Krämpfe beim Sport vermeiden: Ursachen und Behandlung

Muskelkrämpfe sind ein weit verbreitetes Phänomen, das Sportler und Nicht-Sportler gleichermaßen betrifft. Sie können plötzlich und unerwartet auftreten und von leichten Beschwerden bis hin zu unerträglichen Schmerzen reichen. Krämpfe können beim Laufen, Schwimmen, Radfahren oder sogar im Schlaf auftreten. In diesem Artikel werden die Ursachen von Muskelkrämpfen, die Behandlungsmöglichkeiten und die Vorbeugungsmaßnahmen erläutert.

Was sind Muskelkrämpfe?

Ein Krampf ist eine schmerzhafte Kontraktion der Skelettmuskulatur, die mit einer tastbaren Verhärtung einhergeht. Muskelkrämpfe treten plötzlich auf und können von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten dauern. Häufige Stellen für Muskelkrämpfe sind Waden, Oberschenkel, Hände und Füße.

Ursachen von Muskelkrämpfen

Die genauen Ursachen von Muskelkrämpfen sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die das Auftreten von Muskelkrämpfen begünstigen können.

  • Fehlerhafte Kommunikation zwischen Nervenbahnen und Muskelzellen: Krämpfe entstehen durch eine fehlerhafte Kommunikation zwischen Nervenbahnen und Muskelzellen. Das Gehirn sendet elektrische Impulse über die Nervenbahnen zu den Muskelzellen, um eine Kontraktion auszulösen. Wenn diese Kommunikation gestört ist, kann es zu unkontrollierten Muskelkontraktionen kommen.
  • Elektrolytmangel: Ein Mangel an Elektrolyten wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium kann Muskelkrämpfe begünstigen. Diese Mineralstoffe sind wichtig für die Funktion der Muskeln und Nerven.
  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel kann ebenfalls zu Muskelkrämpfen führen, da es die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigt, Elektrolyte zu transportieren und die Muskeln richtig zu versorgen.
  • Fehlende Trainingsroutine: Selten beanspruchte Muskelgruppen neigen bei plötzlicher Überbelastung schnell zum Krampfen.
  • Überbelastung: Ab einem individuellen Zeitpunkt (je nach Trainingszustand) reagieren die Muskelzellen übersensibel auf Befehle des Gehirns. Krämpfe können ein Zeichen von zu hoher Belastung sein.
  • Durchblutungsstörungen: Durchblutungsstörungen begünstigen Krämpfe, weil der Stoffwechsel nicht so funktioniert, wie er es sollte. Niedrige Temperaturen sorgen dafür, dass sich Gefäße zusammenziehen und so das Herz-Kreislauf-System einschränken.
  • Muskuläre Dysbalancen: Gemeint ist ein muskuläres Ungleichgewicht durch Verkürzung oder Schwächung eines Muskels. Schwächere Muskeln sind der Gefahr einer Überlastung beim Sport ausgesetzt - hierdurch kann es zu Krämpfen kommen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche mit entwässernder Wirkung, können das Risiko von Muskelkrämpfen erhöhen.
  • Erkrankungen: In seltenen Fällen können Muskelkrämpfe ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung wie z. B. Schilddrüsenfehlfunktion oder Diabetes sein.

Behandlung von Muskelkrämpfen

In einer akuten Krampfsituation solltest du den betroffenen Muskel sofort dehnen. Die Streckung entspannt den Muskel wieder. Viele Sportler reagieren bei einem Krampf ohnehin schon intuitiv mit Dehnen, weil sie den Schmerz auf diese Weise am schnellsten lindern können. Mache nicht den Fehler, den Krampf auszusitzen - leichte Bewegung tut dir und deinem Muskel gut.

  • Dehnen: Dehnen des betroffenen Muskels kann helfen, den Krampf zu lösen. Bei einem Wadenkrampf sollte man das Bein strecken und die Zehen zum Schienbein ziehen.
  • Massieren: Massieren des betroffenen Muskels kann ebenfalls helfen, den Krampf zu lösen und die Durchblutung zu fördern.
  • Bewegung: Leichte Bewegung kann helfen, den Krampf zu lösen und die Muskeln zu entspannen.
  • Wärme: Wärme kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Ein warmes Bad oder eine Wärmflasche können hilfreich sein.
  • Elektrolytlösungen: Elektrolytlösungen können helfen, den Elektrolythaushalt wiederherzustellen und Krämpfe zu lindern.
  • Medikamente: In schweren Fällen kann der Arzt Medikamente wie Chininsulfat verschreiben.

Vorbeugung von Muskelkrämpfen

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die man ergreifen kann, um Muskelkrämpfen vorzubeugen.

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  • Ausreichend trinken: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, insbesondere bei körperlicher Anstrengung und bei heißem Wetter. Mindestens 1,5 Liter Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie Tee sollte es täglich sein. Bei hohen Belastungen ist Apfelsaftschorle ideal oder auch Wasser, dem etwas Salz zugesetzt ist.
  • Elektrolythaushalt ausgleichen: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Elektrolyten wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Statt zu Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen, solltest du auf natürliche Mineralstofflieferanten wie Vollkornprodukte, Hülsenfürchte, Obst, Gemüse und Fisch setzen.
  • Regelmäßiges Dehnen: Regelmäßiges Dehnen der Muskeln kann helfen, Krämpfen vorzubeugen. Nimm dir vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit, um deine Waden- und Oberschenkelmuskulatur jeweils dreimal für zehn Sekunden zu dehnen, indem du die Fersen kräftig nach unten durchdrücken.
  • Trainingsroutine: Steigern Sie die Trainingsintensität langsam und vermeiden Sie Überlastung.
  • Muskuläre Dysbalancen ausgleichen: Achten Sie auf eine ausgewogene Kräftigung aller Muskelgruppen, um muskuläre Dysbalancen zu vermeiden.
  • Aufwärmen und Abkühlen: Wärmen Sie sich vor dem Training gründlich auf und kühlen Sie sich danach ab. Richtiges Aufwärmen ist wichtig, um dem Körper zu signalisieren, dass er bald Leistung bringen muss. Startest du „aus der kalten Hose“ mit starken Belastungen, riskierst du Sportverletzungen, extremen Muskelkater und - eben auch Krämpfe. Dein Körper sollte gut durchblutet sein, bevor er in die Belastung geht.
  • Regeneration: Gib deinem Körper nach dem Training genügend Zeit zur Regeneration. Ein ausgeruhter Körper ist grundsätzlich weniger anfällig für Krämpfe.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Koffein: Meiden Sie Alkohol und Koffein, da diese dehydrierend wirken können.
  • Elektrostimulation: Ein relativ neuer Ansatz, der sowohl zur Therapie als auch zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen helfen könnte, ist die Elektrostimulation.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Muskelkrämpfe harmlos. Einen Arzt sollten Sie dann kontaktieren, wenn die Muskelkrämpfe gehäuft auftreten, sie länger als ein paar Sekunden anhalten oder wenn sie sich nicht einfach durch Dehnen auflösen lassen. Dann könnten sie ein Anzeichen für eine Stoffwechsel- oder Nervenerkrankung sein. Auch sollten Sie nicht zögern, in die Arztpraxis zu gehen, wenn Muskelkrämpfe Sie in Ihrem Alltag beeinträchtigen.

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