Krämpfe im Oberbauch: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Bauchschmerzen sind ein weit verbreitetes Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Sie können sich auf unterschiedliche Weise äußern, z. B. als Stechen, Grummeln, Drücken oder Krämpfe. Die Schmerzen können эпизодически auftreten oder konstant anhalten. Manchmal ist es schwierig, die genaue Schmerzlokalisation zu bestimmen, da sich der gesamte Bauchraum krank anfühlen kann. Die Ursachen von Bauchschmerzen können vielfältig sein, von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsten Erkrankungen.

Was sind Bauchschmerzen?

Bauchschmerzen (Abdominalschmerzen) sind ein häufiges Symptom, das sich auf unterschiedliche Weise äußern kann. Sie können im gesamten Bauchraum auftreten oder sich auf bestimmte Bereiche wie den Oberbauch oder Unterbauch konzentrieren. Die Schmerzen können sich als Stechen, Grummeln, Drücken oder Krämpfe äußern. Manchmal treten sie эпизодически auf, während sie in anderen Fällen konstant anhalten.

Oft ist es schwierig, die genaue Schmerzlokalisation zu bestimmen, da sich der gesamte Bauchraum krank anfühlen kann. Die Ursachen von Bauchschmerzen können vielfältig sein, von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsten Erkrankungen. Stress, zu viel Essen, Magen-Darm-Erkrankungen oder Menstruationsbeschwerden können ebenfalls Auslöser sein.

Ursachen von Bauchschmerzen

Viele Erkrankungen, aber auch emotionale Belastungen, können sich durch Bauchschmerzen äußern. Die Ursache der Beschwerden lässt sich häufig schon eingrenzen, wenn es möglich ist, den Schmerz in etwa zu lokalisieren. Es ist also hilfreich, wenn man beim Arztbesuch angeben kann, ob es sich um rechtsseitige Bauchschmerzen handelt oder um linksseitige, ob Oberbauch, Unterbauch oder der gesamte Bauch betroffen sind.

Ursachen für Bauchschmerzen im Oberbauch

Schmerzen im Oberbauch können von dort befindlichen Organen ausgehen. Das sind unter anderem: Magen, Zwölffingerdarm, Leber, Gallenblase, Milz und Bauchspeicheldrüse. Aber auch Herz und Lunge können Schmerzen auslösen, die bis in den Oberbauch reichen.

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Mögliche Ursachen bei Schmerzen im Oberbauch:

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Sodbrennen (Reflux)
  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
  • Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
  • Reizmagen
  • Lebererkrankungen (zum Beispiel Leberzirrhose oder Gelbsucht)
  • Gallensteine
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Herzerkrankungen (zum Beispiel Angina pectoris oder Herzinfarkt)
  • Bauchaortenaneurysma
  • Lungenentzündung
  • Wirbelprobleme (zum Beispiel Wirbelkörperfraktur oder Brustwirbelblockade)
  • Krebs (zum Beispiel Leberkrebs oder Magenkrebs)
  • Porphyrie (Stoffwechselerkrankungen)

Ursachen für Bauchschmerzen im Unterbauch

Schmerzen im Unterbauch (unterhalb des Nabels) gehen häufig vom Darm aus. Für Unterbauch-Beschwerden kommen auch die Organe des Urogenitalsystems (Harn- und Geschlechtsapparat) infrage.

Mögliche Ursachen bei Schmerzen im Unterbauch:

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (zum Beispiel Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)
  • Blinddarmentzündung (Appendizitis)
  • Infektionen der Harnwege
  • Nierenkolik (zum Beispiel durch Nierensteine oder Nierenbeckenentzündung)
  • Entzündete Ausstülpungen der Darmwand (Divertikulitis)
  • Gynäkologische Erkrankungen (zum Beispiel Eileiterentzündung, Endometriose oder Eileiterschwangerschaft)
  • Menstruationsbeschwerden
  • Leistenbruch
  • Prostataentzündung (Prostatitis)

Ursachen für Bauchschmerzen im ganzen Bauch

Schmerzen im ganzen Bauch kommen oft vor. Selten lässt sich nämlich ganz genau sagen, welche Stelle schmerzt. So bereiten viele Erkrankungen im gesamten Bauchbereich Probleme. Hintergrund können harmlose Blähungen sein, ebenso aber auch akute oder gar lebensbedrohliche Krankheiten.

