Krämpfe in Zehen und Beinen in den Wechseljahren: Ursachen, Behandlung und Linderung

Krämpfe in den Beinen, insbesondere in den Zehen, sind ein häufiges und oft schmerzhaftes Problem, das viele Frauen während der Wechseljahre betrifft. Diese Krämpfe, die meist nachts oder in Ruhe auftreten, können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, die Ursachen dieser Krämpfe zu verstehen und wirksame Strategien zur Vorbeugung und Behandlung zu entwickeln.

Was sind Krämpfe in den Beinen im Ruhezustand?

Krämpfe in den Beinen im Ruhezustand sind schmerzhafte, unwillkürliche Muskelkontraktionen, die meist in der Wade, aber auch in den Oberschenkeln oder Füßen auftreten können.

Ursachen von Zehen- und Beinkrämpfen in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind eine Zeit hormoneller Veränderungen, die eine Vielzahl von körperlichen Beschwerden verursachen können. Gelenkschmerzen zählen zu häufigen Symptomen bei Frauen in den Wechseljahren. Viele leiden unter Schmerzen in den Fingergelenken, Schultern oder Knien. Durch die Wechseljahre hervorgerufene Beschwerden können bei allen Frauen auftreten, auch bei sportlich aktiven. Die Schmerzen treten vor allem morgens nach dem Aufstehen auf. Ein Sinken des Östrogenspiegels kann ähnliche Symptome hervorrufen wie Rheuma, Arthrose oder Gicht. Östrogene haben einen entscheidenden Einfluss auf die Ernährung des Gelenkknorpels. Sie sind maßgeblich daran beteiligt, wie viel Wasser der Körper speichert und wie gut die Gelenkinnenhäute damit versorgt werden. Östrogene wirken schmerzlindernd. Der Effekt lässt in den Wechseljahren nach, sodass Schmerzimpulse direkt weitergeleitet und stärker empfunden werden.

Mehrere Faktoren können zu Zehen- und Beinkrämpfen in den Wechseljahren beitragen:

  • Hormonelle Veränderungen: Der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt und die Kollagenproduktion, was zu Muskelkrämpfen führen kann. Östrogen verringert Entzündungen und „schmiert“ die Gelenke. Außerdem reguliert es den Flüssigkeitshaushalt im Körper.
  • Elektrolytmangel: Eine Störung der Mineralsalze, insbesondere von Magnesium, Kalium und Calcium, kann Muskelkrämpfe in den Beinen begünstigen. Ein Mangel entsteht durch unzureichende Zufuhr, vermehrte Ausscheidung (z. B. durch Schwitzen, Durchfall oder Diuretika) oder gestörte Aufnahme im Darm.
  • Dehydration: Ein Mangel an Flüssigkeit kann ebenfalls Krämpfe auslösen.
  • Durchblutungsstörungen: Durchblutungsstörungen in den Beinen entstehen, wenn die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Muskulatur beeinträchtigt ist. Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung von Gefäßerkrankungen.
  • Neurologische Erkrankungen: Neurologische Erkrankungen können auch eine Ursache für Krämpfe in den Beinen im Ruhezustand sein, indem sie die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskulatur stören. RückenmarkserkrankungenSchäden oder Entzündungen (z. B.
  • Überlastung oder Fehlbelastung: Eine Überlastung oder Fehlbelastung der Muskulatur kann zu Krämpfen in den Beinen führen, insbesondere nach intensiver körperlicher Aktivität oder ungewohnten Bewegungen. Fehlstellungen der Füße (z. B.
  • Medikamente: Die Einnahme von bestimmten Medikamenten kann Krämpfe im Beinbereich verursachen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Krämpfe können auch ein Hinweis auf eine Schilddrüsenerkrankung sein.
  • Diabetes: Krämpfe können auch als Begleiterscheinungen von Erkrankungen wie etwa Diabetes auftreten.

Begleitsymptome und Diagnose

Krämpfe in den Beinen können isoliert auftreten oder von weiteren Beschwerden begleitet sein, die auf eine zugrunde liegende Ursache hinweisen.

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  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln: Hinweis auf Polyneuropathie (z. B.
  • Gelenkschmerzen oder Fehlstellungen: Hinweis auf orthopädische Ursachen, z. B.

Die Begleitsymptome sind entscheidend für die Ursachenfindung. Die Diagnose von Krämpfen in den Beinen im Ruhezustand erfolgt durch eine ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung. Eine gezielte und ausführliche Diagnostik ist entscheidend, um die korrekte Diagnose zu finden und so eine effektive Therapie auszuwählen. Ein Blutbild kann wichtige Hinweise auf die Ursache von Krämpfen in den Beinen liefern.

