Krämpfe nach fettigem Essen: Ursachen und Linderung

Magenschmerzen können sich auf vielfältige Weise äußern - stechend, scharf, brennend, drückend oder krampfartig. Oftmals gehen sie mit Begleiterscheinungen wie Übelkeit einher. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Krämpfen nach fettigem Essen und gibt Ratschläge zur Vorbeugung und Linderung.

Was sind Magenschmerzen?

Magenschmerzen werden vor allem im Oberbauch unterhalb des Brustbeins wahrgenommen und können bis in die linke Bauchseite oder den Rücken ausstrahlen. Der Begriff Gastralgie umfasst verschiedene Schmerzarten in der Magengegend. Im Gegensatz zu allgemeinen Bauchschmerzen handelt es sich um Oberbauchschmerzen, die linksseitig bis mittig lokalisiert sind und sich meist brennend, drückend, bohrend oder stechend anfühlen. Sie können kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum auftreten. Magenkrämpfe sind plötzlich auftretende, krampfartige Magenschmerzen.

Symptome von Magenschmerzen

Typische Symptome von Magenschmerzen sind Brennen oder Druck im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Aufstoßen, Sodbrennen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Begleitend können Schmerzen in Brust, Nacken oder Rücken auftreten. Je nach Ursache können zusätzliche Symptome wie Verstopfung, Durchfall, blutiger Stuhlgang oder Unterleibsbeschwerden auftreten.

Ursachen von Magenschmerzen nach fettigem Essen

Häufig sind Magenschmerzen harmlos und lassen sich auf bestimmte Ereignisse zurückführen. Zu schnelles, zu viel oder zu fettiges Essen kann ebenso Beschwerden verursachen wie hastiges Hinunterschlingen der Mahlzeit.

Falsche Ernährung und Ernährungsweise

Viele Menschen leiden aufgrund ihrer Ernährung oder Ernährungsweise unter Magen-Darm-Beschwerden. Die aufgenommene Nahrung kann aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten im Magen und Darm verursachen. Schwer verdauliche Nahrung, wie stark fetthaltige Speisen, kann nur mit viel Aufwand zerkleinert werden und verbleibt daher lange im Magen und Darm.

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Fett ist ein Geschmacksträger, und wir neigen dazu, großzügig damit umzugehen. Fett ist nicht per se schlecht, sondern für eine ausgewogene Ernährung notwendig. Gesunde Fettquellen sind beispielsweise Fischöl und pflanzliche Öle aus Raps oder Oliven. Allerdings macht die Menge das Gift: Eine schwere Gans oder ein Fast-Food-Menü enthalten mehr Fett, als der Körper benötigt, und können schwer im Magen liegen, da sie die Verdauung verlangsamen. Fett kann nur langsam vom Stoffwechsel verarbeitet und abgebaut werden. Problematisch wird es, wenn über einen längeren Zeitraum zu fettreich gegessen wird, was die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen kann.

Reizung der Magenschleimhaut

Genussmittel, die die Magenschleimhaut reizen, können ebenfalls Magenschmerzen nach dem Essen verursachen. Dazu gehören Alkohol, Nikotin sowie sehr scharfe oder fetthaltige Speisen. Fettes Essen beansprucht die Magenschleimhaut besonders stark, worauf der Magen mit einer verstärkten Ausschüttung von Magensäure reagiert. Dies kann neben Magenkrämpfen auch Aufstoßen und Sodbrennen auslösen.

Weitere Ursachen

  • Hastiges Essen: Wird das Essen nicht ausreichend gekaut, muss der Magen die Nahrung stärker zerkleinern, was den Magen-Darm-Trakt belastet.
  • Reizmagen: Eine gestörte Funktion der Magenmuskulatur kann dazu führen, dass die Nahrung schlechter zerkleinert und weitertransportiert wird.
  • Individuelle Unverträglichkeiten: Jeder Körper reagiert anders auf bestimmte Speisen.
  • Ballaststoffe: Manche ballaststoffreichen Lebensmittel können den Magen stark fordern. Rohes Gemüse ist generell schwerer verdaulich als gekochtes.
  • Säurehaltige Getränke: Kaffee kann, vor allem auf nüchternen Magen, die Verdauung aufwühlen.

