Neurologie im Hedwig Krankenhaus: Leistungsspektrum und Schwerpunkte

Die Neurologie im Hedwig Krankenhaus bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems. Dabei wird ein besonderer Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Betreuung der Patientinnen und Patienten gelegt. Das Spektrum reicht von akuten neurologischen Erkrankungen bis hin zur neurologischen Rehabilitation. Im Folgenden werden die verschiedenen Schwerpunkte und Leistungen der Neurologie im Hedwig Krankenhaus detailliert dargestellt.

Kinderneurologie (Neuropädiatrie)

Die Kinderneurologie, auch Neuropädiatrie genannt, ist ein wichtiger Schwerpunkt im Hedwig Krankenhaus. Sie umfasst ein breites Spektrum an Störungen und Erkrankungen, die das Gehirn, das Rückenmark sowie die Nerven und Muskeln von Kindern und Jugendlichen betreffen. Das Altersspektrum der Patientinnen und Patienten reicht vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen (bis zum 18. Geburtstag). Die Diagnostik und Behandlung können ambulant und stationär erfolgen, bei medizinischer Notwendigkeit auch auf der Kinder-Intensivstation. Moderne Geräte und Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung, um eine optimale Betreuung zu gewährleisten.

Multiple Sklerose und andere Erkrankungen der weißen Hirnsubstanz

Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns und Rückenmarks, die meist in Schüben verläuft. Obwohl die Erkrankung in der Regel im Erwachsenenalter beginnt, sind etwa 5 % der Betroffenen jünger als 16 Jahre. In diesen Fällen ist es wichtig, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen durch verschiedene Untersuchungen (MRT, Neurophysiologie, spezielle Laboruntersuchungen von Blut, Urin und Nervenwasser) auszuschließen. Eine wirksame Behandlung von Schüben bzw. zur Schubprophylaxe ist auch bei kindlicher oder juveniler MS möglich.

Entwicklungsstörungen

Entwicklungsstörungen sind Abweichungen in der Entwicklung im Vergleich zu gesunden Kindern gleichen Alters. Diese Störungen können die motorischen und/oder sprachlichen Fähigkeiten betreffen. Bei Schulkindern kann auch das kognitive Leistungsvermögen bzw. die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt sein. Durch testpsychologische Untersuchungen, die von speziell ausgebildeten Psychologinnen durchgeführt werden, kann das genaue Leistungsprofil des Kindes ermittelt werden. Ein optimiertes Förderkonzept (Frühförderung, Ergotherapie, Krankengymnastik, Logopädie) kann meist eine Besserung erzielen. Viele Kinder holen den Rückstand durch diese Förderungen wieder auf. Bei einem Entwicklungsstopp oder -rückschritt ist in jedem Alter eine Abklärung erforderlich.

Entzündungen von Gehirn (Meningitis/Enzephalitis) und Nerven

Entzündliche Erkrankungen des Gehirns können durch verschiedene Erreger ausgelöst werden und zu schweren Erkrankungen führen. Sie betreffen die Hirnhaut (Meningitis) oder das Gehirn (Enzephalitis). Eine besondere Form der infektiösen Entzündung der Hirnhäute ist die Neuroborreliose, die durch Zecken übertragen wird. Diese kann sehr unspezifische Symptome haben. Im Kindesalter ist die Fazialisparese (Gesichtsnervenlähmung) ein relativ häufiges Symptom der Neuroborreliose. Autoimmune Entzündungen entstehen durch fehlgeleitete Immunreaktionen des körpereigenen Abwehrsystems. Die bekannteste Erkrankung dieser Gruppe ist die Multiple Sklerose.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Epilepsien, epileptische Anfälle, Fieberkrämpfe

Der epileptische Anfall ist das Leitsymptom der Erkrankung „Epilepsie“. Er entsteht durch eine vorübergehende plötzliche Funktionsstörung des Gehirns aufgrund unnormaler Entladungen von Nervenzellen in der Großhirnrinde. Die Klinik ist im Kompetenznetz „therapieschwierige Epilepsien“ vertreten und die Ambulanz ist eine empfohlene Schwerpunktpraxis. Fieberkrämpfe sind die häufigste Form von Krampfanfällen im Kindesalter. Sie treten meist bei Säuglingen über 6 Monaten bis zum Kleinkindesalter (etwa 5 Jahre) auf. Es gibt eine familiäre Neigung zu Fieberkrämpfen. Allerdings müssen andere ernste Erkrankungen (z.B. Hirnhautentzündung) ausgeschlossen werden.

