Plötzlich, intensiv und stechend - das Gefühl von Magenkrämpfen kann den Alltag erheblich beeinträchtigen. Sie entstehen, wenn das Verdauungssystem in seiner Funktion gestört ist und sich die Magenmuskulatur krampfartig zusammenzieht. Typisch für Krämpfe ist ein extrem intensiver, stechender Schmerz beim Einsetzen, der während des Entkrampfens abnimmt und in (un-)regelmäßigen Abständen mit jeder neuen Verkrampfung wiederkehrt. Magenkrämpfe sind oft nicht die Krankheit selbst, sondern nur ein Symptom eines Auslösers. Ursachen gibt es viele, und obwohl sie sehr intensiv sein können, dauern Magenkrämpfe in der Regel nur relativ kurz an - von einigen Stunden bis maximal einigen Tagen. Sie können akut, aber auch chronisch auftreten. Glücklicherweise gibt es verschiedene Hausmittel und Medikamente, die die Linderung von Magenkrämpfen unterstützen können.
Ursachen von Magenkrämpfen
Magenkrämpfe können verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen.
Ernährung und Lebensstil
- Falsches oder hastiges Essen: Zu üppige Mahlzeiten, fettreiche Speisen oder hastiges Essen können zu Flatulenzen, Verspannungen und Magenkrämpfen führen.
- Lebensmittelunverträglichkeiten: Wiederkehrende Magenkrämpfe können ein Anzeichen für Lebensmittelunverträglichkeiten sein.
- Reizstoffe: Alkohol, Nikotin, Kaffee und scharfes Essen können die Magenschleimhaut reizen und Magenkrämpfe verursachen.
- Stress: Stress und psychische Belastung können sich negativ auf den Magen-Darm-Trakt auswirken und zu Magenkrämpfen führen. "Nicht alles in sich hineinfressen", sondern achtsam mit sich selbst umgehen, ist hier die Devise.
Medizinische Ursachen
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung): Eine akute oder chronische Gastritis kann Magenkrämpfe verursachen. Es gibt drei verschiedene Formen der chronischen Gastritis: Typ A (Autoimmunerkrankung), Typ B (bakterielle Infektion durch Helicobacter pylori) und Typ C (chemisch-toxische Reizung durch Schmerzmittel oder andere chemische Reize).
- Reizmagen (funktionelle Dyspepsie): Bei einem Reizmagen treten die Beschwerden immer wieder auf und/oder halten über einen längeren Zeitraum an. Die Ursache ist bislang nicht geklärt, aber Ärzte vermuten, dass die Psyche eine wichtige Rolle spielt.
- Akutes Abdomen: Plötzlich einsetzende, heftigste Bauchschmerzen, die rasch zunehmen, können auf ein akutes Abdomen hindeuten, das einen medizinischen Notfall darstellt. Mögliche Ursachen sind Blinddarmentzündung, Darminfarkt oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.
- Weitere Erkrankungen: In seltenen Fällen können auch andere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Lungenentzündung oder Nierensteine Magenkrämpfe verursachen.
Akute Magenkrämpfe: Was tun?
Bei akuten Magenkrämpfen können folgende Maßnahmen helfen:
- Wärme: Eine Wärmflasche oder ein erhitztes Kirschkernkissen können den Magen beruhigen und Krämpfe lindern.
- Tees: Krampflösende Tees mit Kamille, Pfefferminze, Fenchel, Brennnessel oder Süßholzwurzel können helfen. Auch Fenchel, Ingwer oder Koriander können Magenkrämpfe lindern.
- Leichte Kost: Essen Sie ausschließlich fettarme, leicht verdauliche Nahrung wie gedünstetes Gemüse oder gekochtes Hähnchenfleisch.
- Medikamente: Bei Bedarf können krampflösende Arzneimittel eingenommen werden. Pflanzliche Mittel wie Carvomin® Verdauungstropfen können ebenfalls hilfreich sein.
- Entspannung: Vermeiden Sie Stress und finden Sie einen Ausgleich, z.B. durch Yoga.
Vorbeugung von Magenkrämpfen
Um Magenkrämpfen vorzubeugen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Ernährung: Essen Sie mehrmals täglich kleinere Portionen statt weniger großer. Stellen Sie Ihren Speiseplan langfristig auf eher schonende, fettarme Kost um. Vermeiden Sie stark gewürzte, sehr süße oder zu üppige Mahlzeiten.
- Stressmanagement: Finden Sie Wege, Stress abzubauen und zu vermeiden.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung, idealerweise an der frischen Luft, fördert die Verdauung und hilft, Blähungen und Verstopfung vorzubeugen.
- Bewusstes Essen: Nehmen Sie sich Zeit zum Essen, genießen Sie jeden Bissen und kauen Sie ausführlich und in Ruhe.
- Vermeiden von Reizstoffen: Reduzieren Sie den Konsum von Alkohol, Nikotin und Kaffee.
Magendruck: Symptome, Ursachen und Linderung
Magendruck ist ein unangenehmes Druckgefühl im Oberbauch, das oft von anderen Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit oder saurem Aufstoßen begleitet wird. In manchen Fällen können auch krampfartige Schmerzen auftreten.