Krankheiten als Ursache

Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen zeigen diagnostisch keine organischen Ursachen, da hier eher die Regulation und Funktion des Verdauungsvorganges gestört ist. Psychische Belastungen können ein auslösender Faktor sein. Darüber hinaus können folgende Krankheiten Bauchschmerzen und andere Beschwerden nach dem Essen auslösen:

  • Laktose-, Gluten- oder Fructose-Intoleranz
  • Reizmagen
  • Reizdarm
  • Refluxkrankheit (Mageninhalt gelangt zurück in die Speiseröhre)
  • Magenschleimhautentzündung

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Magenschmerzen sind nicht immer harmlos. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Magenschmerzen

  • über einen längeren Zeitraum (mehrere Tage) anhalten oder immer wiederkehren,
  • sehr heftig ausfallen (starke/extreme Magenschmerzen bzw. Magenkrämpfe),
  • von weiteren Symptomen begleitet werden (z.B. Erbrechen oder Blut im Stuhl),
  • völlig unerklärlich sind.

Hinter Magenschmerzen können ernste Erkrankungen stecken, die oft lange keine Beschwerden bereiten oder nur unspezifische Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit, Oberbauchschmerzen oder Appetitlosigkeit verursachen.

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Achtung, Notfall!

Heftige Magenkrämpfe mit gleichzeitigem Erbrechen deuten auf eine Lebensmittelvergiftung hin. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt verständigt werden. Auch vermeintliche Magenschmerzen mit Übelkeit können Symptome eines Herzinfarktes sein. Viele Betroffene haben vermeintliche Magenschmerzen eher links im Oberbauch beziehungsweise Schmerzen in der Brust, die oft in den linken Arm ausstrahlen. Vielfach gesellen sich Einschnürungsgefühl in der Brust, Atemnot und ein starkes Angstgefühl bis hin zu Todesangst hinzu. Besonders bei Frauen kann sich ein Herzinfarkt aber auch in anderer Weise äußeren, etwa mit diffusen akuten Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie einem Druck- und Engegefühl anstelle von Schmerzen in der Brust.

Untersuchungen und Diagnose

Um die Ursache von Magenschmerzen zu ermitteln, wird der Arzt zunächst die Krankengeschichte erheben (Anamnese). Mögliche Fragen sind:

  • Seit wann bestehen die Magenschmerzen?
  • Wo genau sitzen die Schmerzen?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Treten die Beschwerden im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auf oder eher bei nüchternem Magen?
  • Gibt es andere Situationen, in denen bevorzugt Magenschmerzen auftreten (nach Alkohol- oder Nikotinkonsum, in Stresssituationen etc.)?
  • Gibt es weitere Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Appetitmangel, Gewichtsabnahme etc.?
  • Werden Medikamente eingenommen?
  • Wie sieht die Ernährung aus?
  • Wie oft wird Alkohol getrunken? Wird geraucht?
  • Gibt es zurzeit viel Stress?

Der Zeitpunkt, zu dem die Magenschmerzen auftreten, ist für die Diagnosefindung besonders wichtig. So lassen sich Magenschmerzen nach dem Essen typischerweise auf ein Magengeschwür zurückführen. Im Unterschied dazu zeigen sich bei einem Zwölffingerdarmgeschwür die Schmerzen im Oberbauch bevorzugt nachts und im nüchternen Zustand. Sie bessern sich, wenn man etwas isst.

Körperliche Untersuchung und apparative Diagnostik

Nach dem Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt den Bauch abtastet und abklopft. Um die genaue Ursache der Magenschmerzen zu ermitteln, können apparative Untersuchungen wie Ultraschall, Magenspiegelung (Gastroskopie) sowie Blut-, Stuhl- und Urinproben notwendig sein.

Was hilft gegen Magenschmerzen nach fettigem Essen?

Viele Betroffene leiden nach üppigen Mahlzeiten unter Völlegefühl und Sodbrennen oder gar Schmerzen. Magenschmerzen nach dem Essen können unter anderem durch zu viel, zu hastiges oder zu fettiges Essen hervorgerufen werden. Unter Magenschmerzen versteht man eine Vielzahl unterschiedlicher Schmerzen in der Magengegend. Magenschmerzen sind im Oberbauch lokalisiert, da sich der Magen hier befindet. Dennoch sind die Schmerzen für Betroffene teilweise nur schwer genauestens zuzuordnen. Meist beschreiben Betroffene diese Art der Schmerzen als brennend, stechend oder drückend. Ursachen von Magenschmerzen sind vielfältig und häufig harmlos.

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Akute Maßnahmen

Bei akuten Magenschmerzen nach einem üppigen oder fetten Essen können Kräuter wahre Wunder wirken. Zu den Klassikern gehören Fencheltee und Pfefferminztee. Auch Ingwer fördert die Verdauung, da er die Magensaftproduktion aktiviert.

Ein Verdauungsspaziergang kann helfen, den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Bei Völlegefühl oder Blähungen kann ein Gläschen Kräuterschnaps helfen, die Verdauung zu unterstützen. Auch ein Verdauungsschläfchen kann nach deftigen Speisen hilfreich sein, da der Verdauungsapparat dann mehr Energie benötigt.