Frühgeborenennachsorge

In der Nachsorge von Frühgeborenen und Risiko-Neugeborenen werden zu festgelegten Zeitpunkten neuropsychologische Testuntersuchungen und klinisch-neurologische Untersuchungen durchgeführt. Ziel ist es, Defizite frühzeitig zu erkennen und individuell angepasste Förderungskonzepte (z.B. Krankengymnastik, Logopädie oder Ergotherapie) durchzuführen.

Muskel- und Nervenerkrankungen

Neuromuskuläre Erkrankungen betreffen das periphere motorische System. Hierbei können Nervenzellen im Rückenmark, periphere Nerven, Synapsen oder Muskelzellen selbst betroffen sein. Die Symptome sind vielfältig und umfassen Verminderung von Muskelkraft und Muskelspannung, geringere körperliche Belastbarkeit, Muskelschwund oder seltener Muskelschmerzen. Das Erkrankungsalter ist variabel und reicht vom Neugeborenen bis zum Erwachsenen. Zur Diagnostik werden neben Befragung und körperlicher Untersuchung Laboruntersuchungen, „Nervenmessungen“ (Neurographie), Bildgebung (Ultraschall, MRT) und genetische Analysen eingesetzt.

Neurofibromatose

Die Neurofibromatose Typ 1 (NF1) ist eine vererbte Erkrankung mit variablem Erscheinungsbild. Die Erkrankungshäufigkeit wird auf 1:3000 geschätzt. Bei NF1 kommt es insbesondere zu Veränderungen an der Haut, den peripheren Nerven, dem Gehirn, den Augen und dem Skelettsystem. Die Diagnose kann meist durch Befragung und körperliche Untersuchung gestellt werden. Menschen mit NF1 benötigen eine langfristige ärztliche Anbindung, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Betreuung erfolgt unter dem Dach des Zentrums für seltene Erkrankungen im Kindesalter des UKR (SEK-KUNO, ZSER) in Kooperation mit dem Würzburger Zentrum für Neurofibromatosen.

Kindlicher Schlaganfall

Ein Schlaganfall im Kindes- oder Neugeborenenalter ist kein seltenes Ereignis. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung sind ein frühzeitiges Erkennen der Symptome, die insbesondere bei kleinen Kindern unspezifisch und diskret sein können. Neben Erfahrung ist es wichtig, über diagnostische Verfahren und spezialisierte Ärzte unterschiedlicher Subdisziplinen in einem Team zu verfügen.

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

Komplexe Hirnfehlbildungen und Hydrocephalus

Hydrocephalus (früher „Wasserkopf“) bezeichnet eine Vergrößerung der Hirnwasserräume mit einer Vermehrung des Hirnwassers. Häufige Ursachen bei Kindern sind Hirnblutungen, die insbesondere bei Frühgeborenen auftreten, oder Fehlanlagen des Rückenmarks (Spina bifida), die ebenfalls zum Hydrocephalus führen können. Durch eine kinderchirurgische oder neurochirurgische Operation, oft Einbringen eines ventrikuloperitonealen Shunts („Ableitung in den Bauch“), kann das Gehirn vor zu hohem Druck geschützt werden. Bei den Hirnfehlbildungen findet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Formen mit verschiedenen Ursachen, die individuell untersucht werden sollten.

Kopfschmerzen

Jedes dritte Kind leidet häufiger an Kopfschmerzen. Es gibt verschiedene Formen von Kopfschmerzen, die unterschiedliche Behandlungsansätze haben. Daher ist es notwendig, die Art bzw. die Form der Kopfschmerzen einzuordnen. Im Falle einer komplizierten Migräne-Erkrankung (Migräne mit Aura) können die Symptome sehr unterschiedlich sein und auch vorübergehende neurologische Ausfälle vorkommen, insbesondere Seh- und Sensibilitätsstörungen, aber auch Lähmungen. Bei sehr häufigem Auftreten von Kopfschmerzen sollte neben der Akutschmerzbehandlung eine prophylaktische Therapie diskutiert werden.

