Krämpfe im Rücken und Brustkorb: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Schmerzen im Rücken und Brustkorb können vielfältige Ursachen haben, die von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen reichen. Es ist wichtig, die Symptome richtig zu deuten und gegebenenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Das BWS-Syndrom: Ursache für Schmerzen im Brustkorb und Rücken

Das Brustwirbelsäulen-Syndrom (BWS-Syndrom) umfasst verschiedene Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS), die sich als ziehende, stechende oder drückende Schmerzen im oberen und mittleren Rücken äußern können. Die Schmerzen werden häufig zwischen den Schulterblättern wahrgenommen und können bis in einen Arm oder gürtelförmig in den Brustkorb ausstrahlen. Bewegungseinschränkungen und Empfindungsstörungen aufgrund von Muskelverspannungen, Wirbelblockaden, degenerativen Prozessen, Verletzungen oder anderen strukturellen Schäden in diesem Bereich der Wirbelsäule können ebenfalls auftreten.

Die BWS befindet sich zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule und zieht sich von den Schultern bis an den unteren Rand des Brustkorbs. Sie besteht aus zwölf Wirbeln (Th1 bis Th12), die sowohl mit der Wirbelsäule als auch mit den Rippen des Brustkorbs über Gelenke verbunden sind. Zahlreiche knöcherne, knorpelige und muskuläre Strukturen stabilisieren die Brustwirbelsäule und tragen zu ihrer Flexibilität bei. Im Laufe der Zeit entwickeln diese Strukturen Abnutzungserscheinungen.

Ursachen des BWS-Syndroms

Das BWS-Syndrom kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  • Muskelverspannungen: Verspannungen der Muskeln entlang der Brustwirbelsäule sind eine häufige Ursache für BWS-Schmerzen. Diese Verspannungen können durch Fehlhaltungen, Überlastung, Stress oder Bewegungsmangel entstehen.
  • Wirbelblockaden: Blockaden der Brustwirbel können die Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eingeklemmte oder verhakte Wirbel, sondern um verspannte und verhärtete Muskeln.
  • Degenerative Veränderungen: Abnutzungserscheinungen an den Wirbeln, Bandscheiben oder Gelenken der Brustwirbelsäule können ebenfalls zu Schmerzen führen.
  • Verletzungen: Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen können ebenfalls BWS-Schmerzen verursachen.
  • Fehlstellungen der Wirbelsäule: Fehlstellungen wie Skoliose oder Kyphose können die Belastung der Brustwirbelsäule erhöhen und Schmerzen verursachen.

Symptome des BWS-Syndroms

Die Symptome des BWS-Syndroms können vielfältig sein und variieren je nach Ursache und Schweregrad der Erkrankung. Häufige Symptome sind:

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  • Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule, die dumpf, drückend, stechend oder ziehend sein können
  • Bewegungseinschränkungen der Brustwirbelsäule
  • Verspannungen der Muskulatur im Bereich der Brustwirbelsäule
  • Ausstrahlung der Schmerzen in den Brustkorb, die Arme, den Nacken oder den Bauchraum
  • Atembeschwerden
  • Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle

Diagnose und Behandlung des BWS-Syndroms

Die Diagnose des BWS-Syndroms basiert in der Regel auf einer körperlichen Untersuchung und der Anamnese des Patienten. In manchen Fällen können auch bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder MRT erforderlich sein, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln.

Die Behandlung des BWS-Syndroms richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie, manuelle Therapie, Wärmeanwendungen und Schmerzmittel sind oft ausreichend, um die Beschwerden zu lindern. In manchen Fällen kann auch eine Operation erforderlich sein, insbesondere wenn Nerven eingeklemmt sind oder andere schwerwiegende Probleme vorliegen.

