Krämpfe in Händen und Füßen können schmerzhaft und einschränkend sein. Sie können plötzlich auftreten und die Betroffenen in ihrem Alltag erheblich beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Krämpfen in Händen und Füßen, die unterschiedlichen Formen und Symptome sowie die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Was sind Krämpfe in Händen und Füßen?
Krämpfe in Händen und Füßen, auch als Extremitätendystonie bekannt, sind unwillkürliche und schmerzhafte Muskelkontraktionen in den Extremitäten. Die Extremitätendystonie ist ein medizinischer Fachbegriff, der auch als Dystonie der Arme und Beine bezeichnet wird. Es handelt sich um eine Erscheinungsform der Dystonie, bei der unkontrollierte Verkrampfungen in den Händen und Füßen auftreten.
Formen und Symptome der Extremitätendystonie
Die Symptome der Extremitätendystonie können verschiedene Formen annehmen, wodurch es einige Unterformen gibt, zwischen denen unterschieden wird. Man unterscheidet zwischen fixierten und tätigkeitsbezogenen (aktionsinduzierten) Dystonien.
- Fixierte Dystonien: Diese treten auch in Ruhe auf und stehen oft im Zusammenhang mit primären, generalisierten oder sekundären Dystonien.
- Tätigkeitsbezogene Dystonien: Diese treten nur bei bestimmten Beschäftigungen auf und werden auch als fokale Dystonien bezeichnet.
Schreibkrampf (Graphospasmus)
Eine bekannte Form ist der Schreibkrampf (Graphospasmus). Bei den Betroffenen kommt es ausschließlich beim Schreiben zu unwillkürlichen Verkrampfungen der Muskulatur, besonders im Unterarm, aber auch in Hand, Oberarm und Schulter. Die Verkrampfung kann sofort oder kurz nach Beginn des Schreibens auftreten. Die Folge ist, dass der Schreibstift entweder zwischen Daumen und Zeigefinger gepresst gehalten wird und wegrutscht oder sich der Zeigefinger abspreizt, und der Stift nicht mehr gehalten werden kann. Das Handgelenk kann sich stark beugen oder strecken. Der Arm kann nach innen oder außen gedreht sein. Bei ca. 25 % der Betroffenen treten zudem Schmerzen auf.
Bei einem Schreibkrampf kann das Schriftbild der Betroffenen in unterschiedlichem Maße gestört sein: Es wird krakelig, die Linie kann nicht gehalten werden oder es ist komplett unleserlich. Manchmal ist das Schreiben auch völlig unmöglich. Manche Patienten leiden unter einer „Schreibhemmung“, ohne dass es zur ausgeprägten Verkrampfung der Muskeln kommt.
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Musikerkrampf und andere tätigkeitsbezogene Dystonien
Andere Handdystonien treten häufiger bei Musikern (Musikerkrampf wie z. B. Klavierspielerkrampf oder Gitarristenkrampf), Handwerkern (z. B. Näher oder Schneider) und Sportlern (z. B. Golferdystonie) auf. Diesen Tätigkeitsdystonien ist also gemeinsam, dass sie bei speziellen und lang trainierten Bewegungen der Hand, die mit hoher Wiederholungszahl geübt werden, auftreten.
Dystoner Klumpfuß
Es gibt auch aktionsinduzierte Dystonien des Fußes, z. B. den dystonen Klumpfuß: Bei den Betroffenen kommt es beim Gehen zu einem verkrampfungsbedingten Einrollen und Verkrallen der Zehen. Hierdurch kann die Bewegungsfreiheit der Betroffenen eingeschränkt werden.
Auswirkungen auf die Lebensqualität
Tritt die Verkrampfung ausschließlich bei der Tätigkeit des Schreibens auf, spricht man vom einfachen Schreibkrampf. Diese Menschen können erfreulicherweise andere differenzierte feinmotorische Tätigkeiten normal ausführen. Wenn die Verkrampfung auch bei anderen Tätigkeiten wie z. B. dem Essen mit Messer und Gabel, dem Zeichnen, Basteln etc. auftritt, spricht man vom dystonen Schreibkrampf.
In diesem letzten Fall ist das Ausführen von gewöhnlichen Tätigkeiten der Hand eingeschränkt bis unmöglich. Gleiches gilt für den dystonen Klumpfuß, bei dem es zu teils schweren Beeinträchtigungen des Gehens und Stehens kommt. Zusätzlich zu den Bewegungsstörungen kann die Symptomatik noch von Schmerzen begleitet sein.