Schädel-Hirn-Trauma

Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trauma werden von einem Netzwerk aus Ärzten verschiedener Disziplinen versorgt. Je nach Symptomatik werden Ärzte der Kinderchirurgie, der Neurochirurgie, Intensivmediziner, Augenärzte und HNO-Ärzte in die Behandlung einbezogen. Eine komplette Geräteversorgung für die notwendige Bildgebung (z.B. MRT) bzw. für neurologische Diagnostik (z.B. EEG, Evozierte Potentiale) ist vorhanden.

Spina bifida („offener Rücken“)

Kinder mit einem „offenen Rücken“ werden meist bereits während der Schwangerschaft durch Ultraschall entdeckt. Die Eltern werden gemeinsam vom Gynäkologen und Neurologen über das Krankheitsbild, die möglichen Folgen und Probleme informiert. Die Kinder haben in der Regel eine Querschnittslähmung unterschiedlichen Ausmaßes. Probleme mit der Blasenfunktion und Darmentleerung werden bereits ab dem Neugeborenenalter behandelt. Zusätzlich entwickelt sich bei der Mehrzahl der Kinder ein Hydrocephalus (Aufstau der Gehirnflüssigkeit), der teilweise mit einem Shunt (Ableitung des Hirnwassers) entlastet werden muss. Alle notwendigen operativen Maßnahmen können in der KUNO Klinik St. Hedwig durchgeführt werden.

Stoffwechselerkrankungen

Stoffwechselerkrankungen sind angeborene (oder erworbene) Störungen des Stoffwechsels, die sich an unterschiedlichen Körperorganen auswirken können und ein buntes Bild von Beschwerden hervorrufen können. In der Neuropädiatrie geht es um die Beteiligung von Gehirn, Nerven oder Muskeln im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

Zerebralparesen („Spastik“)

Zerebralparesen sind körperliche Beeinträchtigungen, die durch verschiedene frühe Hirnschädigungen verursacht werden. Sie führen zu Bewegungsstörungen, die meist mit einem atypisch hohen Muskeltonus (Spastik) einhergehen. Ziel ist die Vermeidung von Folgeschäden. Zu diesem Zwecke gibt es eine kinderorthopädisch-neuropädiatrische Sprechstunde, zu der ein Orthopädietechniker kommt, der auf Kinder spezialisiert ist. Gemeinsam kann dann die optimale und altersspezifische Hilfsmittelversorgung vorgenommen werden.

Diagnostische Verfahren in der Kinderneurologie

Labordiagnostik, Stoffwechseldiagnostik

Labordiagnostik bei der Untersuchung auf das Vorliegen einer Stoffwechselerkrankung kann prinzipiell aus Blut, Urin oder Liquor (Nervenwasser) durchgeführt werden. Die Untersuchungen werden je nach Fragestellung im klinikinternen Labor, im Labor des Universitätsklinikums Regensburg oder in anderen kooperierenden nationalen Laboratorien durchgeführt.

Magnetresonanz-Tomographie (MRT „Kernspin“)

Zur Darstellung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) wird in jeder Altersgruppe als wichtige Schnittbildtechnik die Magnetresonanztomographie (MRT, „Kernspin“) in der KUNO Klinik St. Hedwig durchgeführt. Mit Hilfe eines Kinderradiologen werden mit dieser Methode Aussagen über Fehlbildungen, Tumore und Raumforderungen, Blutungen, Schädigungen des Hirngewebes, Reifungsverzögerungen und andere Störungen diagnostiziert. Da die Patienten ca. 30 Minuten ruhig liegen bleiben müssen, werden kleinere Kinder durch erfahrene Kinderanästhesisten in eine Kurznarkose versetzt und dann untersucht.

