddarms. Die Verdauungsorgane werden von innen betrachtet. Dafür führt der Arzt eine winzig kleine Kamera ein. Endoskopie bzw. Koloskopie („Darmspiegelung“) und ggf.
- Weitere Untersuchungen: Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie Ultraschall, Röntgenaufnahmen oder eine MRT notwendig sein. Dynamische Becken-Magnetresonanztomographie (MRT)Mit der dynamischen Becken-MRT-Untersuchung können wir strukturelle und funktionelle Erkrankungen der Beckenorgane und des Beckenbodens optimal darstellen. Alle Grade eines Prolaps sind gut beurteilbar. Die Untersuchung, für welche sie ein Kontrastmittel gespritzt bekommen, dauert etwa 30 bis 45 Minuten und erfordert ihre Mitarbeit. Durch zusätzliche Aufnahmen während des Pressens erhalten wir einen Einblick in Ihre Beckenbodenfunktion. Ultraschalluntersuchung des Mastdarms (endorektale Sonographie)Die endorektale Sonographie wird gezielt im Analkanal und Mastdarm durchgeführt. Damit können auch tiefer gelegene Strukturen bis in den Millimeterbereich genau dargestellt werden. Manchmal gelingt nur mit dieser Methode eine eindeutige Diagnose.Radiologische Untersuchung (Defäkographie)Eine Funktionsstörung der Darmentleerung lässt sich prinzipiell auch mit einer Defäkografie nachweisen, welche heutzutage aber durch die dynamische Becken-MRT-Untersuchung abgelöst wurde und kaum noch notwendig ist. Das ist eine spezielle Untersuchung, bei der ein Kontrastmittel durch einen Einlauf verabreicht wird. Damit lassen sich Einstülpungen und Aussackungen im Enddarm visualisieren. Schließmuskeldruckmessung (anorektale Manometrie)
Behandlung
Die Behandlung von Krämpfen bei Stuhlentleerung richtet sich nach der Ursache.
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Allgemeine Maßnahmen
- Ernährungsumstellung: Bei harmlosen Ursachen sollten die Ernährungsgewohnheiten überdacht und der Speiseplan gegebenenfalls angepasst werden. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist wichtig. Ballaststoffe halten den Stuhl weich, regen die Darmperistaltik an und beugen so einem Völlegefühl, Blähungen und Verstopfungen vor. Vermeiden Sie jedoch zuviel Rohkost, dies belastet den Darm zusätzlich. Kurz angedünstet oder bissfest blanchiert enthält Gemüse noch alle wichtigen Vitamine, aber kann besser verdaut werden.
- Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit (mindestens 2 Liter Wasser pro Tag), um den Stuhl weich zu halten und Verstopfungen vorzubeugen.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Verdauung und kann Krämpfen vorbeugen.
- Stressreduktion: Psychischer Stress kann Darmkrämpfe verstärken. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen.
- Regelmäßiger Stuhlgang: Gehen Sie erst zur Toilette, wenn Sie wirklich müssen. Pressen Sie nicht und sorgen Sie für einen geregelten Stuhlgang.
Medikamentöse Behandlung
- Schmerzmittel: Bei Bedarf können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden.
- Krampflösende Medikamente: Bei krampfartigen Schmerzen können krampflösende Medikamente wie Butylscopolamin oder Mebeverin helfen.
- Abführmittel: Bei Verstopfung können Abführmittel eingesetzt werden, um den Stuhlgang zu erleichtern.
- Salben und Zäpfchen: Viele Beschwerden der Analregion können mit Salben, Zäpfchen oder Klysmen behandelt werden. Diese enthalten häufig schmerzstillende sowie juckreiz- und entzündungshemmende Wirkkomponenten (Cortisonpräparate, muskelrelaxierende Arzneistoffe, Antibiotika, sowie die Schleimhaut beruhigendes pflanzliches Hamamelis oder Kamillenextrakte).
Spezifische Behandlungen
- Reizdarmsyndrom: Die Behandlung des Reizdarmsyndroms ist individuell und kann eine Ernährungsumstellung, Stressbewältigung und Medikamente umfassen.
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: CED werden in der Regel mit Medikamenten behandelt, die Entzündungen reduzieren und das Immunsystem regulieren. In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein.
- Infektiöse Gastroenteritis: Bei einer Magen-Darm-Grippe ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich zu schonen. In schweren Fällen kann eine ärztliche Behandlung erforderlich sein.
- Darmverschluss: Ein Darmverschluss muss in der Regel operativ behandelt werden.
- Analfissuren: Eine ärztliche Untersuchung ist dennoch ratsam, da sich dabei der Verdacht auf eine Fissur rasch bestätigen lässt und eine mögliche zugrundeliegende Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Liegen keine weiteren Erkrankungen vor, beschränkt sich die Behandlung in der Regel auf eine Stuhlregulierung durch ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie Salben oder abführende Medikamente. Nur wenn Fissuren dadurch nicht abheilen oder beständig wiederkehren, kann eine Operation nötig werden.
- Vergrößerte Hämorrhoiden: Die Therapie besteht in der Stuhlregulierung durch ballstoffreiche Ernährung mit viel Flüssigkeit. Unterstützend stehen etablierte medikamentöse Therapien in Form von Salben, Zäpfchen und Tabletten zur Verfügung. Je nach Schweregrad des Hämorrhoidalleidens kommen auch verschiedene operative Verfahren infrage.
- Analthrombose: Häufig heilen Analthrombosen von selbst ab, deshalb beschränkt sich die Therapie meist auf schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Manchmal wird auch eine Operation durchgeführt. Dies ist unter anderem dann nötig, wenn die Behandlung erst spät begonnen wurde oder wenn der Leidensdruck der Patientin oder des Patienten zu groß geworden ist.
