Neurochirurgisches Leistungsspektrum am Krankenhaus Brakel: Ein umfassender Überblick

Das St. Vincenz Hospital in Brakel hat sich als wichtiger Standort für neurochirurgische Eingriffe etabliert. Durch Kooperationen mit erfahrenen Neurochirurgen und den Einsatz moderner Technik wird ein breites Spektrum an Behandlungen angeboten. Dieser Artikel beleuchtet das Leistungsspektrum der Neurochirurgie in Brakel, die beteiligten Akteure und die angebotenen Verfahren.

Etablierung der Neurochirurgie in Brakel

Die neurochirurgische Versorgung am St. Vincenz Hospital Brakel hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Seit 2017 besteht eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem Klinikum Weser-Egge und der Neurochirurgischen Gemeinschaftspraxis aus Detmold. Diese Zusammenarbeit hat sich als "großer Meilenstein in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit höchster Qualität" erwiesen, so die KHWE.

Kooperation mit der Neurochirurgischen Gemeinschaftspraxis Detmold

Die Neurochirurgische Gemeinschaftspraxis Detmold, insbesondere durch Dr. Robert Luckner und Dr. Rainer Lüttmann, spielt eine zentrale Rolle in der neurochirurgischen Versorgung in Brakel. Dr. Luckner ist seit 2017 in Brakel tätig, und seit vier Jahren bieten er und Dr. Lüttmann gemeinsam ein breites Spektrum an Wirbelsäulenoperationen an. Die Ärzte führen jährlich über 300 Wirbelsäulenoperationen am St. Vincenz Hospital Brakel durch.

Leistungsspektrum der Neurochirurgie in Brakel

Das Leistungsspektrum der Neurochirurgie in Brakel ist breit gefächert und umfasst die Behandlung verschiedener Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und des Nervensystems. Zu den häufigsten Behandlungen gehören:

  • Bandscheibenvorfälle: Die Behandlung von Bandscheibenvorfällen gehört zu den Schwerpunkten der Praxis. Dabei wird großer Wert auf eine individuelle Behandlung gelegt, die sowohl konservative als auch operative Maßnahmen umfasst.
  • Spinalkanalstenosen: Verengungen des Wirbelkanals (Spinalkanalstenosen) werden ebenfalls häufig behandelt. Die Symptome einer Spinalkanalstenose im Bereich der Lendenwirbelsäule können eine Verkürzung der Gehstrecke, Schmerzen und Taubheit in den Beinen sein.
  • Wirbelgleiten (Spondylolisthesis): Instabilitäten der Wirbelsäule, die zu Wirbelgleiten führen, werden operativ stabilisiert, um Schmerzen zu reduzieren und vorzeitigem Verschleiß anderer Wirbelsäulenabschnitte vorzubeugen.
  • Gelenkzysten: Diese Zysten können auf Nervenstrukturen drücken und Schmerzen verursachen. Sie werden mikrochirurgisch entfernt.
  • Tumore: Tumore der Nerven, Wirbel, des Rückenmarks und des Spinalkanals werden ebenfalls behandelt. Dabei steht eine komplette mikrochirurgische Ausstattung zur Verfügung.
  • Wirbelbrüche: Insbesondere bei Osteoporose-bedingten Wirbelbrüchen kommt die Ballon-Kyphoplastie zum Einsatz, um den Wirbelkörper aufzurichten und Schmerzen zu reduzieren.

Das Leistungsspektrum umfasst sowohl bewegungserhaltende als auch stabilisierende Operationen:

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  • Bandscheibenprothesen: Nach der Entfernung einer erkrankten Bandscheibe der Halswirbelsäule kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Bandscheibenprothese eingesetzt werden, um die Beweglichkeit zu erhalten.
  • Versteifungsoperationen: Bei Instabilität der Wirbelsäule werden Versteifungsoperationen durchgeführt, um die betroffenen Wirbel zu stabilisieren.

Moderne Ausstattung und OP-Techniken

Das St. Vincenz Hospital Brakel verfügt über eine moderne Ausstattung, die es den Neurochirurgen ermöglicht, komplexe Eingriffe durchzuführen. Ein wichtiger Bestandteil ist das Operationsmikroskop, das alle Details der krankhaften Strukturen in exzellenter Bildqualität darstellt und eine schonende Behandlung ermöglicht. Dr. Luckner betont, dass das Klinikum über eine hervorragende Ausstattung für mikrochirurgische Eingriffe verfügt. Dr. Lüttmann ergänzt, dass dieses Instrumentarium in den Kreisen Höxter und Lippe einmalig ist.

Minimalinvasive Chirurgie

Ein besonderer Fokus liegt auf minimalinvasiven Operationstechniken. Diese ermöglichen es, Operationen mit möglichst kleinen Zugangswegen durchzuführen. Bei Wirbelsäulenoperationen bedeutet dies, dass der Operateur den erkrankten Wirbelsäulenabschnitt nicht vollständig über einen langen Hautschnitt darstellt, sondern Implantate mit Hilfe von Geräten wie Röntgendurchleuchtung und speziellen Instrumenten über kurze Hautschnitte und Arbeitskanäle einbringt.

