Krämpfe nach Sauna: Ursachen, Vorbeugung und was Sie wissen sollten

Ein Saunabesuch dient der Entspannung und kann eine wohltuende Therapie für Körper und Geist sein. Viele Menschen schätzen die positiven Effekte auf die Muskulatur, die Durchblutung und den Stressabbau. Allerdings können nach dem Saunieren auch unerwünschte Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfe auftreten. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Krämpfen nach dem Saunabesuch, gibt Tipps zur Vorbeugung und erklärt, wann Vorsicht geboten ist.

Ursachen von Krämpfen nach dem Saunabesuch

Krämpfe nach der Sauna können verschiedene Ursachen haben. Es ist wichtig, die möglichen Auslöser zu kennen, um gezielt vorbeugen zu können.

Elektrolytmangel

Durch das starke Schwitzen in der Sauna verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium, Magnesium und Kalium. Ein Mangel an diesen Mineralstoffen kann Muskelkrämpfe begünstigen. Besonders Natrium geht durch starkes Schwitzen verloren. Magnesiummangel ist zwar ein möglicher Faktor, aber nicht die alleinige Ursache für Krämpfe.

Dehydration

Der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen kann zu Dehydration führen, was ebenfalls Krämpfe auslösen kann. Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr vor, während und nach dem Saunieren verstärkt dieses Risiko.

Überlastung und Überhitzung

Ein zu langer Aufenthalt in der Sauna oder zu hohe Temperaturen können den Körper überlasten. Dies führt zu einer Überhitzung, die wiederum Muskelkrämpfe verursachen kann.

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Kreislaufprobleme

Die Hitze in der Sauna führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation), um die Körperwärme abzugeben. Dies kann zu einem Blutdruckabfall führen, der besonders beim Aufstehen Schwindel und Krämpfe verursachen kann.

Venenleiden

Bei Menschen mit Venenleiden wie Krampfadern können sich die Beschwerden durch die Wärme in der Sauna verstärken. Die erweiterten Venen können das Blut schlechter zum Herzen transportieren, was zu schweren Beinen und Krämpfen führen kann.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Krämpfe nach der Sauna

Es gibt mehrere Maßnahmen, um Krämpfen nach dem Saunieren vorzubeugen:

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Trinken Sie vor, während und nach dem Saunabesuch ausreichend Wasser oder isotonische Getränke, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Isotonische Getränke enthalten zusätzlich Elektrolyte, die durch das Schwitzen verloren gehen. Apfelschorle oder natriumreiches Mineralwasser sind ebenfalls gute Optionen.

Elektrolytzufuhr

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Elektrolyten ist. Bei Bedarf können Sie auch Elektrolytpräparate einnehmen, insbesondere wenn Sie regelmäßig und intensiv saunieren.

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Angemessene Saunadauer und Temperatur

Begrenzen Sie die Zeit, die Sie in der Sauna verbringen, und wählen Sie eine Temperatur, die für Sie angenehm ist. Kürzere, häufigere Saunagänge sind besser als lange Sitzungen. Eine Aufenthaltszeit von etwa 8 Minuten ist ideal, sollte aber 15 Minuten nicht überschreiten.

Langsames Aufstehen

Stehen Sie nach dem Saunieren langsam und vorsichtig auf, um einen plötzlichen Blutdruckabfall zu vermeiden. Setzen Sie sich vor dem Aufstehen kurz auf und lassen Sie Ihrem Körper Zeit, sich an die veränderte Position zu gewöhnen.

Abkühlung

Kühlen Sie sich nach dem Saunieren langsam ab. Beginnen Sie mit frischer Luft, gefolgt von einem Kneippschlauch oder einer Schwallbrause. Vermeiden Sie plötzliche Abkühlungen im kalten Tauchbecken, besonders wenn Sie Bluthochdruck haben. Wechselwarme Duschen und Schenkelgüsse können ebenfalls positive Effekte auf die Venen haben.