Herzinfarkt und Angina Pectoris als Ursache für Brustschmerzen

Brustschmerzen sind ein Symptom, das viele sofort mit einem Herzinfarkt verbinden. Es ist wichtig zu wissen, dass Brustschmerzen auch andere Ursachen haben können, aber ein Herzinfarkt sollte immer als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

Bei einem Herzinfarkt erhält der Herzmuskel nicht genügend Sauerstoff, was zu Schäden am Herzgewebe führen kann. Die Symptome eines Herzinfarkts können variieren, aber typische Anzeichen sind:

  • Starke Schmerzen im Brustkorb, die als drückend, beengend oder brennend beschrieben werden
  • Ausstrahlung der Schmerzen in den linken Arm, den Hals, den Kiefer, den Rücken oder den Oberbauch
  • Atemnot
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kaltschweißigkeit
  • Blässe
  • Niedriger Blutdruck
  • Schneller Puls

Frauenherzen schlagen in dieser Hinsicht oft anders: Sie zeigen ihre Notlage manchmal leiser, vielfältiger und weniger „klassisch“ als bei Männern. Stattdessen berichten Frauen häufiger von unspezifischen Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit.

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Eine Angina Pectoris (Brustenge) ist eine Erkrankung, bei der der Herzmuskel vorübergehend zu wenig Sauerstoff erhält. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, aber in der Regel weniger schwerwiegend und von kürzerer Dauer. Typischerweise treten die Schmerzen bei körperlicher Belastung, Ärger, Stress oder durch Kälte auf.

Unterschied zwischen Herzschmerzen und Schmerzen in der Wirbelsäule

Es kann schwierig sein, Herzschmerzen von Schmerzen in der Wirbelsäule zu unterscheiden, da beide ähnliche Symptome verursachen können. Herzschmerzen sitzen oft mittig hinter dem Brustbein, fühlen sich dumpf, drückend oder beengend an und können in Arme, Hals, Kiefer, Rücken oder Oberbauch ausstrahlen. Magenprobleme verursachen eher brennende Schmerzen (Sodbrennen), lassen sich aber nicht immer klar abgrenzen.

Wirbelsäulenbedingte Beschwerden treten meist in Ruhe auf, während Schmerzen bei körperlicher Aktivität meist auf das Herz zurückzuführen sind.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Bei starken Brustschmerzen, die plötzlich auftreten - vor allem in Ruhe - und von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Kaltschweißigkeit, Blässe, niedrigem Blutdruck oder sehr schnellem Puls begleitet werden, sollte man sofort den Notruf wählen. Auch ein plötzlicher Leistungsknick - wenn man bisher körperlich aktiv war, nun aber schon bei geringer Belastung Beschwerden hat - ist ein Warnsignal.

Weitere Ursachen für Krämpfe im Rücken und Brustkorb

Neben dem BWS-Syndrom, Herzinfarkt und Angina Pectoris gibt es noch weitere Ursachen für Krämpfe im Rücken und Brustkorb, darunter:

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  • Erkrankungen der Lunge: Lungenentzündung, Lungeninfarkt, Lungenkollaps und Rippenfellentzündung können Schmerzen im Rücken und Brustkorb verursachen.
  • Erkrankungen der Nieren: Nierenbeckenentzündung und Nierensteine können ebenfalls zu Rückenschmerzen führen.
  • Erkrankungen des Verdauungstrakts: Darmerkrankungen wie Gastritis oder Geschwüre können Schmerzen im oberen Rücken verursachen.
  • Tumore: Tumore der Wirbelsäule, der Rippen oder der Organe im Brust- und Bauchraum können ebenfalls Schmerzen verursachen.
  • Psychische Faktoren: Stress, Angst und Depressionen können Muskelverspannungen und Schmerzen im Rücken und Brustkorb verstärken.

Was kann man selbst tun?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, um Krämpfe im Rücken und Brustkorb zu lindern:

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um die Muskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen. Geeignete Sportarten sind beispielsweise Schwimmen, Radfahren, Wandern und Yoga.
  • Dehnübungen: Dehnübungen können helfen, die Muskulatur zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Wärmeanwendungen: Wärmeanwendungen wie warme Bäder, Wärmepflaster oder Infrarotlampen können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und Muskelverspannungen zu reduzieren.
  • Ergonomie am Arbeitsplatz: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes, um Fehlhaltungen und Überlastungen zu vermeiden.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Gesundheit der Muskeln und Gelenke zu fördern.
  • Stressmanagement: Lernen Sie, mit Stress umzugehen und bauen Sie Stressoren in Ihrem Leben ab.

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