Mögliche Ursachen bei Schmerzen im ganzen Bauch:

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  • Magen-Darm-Infekt
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Darminfarkt (Mesenterialinfarkt)
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Stress (kann zu Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Verdauungsstörungen führen)

Wann sollte man bei Bauchschmerzen einen Arzt aufsuchen?

Wenn Bauchschmerzen nach ein bis zwei Tagen nicht vergehen oder wenn Verdacht auf einen Magen-Darm-Infekt besteht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ein Fall für den Notarzt können Bauchschmerzen dann sein, wenn sie innerhalb kurzer Zeit sehr stark werden und man keine Haltung findet, in der der Schmerz nachlässt. Das könnte eventuell auf ein sogenanntes „akutes Abdomen" hinweisen und muss schnell behandelt werden.

Ein Arzt sollte auch immer dann konsultiert werden, wenn zu den Bauchschmerzen eines dieser weiteren Symptome dazukommt:

  • Blut auf oder im Stuhl
  • Anhaltendes oder wiederholtes Erbrechen
  • Erbrechen von Blut
  • Erbrechen von Stuhl
  • Stark aufgetriebener Bauch
  • Stuhl- oder Urinverhalt
  • Plötzliche Blutung aus dem Darm, der Harnröhre oder der Scheide
  • Sehr starke Schmerzen in der Brust oder im Rücken
  • Atemnot
  • Hohes Fieber
  • Kreislaufschwäche oder Ohnmacht
  • Bewusstseinsstörungen

Diagnose von Bauchschmerzen

Im Erstgespräch mit dem Patienten wird sich der Arzt genau nach Art und Dauer der Beschwerden sowie nach der bisherigen Krankengeschichte erkundigen. Dazu sind unter anderem Angaben zu folgenden Fragen wichtig:

  • Wo treten die Schmerzen auf? Sind es rechtsseitige Bauchschmerzen oder ist eher die linke Seite betroffen?
  • Traten die Schmerzen plötzlich (akut) auf? Oder haben sie sich erst allmählich entwickelt (subakut)?
  • Handelt es sich um wiederkehrende Schmerzen oder ist der Schmerz dauerhaft vorhanden?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Wie äußern sich die Beschwerden? Sind es stechende Schmerzen oder eher schneidende, bohrende oder krampfartige?
  • Sind solche Schmerzen bekannt?
  • Sind bestimmte Zusammenhänge beobachtet worden, zum Beispiel zwischen dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel und dem Auftreten der Bauchschmerzen?
  • Gibt es Dinge, die zu einer Linderung oder Verstärkung der Schmerzen führen?
  • Kommen noch weitere Symptome hinzu, wie etwa Fieber, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung?
  • Besteht möglicherweise eine Schwangerschaft oder wurde kürzlich entbunden?
  • Sind Vorerkrankungen oder Vor-Operationen bekannt?
  • Werden Medikamente eingenommen?

Da sich viele Krankheiten der Bauchorgane in bestimmten Regionen bemerkbar machen, ist die Angabe des genauen Schmerzbereiches (rechts oder links) bei der Diagnosestellung hilfreich.

