Luise Walther: Neurozentriertes Training und die Schmerzzentrale Gehirn im Fokus der Forschung

In einer Gesellschaft, in der ein erheblicher Teil der Bevölkerung unter körperlichen Beschwerden leidet, insbesondere unter denjenigen, die lange Arbeitsstunden im Büro verbringen, hebt sich die Bedeutung einer guten körperlichen Gesundheit deutlich hervor. Die Bewältigung dieser Herausforderung erfordert innovative Ansätze und fundiertes Fachwissen. Referentin Luise Walther ist eine Visionärin, die den Kampf gegen körperliche Beschwerden mit bahnbrechenden neurozentrierten Trainingsmethoden anführt. Ihre Arbeit, geprägt durch persönliche Herausforderungen mit Bandscheibenvorfällen, hat sie dazu veranlasst, tief in die Materie des Schmerzmanagements und der Leistungssteigerung einzutauchen.

Luise Walther ist nicht nur eine anerkannte Expertin in der neurozentrierten Trainingswelt, sondern auch eine preisgekrönte Autorin und Unternehmerin. Ihre Expertise und Innovationskraft wird durch zahlreiche Qualifikationen und Spezialisierungen unterstrichen, darunter ihre Zertifizierungen als Z-Health Master Practitioner, Wirbelsäulengymnastik Trainerin oder Schmerztherapeutin. Luises Engagement für das neurozentrierte Training und ihre bahnbrechenden Bücher „Neurozentriertes Training“, „Schmerzzentrale Gehirn“ und „Besser Sehen“ reflektieren ihren ganzheitlichen Ansatz zur Steigerung der körperlichen und geistigen Gesundheit.

Darüber hinaus ist Luises Beitrag zum weiblichen Unternehmertum durch die Auszeichnung „Grace - Accelerate Female Entrepreneurship“ gewürdigt worden, was ihre Rolle als Vorbild und Inspirationsquelle für Frauen in der Geschäftswelt hervorhebt. Ihre Methoden und philosophischen Ansichten haben weitreichende Anerkennung gefunden, sowohl in der Fachwelt als auch in der breiten Öffentlichkeit, was durch ihre Präsenz in führenden Medien und die Erhaltung prestigeträchtiger Auszeichnungen wie dem „RX Female Youngster Award“ bestätigt wird. Luise Walther bleibt eine Schlüsselfigur in der Diskussion um Gesundheit und Fitness, deren Arbeit und Einfluss weiterhin Resonanz findet und zahlreiche Menschen inspiriert.

Neurozentriertes Training: Ein neuer Ansatz zur Schmerzlinderung

Luise Walther, Expertin für Neurozentriertes Training, auch als »Neuroathletik« bezeichnet, verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Schmerzbewältigung. Dieser Ansatz kommt ursprünglich aus dem Leistungssport und soll dazu dienen, die neuronalen Funktionen des Gehirns zu stärken. Die Grundannahme lautet, dass jegliche Körperfunktionen - inklusive Schmerzen - im Kopf entstehen. Walther beschreibt in ihrem Buch deshalb zunächst ausführlich die Funktionen verschiedener Hirnregionen. Anhand von Fallbeispielen und eigenen Erfahrungen erklärt sie, was Schmerzen aus ihrer Sicht als Trainerin sind.

Die Schmerzzentrale Gehirn: Wie Schmerz entsteht und verarbeitet wird

Wie kommt es, dass manche Menschen mit Bandscheibenvorfall oder Arthrose relativ schmerzfrei bleiben können, während andere stark unter Schmerzen leiden, ohne dass dafür eine körperliche Ursache zu finden ist? Der Grund dafür ist, dass Schmerzen im Gehirn entstehen. Es bewertet, ob ein Reiz eine Bedrohung darstellt oder nicht. Bei dieser Erkenntnis setzt Luise Walther mit ihrem Buch „Schmerzzentrale Gehirn“ an: „Neurozentriertes Training“ soll das Schmerzgedächtnis umprogrammieren und Schmerzen so lindern.