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Ursachen von Magendruck
- Ernährung: Fettiges Essen, zu große Portionen, blähende Lebensmittel (Hülsenfrüchte, Zwiebelgewächse, Kohlsorten) und kohlensäurehaltige Getränke können Magendruck verursachen.
- Verstopfung: Eine einseitige Ernährung kann zu Verstopfung und Magendruck führen.
- Hastiges Essen: Wer Mahlzeiten sehr hektisch hinunterschlingt, verschluckt unbewusst viel Luft, die sich im Magen-Darm-Trakt anreichert und dort Blähungen und Magendruck auslöst.
- Medizinische Ursachen: Magenschleimhautentzündungen oder ein Reizmagen können ebenfalls von Magendruck und Übelkeit begleitet sein.
Behandlung und Hausmittel gegen Magendruck
- Ernährungsumstellung: Eine Ernährungsumstellung kann helfen, das Verdauungssystem zu entlasten und eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten auszuschließen.
- Bitterstoffe: Bitterstoffhaltige Pflanzen wie Artischocke können die Verdauung, z.B. die Fettverdauung, unterstützen.
- Simeticon: Bei Blähungen können simeticonhaltige Präparate wie die Klosterfrau Magen-Darm Entspannung-Kapseln helfen, die Gasbläschen im Magen-Darm-Trakt schonend und zügig aufzulösen.
- Bewegung: Ein Verdauungsspaziergang, Gymnastik oder Radfahren können bei Blähungen und Verstopfung helfen.
- Bauchmassage: Eine angenehme Bauchmassage mit Pfefferminzöl kann entspannend wirken.
- Basenreiche Ernährung: Bei einer (stressbedingten) Übersäuerung des Magens sollten Sie basenreiches Obst und Gemüse in Ihren Speiseplan einbauen, insbesondere Kartoffeln.
Rückenschmerzen: Ursachen und Zusammenhänge mit Magenbeschwerden
Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Sie werden in akute (weniger als sechs Wochen), subakute (sechs bis zwölf Wochen) und chronische (mehr als zwölf Wochen) Rückenschmerzen unterteilt. Zudem wird zwischen spezifischen (mit feststellbarer körperlicher Ursache) und unspezifischen Rückenschmerzen unterschieden.
Mögliche Ursachen von Rückenschmerzen
- Muskuläre Verspannungen: Strapazierte Muskeln, Faszien und Bänder können zu unspezifischen Rückenschmerzen führen. Fehlhaltung oder Überlastung können das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen stören.
- Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall kann auf einen Nerv oder eine Nervenwurzel drücken und Rückenschmerzen verursachen.
- Entzündungen: Entzündungen der Wirbelsäule, der Nervenwurzeln oder der Sehnenansätze der Rückenmuskeln können zu Rückenschmerzen führen.
- Erkrankungen innerer Organe: Verschiedene Erkrankungen und Entzündungen der Lunge, der Nieren, des Darms oder des Herzens können zu Schmerzen im Rücken führen.
- Psychische Faktoren: Stress, Depressionen und Ängste können die Muskelspannung erhöhen und die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.
- Fehlbelastungen: Heben und Tragen schwerer Lasten in ungeeigneter Körperhaltung, Fehl- und Zwangshaltungen sowie monotone Körperhaltungen können Rückenschmerzen fördern.
Zusammenhang zwischen Magen- und Rückenschmerzen
In einigen Fällen können Magenbeschwerden und Rückenschmerzen gleichzeitig auftreten oder miteinander in Verbindung stehen.
- Headsche Zonen: Erkrankungen innerer Organe können zu Schmerzen in bestimmten Hautbereichen (Headsche Zonen) führen, die mit diesen Organen verbunden sind.
- Erkrankungen des Verdauungstrakts: Chronische und akute Darmerkrankungen können zu Beschwerden im Rücken führen. Im oberen Rücken lassen sich die Probleme meist auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Geschwür zurückführen.
- Bauchspeicheldrüsenentzündung: Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann zu Schmerzen in der Magenmitte führen, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen.
- Psychische Belastung: Stress und psychische Belastung können sowohl Magenbeschwerden als auch Rückenschmerzen verstärken.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:
- Die Magenkrämpfe über einen längeren Zeitraum anhalten oder immer wiederkehren.
- Die Magenkrämpfe sehr heftig sind.
- Die Magenkrämpfe von weiteren Symptomen begleitet werden (z.B. Erbrechen oder Blut im Stuhl).
- Die Magenschmerzen völlig unerklärlich sind.
- Heftige Magenkrämpfe mit gleichzeitigem Erbrechen auftreten (Verdacht auf Lebensmittelvergiftung).
- Vermeintliche Magenschmerzen mit Übelkeit auftreten (Verdacht auf Herzinfarkt).
- Rückenschmerzen neu auftreten und heftig sind oder nicht mehr weggehen.
- Rückenschmerzen in Verbindung mit den sogenannten "Red Flags" (Warnsymptomen) auftreten.
Untersuchungen und Diagnose
Um die Ursache von Magenkrämpfen und Rückenschmerzen zu ermitteln, wird der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie Ultraschall, Magenspiegelung, Blutuntersuchungen, Stuhluntersuchungen, Röntgenaufnahmen oder Computertomografie (CT) erforderlich sein.
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