Amplitudenintegriertes EEG (CFM: cerebral function-Monitoring)

Cerebral function monitoring ist eine Überwachung der Hirnströme bei Neugeborenen und Säuglingen.

Genetische Diagnostik (in Kooperation mit der Humangenetik)

Spezielle Diagnostik zu Fragestellungen, die mit genetischen Untersuchungen (Erbinformation) beantwortet werden können, findet in Kooperation mit spezialisierten Ärztinnen der Humangenetik statt.

Entwicklungsdiagnostik und testpsychologische Untersuchungen

In diesem wichtigen Teilbereich werden Kinder durch ausgebildete Psychologen/innen mit umfangreichen und objektivierbaren neurokognitiven Testungen untersucht. So kann ein genaues Leistungsprofil der Kinder und Jugendlichen erstellt werden. Je nach Art und Schwere der Entwicklungsstörung kann dann ein individuell zugeschnittenes Förderungskonzept (z.B. Krankengymnastik, Logopädie oder Ergotherapie) erarbeitet werden. Darüber hinaus können die Ergebnisse der Entwicklungstestung helfen, eine zielgerichtete neuropädiatrische Diagnostik durchzuführen.

Evozierte Potentiale

Bei Messung der evozierten Potentiale wird die Fortleitung und zentrale Verarbeitung von unterschiedlichen sensorischen Reizen (visuell, akustisch, sensibel) untersucht.

Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (Neurographie)

Bei der Neurographie (Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit) können unterschiedliche Nerven an Armen und Beinen auf ihre Leitungsfähigkeit und mögliche Erkrankungen geprüft werden. Hierbei werden an bestimmten Stellen elektrische Reize gesetzt und an anderen Stellen die motorischen oder sensiblen Antworten durch aufgeklebte Elektroden gemessen.

Sonographie von Gehirn, Rückenmark und Muskeln

Im Ultraschallzentrum wird diese dynamische und schonende Untersuchungsmethode mit modernsten und leistungsstarken Geräten und fachlicher Kompetenz (DEGUM III) durchgeführt. Die Sonographie dient in erster Linie im Säuglingsalter der Darstellung des Gehirns durch die Fontanelle sowie der Untersuchung von Rückenmark und Muskulatur. Die Darstellung von Blutgefäßen des Gehirns ist eine wichtige Methode zum Nachweis eines Blutflussstopps in Arterien (Schlaganfall) oder in größeren venösen Gefäßen (Thrombose).

Wach-,-Schlaf-, Langzeit EEG mit simultaner Videoregistrierung

EEG (Elektroenzephalographie, Ableitung der Hirnströme) ist die Methode der Wahl, um Krampfanfälle zu untersuchen und sicher eine Epilepsie nachzuweisen und zu klassifizieren. Über 16 bzw. 20 Elektroden auf dem Kopf wird die elektrische Aktivität des Gehirns abgeleitet. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei, man muss nur aufgrund der Empfindlichkeit der Methode ruhig halten. Daher ist es bei jüngeren Kindern meist notwendig, das EEG während des Schlafs abzuleiten. Durch bestimmte Provokationsmethoden wie Schlafentzug können mehr Informationen gewonnen werden. Hierbei wird die Schlafdauer in der Nacht je nach Alter begrenzt und am nächsten Morgen das EEG im Schlaf abgeleitet. Bei jeder dieser EEG-Ableitung wird simultan ein Video von dem Patienten aufgenommen, um anfallsverdächtige Bewegungsmuster genauer einordnen zu können. Das Langzeit-EEG ist eine seltene notwendige Untersuchung, bei der die mobile Ableitung ohne simultanes Video mit einem tragbaren Rekorder über 24 h erfolgt. Alternativ wird in Kooperation mit unserem Schlaflabor ein EEG mit paralleler Videoaufzeichnung abgeleitet.

Neurologische Klinik für Erwachsene

Die Klinik für Neurologie bietet neben der Diagnose und Behandlung von neurologischen Akuterkrankungen eine neurologische Frührehabilitation und ein Zentrum für ambulante neurologische Rehabilitation. Bei neurologischen Erkrankungen steht Ihnen das Team einfühlsam und kompetent mit Fachwissen zur Seite.