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Besonders glaubwürdig wird das Konzept dadurch, dass Walther aus eigener Erfahrung schreibt: „Ich habe selbst jahrelang unter Schmerzen gelitten und war ziemlich frustriert. Erst als ich verstanden habe, dass Schmerzen und Bewegung im Gehirn entstehen, habe ich für mich Lösungsansätze gefunden.“ Ihr ist wichtig, dass Schmerzen nicht per se negativ sein müssen: „Sie sind ein Warnsignal unseres Körpers.

Die Rolle des Gehirns bei der Schmerzentstehung

Schmerz entsteht nicht einfach durch eine Verletzung oder Krankheit, sondern wird maßgeblich durch das Gehirn beeinflusst. Ein Netzwerk aus verschiedenen Gehirnbereichen, darunter Thalamus, Kortex und limbisches System, verarbeitet sensorische Signale und interpretiert sie aufgrund von Erfahrungen, Erwartungen und sozialen Kontexten.

Die Neuromatrix-Theorie erklärt, wie Schmerz als Zusammenspiel von sensorischen, kognitiven und emotionalen Faktoren entsteht. Diese Theorie betont, dass Schmerz nicht nur auf periphere Reize reagiert, sondern auch stark von kognitiven Prozessen und emotionalen Zuständen beeinflusst wird.

Arten von Schmerzen und ihre Ursachen

Es gibt verschiedene Arten von Schmerzen, die jeweils durch spezifische Nozizeptoren und Ursachen charakterisiert sind:

  • Somatische Schmerzen:
    • Oberflächenschmerzen: Nozizeptoren in den oberflächlichen Hautschichten sind mit lokalem Gewebeschaden verbunden. Die Lokalisierung dieser Schmerzen ist daher klar und eindeutig.
    • Tiefenschmerzen: Nozizeptoren in Muskeln oder Knochenhaut verursachen Muskelschmerzen oder Knochenschmerzen. Die Lokalisierung ist schwieriger, da diese Schmerzen diffuser sein können.
  • Neuropathische Schmerzen: Verursacht durch eine direkte Schädigung oder Funktionsstörung des Nervensystems. Diese Schmerzen können brennend, stechend oder elektrisierend sein und sind oft schwer lokalisierbar.
  • Viszerale Schmerzen: Die Nozizeptoren befinden sich in den inneren Organen, insbesondere in der glatten Muskulatur.

Wie Gehirn und Körper zusammenarbeiten

Das Zusammenspiel von Gehirn und Körper ist essenziell für die Wahrnehmung und Verarbeitung von Schmerzen sowie anderen sensorischen Informationen:

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  1. Empfang sensorischer Informationen (Input): Das Gehirn empfängt sensorische Informationen von Sinnesorganen wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Diese Informationen umfassen auch sensible Empfindungen wie Druck, Berührung, Vibration und Temperatur, die über spezialisierte Rezeptoren in Haut, Organen und Muskeln wahrgenommen werden.
  2. Integration und Entscheidungsfindung: Im Gehirn werden die eingehenden Informationen integriert und interpretiert. Dieser Prozess umfasst kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Kreativität und Planung. Gefühle, Ängste und Erwartungen beeinflussen ebenfalls die Interpretation der Informationen.
  3. Erzeugung eines motorischen Outputs (Output): Auf Basis der interpretierten Informationen erfolgt eine Reaktion des Gehirns, die zu einem motorischen Output führt. Dieser kann willkürlich (z.B. bewusste Bewegungen wie das Ausstrecken des Arms) oder unwillkürlich (z.B. Die Rolle der Atmung bei der SchmerzpräventionEine bewusste Atmung kann eine entscheidende Rolle bei der Schmerzlinderung spielen. Durch gezielte Atemtechniken, insbesondere die Fokussierung auf eine tiefe Bauchatmung, kann der Vagusnerv stimuliert werden.