Für die Betroffenen einer Extremitätendystonie kann die Erkrankung je nach Form und Schweregrad mit schweren Einschränkungen im Alltag und einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität einhergehen. Hinzukommend leiden die Betroffenen häufig unter der Unkenntnis und der Stigmatisierung ihrer Symptome durch die Gesellschaft.
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Insbesondere beim Schreibkrampf müssen sich die Betroffenen häufig gegen die irrtümliche Annahme des Analphabetismus behaupten. Der psychische Leidensdruck erhöht den Stress unter den Betroffenen und führt zu noch größeren Beeinträchtigungen des Schreibvermögens und des Selbstbewusstseins.
Ursachen von Krämpfen in Händen und Füßen
Die Ursachen für Krämpfe in Händen und Füßen sind vielfältig und nicht immer eindeutig zu identifizieren. Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen können.
Idiopathische Dystonie
Die genaue Ursache bleibt jedoch noch ungeklärt (idiopathische Dystonie). Möglicherweise ist die Zusammenarbeit zwischen der motorischen Hirnrinde und den Basalganglien im Gehirn, in denen automatische Bewegungsprogramme abgespeichert sind, gestört. Vererbte Anlagefaktoren spielen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Rolle. Es wird angenommen, dass es sich um eine Anlage handelt, die nur bei einem Teil der Menschen die Störung wirklich hervorruft. Voraussetzung dafür ist, dass bestimmte äußere Bedingungen dazukommen, wie eine bestimmte Tätigkeit. Noch ist eine genaue Lokalisierung dieser vermuteten Anlage im Erbgut nicht bekannt.
Symptomatische Dystonie
Die fixierten Extremitätendystonien können entweder als symptomatische Dystonien mit bekannter Ursache (z. B. eine Verletzung im Gehirn oder eine neurologische Grunderkrankung) vorliegen oder als primäre idiopathische Dystonien mit ungeklärter Ursache auftreten. Im zweiten Fall handelt es sich meist um Teilsymptome einer generalisierten Dystonie.
Polyneuropathie
Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung der peripheren Nerven, d.h. also nicht des Gehirns oder des Rückenmarks. Sie entsteht indem entweder der innere Strang des Nervs oder seine Umhüllung erkranken. Nerven arbeiten wie elektrische Leitungen. Vergleicht man den Nerv mit einem Kupferkabel, so können Störungen entweder durch eine Unterbrechung der Kupferleitung in der Mitte oder der umhüllenden Isolierung entstehen. Je länger ein Nerv ist umso eher erkrankt er an Polyneuropathie, weshalb die Erkrankung häufig an den Zehen und Füßen beginnt. Die Polyneuropathie ist eine häufige neurologische Erkrankung, die sowohl Männer als auch Frauen in gleichem Maße betrifft und im Alter an Häufigkeit zunimmt. Etwa jeder 3. Diabetiker ist davon betroffen. Es gibt über 300 bekannte Ursachen von Polyneuropathie. Ca. 35 % der Polyneuropathien sind in Deutschland auf den Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) zurückzuführen und etwa 20 % auf Alkoholkonsum. Die Ursache von etwa 1/4 aller Polyneuropathien bleibt auch nach ausführlicher Abklärung ungeklärt.
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Weitere mögliche Ursachen
- Überlastung des Muskels: Eine Überbelastung des betroffenen Muskels kann sich in Krämpfen zeigen. Bei einer zu intensiven oder einseitigen Belastung des Muskels, beispielsweise beim Sport oder bei dauerhaften einseitigen Bewegungen, kann es zu Verkrampfungen kommen.
- Hormonelle Erkrankungen: Bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse kann ein Calciummangel entstehen. Muskelkrämpfe sind dann typische Erscheinungen. Auch während einer Schwangerschaft können vermehrt Muskelkrämpfe auftreten.
- Calciummangel: Calciummangel im Blut kann zu Muskelkrämpfen führen. Ursache für einen Calciummangel kann u. a. ein Vitamin-D-Mangel sein, z. B. bei Bauspeicheldrüsenentzündung, chronischer Nierenschwäche oder Fehlfunktion der Nebenschilddrüse.
- Neurologische Erkrankungen: Diese Fehlfunktionen im Nervensystem können eine Muskelschwäche verursachen, die auch zu Muskelkrämpfen führen kann, z. B. bei einer Polyneuropathie. Auslöser dieser Krankheit sind z. B. Diabetes, Alkoholmissbrauch sowie Autoimmun-, Infektions- und Krebserkrankungen.
- Diabetes mellitus: Begleiterscheinungen von Diabetes mellitus können Krämpfe in den Muskeln sein.