Schwerpunkte und Leistungen

  • Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des Nervensystems, u.a. bedingt durch:
    • Schlaganfälle (zerebrale Durchblutungsstörungen und Einblutungen)
    • Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems: erregerbedingte Erkrankungen, wie Meningitis, Virusencephalitis, Borreliose, autoimmunologisch bedingte Entzündungen, wie Multiple Sklerose (MS), Kollagenosen
    • Degenerative Erkrankungen des Nervensystems, wie Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer und andere
    • Erkrankungen des peripheren Nervensystems, wie Polyneuropathien und Erkrankungen der Nervenwurzeln, z.B. bei Bandscheibenvorfällen
    • Schädelhirnverletzungen (und deren rehabilitative Versorgung)
  • Interdisziplinäre Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit Schmerztherapeuten der Psychiatrie, Anästhesie, Chirurgie, Neuropsychologie und Physiotherapie
  • Klärung der Ursachen von Schlafstörungen mittels Polysomnographie
  • Anpassung an Beatmungsgeräte bei Schlafapnoe
  • Intensives therapeutisches Training zum Ausgleich gestörter Hirnfunktionen für Patienten mit:
    • Schädelhirnverletzungen
    • Hirnblutungen
    • Hirntumoren
    • Hirninfarkten
  • Ambulante neurologische Rehabilitation zur Vermeidung oder Verkürzung stationärer Aufenthalte, der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit und/oder der besseren Integration in das soziale Umfeld.

Diagnostische Verfahren für Erwachsene

In der Klinik stehen alle modernen diagnostischen Verfahren und bildgebenden Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Dabei werden auch die elektrochemische Signalübertragung im Nervensystem, die Nervenleitgeschwindigkeit sowie die elektrische Muskelaktivität gemessen. Die Diagnostik aller neurologischen Erkrankungen beginnt mit der gründlichen Anamnese und einer genauen neurologischen Untersuchung. Zur weiteren Klärung der neurologischen Symptome sind häufig spezielle Zusatzuntersuchungen erforderlich. Bildgebende Verfahren werden in Kooperation mit der Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin Krankenhaus Maria-Hilf durchgeführt.

Schlaganfallbehandlung

Eine zentrale Aufgabe der Klinik für Neurologie ist die Schlaganfallbehandlung. Bei Schlaganfallpatienten, die mit schweren Ausfällen innerhalb der ersten viereinhalb Stunden eingeliefert werden, wird die sogenannte Lysetherapie durchgeführt. Dabei wird der Blutpfropf, der eine Ader im Gehirn verschließt, medikamentös aufgelöst. Mit dieser Therapie gelingt es, bei einem großen Teil der Patienten das durch den Schlaganfall hervorgerufene Defizit deutlich zu verbessern. Ist das Gerinnsel aber zu groß oder aber in bestimmten, durch die Schlaganfall-Diagnostik definierten Gefäßen lokalisiert, kann mit Hilfe einer Kathetertechnik bei Schlaganfallpatienten das Blutgerinnsel (Blutpfropf) mechanisch entfernt werden. Die frühe Akutversorgung bei schweren Hirnschädigungen erfolgt in der neurologischen Frührehabilitation.

Neurologische Rehabilitation

Nach der Akutbehandlung neurologischer Erkrankungen kann es zu Bewegungseinschränkungen, Empfindungs- und Sprachstörungen kommen. In diesen Fällen kann man dem Expertenteam der ambulanten neurologischen Rehabilitation vertrauen.

Deutsches Beckenbodenzentrum (DBBZ)

Das Deutsche Beckenbodenzentrum (DBBZ) im Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus bietet ein umfassendes Leistungsspektrum zur Diagnostik und Therapie von Beckenbodenfunktionsstörungen. Hier arbeiten Urogynäkologen, Urologen und Chirurgen eng zusammen, um einen hoch qualifizierten Versorgungsstandard zu gewährleisten. Je nach Erfordernis werden Patientinnen und Patienten zentrumsintern überwiesen oder im Rahmen der monatlichen Beckenbodenkonferenzen besprochen. Operationen werden gemeinsam von den ärztlichen Fachpersonal der Kliniken für Urogynäkologie, Chirurgie bzw. Urologie durchgeführt.