Minimalinvasive Zugänge sind jedoch nicht bei jedem Eingriff sinnvoll und auch nicht bei jedem Patienten gleich gut möglich. Die Entscheidung für die geeignete Operationstechnik wird individuell getroffen.

Diagnostik und Konservative Behandlung

Neben operativen Eingriffen werden auch konservative Behandlungsmaßnahmen angeboten. Diese können alleine oder ergänzend zu einer Operation zur Anwendung kommen. Dazu gehören:

  • Neurologische Untersuchung: Am Anfang steht eine ausführliche neurologische Untersuchung, die Befunderhebung und die Diagnostik.
  • Bildgebende Verfahren: Falls erforderlich, werden bildgebende Verfahren wie MRT oder CT eingesetzt, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen.
  • Infiltrationstherapie: Bei akuten und chronischen Schmerzzuständen können gezielt gesetzte Injektionen (Infiltrationen) zu einer erheblichen Linderung führen. Dabei werden ein lokales Betäubungsmittel und ein Kortikosteroid in die Nähe der Nervenwurzeln oder Gelenke der Wirbelsäule injiziert.
  • Neurographie (NLG) und Elektromyographie (EMG): Diese neurophysiologischen Untersuchungstechniken werden eingesetzt, um die Funktion der Nerven und Muskeln zu überprüfen.
  • Dopplersonographie: Diese Ultraschalluntersuchung wird eingesetzt, um die Durchblutung der Blutgefäße zu beurteilen.
  • Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie: Diese Therapieformen können helfen, die Funktion und Beweglichkeit nach einer Operation zu verbessern.
  • Hilfsmittel: Bei Bedarf werden Hilfsmittel wie Bandagen oder Orthesen verordnet.

Verzahnung von Ambulanter und Stationärer Behandlung

Ein besonderes Merkmal der neurochirurgischen Versorgung in Brakel ist die enge Verzahnung der ambulanten und stationären Behandlung. Die Patienten werden zunächst in der Gemeinschaftspraxis in Detmold untersucht und beraten. Dort erfolgen die körperlichen und neurologischen Untersuchungen, die Diagnostik und die Aufklärungsgespräche vor einer Operation. Die operativen Eingriffe selbst werden dann im St. Vincenz Hospital Brakel durchgeführt. Nach der Operation erfolgt die Nachbehandlung wieder in der Praxis in Detmold.

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Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)

Das Krankenhaus legt großen Wert auf die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). AMTS umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, den Medikationsprozess zu optimieren und Medikationsfehler zu vermeiden. Dies beinhaltet unter anderem:

  • Arzneimittelanamnese: Bei der Aufnahme ins Krankenhaus wird eine umfassende Arzneimittelanamnese erhoben, um die bisherige Medikation des Patienten zu erfassen.
  • Klinische Bewertung und Umstellung auf die Hausliste: Die Medikation wird klinisch bewertet und gegebenenfalls auf die im Krankenhaus verfügbare Medikation (Hausliste) umgestellt.
  • Dokumentation: Die ursprüngliche Medikation des Patienten sowie die für die Krankenhausbehandlung angepasste Medikation werden sorgfältig dokumentiert.
  • Sichere Arzneimittelverordnung: Es werden Maßnahmen ergriffen, um eine sichere Arzneimittelverordnung zu gewährleisten, z. B. bezüglich Leserlichkeit, Eindeutigkeit und Vollständigkeit der Dokumentation.
  • Zuverlässige Arzneimittelbestellung, -abgabe und -anwendung: Es werden Maßnahmen ergriffen, um eine zuverlässige Arzneimittelbestellung, -abgabe und -anwendung bzw. -verabreichung zu unterstützen.
  • Strukturierte Weitergabe von Informationen zur Arzneimitteltherapie: Bei der Entlassung werden Informationen zur Arzneimitteltherapie strukturiert an weiterbehandelnde Ärzte weitergegeben.
  • Ausstattung der Patienten mit Arzneimittelinformationen: Die Patienten werden bei der Entlassung mit angemessenen Arzneimittelinformationen, einem Medikationsplan und Medikamenten ausgestattet.

Qualitätssicherung und Patientensicherheit

Das St. Vincenz Hospital Brakel legt großen Wert auf Qualitätssicherung und Patientensicherheit. Gemäß der Qualitätsmanagement-Richtlinie werden Maßnahmen zur Prävention von und Intervention bei Gewalt und Missbrauch ergriffen, insbesondere gegenüber vulnerablen Patientengruppen. Ziel ist es, Missbrauch und Gewalt vorzubeugen, zu erkennen, adäquat darauf zu reagieren und innerhalb der Einrichtung zu verhindern.

Wechsel in der Führungsebene des Helios Klinikums Warburg

Das Helios Klinikum Warburg, das ebenfalls zur Region gehört, erfuhr einen Wechsel in der Führungsebene. Michael Renziehausen übernahm zum 1. Das Helios Klinikum Warburg begrüßte das Ende der coronabedingten gesetzlichen Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen.

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