Um einen Östrogenmangel als Ursache von Gelenkbeschwerden zu erkennen, kommt es vor allem auf die Krankengeschichte an: Hatte die Frau zuvor nie Probleme mit ihren Gelenken und fingen die Gelenkschmerzen mit dem Ausbleiben der Regelblutung an, ist der Östrogenmangel meist die Ursache. Gewissheit bringt eine hochdosierte Hormonersatztherapie über etwa drei Monate. Auch wenn die heute in der Hormonersatztherapie eingesetzten Wirkstoffe, Dosierungen und Darreichungsformen besser und sicherer sind als vor 30 Jahren, sind Hormonpräparate bei langfristiger Anwendung mit mehr oder weniger erhöhten Risiken für Brustkrebs, Thrombose und Schlaganfall verbunden.

Was kann man gegen Krämpfe in den Beinen im Ruhezustand tun?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Krämpfe in den Beinen im Ruhezustand zu lindern und vorzubeugen:

  • Elektrolytstörungen: Magnesium- oder Kaliumzufuhr optimieren, entweder durch Ernährung (z. B.
  • Neurologische Ursachen: Behandlung der Grunderkrankung (z. B.
  • Dehnen, Wärme, Massagen: Unabhängig von der zugrundeliegenden Ursache können gezieltes Dehnen, Wärme, Massagen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr helfen, akute Krämpfe zu lindern und erneuten Beschwerden vorzubeugen.
  • Ernährung: Auch eine gesunde Ernährung kann helfen, Parästhesien in den Wechseljahren zu lindern. Das gilt insbesondere für die Nervennahrung, an deren Spitze die B-Vitamine stehen. Es sind vor allem die Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie Vitamin C, Niacin und Biotin, die die Funktion des Nervensystems unterstützen. Das Knochenmineral Calcium sorgt ebenso für eine Reizübertragung zwischen den einzelnen Nervenzellen, während Magnesium den Erhalt der psychischen Funktion fördert. Hochwertiges Eiweiß ist für starke Nerven wichtig, um Serotonin, das auch Glückshormon genannt wird, zu bilden. Serotonin beeinflusst verschiedene Prozesse im Körper, unter anderem die Weiterleitung von Informationen von einer Nervenzelle zur nächsten. Serotonin wird aus der Aminosäure Tryptophan produziert, die in eiweißreichen Nahrungsmitteln vorkommt.

Medikamentöse Behandlung

Welche Medikamente können helfen?

  • Muskelrelaxantien (z. B.
  • Durchblutungsfördernde Medikamente (z. B.
  • Limptar N enthält Chininsulfat und wird zur Behandlung von nächtlichen Wadenkrämpfen eingesetzt, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen. Das Medikament ist verschreibungspflichtig, da es Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann.

Bewegung und Entspannung

  • Bewegung: Eine wichtige Maßnahme ist, Ihren Körper in Bewegung zu halten oder zu bringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie spazieren gehen, wandern, joggen, walken, tanzen, schwimmen oder sich für Yoga oder Pilates entscheiden. Bei Gelenkschmerzen in den Wechseljahren ist es ratsam, hochintensive und stoßbelastende Aktivitäten wie Joggen auf hartem Untergrund, Mannschaftssportarten mit schnellen Richtungswechseln und Sprungsportarten zu vermeiden, da diese die Gelenke zusätzlich belasten können.
  • Entspannung: Um die Nerven zu beruhigen, haben sich Entspannungstechniken bewährt.

Weitere Tipps

  • Sinnvoll kann sein, Füße, die zum Krampf neigen, mehr zu pflegen. "Angenehm wirkt zum Beispiel Wärme", so Klein. Hilfreich sind etwa heiße Fußbäder oder Kirschkernkissen. Ein weiterer, ganz simpler Tipp: "Immer mal wieder die Beine hochlegen", empfiehlt Fölsch.
  • Bei kleineren Gelenken, zum Beispiel den Fingern, hilft oft schon eine Selbstmassage mit Pfefferminz- oder Rosmarinöl. Pfefferminzöl kühlt, wenn sich das Gelenk warm anfühlt und geschwollen ist. Viel Gemüse und das Würzmittel Kurkuma können ebenfalls Linderung verschaffen. Auch regelmäßige körperliche Bewegung kann bei Gelenkschmerzen in den Wechseljahren helfen. Empfehlenswert sind tägliche gelenkschonende Aktivitäten wie Yoga, Gymnastik, Radfahren oder Spaziergänge. Sie sorgen dafür, dass die Gelenke ausreichend bewegt werden.
  • Kneippanwendungen an Armen und Beinen im eigenen Badezimmer können helfen, Parästhesien in den Wechseljahren zu lindern. Dabei findet ein Wechsel zwischen kalten und warmen Güssen statt.

Was machen wir bei Lumedis einzigartig bei der Behandlung?

Bei Lumedis setzt man auf eine ganzheitliche und ursachenorientierte Behandlung von Krämpfen in den Beinen im Ruhezustand.