- Entzündliche Muskelerkrankungen: Mögliche Auslöser für entzündliche Muskelerkrankungen können Viren (Grippe), Bakterien (Tetanus), Parasiten und auch Autoimmunerkrankungen (wie Myasthenia gravis) sein. Für nichtentzündliche Muskelerkrankungen, die zu Muskelschmerzen führen können, sind u. a. Muskeldystrophien (Erbkrankheit, bei der sich das Muskelgewebe abbaut), Stoffwechselstörungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion) oder Erkrankungen des Nervensystems (wie Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS) oder Polio) verantwortlich.
- Medikamente: Medikamente, vor allem Arzneimittel mit entwässernder Wirkung, wie etwa bestimmte Blutdruck- oder Cholesterinsenker, können das Risiko von Muskelkrämpfen erhöhen.
- Schilddrüsenfehlfunktion oder ein Diabetes: Eine unerkannte Schilddrüsenfehlfunktion oder ein Diabetes kann ebenfalls zu vermehrten Krämpfen führen.
- Alkohol: Der kann nämlich Störungen im Elektrolythaushalt verursachen und sogar krampfauslösend wirken.
- Mangelzustände: Auch Mangelzustände können ein Auslöser von Muskelkrämpfen sein. Recht weit verbreitet ist die Empfehlung, regelmäßig Magnesium einzunehmen, um die Muskelkrämpfe zu verhindern. Ob das wirklich hilft, konnten Studien bisher allerdings nicht nachweisen. Da Magnesium in der richtigen Dosierung in der Regel keine Nebenwirkungen verursacht, ist aber gegen einen Versuch nichts einzuwenden. Anstelle von Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich Magnesium auch über eine gesunde Ernährung zuführen: Vollkornprodukte, Nüsse und viele Gemüsearten enthalten viel Magnesium.
- Durchblutungsstörungen: Eine Durchblutungsstörung des Arms besteht dann, wenn insgesamt weniger Blut und damit auch weniger Sauerstoff im Arm ankommt oder weniger Blut aus dem Arm abfließen kann als sonst. Dies kann z. B. dann der Fall sein, wenn die Arme während der Arbeit am Laptop oder am Computer lange angewinkelt sind. Auch beim Spielen mit Spielkonsolen, beim Handarbeiten oder Werken kann dies der Fall sein.
Diagnose von Krämpfen in Händen und Füßen
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine neurologische Untersuchung durch den Facharzt. Für eine korrekte Diagnose gibt es jedoch folgendes zu beachten:
Es gibt Krankheiten, deren Symptome (Schmerzen und Verkrampfungen der Hand) an eine tätigkeitsbezogene Handdystonie erinnern und damit verwechselt werden können. Beispiele sind der sogenannte Tennisellenbogen (Epicondylitis) und das Karpaltunnelsyndrom. Aus diesem Grund sollten mögliche Anzeichen auf eine Handdystonie von einem Neurologen abgeklärt werden.
Neurologische Untersuchung
Zunächst prüft Ihr Neurologe, inwiefern die Funktion Ihrer Nerven eingeschränkt ist. Er ermittelt beispielsweise, ob Empfindungsstörungen auf beiden Körperseiten symmetrisch vorliegen oder ob Ihr Schmerz- und Temperaturempfinden beeinträchtigt ist. Darüber hinaus testet er Ihr sogenanntes Lageempfinden für einzelne Gliedmaßen und prüft mit einer Stimmgabel, ob Sie Vibrationen wahrnehmen können. Abschließend sind einige Koordinations- und Gleichgewichtsübungen Teil der Untersuchung - ebenso wie mehrere Reflextests.
Blutuntersuchung
Eine Blutprobe kann zum Beispiel Aufschluss über Ihren Langzeit-Blutzuckerspiegel sowie Ihre Vitamin-B12- und Folsäurewerte geben: Diese und weitere Faktoren können Ihrem Neurologen einen Hinweis auf den Ursprung der PNP liefern.
Elektrophysiologische Methoden
Danach erfolgt die Untersuchung der peripheren Nerven mit elektrophysiologischen Methoden. Hierbei werden überwiegend die Nervenleitgeschwindigkeit und die Reizantwortstärke der betroffenen Nerven vermessen. Begleitet wird dies durch ein EMG (Elektromyographie- elektrische Untersuchung der betroffenen Muskeln mit einer Nadel).