Neurozentrierte Trainingsmethoden zur Schmerzbewältigung

Die zweite Hälfte von Walthers Buch enthält Techniken, die helfen sollen, das Gehirn neu zu verschalten und es aus seinem Alarmzustand zu holen. Viele dieser Übungen sind nicht neu und finden sich auch in anderen schmerztherapeutischen Ansätzen, darunter etwa Atemübungen zur Entspannung. Neu hingegen ist die Kombination der Übungen und ihre Interpretation. Spezielle Summtechniken beispielsweise sollen unter anderem den neunten Hirnnerv, den Nervus glossopharyngeus, durch Schwingungen im Rachenraum aktivieren und damit auch parasympathische Anteile des Nervensystems. Über Hormonkreisläufe soll dabei zusätzlich der Stresspegel reduziert werden.

Einfache Übungen mit großer Wirkung

Der erste Teil des Buchs beginnt mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Schmerzentstehung, dann stellt die Autorin die einzelnen Übungen vor, die sie selbst mit Bildern präsentiert. Erstaunlich dabei ist, welch großen Einfluss die Atmung und die Augen haben und dass einfache Tätigkeiten wie Summen oder Zungenkreisen bereits schmerzlindernd wirken können. Wichtig ist, dass das Gehirn neue Informationen bekommt. Luise Walther: “Schmerzzentrale Gehirn. Das Schmerzgedächtnis umprogrammieren und Schmerzen lindernEs gibt Menschen mit Bandscheibenvorfall oder Arthrose, die schmerzfrei durchs Leben gehen, während andere lange unter starken Schmerzen leiden, ohne dass dafür eine körperliche Ursache gefunden wird. Der Grund: Schmerzen entstehen im Gehirn.Schmerzgedächtnis umprogrammieren: Einfache und gezielte Bewegungsübungen für Augen, Gleichgewicht und Körperwahrnehmung. Was können wir tun, um unsere Körperhaltung zu verbessern? Unser Gleichgewicht trainieren!Der Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Gleichgewicht ist vielen nicht bewusst und nur wenige wissen um das unglaubliche Potenzial, das man mit Gleichgewichtstraining ausschöpfen kann. Den Blick schärfen und endlich wieder klar sehenDeine Augen sind müde und trocken, weil du berufsbedingt viel vor dem Computer sitzt? Du siehst Dinge in der Ferne oder Nähe unscharf oder sogar doppelt?

Strategien zur Schmerzprävention

Strategien zur Schmerzprävention sind beispielsweise Bewegung und regelmäßiges Training, eine gesunde Ernährung, Stressmanagementtechniken, eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und gezielte Atemtechniken.

Der "Gefahreneimer" und die Bedeutung von Wissen

Der "Gefahreneimer" ist ein Konzept, das verdeutlicht, wie verschiedene Lebensbereiche wie Bewegung, Schlaf, Ernährung und Stress den Schmerz beeinflussen können. Ein ausgewogener "Gefahreneimer" ist erstrebenswert, da er den Körper ermöglicht, angemessen auf Reize zu reagieren, ohne überlastet zu sein. Der Schmerz fungiert dabei als Ventil, das darauf hinweist, wenn etwas im Gleichgewicht nicht stimmt oder eine Anpassung erforderlich ist, wie z.B. bei Rückenschmerzen nach langer Inaktivität oder Kopfschmerzen nach Schlafmangel.

Wissen spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Schmerzen, da falsche Überzeugungen und veraltete Modelle die Schmerzerfahrung negativ beeinflussen können. Eine korrekte Aufklärung über biopsychosoziale und neurophysiologische Zusammenhänge kann helfen, falsche Vorstellungen zu korrigieren und motiviert zur aktiven Bewältigung von Schmerzen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Schmerzen nicht immer direkt auf körperliche Schäden zurückzuführen sind, sondern auch durch psychosoziale Faktoren beeinflusst werden können.

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Geduld und realistische Ziele

Im Umgang mit Schmerzen ist Geduld ein entscheidender Faktor. Viele Menschen probieren eine Vielzahl von Maßnahmen aus, um ihre Schmerzen zu lindern, sind jedoch oft ungeduldig und wechseln häufig zwischen verschiedenen Therapien und Übungen. Dies kann dazu führen, dass der Körper überfordert wird oder dass keine ausreichende Zeit für die Anpassung gegeben wird.