Venenpflege

Wenn Sie an Venenleiden leiden, sollten Sie vor dem Saunieren einen Spezialisten (Phlebologen) konsultieren. Während des Saunagangs sollten Sie sich hinlegen, um den Aufwärtsfluss des Blutes in den Beinen zu minimieren. Nach dem Saunagang können kalte Wassergüsse helfen, die Gefäße wieder zusammenzuziehen.

Ernährung und Lebensstil

Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. Vermeiden Sie Übergewicht und Bewegungsmangel, da diese Faktoren Venenleiden und Krämpfe begünstigen können.

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Was tun bei akuten Krämpfen?

Wenn während oder nach dem Saunieren Krämpfe auftreten, gibt es einige Sofortmaßnahmen, die helfen können:

Dehnen

Dehnen Sie den betroffenen Muskel vorsichtig. Halten Sie die Dehnung für einige Sekunden und wiederholen Sie sie mehrmals.

Massieren

Massieren Sie den verkrampften Muskel, um die Durchblutung zu fördern und die Spannung zu lösen.

Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr

Trinken Sie sofort ein Getränk, das Elektrolyte enthält, um den Mangel auszugleichen.

Kühlen

Kühlen Sie den Muskel mit einem Kühlpack oder kaltem Wasser, um die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.

Wann ist Vorsicht geboten?

In den meisten Fällen sind Krämpfe nach dem Saunieren harmlos und lassen sich durch einfache Maßnahmen beheben. Es gibt jedoch Situationen, in denen Vorsicht geboten ist und ein Arzt konsultiert werden sollte:

  • Anhaltende oder starke Krämpfe: Wenn die Krämpfe trotz der oben genannten Maßnahmen nicht nachlassen oder sich sogar verstärken.
  • Begleitsymptome: Wenn zusätzlich zu den Krämpfen andere Symptome wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen, Ohnmacht oder Sehstörungen auftreten.
  • Vorerkrankungen: Wenn Sie unter Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes oder Venenleiden leiden.
  • Schwangerschaft: Schwangere Frauen sollten vor dem Saunieren ihren Arzt konsultieren, da die Hitze Auswirkungen auf den Kreislauf haben kann.

Mythos und Fakten über Venenleiden und Sauna

Es gibt viele Mythen über Venenleiden und Saunabesuche. Hier sind einige Fakten, die helfen, diese Mythen aufzuklären:

  • Mythos: Wärme verursacht Krampfadern.
  • Fakt: Krampfadern entstehen meist durch eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche und/oder altersbedingt. Wärme allein führt nicht zu Krampfadern, kann aber bestehende Venenleiden verschlimmern.
  • Mythos: Mit Krampfadern darf man nicht in die Sauna.
  • Fakt: Ein Saunabesuch ist bei nicht akut entzündeten oder verstopften Gefäßen unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Abkühlungsphase ist entscheidend, da sie die Venen stärken kann.
  • Mythos: Sportarten wie Joggen, Schwimmen und Radfahren verhindern Venenleiden.
  • Fakt: Sport kann die Muskelpumpe unterstützen und so die Beschwerden, die mit Venenleiden einhergehen, lindern. Er verhindert jedoch nicht die Entstehung von Venenleiden, die hauptsächlich durch eine Bindegewebsschwäche verursacht werden.

Weitere Tipps für einen gesunden Saunabesuch

  • Nehmen Sie sich Zeit: Planen Sie ausreichend Zeit für den Saunabesuch ein, um Stress zu vermeiden und die Entspannung voll auszukosten.
  • Nicht hungrig oder mit vollem Magen: Gehen Sie nicht hungrig oder mit vollem Magen in die Sauna. Eine leichte Mahlzeit vorher ist ideal.
  • Ruhe: Gönnen Sie sich nach dem Saunieren eine Ruhepause, um die Entspannungswirkung zu verstärken.
  • Regelmäßigkeit: Regelmäßige Saunabesuche sind wichtiger als die Anzahl der Saunagänge. Die gesundheitlichen Wirkungen der Sauna brauchen nach etwa acht bis zehn Tagen eine Auffrischung.
  • Hören Sie auf Ihren Körper: Achten Sie auf Ihr Körpergefühl und brechen Sie den Saunagang ab, wenn Sie sich unwohl fühlen.

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