Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn: Eine Erkundung der Herkunft und Bedeutung

Das Zitat „Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn“ regt zum Nachdenken über die tiefe Verbindung zwischen Lesen, Denken und der Erweiterung des eigenen Horizonts an. Obwohl die exakte Herkunft dieses prägnanten Ausspruchs schwer zu bestimmen ist, wird er oft dem argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges zugeschrieben, wie er in Gesprächen mit Osvaldo Ferrari in „Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn - Gespräche über Bücher & Borges“ aus dem Jahr 1990 zum Ausdruck kam, übersetzt von Gisbert Haefs.

Die Vielschichtigkeit des Lesens

Lesen ist weit mehr als die bloße Entschlüsselung von Buchstaben. Es ist ein aktiver Prozess, bei dem wir uns auf die Gedanken, Erfahrungen und Perspektiven anderer einlassen. Durch das Lesen tauchen wir in fremde Welten ein, erleben Abenteuer, lernen aus der Geschichte und setzen uns mit neuen Ideen auseinander. Es ist, als würden wir für eine gewisse Zeit das Gehirn eines anderen Menschen nutzen, um die Welt aus einer anderen Sichtweise zu betrachten.

Erweiterung des Horizonts

Indem wir uns auf die Gedanken anderer einlassen, erweitern wir unseren eigenen Horizont. Wir lernen neue Konzepte, Denkweisen und Perspektiven kennen, die uns sonst vielleicht verborgen geblieben wären. Dies ermöglicht uns, die Welt differenzierter zu betrachten und unsere eigenen Überzeugungen und Annahmen zu hinterfragen.

Förderung des kritischen Denkens

Lesen fördert auch das kritische Denken. Indem wir uns mit verschiedenen Standpunkten auseinandersetzen, lernen wir, Argumente zu analysieren, Informationen zu bewerten und eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. Wir werden zu aktiven Denkern, die nicht einfach alles akzeptieren, was ihnen präsentiert wird, sondern kritisch hinterfragen und eigene Urteile bilden.

Entwicklung von Empathie

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Lesens ist die Entwicklung von Empathie. Indem wir uns in die Charaktere von Geschichten hineinversetzen, lernen wir, die Welt aus ihren Augen zu sehen und ihre Gefühle und Motivationen zu verstehen. Dies hilft uns, Mitgefühl und Verständnis für andere Menschen zu entwickeln, auch wenn sie anders sind als wir.

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Denken als aktiver Prozess

Das Zitat betont auch die aktive Natur des Denkens. Denken ist kein passiver Prozess, sondern eine aktive Auseinandersetzung mit der Welt. Es erfordert Neugier, Kreativität und die Bereitschaft, neue Ideen zu erkunden.

Die Rolle der Sprache

Sprache spielt eine zentrale Rolle im Denkprozess. Sie ist das Werkzeug, mit dem wir unsere Gedanken formulieren, kommunizieren und strukturieren. Durch Sprache können wir komplexe Ideen ausdrücken, Beziehungen herstellen und neue Konzepte entwickeln.

Denken und Erinnerung

Denken ist eng mit Erinnerung verbunden. Unsere Erinnerungen bilden die Grundlage für unser Wissen und unsere Erfahrungen. Indem wir uns an vergangene Ereignisse erinnern, können wir aus ihnen lernen und unser Denken weiterentwickeln.

Denken und Kreativität

Denken ist auch die Grundlage für Kreativität. Indem wir neue Ideen entwickeln, Verbindungen herstellen und bestehende Konzepte neu kombinieren, können wir innovative Lösungen finden und neue Kunstwerke schaffen.

Die Bedeutung des Zitats in der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit, in der wir von Informationen überflutet werden, ist die Bedeutung des Zitats „Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn“ aktueller denn je. Es erinnert uns daran, dass wir uns aktiv mit der Welt auseinandersetzen und unseren eigenen Horizont erweitern müssen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und eine bessere Zukunft zu gestalten.

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Die Gefahren der Filterblasen

In den sozialen Medien und im Internet bewegen wir uns oft in Filterblasen, in denen wir nur mit Informationen konfrontiert werden, die unsere eigenen Überzeugungen bestätigen. Dies kann dazu führen, dass wir uns in unseren eigenen Ansichten verfestigen und den Kontakt zu anderen Perspektiven verlieren.

Die Notwendigkeit des Perspektivenwechsels

Um diese Filterblasen zu durchbrechen, ist es wichtig, sich aktiv mit anderen Perspektiven auseinanderzusetzen. Lesen ist eine hervorragende Möglichkeit, dies zu tun. Indem wir Bücher, Artikel und Blogs lesen, die unterschiedliche Standpunkte vertreten, können wir unseren Horizont erweitern und unsere eigenen Überzeugungen hinterfragen.

Die Rolle der Bildung

Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Lesens und des kritischen Denkens. Schulen und Universitäten sollten Schüler und Studenten dazu ermutigen, zu lesen, zu diskutieren und eigene Ideen zu entwickeln. Sie sollten ihnen auch die Werkzeuge an die Hand geben, um Informationen kritisch zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen.

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