- Verödung (Sklerosierung)An der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden führen wir die Sklerosierung im frühen Krankheitsstadium (Stadium I nach Parks) durch. Hierbei wird unter Sicht mit dem Anoskop einen Wirkstoff (Äthoxysklerol 3%) in das Weichgewebe neben oder direkt in die vergrößerten Hämorrhoiden eingespritzt. Dadurch verödet die Hämorrhoide, wird narbig umgebaut und schrumpft.GummibandligaturBei dieser einfachen Methode streift der Arzt einen kleinen Gummiring über das geschwollene Hämorrhoiden-Gewebe. Das überschüssige Gewebe wird nicht mehr durchblutet und stirbt ab. Nach etwa fünf bis sieben Tagen fällt es - zusammen mit dem Gummiring - einfach ab. Die Gummibandligatur ist ein geeignetes Verfahren im Stadium I-II.Hämorrhoidalarterienligatur ohne oder mit Rektoanaler Rekonstruktion (HAL mit RAR)Bei Hämorrhoiden im Stadium II-III ist ein operativer Eingriff in der Regel mit kurzem Klinikaufenthalt nötig. Wir bevorzugen die Hämorrhodalarterienligatur mit rektoanaler Rekonstruktion. Durch eine spezielle Nahttechnik wird die speisende Hämorrhoidalarterie umstochen und der Hämorrhoidalvorfall korrigiert, ohne Gewebe zu entfernen. Für diese Methode wird teilweise auch ein spezielles Anoskop mit Ultraschall-Dopplersonde zur Lokalisation der Hämorrhoidalarterie eingesetzt. Die Operation ist schonend, wir operieren in der für Schmerzen unempfindlichen Zone, allerdings kann es im Verlauf in 20% zum Wiederauftreten der Erkrankung kommen.Hämorrhoidopexie nach LongoBei diesem Verfahren wird mittels eines speziellen Klammernahtgerätes (Zirkularstapler) unmittelbar oberhalb der Hämorrhoiden im Enddarm ein Schleimhautring entfernt (Mukosektomie) und die Wunde zugleich wieder verschlossen. Nur der obere Teil des überschüssigen Hämorrhoiden-Gewebes wird entfernt und der Blutzufluss zu den Hämorrhoidalgeflechten gedrosselt. Außerdem wird der Gewebevorfall aus dem Analkanal wieder zurück in den Enddarm verlagert. Wir operieren in der für Schmerzen unempfindlichen Zone. Als Vorteile dieses Verfahrens gelten weniger Schmerzen und eine schnelle Heilung.Entfernung der Hämorrhoiden (Hämorrhoidektomie)Bei fortgeschrittener Krankheit im Stadium IV nach Parks hilft meistens nur das operative Entfernen der stark vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidektomie). Verschiedene offene oder geschlossene Techniken - beispielsweise nach Milligan-Morgan, Parks, Ferguson, Arnold-Fansler - kommen zum Einsatz. Die vergrößerten Hämorrhoiden-Anteile werden dabei unter rückenmarksnaher Betäubung oder einer Allgemeinnarkose entfernt und die Wunde - je nach Technik - ggf. wieder verschlossen. Da die Analschleimhaut äußerst sensibel ist, ist eine adäquate Schmerztherapie nach der Operation essentieller Bestandteil der Behandlung. Nach der Operation ist eine Stuhlregulation und die offene Wundbehandlung mit Ausduschen der Analregion, Sitzbädern und antiseptischen Verbänden notwendig - die komplette Wundheilung gelingt meist innerhalb von 4-8 Wochen.Zusammenfassend erfordert die Therapie des Hämorrhoidalleidens ein beschwerde- und stadiengerechtes Vorgehen unter Berücksichtigung des einzelnen Patienten und seiner Begleiterkrankungen. Betroffene sollten professionelle Hilfe zunächst bei Ihrem Hausarzt suchen. Unsere Proktologen in der Chirurgischen Poliklinik der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner gern zur Verfügung.
Hausmittel und alternative Behandlungen
- Wärme: Eine Wärmflasche auf dem Bauch kann helfen, die Muskeln zu entspannen und Krämpfe zu lindern.
- Tees: Kümmel-, Anis- und Fencheltee wirken krampflösend und verdauungsfördernd.
- Sitzbäder: Lauwarme Sitzbäder, auch mit Zusatz von Kamille oder Eichenrinde, können bei Beschwerden im Analbereich helfen.
- Entspannungsmaßnahmen: Entspannungsmaßnahmen senken den erhöhten Spannungszustand des Schließmuskels (Sphinkertonus), der das Hämorrhoidal-Leiden verschlechtern kann.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- die Schmerzen stark sind oder länger anhalten
- Blut im Stuhl ist
- sich die Stuhlgewohnheiten plötzlich ändern
- zusätzliche Symptome wie Fieber, Übelkeit oder Erbrechen auftreten
- kein einleuchtender Grund für die Bauchschmerzen vorliegt
- die Beschwerden die Lebensqualität beeinträchtigen
Vorbeugung
Einige Maßnahmen können helfen, Krämpfen bei Stuhlentleerung vorzubeugen:
- Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser pro Tag.
- Regelmäßige Bewegung: Bewegen Sie sich regelmäßig, um die Verdauung anzuregen.
- Stressmanagement: Vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für Entspannung.
- Vermeidung von blähenden Lebensmitteln: Wenn Sie zu Blähungen neigen, vermeiden Sie stark blähende Nahrungsmittel wie Kohl, Bohnen und Zwiebelsorten.
- Langsam und bewusst essen: Genießen Sie Ihre Mahlzeiten und essen Sie langsam und bewusst, um eine Mengenüberladung des Verdauungsapparats zu vermeiden.
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