Weitere Untersuchungen
Bei Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung sollte das Nervenwasser (Liquor) untersucht werden. Eine Kernspintomographie der Lendenwirbelsäule oder Halswirbelsäule ist erforderlich, wenn gleichzeitig dort eine zusätzliche Erkrankung z.B. ein enger Spinalkanal vermutet wird. Die wichtigsten genetischen Ursachen lassen sich durch genetische Untersuchungen aus dem Blut heraus abklären. Diese Untersuchungen sind jedoch teuer. Sie werden von daher nicht routinemäßig durchgeführt. Eine Untersuchung eines operativ entfernten Teils eines betroffenen Nervens (Biopsie) ist heutzutage nur in Ausnahmen notwendig.
Behandlung von Krämpfen in Händen und Füßen
Nach der Diagnose einer Extremitätendystonie wird ein individueller Behandlungsplan ausgearbeitet.
Reduktion von Stigmata
Bei einer tätigkeitsbezogenen Handdystonie (z. B. Schreibkrampf oder Musikerkrampf) stehen ergotherapeutische Ansätze zunächst im Vordergrund. Ein sehr einfaches Hilfsmittel beim Schreibkrampf kann beispielsweise eine Verdickung des Schreibgerätes sein, wodurch eine veränderte Handhaltung erzielt wird.
Ferner kann die Injektion des muskelentspannenden Wirkstoffs Botulinumtoxin eine Linderung der Beschwerden herbeiführen. Die therapeutische Herausforderung besteht darin, die muskulären Verkrampfungen einerseits zu lösen, andererseits die normale Funktionalität der Handmuskulatur möglichst wenig zu beeinträchtigen. Aufgrund der Vielzahl an Muskeln, die an den feinen Bewegungsabläufen der Hand beteiligt sind, kann dieses Behandlungsergebnis nicht immer langfristig erreicht werden.
Bessere Erfolge erzielt die Botulinumtoxin-Therapie bei fixierten Extremitätendystonien. Allerdings ist auch hier die generelle Schwächung der Handmuskulatur und damit verbundene Beeinträchtigung ihrer Feinmotorik als mögliche Nebenwirkung in Kauf zu nehmen.
Beim Umgang mit Stigmatisierung, als Folge der Erkrankung, können Selbsthilfegruppen einen entscheidenden Beitrag leisten.
Ursachenspezifische Therapie
Das primäre Ziel der Behandlung ist die Ausschaltung der Ursache der Polyneuropathie. Die bedeutet z.B. einen Diabetes mellitus optimal mit Medikamenten einzustellen. Medikamente, die eine Polyneuropathie verursachen, müssen abgesetzt oder ausgetauscht werden, insofern sie nicht aus anderem Grund unabdingbar notwendig sind. Eine toxische Exposition, beispielsweise durch Schwermetalle oder Umweltgifte, muss beendet werden. Ist Alkohol die Ursache der Polyneuropathie, so muss vollständige, lebenslange Abstinenz eingehalten werden. Auch kleinere Mengen Alkohol können eine Verschlechterung herbeiführen oder eine Ausheilung verhindern, da das Nervensystem bereits vorgeschädigt ist. Alkoholabstinenz ist immer eine Voraussetzung für eine Verbesserung oder Ausheilung der Symptomatik.
Für die Behandlung der Schmerzen oder unangenehmen Missempfindungen stehen mehrere Medikamente zur Verfügung. Liegt eine entzündliche Ursache der Polyneuropathie vor, so können Cortison-Infusionen, Plasmapherese (umgangssprachlich - Blutwäsche) oder die Gabe von Immunglobulinen zu einer Linderung oder gar Ausheilung führen. Die Notwendigkeit der Anwendung dieser Medikamente oder Verfahren zu beurteilen ist Sache des neurologischen Experten. Missempfindungen und Schmerzen können überdies mit einer Neural-Akupunktur behandelt werden. Lähmungen und Muskelschwund, Gleichgewichtsstörungen und Gangstörungen können mit einer spezifischen Physiotherapie behandelt werden. Diese kann gegebenenfalls um elektrische oder magneto-elektrische Stimulationverfahren ergänzt werden.
Weitere Therapiemöglichkeiten
- Dehnen: Wer nur wenige Minuten pro Tag in Dehnübungen investiert, hat gute Chancen, schmerzhafte Krämpfe zu vermeiden. Treten die Krämpfe vorwiegend nachts auf, macht es Sinn, direkt vor dem zu Bett gehen zu üben. Setzen Sie sich dabei mit gestreckten Beinen auf den Boden und ziehen Sie die Fußspitzen mit den Händen vorsichtig zu sich heran. Alternativ können Sie im Stehen den angehobenen Vorderfuß gegen eine Wand drücken. Beide Übungen lassen sich auch anwenden, wenn die Muskeln bereits krampfen.