Einige Beispiele:

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  • Bei Symptomen, wie linksseitigem Unterbauchschmerz, Verdauungsbeschwerden (Durchfall oder Verstopfung) sowie Blähungen, liegt der Verdacht auf eine Divertikulitis (entzündete Ausstülpung der Darmwand) nahe.
  • Der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht bei starken linksseitigen Oberbauchschmerzen bzw. mittigen Bauchschmerzen, die meist unmittelbar nach dem Essen auftreten. Die Schmerzen lassen dann allmählich nach, bis zur Einnahme der nächsten Mahlzeit.
  • Rechtsseitige Unterbauchschmerzen können beispielsweise von Ausstrahlungen der Gallenblase herrühren, auf ein akutes Abdomen oder eine Appendizitis (Entzündung des Blinddarms) hinweisen.
  • Bei Schmerzen in Oberbauch und Rücken ist es möglich, dass zum Beispiel eine Erkrankung der Nieren (linke Niere und rechte Niere) vorliegt. Die Beschwerden können auf einer Körperseite (links oder rechts) auftreten.

Abhängig von der vermuteten Diagnose, kann eine Überweisung zu einem Facharzt erfolgen. Zum Beispiel zum Gynäkologen, Urologen oder Kardiologen.

Körperliche Untersuchung

Der Bauch wird zunächst vom Arzt inspiziert und nach Auffälligkeiten, wie Vorwölbenden, Verfärbungen oder Narben geschaut. Mit einem Stethoskop wird der Bauch auf Darmgeräusche abgehört und danach wird der Bauch abgetastet, um Verhärtungen oder schmerzhaften Stellen aufzusuchen. Eine Untersuchung auf Klopfschmerzhaftigkeit der Nieren und auf das Vorliegen einer Leistenhernie ist ebenfalls sinnvoll. Darüber hinaus kann das Herz auskultiert werden.

Laboruntersuchung

Die Analyse der Bluterwerte gibt Informationen über eine mögliche Organerkrankung und auch über eventuelle Entzündungen. Des Weiteren werden Stuhl und Urin auf Blut, Krankheitserreger und ebenfalls auf mögliche Entzündungshinweise untersucht.

Bildgebende Verfahren

Mögliche krankhafte Veränderungen im Bauchraum können mittels Ultraschall erkannt werden. Wenn der behandelnde Arzt es als nötig erachtet, können zusätzlich eine Magenspiegelung und/ oder eine Darmspiegelung vorgenommen werden. Im Rahmen dieser Untersuchung können sowohl eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) als auch kleinere operative Eingriffe erfolgen.

Krankheiten der Bauchorgane werden auch bei einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) untersucht. Dabei wird eine sehr kleine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt. Ein Wasserstoff-Atemtest gibt Aufschluss über mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, beispielsweise gegenüber Kohlenhydraten wie Fruchtzucker oder Milchzucker.

Behandlung von Bauchschmerzen

Bauchschmerzen können harmlose Ursachen haben, aber auch Symptom unterschiedlicher Erkrankungen sein. Die spezifische Behandlung richtet sich dann nach der jeweiligen Krankheit.

Bei einem akuten Bauch (akute Abdomen), beispielsweise akuter Verstopfung mit starken Bauchschmerzen, Blähbauch, Erbrechen, Übelkeit und Fieber, könnte ein Darmverschluss vorliegen. In diesem Fall muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.

Liegt keine ernste Erkrankung vor, sind oft schon einfache Hausmittel wirksam:

  • Bei akuten, leichten Bauchschmerzen können Tees aus Kräutern wie Pfefferminze, Anis, Kümmel oder Fenchel die Beschwerden lindern.
  • Auch das Auflegen von Wärmflaschen oder warmen Kirschkernkissen verschaffen Erleichterung. Im Fall einer Entzündung sollte jedoch von Wärmeanwendungen abgesehen werden.
  • Körperliche Aktivität, wie ein Spaziergang, kann dabei helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen und das Allgemeinwohl zu optimieren.
  • Leichte Kost und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa 1,5 Liter pro Tag, können sich auch positiv auswirken. Viel zu trinken, ist ebenfalls für Patienten mit Durchfall wichtig.