Der Ansatz des neurozentrierten Trainings beginnt daher mit kleinen, leicht umsetzbaren Übungen, die schrittweise zu Verhaltensänderungen führen. Ziel ist es, dem Körper mehr Sicherheit zu vermitteln und so das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückzugewinnen.

Die Umstellung der Ernährung oder die Einführung neuer Übungen erfordert Zeit. Der Körper muss sich an die neuen Gegebenheiten anpassen, was bis zu vier bis acht Wochen dauern kann. Ungeduldiges Übermotivieren kann zu Rückschlägen führen, statt langfristig positive Veränderungen zu bewirken.

Langfristig ist es entscheidend, realistische Ziele im Umgang mit Schmerzen zu setzen. Der Schmerz sollte nicht das Lebensziel dominieren, sondern vielmehr als Hindernis betrachtet werden, das überwunden werden kann.

Ernährung und Lebensstil

Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können einen erheblichen Beitrag im Umgang mit Schmerzen leisten. Eine Ernährung, die reich an entzündungshemmenden Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fisch und gesunden Fetten ist, kann Entzündungen reduzieren, die oft mit Schmerzen verbunden sind.

Praktische Tipps zur Schmerzbewältigung im Alltag

Im Umgang mit Schmerzen ist es entscheidend, das erlangte Wissen in den Alltag zu integrieren. Theoretische Modelle sind wichtig, aber ihre Anwendung auf persönliche Schmerzen und Einschränkungen ist entscheidend. Jeder lernt anders - sei es durch Lesen, Expertenmeinungen oder den Austausch mit anderen. Die Motivation zur Verhaltensänderung spielt dabei eine große Rolle.

Schmerzen entstehen oft durch verschiedene Faktoren, die den "Gefahreneimer" füllen: Ernährung, soziales Umfeld, Stress und mehr. Kleine, realistische Ziele helfen dabei, langfristig positive Veränderungen zu erreichen. Zum Beispiel durch eine gesündere Ernährung, regelmäßige kleine Übungen oder Verbesserungen der Schlafqualität.

Indem du kleine Ziele in deinen Alltag integrierst und sie in deinem Kalender festhältst, priorisierst du deine Gesundheit. Achtsamkeit gegenüber deinem Körper ist dabei der Schlüssel.

Ausblick in die Zukunft des Schmerzmanagements

Die Zukunft des Schmerzmanagements verspricht spannende Entwicklungen durch neue Technologien und innovative Ansätze. Selbstaktivität wird dabei eine zentrale Rolle spielen, um die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Neue Technologien im Schmerzmanagement

In den kommenden Jahren werden neue Technologien das Schmerzmanagement revolutionieren. Wearables wie tragbare Sensoren in Form von Armbanduhren ermöglichen es, den eigenen Körper besser zu verstehen. Diese Geräte liefern individuelle Daten und fördern so das Bewusstsein für den eigenen Körperzustand. Dabei geht es nicht nur um reines Datensammeln, sondern um die Förderung des persönlichen Körperbewusstseins und um die Möglichkeit zur individuellen Reflexion über den eigenen Gesundheitszustand.

Selbstaktivität als Schlüssel

Kein Arzt oder Therapeut kann das erreichen, was du selbst durch konsequente Selbstaktivität und Veränderung erreichen kannst. Kleine Verhaltensänderungen, auch bekannt als Micro-Habits, sind dabei besonders effektiv und nachhaltig. Beginne mit kleinen Schritten, wie täglichen zwei Minuten für neue Gewohnheiten, und bleibe kontinuierlich dran. Indem du dein Gehirn und deinen Körper aktiv in den Veränderungsprozess einbeziehst, gestaltest du aktiv ein unbeschwertes Leben.

Neugierde und Mut

Ein wichtiger Schlüssel im Umgang mit Schmerz ist Neugierde und Mut. Sei offen für neue Perspektiven, hinterfrage bestehendes Wissen und nutze die Chance, dein Potenzial voll auszuschöpfen.

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