- Regelmäßiges Training: Bewegung ist wichtig - auch bei Muskeln, die zu Krämpfen neigen. Ein regelmäßiges Training in Verbindung mit Dehnübungen schafft nämlich die besten Voraussetzungen für einen gut durchbluteten, gesunden Muskel. Das Gegenteil bewirkt einseitige, ungewohnte Belastung, z. B.
- Ausreichend Trinken: Viel Flüssigkeit hilft gegen Muskelkrämpfe - sofern es sich nicht um Alkohol handelt.
- Richtige Schlafposition wählen: Rückenschläfer sorgen für eine entspannte Muskulatur, indem sie sich ein eingeschlagenes Kissen oder eine Rolle unter die Knie legen. Bei Bauchschläfern ist es wichtig, dass die Füße nicht auf dem Fußrücken abgelegt werden, da es sonst zu einer krampffördernden Überstreckung der Muskulatur kommt.
- Gesunde Ernährung: Auch Mangelzustände können ein Auslöser von Muskelkrämpfen sein. Recht weit verbreitet ist die Empfehlung, regelmäßig Magnesium einzunehmen, um die Muskelkrämpfe zu verhindern. Ob das wirklich hilft, konnten Studien bisher allerdings nicht nachweisen. Da Magnesium in der richtigen Dosierung in der Regel keine Nebenwirkungen verursacht, ist aber gegen einen Versuch nichts einzuwenden. Anstelle von Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich Magnesium auch über eine gesunde Ernährung zuführen: Vollkornprodukte, Nüsse und viele Gemüsearten enthalten viel Magnesium.
- Durchblutung in Schwung bringen: Nicht immer stecken hinter den krampfartigen Schmerzen Muskelbeschwerden. Sind die Blutgefäße der Grund für die Probleme, sollten Sie versuchen, die Durchblutung anzukurbeln. Neben Bewegung haben sich hier vor allem kurze Kältereize bewährt, also Kneipp-Bäder oder kalte Güsse. Bei starken Wadenschmerzen hilft es, die Beine und Füße kalt abzuduschen und dann die Waden auf ein mit kaltem Wasser getränktes gefaltetes Handtuch abzulegen.
- Hilfe bei akuten Krämpfen: Der betroffene verkrampfte Muskel kann z. B. durch leichtes Schütteln der Hand oder des Unterarms gelockert werden. Regelmäßige Bewegungen und Dehnen können helfen, Krämpfen vorzubeugen oder diese im akuten Fall zu lindern. Wärme, z. B. in Form von warmen Bädern oder einer Wärmflasche, kann helfen, die Muskeln zu entspannen.
- Was tun, wenn Krämpfe in den Händen lange andauern?: Bei einem Krampf im Unterarm oder in der Hand sollte zuerst die Muskulatur entlastet werden. Machen Sie eine kurze Pause und geben Sie der Muskulatur die Möglichkeit, zu entspannen und die Durchblutung zu verbessern. Dehnen Sie die betroffene Muskulatur vorsichtig. Wenn sich beispielsweise der Zeigefinger verkrampft und zur Handinnenfläche krümmt, dehnen Sie ihn leicht nach oben - also von der Handinnenfläche weg. Achten Sie dabei darauf, dass Sie Ihre Schmerzgrenze nicht überschreiten. Wärme kann helfen, die Verkrampfung effektiv zu lockern. Eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen können helfen. Schon eine warme Tasse Tee, die sie in den Händen halten, kann helfen, die Durchblutung der Hände zu steigern und diese zu entkrampfen. Auch leichte Massagen können helfen, die verkrampfte Muskulatur zu entspannen.
Tipps für den Alltag
- Achten Sie auf kleine, dafür häufigere Mahlzeiten, um Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen.
- Nehmen Sie viel Flüssigkeit und ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich, um Verstopfungen entgegenzuwirken.
- Wählen Sie eine Schlafposition mit erhobenem Oberkörper und tragen Sie auch nachts Stützstrümpfe, um Schwindelgefühle beim Aufstehen zu reduzieren.
- Testen Sie warme, kalte oder Wechselbäder, um Schmerzen und Fehlempfindungen zu lindern. Auch warme oder kalte Umschläge können eine wohltuende Wirkung haben.
- Gewöhnen Sie sich einen routinemäßigen Gang zur Toilette alle drei Stunden an, um einem veränderten Harndrang zu begegnen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
- Lassen Sie sich bei Erektionsstörungen oder trockener Vaginalhaut ärztlich beraten. Eine Vakuumpumpe oder Gleitmittel können hier sehr hilfreich sein.
- Entfernen Sie Stolperfallen und schaffen Sie eine barrierefreie Umgebung, um die Sturzgefahr zu mindern.