Halten die Beschwerden an oder verschlimmern sie sich, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Medikamentöse Behandlung

Oberbauchschmerzen und Sodbrennen bei einer funktionellen Dyspepsie können mit sogenannten Protonenpumpenhemmern behandelt werden. Diese Substanzen unterbinden die Säurebildung im Magen. Auch bestimmte pflanzliche Präparate können lindernd wirken. Verwendet werden unter anderem Pfefferminze, Kümmelöl, Bauernsenf, Wermut, Enzian, Angelikawurzel, Kamille und Melisse.

Hausmittel und SOS-Tipps bei Bauchschmerzen

Wenn sich hinter den Bauchschmerzen (Abdominalschmerz) keine Erkrankung verbirgt, die von einem Arzt behandelt werden muss, können einige Hausmittel effektiv gegen die Beschwerden helfen.

Das lindert Bauchschmerzen:

  • Tee aus Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen trinken.
  • Einen Spaziergang unternehmen. Das regt die Verdauung an.
  • Wärmflasche oder warmes Kirschkernkissen auf den Bauch legen. Das entspannt.
  • Den Bauch leicht im Uhrzeigersinn massieren. Dabei mit der flachen Hand kreisende Bewegungen ausführen.
  • Eine kleine Messerspitze Natron (Backpulver) in lauwarmem Wasser auflösen und trinken. Das lindert Magenschmerzen.
  • Krampflösende Mittel aus der Apotheke besorgen (zur kurzzeitigen Einnahme).

Homöopathie bei Bauchschmerzen

Da Bauchschmerzen viele unterschiedliche Ursachen haben können, muss bei der Empfehlung des passenden homöopathischen Wirkstoffes zur Linderung der Beschwerden die individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden. Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten.

Diese Auswahl an homöopathischen Mitteln kann bei Bauchschmerzen helfen:

  • Nux vomica (Brechnuss): Bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden bis zu zwei Stunden nach dem Essen oder nach zu viel Alkohol. Wenn der Oberbauch sehr berührungsempfindlich ist, bei Übelkeit und wenn sehr gereizt auf Gerüche und Geräusche reagiert wird.
  • Colocynthis (Koloquinte): Bei krampfartigen, kneifenden Schmerzen eines Magen-Darm-Infektes, einer Gallensteinkolik, einer Entzündung der Magenschleimhaut oder einem Magengeschwür.
  • Staphisagria (Stephanskraut): Wenn die Schmerzen nach Ärger oder anderen emotional belastenden Situationen auftreten. Bei Verkrampfung des Magens oder Teilen des Darms.
  • Magnesium phosphoricum: Bei krampfartigen Schmerzen, verbunden mit Blähungen. Wenn Wärme und Zusammenkrümmen Besserung bringen.
  • Arsenicum album (Weißer Arsenik): Bei brennenden Bauchschmerzen, wässrigem Durchfall und Erbrechen. Wenn eine infiktiöse Gastroenteritis, Reisedurchfall oder eine Lebensmittelvergiftung vorliegen.
  • Ipecacuanha (Brechwurzel): Bei schneidenden Bauchschmerzen von links und rechts um den Nabel, schaumigem Durchfall, Übelkeit und Reizbarkeit. Wenn Ekel vor Speisen besteht und kein Durstgefühl vorhanden ist.

Akupunktur bei Bauchschmerzen

Akupunktur kann bei Magen-Darm-Problemen mit Bauchschmerzen hilfreich sein. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin ist es möglich, damit Energie-Blockaden im Darm zu lösen. Oftmals sind nur einige wenige Behandlungstermine bei einem erfahrenen Akupunkteur nötig. Liegt zum Beispiel eine sogenannte Schwächung des Milz-Qi vor, dann kann es zu Verdauungsstörungen und Magenschmerzen kommen. Auch Magen- und Leber-Qi sind häufig im Ungleichgewicht. Durch die sanfte Nadelung kann die Peristaltik von Magen und Darm wieder normalisiert werden.