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  • Bei Lumedis legen wir großen Wert auf eine präzise Muskelfunktionsdiagnostik, um muskuläre Dysbalancen als Ursache für Krämpfe in den Beinen zu erkennen.
  • Basierend auf den Ergebnissen der Muskeldiagnostik entwickeln wir eine individuelle Trainingstherapie, um muskuläre Dysbalancen gezielt zu korrigieren. Wir setzen zusätzlich mit großem Erfolg manualtherapeutische Techniken, Dehnprogramme und funktionelle Übungen ein.
  • Bei Lumedis passen wir die Behandlung individuell an die Ergebnisse der Laufbandanalyse und Elektromyographie (EMG) an. Durch diese Diagnostik erkennen wir muskuläre Dysbalancen, Fehlbelastungen und unphysiologische Aktivierungsmuster, die Krämpfe begünstigen.
  • Exzentrisches Wadentraining (bei überlasteter Wadenmuskulatur): Auf eine Treppenstufe stellen, mit den Fußballen aufsetzen. Langsames Absenken der Ferse unter die Stufenhöhe, dann wieder kontrolliert hochdrücken.
  • Tibialis-anterior-Training (bei schwacher Schienbeinmuskulatur): Fuß gegen einen Widerstand (z. B. elastisches Band) nach oben ziehen. Langsame, kontrollierte Bewegung, 3 Sätze à 15 Wiederholungen.
  • Neuromuskuläre Koordinationsübungen (bei ungleichmäßiger Muskelaktivierung im EMG). Einbeinstand auf instabiler Unterlage (z. B. Balance-Pad). Bewusstes Aktivieren der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur.

Weitere Beschwerden in den Wechseljahren

Neben Zehen- und Beinkrämpfen können in den Wechseljahren noch weitere Beschwerden auftreten:

  • Gelenkschmerzen: Gelenkschmerzen sind ein recht häufiges Symptom, von dem viele Frauen nicht wissen, dass es mit den Wechseljahren zusammenhängt.
  • Haarprobleme: Der Verlust von Haaren ist für die meisten Frauen besonders problematisch. Das dünner werdende Haar und Haarausfall sind eine weitere Folge der hormonellen Schwankungen. Da das Haarwachstum von den Hormonen im Körper bestimmt wird, kommt es hier in den Wechseljahren zu einer Verschiebung. Der verhältnismäßig höhere Testosteronspiegel sorgt vor allem nach der Menopause für eine zunehmende Gesichtsbehaarung, beispielsweise am Kinn.
  • Hautveränderungen: Auch daran ist wieder der Östrogenmangel schuld: Östrogen beeinflusst die Kollagenproduktion und die Hautfeuchtigkeit positiv.
  • Verdauungsprobleme: Körperliche Beschwerden bei der Verdauung können beispielsweise in der Perimenopause auftreten. Ursache ist oft Stress, der zu Magenbeschwerden führen kann. Auch Blähungen können ein erster Hinweis auf die Wechseljahre sein, denn dein Stoffwechsel ändert sich.
  • Mundbrennen: Wenn du das Gefühl hast, dass es in oder an deinem Mund brennt, dieser kribbelt, sich heiß oder taub anfühlt, kann das ebenfalls an den hormonellen Veränderungen liegen. Die Schleimhauthormone im Mund haben Sexualhormonrezeptoren, die mit einem Rückgang des Östrogens abnehmen. Dies kann zu diesen unangenehmen Empfindungen und Schmerzen führen. Außerdem nimmt auch die Speichelproduktion in den Wechseljahren ab, dein Mund wird trockener. Das kann dein Geschmacksempfinden beeinflussen, manchmal spürst du vielleicht einen metallenen Geschmack im Mund.
  • Kribbeln: Ein Kribbeln in den Händen, Füßen, Armen und Beinen kommt in den Wechseljahren häufiger vor. Während der Perimenopause und der Menopause können bei Frauen Empfindungen auftreten, die einem Stromschlag ähneln. Rund jede vierte Frau in den Wechseljahren entwickelt Parästhesien. Charakteristisch für diese Sensibilitätsstörungen ist zumeist ein unangenehmes Kribbeln, das vor allem an Armen und Händen und seltener an Beinen und Füßen auftritt. Es fühlt sich an, als ob Ameisen über die jeweiligen Hautpartien laufen. Manchmal berichten betroffene Frauen auch von einem brennenden oder schmerzhaften Gefühl auf der Haut der Extremitäten, das mit einem Insektenstich vergleichbar ist. Auch Taubheitsgefühle werden in diesem Zusammenhang beschrieben, die sich auf die gesamte Extremität oder auf eine Stelle konzentrieren, zum Beispiel auf den gesamten Arm, auf die Hand oder einen beziehungsweise mehrere Finger.

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