MRT des Rückenmarks ohne Kontrastmittel: Ablauf, Nutzen und Alternativen

Rückenschmerzen sind ein weitverbreitetes Leiden. Wenn die Beschwerden jedoch stark sind oder über längere Zeit anhalten, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Wirbelsäule erforderlich sein, um eine genaue Diagnose zu stellen. Die MRT ist eine moderne, strahlenfreie und nicht-invasive Bildgebungsmethode, die detaillierte Einblicke in die Strukturen und Gewebe des Rückenmarks und der Wirbelsäule ermöglicht.

Was ist eine MRT des Rückenmarks?

Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das Schnittbilder des Körpers erzeugt. Dabei werden die Zellen des Körpers mit starken Magnetfeldern und Radiowellen in Schwingung versetzt. Diese Schwingungsresonanzen werden gemessen und von einem Computer in hochauflösende Schnittbilder umgewandelt.

Gründe für eine MRT des Rückenmarks

Eine MRT des Rückenmarks wird in der Regel bei folgenden Beschwerden oder Verdachtsmomenten durchgeführt:

  • Rückenschmerzen, die über längere Zeit trotz Behandlung anhalten
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Füßen oder Händen
  • Verletzungen der Wirbelsäule
  • Anzeichen von Entzündungen oder Infektionen im Bereich der Wirbelsäule
  • Verdacht auf Tumore oder Metastasen
  • Bandscheibenvorfälle
  • Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose)
  • Multiple Sklerose (MS) und andere chronische Autoimmunerkrankungen

Was sieht man bei einer MRT des Rückenmarks?

Die MRT der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule macht Knochen, Weichteile und Rückenmark detailliert und mit hohem Kontrast sichtbar. So können Veränderungen und Erkrankungen am Schädel, Gehirn oder dem zentralen Nervensystem festgestellt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Hirnkammern und Hirnstrukturen sowie auf den umliegenden Organen wie Nasennebenhöhlen, Augenhöhlen, Ohren, Kiefer und Arterien.

Ablauf einer MRT des Rückenmarks ohne Kontrastmittel

Vorbereitung

Vor der MRT findet ein ausführliches Vorgespräch mit dem Arzt statt. Dabei werden Sie über den genauen Ablauf aufgeklärt und können Fragen stellen. Wichtig ist, dass Sie dem Arzt mitteilen, ob Sie unter Platzangst leiden, einen Herzschrittmacher oder andere Implantate tragen oder schwanger sind.

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Am Untersuchungstag sollten Sie bequeme Kleidung tragen, die keine Metallteile enthält. Schmuck, Piercings, Uhren und andere metallische Gegenstände müssen vor der Untersuchung abgelegt werden, da sie die Bildqualität beeinträchtigen können. Auch Schminke und Haarspray sollten vermieden werden, da sie oft Metallanteile enthalten.

Die Untersuchung

Die MRT-Untersuchung selbst dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten. Während der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege in einer Röhre. Es ist wichtig, dass Sie während der gesamten Zeit ruhig liegen bleiben, da Bewegungen die Bildqualität beeinträchtigen können.

Das MRT-Gerät erzeugt laute Klopfgeräusche. Um den Lärm zu reduzieren, erhalten Sie Kopfhörer oder Ohrstöpsel. Über eine Sprechanlage können Sie sich jederzeit mit dem medizinischen Personal verständigen. In manchen Einrichtungen, wie z.B. bei Upright-MRT Geräten, können Sie während der Untersuchung sitzen oder stehen, was besonders für Patienten mit Klaustrophobie von Vorteil ist.

Nach der Untersuchung

Nach der Untersuchung können Sie Ihren normalen Aktivitäten wieder nachgehen. Die MRT-Bilder werden von einem Radiologen ausgewertet. Der Befund wird in der Regel innerhalb von wenigen Tagen an Ihren behandelnden Arzt übermittelt, der die Ergebnisse dann mit Ihnen bespricht und gegebenenfalls weitere Schritte oder Behandlungen plant.

Wann ist ein Kontrastmittel notwendig?

Ob ein Kontrastmittel erforderlich ist, hängt von der Fragestellung ab. Bei vielen Untersuchungen des Rückenmarks kann auf ein Kontrastmittel verzichtet werden. Geht es beispielsweise um die Beurteilung von Bandscheiben, ist ein Kontrastmittel in der Regel nicht notwendig.

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Kontrastmittel werden jedoch häufig eingesetzt, um bestimmte Gewebearten besser darzustellen, beispielsweise bei Verdacht auf Tumore, Entzündungen oder zur Beurteilung der Durchblutung.

Vorteile einer MRT ohne Kontrastmittel

  • Keine Risiken durch Kontrastmittel: MRT-Kontrastmittel können in seltenen Fällen allergische Reaktionen oder Nierenschäden verursachen.
  • Schonender für den Körper: Ohne Kontrastmittel ist die Untersuchung weniger belastend für den Körper.
  • Geeignet für Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte auf die Gabe von Kontrastmitteln verzichtet werden.

Alternativen zur MRT

Es gibt verschiedene alternative Untersuchungsmethoden, die bei der Diagnose von Problemen mit der Wirbelsäule eingesetzt werden können, darunter:

  • Röntgen: Röntgenaufnahmen können bei der Diagnose von Knochenbrüchen oder -veränderungen hilfreich sein, liefern aber weniger detaillierte Informationen als eine MRT.
  • CT (Computertomographie): Eine CT-Untersuchung kann ähnliche Bilder wie eine MRT liefern, ist aber weniger detailliert und setzt den Patienten einer höheren Strahlenbelastung aus.
  • Myelographie: Bei dieser Untersuchung wird ein Kontrastmittel in den Rückenmarkskanal injiziert, um die Strukturen des Rückenmarks besser sichtbar zu machen.
  • Orthopädische Untersuchung: Eine Untersuchung durch einen spezialisierten und erfahrenen Orthopäden ist primär zur Diagnostik von Problemen im Bereich der LWS wichtig.
  • Elektromyographie (EMG): Diese neurologische Untersuchungsmethode misst die Aktivität von Muskeln und Nerven und kann bei der Diagnose von Problemen mit den Muskeln oder Nerven in der LWS hilfreich sein.

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