Kooperationen und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Patientinnen und Patienten mit Kontinenzproblemen bedürfen oft einer Betreuung, Versorgung und Behandlung durch eine Vielzahl verschiedener Experten. Neben der Kooperation von Urogynäkologen, Urologen und Chirurgen arbeiten im Deutschen Beckenbodenzentrum zusätzlich die Bereiche Neurologie, Sexualmedizin, Ernährungsmedizin und Physiotherapie sehr eng zusammen. Die Physiotherapie und Ernährungsmedizin werden durch eigenständige Abteilungen am Deutschen Beckenbodenzentrum angeboten.

Neurologische Abklärung bei Beckenbodenfunktionsstörungen

Im Bereich Neurologie werden Erkrankungen des Beckenbodens behandelt, bei denen für die Inkontinenz keine unmittelbare Ursache im Bereich des Beckens nachgewiesen werden kann. Die Ursachen werden dann im Bereich des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven zur Blase oder zum Darm vermutet. Krankheiten wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Querschnittslähmungen, Spina bifida oder Bandscheibenvorfälle, aber auch Harnverhalt, Pollakisurie oder therapieresistente Blasen- und Stuhlinkontinenz sind typische Erkrankungen, bei denen eine neurologische Abklärung sinnvoll ist. Im Rahmen der Kassenarztpraxis für Neurologie und Psychiatrie im St. Hedwig Krankenhaus werden diese Abklärungen durchgeführt.

Ernährungsmedizin

Das Deutsche Beckenbodenzentrum kooperiert im Bereich Ernährungsmedizin mit dem Dr. Gola Institut für Ernährung und Prävention und bietet Beratungsangebote und Anleitung zu gezielter Ernährung. Das Institut orientiert sich an neuesten ernährungsmedizinischen Erkenntnissen und arbeitet mit renommierten Ernährungswissenschaftlern zusammen. Das Leistungsspektrum umfasst unter anderem die Beratung bei Übergewicht, Stoffwechselstörungen und Erkrankungen der Organe.

Physiotherapie

In der Physiotherapie-Praxis des Deutschen Beckenbodenzentrums lernen Sie, Ihren Beckenboden mit speziellen Übungen zu aktivieren. Vor allem bei einer Belastungsinkontinenz kann man oft mit Physiotherapie eine Besserung des unwillkürlichen Harnverlusts erreichen. Das spezifische Konzept der Physiotherapie am Deutschen Beckenbodenzentrum im Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus umfasst folgende Leistungen:

  • Krankengymnastik am Beckenboden
  • Triggerpunktbehandlung am Beckenboden
  • Miktionsanamnese
  • Miktionsprotokoll
  • Digitaler Untersuchungsbefund
  • EMG-Messung der Beckenbodenmuskulatur
  • Wahrnehmungsschulung und Anspannung des Beckenbodens
  • Koordination Beckenboden - Haltung - Atmung
  • Integration in den Alltag
  • Training Elektrostimulation/Biofeedback - PC Monitoring
  • Individuelles Eigenübungsprogramm
  • Osteopathie
  • Applied Kinesiology
  • Galileo Fitvibe
  • Geburtsvorbereitung/Rückbildung
  • Wirbelsäulengymnastik mit Beckenbodenschwerpunkt
  • Prä- und postoperative Therapie

Sexualmedizinische Beratung

Die Beratung bei sexuellen Funktionsstörungen ist ein weiteres Angebot im Deutschen Beckenbodenzentrum im St. Hedwig-Krankenhaus. Die Ursachen der sexuellen Funktionsstörungen können organischer und/oder psychischer Natur sein. Das Deutsche Beckenbodenzentrum im St. Hedwig-Krankenhaus berät Sie gerne zu den Themen „beckenbodenprotektive Gebärmutterentfernung“ und „sexuelle Funktionsstörungen im Rahmen urogynäkologischer Erkrankungen“.

tags: #neurologie #hedwig #krankenhaus #leistungsspektrum