Oberbauchbeschwerden (Dyspepsie)

Oberbauchbeschwerden umfassen viele verschiedene Symptome und treten häufig auf. Es können harmlose, aber auch ernste Krankheiten ursächlich sein. In der medizinischen Fachsprache wird für Oberbauchbeschwerden der Begriff Dyspepsie verwendet. Übersetzt bedeutet dies Verdauungsstörung. Die Dyspepsie ist gekennzeichnet durch Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, frühes Sättigungsgefühl, Druckgefühl, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen. Bei vielen Betroffenen lassen sich trotz sorgfältiger Untersuchungen keine Auffälligkeiten im Magen-Darm-Trakt oder an anderen Organen finden. In diesen Fällen handelt es sich um eine sogenannte funktionelle Dyspepsie. Rund 10-20 % der deutschen Bevölkerung leiden an Oberbauchbeschwerden. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Häufig nehmen die Beschwerden mit dem Alter ab.

Nicht-organisch bedingte Beschwerden im Oberbauch (funktionelle Dyspepsie)

Bei einer funktionellen Dyspepsie treten die Symptome ohne auffällige Veränderungen des Magens oder anderer Organe im Oberbauch auf („Reizmagen“). Typischerweise sind Menschen unter 50 Jahren davon betroffen, die bereits längere Zeit an Oberbauchbeschwerden, raschem Sättigungsgefühl und Völlegefühl leiden. Zusätzlich können Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Schlafstörungen und Schwitzen auftreten. 30 % der Patient*innen mit funktioneller Dyspepsie leiden gleichzeitig an einem Reizdarmsyndrom. Stress und/oder psychische Probleme können die Beschwerden verstärken.

Organische Ursachen von Oberbauchbeschwerden

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Oberbauchbeschwerden mit Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen können auch auf einer Magenschleimhautentzündung beruhen. Die Gastritis wird häufig durch eine Infektion mit Helicobacter pylori, Einnahme von Schmerzmitteln (NSAR) oder Alkoholmissbrauch verursacht.
  • Magengeschwür: Am häufigsten treten Magengeschwüre bei Menschen über 60 Jahre, bei Personen, die rauchen oder die bereits zuvor an Magengeschwüren gelitten haben, auf. Typisch sind Oberbauchbeschwerden, die nach Nahrungsaufnahme stärker oder schwächer werden. Häufig treten auch nächtliche Schmerzen auf. Ein erhöhtes Risiko besteht auch bei Personen, die über längere Zeit nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac) aufgrund chronischer Schmerzen einnehmen. Auch im Zwölffingerdarm (Duodenum) kann sich ein solches Geschwür entwickeln.
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit: Die Refluxkrankheit (Sodbrennen) tritt häufiger bei übergewichtigen Personen oder während der Schwangerschaft auf. Typische Symptome sind Sodbrennen, (brennende) Schmerzen hinter dem Brustbein bzw. in der Magengegend, saures Aufstoßen sowie Husten.
  • Gallensteine: Gallensteine kommen mit zunehmendem Alter häufiger vor. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Typisch sind mehrere Stunden andauernde kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch. Sie können in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen. Oft besteht zudem Übelkeit, gelegentlich Erbrechen.
  • Krebserkrankungen: Selten kann Beschwerden im Oberbauch eine Krebserkrankung im Magen (Magenkarzinom) oder in der Speiseröhre (Ösophaguskarzinom) zugrunde liegen. Dies betrifft hauptsächlich ältere Menschen. Symptome treten häufig erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Dazu gehören Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Erbrechen und ungewollter Gewichtsverlust.
  • Herzerkrankungen: Schmerzen im Bereich des Oberbauchs können auch Folge von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sein (Angina pectoris bei koronarer Herzkrankheit). Typisch ist eine Verstärkung nach Anstrengung und Besserung der Beschwerden in Ruhe. Auch Atembeschwerden können auftreten.
  • Zwerchfellbruch: Beim Zwerchfellbruch (Hiatushernie) verlagern sich Anteile des Magens durch die Lücke im Zwerchfell nach oben, durch die normalerweise nur die Speiseröhre nach unten zieht. Das führt bei kleinen Brüchen zu mäßigen, anhaltenden Beschwerden. Bei größeren entstehen sehr schwere Schmerzen - dies ist ein Notfall! In der Regel ist eine Operation notwendig.