Ernährungsumstellung

Bei häufigerem Auftreten von Magendruck ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll, um das Verdauungssystem zu entlasten und eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten auszuschließen. Es empfiehlt sich, mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu essen, anstatt weniger, üppige Mahlzeiten. In Ruhe zu essen und bewusst zu kauen kann die Symptome lindern. Größere Ernährungsumstellungen sollten jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden, um einen Nährstoffmangel zu vermeiden.

Generell sollten leicht verdauliche und magenfreundliche Lebensmittel bevorzugt werden. Schonende Zubereitungsmethoden wie Garen, Dünsten und Dämpfen entlasten Magen und Darm.

Was Sie essen können

  • Darmfreundliche Ernährung: Achten Sie auf eine darmfreundliche Ernährung, um die Darmflora zu unterstützen.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und kauen Sie langsam und gründlich.
  • Ballaststoffreiche Pflanzenkost: Diese unverdaulichen Pflanzenfasern regen die Darmbewegung an und unterstützen den Körper ganzheitlich bei der Gesunderhaltung.
  • Gewürze: Nahezu alle Gewürze regen den Speichelfluss sowie die Magensäure- und Gallenproduktion an. Ingwer, Galant, Kurkuma und Kardamom regen zudem die Darmbewegung an.
  • Samen: Leinsamen regen durch ihre Quellwirkung die Darmbewegung an.
  • Bitterstoffe: Artischocke, Rosenkohl, Rucola, Chicoree und Löwenzahn bringen die Verdauung in Schwung und verbessern die Nahrungsausnutzung und Nährstoffaufnahme.
  • Kefir: Wer keine Probleme mit Milchzucker hat, kann mit Kefir die Besiedelung der Darmflora unterstützen.

Was Sie vermeiden sollten

  • Fettige Speisen: Vermeiden Sie zu fettige Speisen, da diese die Verdauung verlangsamen.
  • Reizende Substanzen: Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.
  • Schwer verdauliche Lebensmittel: Seien Sie vorsichtig mit schwer verdaulichen Lebensmitteln wie Bohnen. Ihre blähende Wirkung lässt sich verringern, wenn man das Gemüse mindestens 12 Stunden vor dem Kochen in Wasser einweicht.
  • Säurehaltige Getränke: Vermeiden Sie stark säurehaltige Getränke. Getränke verdünnen den Magensaft.

Weitere Maßnahmen

  • Stress vermeiden: Versuchen Sie, Stress und Ärger zu vermeiden.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert eine gesunde Verdauungstätigkeit.
  • Wärme: Eine Wärmflasche kann bei Völlegefühl und Blähungen entspannend wirken.
  • Bauchmassage: Eine angenehme Bauchmassage mit Pfefferminzöl kann zusätzlich entspannend wirken.

Pflanzliche Arzneimittel

Bei einem empfindlichen Magen und Darm kann es häufig zu funktionellen Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Bauchkrämpfen, Blähungen, Sodbrennen und Übelkeit kommen. Hier können pflanzliche Arzneimittel Linderung verschaffen.

Vorbeugung von Magenschmerzen

  • Essen Sie gesund, abwechslungsreich und reizarm.
  • Verzichten Sie auf sehr fettiges und/oder scharfes Essen sowie üppige Portionen.
  • Genießen Sie reizende Lebensmittel wie Zitrusfrüchte nur in Maßen.
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.
  • Essen Sie nicht zu spät am Abend (mindestens zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen).

Reizmagen

Mediziner sprechen von einem Reizmagen oder funktioneller Dyspepsie, wenn die Beschwerden immer wieder auftreten und/oder über einen längeren Zeitraum anhalten. Da organische Erkrankungen bei der Diagnose Reizmagen oft ausgeschlossen werden können, gehen Ärzte davon aus, dass die Psyche eine wichtige Rolle spielt.

Symptome eines Reizmagens

Typisch für das Reizmagensyndrom sind verschiedene Beschwerden im Magenbereich. Ärzte unterscheiden zwei Reizmagen-Subtypen:

  • Epigastrischer Schmerz (EPS): Schmerzen und Brennen im Oberbauch
  • Postprandiales Distress-Syndrom (PDS): Völlegefühl, „aufgeblähtes“ Gefühl und vorzeitige Sättigung während des Essens

Was Betroffene tun können

  • Vermeiden Sie Rauchen und trinken Sie möglichst wenig Alkohol.
  • Achten Sie auf regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf.
  • Führen Sie ein Ernährungs- und Symptomtagebuch, um Zusammenhänge zu erkennen und Auslöser zu vermeiden.
  • Stärken Sie Ihre psychische Gesundheit durch Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung.

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