Warnsymptome bei Oberbauchbeschwerden

Wenn Sie sich hinsichtlich der Ursache unsicher sind und/oder starke Beschwerden haben, sollten Sie ärztlichen Rat suchen. Es gibt verschiedene Warnsymptome, die auf eine ernste zugrunde liegende Ursache hindeuten. Liegen diese vor, ist eine rasche ärztliche Untersuchung wichtig. Dazu gehören:

  • Erstmaliges Auftreten der Beschwerden im Alter über 40 Jahre
  • Symptome verstärken sich im Lauf der Zeit
  • Nächtliche Beschwerden
  • Fieber
  • Anhaltendes Erbrechen
  • Blutiges Erbrechen (auch schwarzes Blut): Notfall!
  • Schwarzer Stuhl (Hinweis auf Magenblutung)
  • Unabsichtliche Gewichtsabnahme
  • Schluckbeschwerden

Diagnostik bei Oberbauchbeschwerden

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: In einem ausführlichen Gespräch werden die Beschwerden erfasst. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Bauch abgetastet.
  • Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen können Hinweise auf Blutarmut, Entzündungen, Lebererkrankungen u. a. geben. Außerdem wird eine Untersuchung auf Helicobacter pylori empfohlen. Die Bakterien können im Stuhl oder über einen Atemtest nachgewiesen werden. Zusätzlich kann ein Test auf Blut im Stuhl durchgeführt werden.
  • Bildgebende Untersuchungen: Eine Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, um Erkrankungen im Bereich der Galle und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) auszuschließen. Mit einer Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) kann die Schleimhaut auf Veränderungen untersucht werden. Dazu wird das Gastroskop, ein flexibler Schlauch mit einer Kamera und einer Lampe, über die Speiseröhre in den Magen eingeführt. Bei zusätzlichen Reizdarm-Beschwerden kann auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) erwogen werden.
  • Weitere Untersuchungen: In einzelnen Fällen sind weitere Untersuchungen zur Abklärung hilfreich, z. B. verschiedene Atemtests zur Diagnose von Kohlenhydratunverträglichkeiten.

Behandlung von Oberbauchbeschwerden

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache für die Beschwerden. Ziel der Behandlung ist, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

  • Medikamente: Oberbauchschmerzen und Sodbrennen bei einer funktionellen Dyspepsie können mit sogenannten Protonenpumpenhemmern behandelt werden. Diese Substanzen unterbinden die Säurebildung im Magen. Auch bestimmte pflanzliche Präparate können lindernd wirken. Verwendet werden u. a. Pfefferminze, Kümmelöl, Bauernsenf, Wermut, Enzian, Angelikawurzel, Kamille und Melisse.
  • Ernährungsumstellung: Bei vielen Menschen mit Oberbauchbeschwerden können bestimmte Nahrungsmittel die Symptome verschlimmern. Es kann hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel die Beschwerden auslösen.
  • Stressmanagement: Stress kann die Symptome von Oberbauchbeschwerden verstärken. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen.

Akuter Bauch

Plötzlich auftretende heftige Bauchschmerzen, die sich schnell verstärken, sind möglicherweise Anzeichen für eine kritische Erkrankung. In der Notfallaufnahme wird die Ursache abgeklärt. Falls keine unmittelbare Operation erforderlich ist, wird eine lebensbedrohliche Situation auf der Medizinischen Intensivstation weiterbehandelt. Ein sogenannter akuter Bauch oder ein akutes Abdomen ist gekennzeichnet durch plötzlich einsetzende, stärkste Schmerzen im Bauch. Hinter dem Schmerzsymptom verbirgt sich eine Vielzahl möglicher Grunderkrankungen, die sich in ihrer rapiden Verschlechterung bemerkbar machen. Während das akute Abdomen, dessen brettharte Abwehrspannung als Charakteristikum gilt, unverzüglich operiert werden muss, wird ein unklares Abdomen zunächst internistisch abgeklärt.

Diagnostik beim akuten Bauch

Bereits die Charakterisierung des Schmerzes - stechend, dumpf oder kolikartig - und die Eingrenzung auf die Stelle des stärksten Schmerzes geben Hinweise auf die Ursache. Eine gründliche körperliche Untersuchung und eine Sonographie lassen unter Einbezug des Allgemeinbefindens meist eine Verdachtsdiagnose zu. Weiterführende Untersuchungen wie Röntgenuntersuchung, Laborwerte oder Computertomographie (CT) ergänzen die Möglichkeiten.

Mögliche Ursachen für einen akuten Bauch

Die Ursachen sind sehr vielfältig und können auch von Organen ausgehen, an die man bei Bauchschmerzen zunächst nicht denkt. Dazu zählen beispielsweise Nierenstein, Herzinfarkt oder Leistenbruch. Die häufigsten Gründe für ein akutes Abdomen sind jedoch:

  • Blindarm-Entzündung
  • Entzündung der Gallenblase infolge eines Steins
  • Darmverschluss
  • Magen- und Darmgeschwüre
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Chronische Darmentzündungen
  • Akute Mukositis

Therapie beim akuten Bauch

Einer Behandlung auf der Intensivstation geht ein schlechtes Allgemeinbefinden voraus. Da der akute Bauch zu Schock und unzureichender Eigenatmung neigt, wird entsprechend Flüssigkeit zugeführt und die Atmung unterstützt.

Bauchschmerzen bei Kindern

Bauchschmerzen zählen bei Kleinkindern zu den häufigsten Beschwerden. Oft fällt es kleinen Kindern nicht leicht, genau anzugeben, wo etwas wehtut. Da wird auf den Bauch gezeigt, auch wenn die Schmerzen tatsächlich an anderer Stelle lokalisiert sind. Immer wiederkehrende Bauchschmerzen sollten unbedingt vom Arzt untersucht werden. Gerade bei Schulkindern, aber auch bei Erwachsenen kann hinter den Bauchschmerzen eine Blinddarmentzündung stecken. Manchmal treten die Schmerzen oben auf der rechten Seite auf und nicht - wie eigentlich typisch - rechts unten am Bauch. Meist kommt es aber gleich zu rechtsseitigen Unterbauchschmerzen. Bauchschmerzen sind auch eine Reaktion des Körpers auf psychische Belastungen, wie Angst, Druck und Sorgen. Andere Gründe für Bauchbeschwerden beim Kind können zu viel Süßes oder auch einfach Blähungen sein. Unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten können bereits Kinder leiden. Zum Beispiel können Milchzucker, Fruchtzucker oder Gluten (Zöliakie) Probleme verursachen. Kinder und Jugendliche leiden auch öfter unter funktionellen Bauchschmerzen. Das kindliche funktionelle Bauchschmerzsyndrom zeigt folgende Symptome: mindestens einmal pro Woche leidet das Kind an Bauchschmerzen - über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten. Hinzu kommen Gliederschmerzen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Eine organische Ursache liegt dabei nicht vor. Auch bei der funktionellen Dyspepsie liegen keine organischen Ursachen vor. Die Schmerzen treten im Oberbauch auf.

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Durch das Wachstum des Kindes dehnen sich Gebärmutter und umliegendes Gewebe aus. Das führt zu häufigen Symptomen wie starkem Ziehen, Unterbauchschmerzen und Krämpfen. Auch Tritte des Babys oder Liegen auf dem Rücken können Schmerzen auslösen. Ein Arzt sollte um Rat gefragt werden, wenn diese zusätzlichen Beschwerden auftreten: Schmerzen, die nicht zurückgehen, auffallend starke Bauchschmerzen, Schmerzen in Kombination mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen.

ICD-Code für Bauchschmerzen

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise Bauchschmerzen unter dem ICD-Code „R10“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Bauchschmerzen - Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Bauchschmerzen gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de.

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