Erfahrungen in der neurologischen Reha in Malente: Ein umfassender Überblick

Die August-Bier-Klinik in Malente ist ein Fachzentrum für neurologische Erkrankungen, das Akutversorgung und Rehabilitation anbietet. Direkt am Dieksee gelegen, inmitten des Naturparks "Holsteinische Schweiz", verspricht die Klinik eine erholsame Umgebung für die Genesung. Die Meinungen über die Klinik sind jedoch geteilt, wie Erfahrungsberichte von Patienten und Angehörigen zeigen. Dieser Artikel fasst die verschiedenen Aspekte der neurologischen Reha in Malente zusammen, basierend auf den verfügbaren Informationen.

Positive Aspekte der Reha in Malente

Viele Patienten berichten von positiven Erfahrungen in der August-Bier-Klinik. Besonders hervorgehoben werden:

  • Medizinische Kompetenz und Therapie: Dr. Becktebe und Dr. de Wall haben sich mein Problem angenommen und nach 3 Wochen waren meine Probleme fast weg. Die medizinische Behandlung war zielführend. Die Ärzte, Pfleger und Therapeuten werden als nett, zuvorkommend, kompetent und motiviert beschrieben. Die Behandlungen sind gut und super koordiniert.
  • Therapeutische Fortschritte: Patienten berichten von deutlichen Verbesserungen durch die Therapien. Ein Patient mit inkomplettem Querschnittssyndrom konnte die Klinik nach zehn Wochen mit einem Rollator verlassen, nachdem er liegend aufgenommen wurde. Mein Mann war für fünf Wochen zur Rehabilitation nach einem Schlaganfall in der August-Bier-Klinik in Malente. Ich habe ihn in dieser Zeit von Freitag bis Sonntag besucht und konnte mit großer Freude beobachten, welch wunderbare Fortschritte er in dieser Zeit machen konnte. Meine größte Bewunderung gilt den Logopädinnen, die in meinen Augen wahre Wunder vollbrachten. Ebenso die Ergo- und Physiotherapeutinnen, die unermüdlich und erfolgreich Körper und Geist trainierten und den Patienten täglich neu motivieren konnten.
  • Verpflegung: Die Verpflegung wird oft als "ausgezeichnet", "ausgewogen, reichlich und sehr lecker" beschrieben. Das Essen ist nicht zu beanstanden - man hat ja jederzeit Änderungsmöglichkeiten und Auswahlmöglichkeiten. Hervorzuheben ist die Verpflegung. Frisch gekocht, mit Liebe zubereitet, duftete es immer, wenn ich da war, verführerisch.
  • Freundlicher Empfang und Umgang: Sehr netter Empfang und weiterer Umgang. Habe mich zu jeder Zeit gut aufgehoben gefühlt. Das Personal ist gut ausgebildet, aufmerksam und überaus freundlich.
  • Vorbereitung auf die Entlassung: Ich wurde in den 3 Wochen der stationären Behandlung sehr gut auf die Entlassung durch körperliches und geistiges Training vorbereitet. Wurde in den 3 Wochen trotz verbleibender Langzeitschäden sehr gut auf die Anforderungen des häuslichen Umfeldes vorbereitet.
  • Lage und Atmosphäre: Die Lage der Klinik ist idyllisch und gut mit Bahn und Auto zu erreichen. Die Unterbringung direkt am Dieksee (Zimmer z.T. mit Seeblick) ist sehr ansprechend und hat Urlaubscharakter. Man trifft sich, plaudert oder sitzt auf der herrlichen Terrasse und schaut auf den Dieksee.
  • Umgang mit Vorerkrankungen: Auch auf Vorerkrankungen wurde sorgsam eingegangen und die medikamentöse Einstellung vorbildlich bewerkstelligt, soodass ich mit nahezu vollständiger Wiederherstellung des Gesundheitszustandes ohne Seh- und Gleichgewichtsstörungen entlassen werden kann.
  • Herzliches Miteinander: Dieses herzliche Miteinander des Team findet man nur selten noch.
  • Zimmer: Die Unterbringung war im 2 Bett-Zimmer wirklich Top.

Negative Aspekte und Kritik

Trotz der vielen positiven Rückmeldungen gibt es auch kritische Stimmen, die auf folgende Probleme hinweisen:

  • Pflegepersonal: Das Pflegepersonal ist größtenteils frech und empathielos! Das Pflegepersonal ist bis auf wenige Ausnahmen grob, arrogant und frech. Klinik wirbt für Empathie, davon haben wir wenig gemerkt. Ein Pfleger der seinen Job verfehlt hat, der seine Patienten nicht motiviert oder aufbaut sondern eher das Gegenteil.
  • Mangelnde Intimsphäre:Intimsphäre ist hier ein Fremdwort. Man wird auf dem Bett ohne Sichtschutz mit auseinander geklappten Beinen gewaschen. Meistens war die Tür zum Flur weit geöffnet.
  • Ärztliche Betreuung: Ärzte hören nicht richtig zu, der Zustand hat sich verschlechtert.
  • Medikamentöse Behandlung: Er hat Unmengen an Tabletten bekommen, sein Zustand verschlechterte sich gravierend, zweimal ist er ausgetrocknet gewesen massive Durchfälle!
  • Entlassungsmanagement: Meine Mutter,54 Jahre, vorher berufstätig, sollte nach 2 Schlaganfällen einfach in die Kurzzeitpflege abgeschoben werden.
  • Ergotherapie: Die Ergo hingegen kann man auch sein lassen, wenn man 6-7 Leute in ein Raum steckt und irgendwas vor die Nase stellt und 1 Therapeutin für alle hat.. ja dann kommt auch nicht wirklich was produktives dabei raus. Und die Ergo will einem dann noch sagen, dass „ ihre Mutter zu schnell aufgibt und sich keine wirkliche Mühe gibt“.
  • Eingeschränkte Freiheit: Mein Vater war nach einem Schlaganfall in der Klinik: Er konnte laufen und sich normal bewegen. Er dufte in der Klinik eine Woche nicht raus, nicht mal frische Luft schnappen.
  • Widerstand gegen Naturheilkunde: Kontra:So ziemlich alles! Leider stieß ich damit auf absoluten Widerstand. Totale, engstirnige Sichtweise.
  • Ernährung: Und zum Thema Ernährung kann ich nur sagen, dass es ganz normales Klinikessen ist, also KEIN Diätplan für Schlaganfall Patienten, was für mich ein Unding ist.
  • Ignoranz und Arroganz seitens der Ärzte: Von meinem Fachwissen wollen sie nichts hören. Ignoranz und Arroganz pur seitens der Ärzte.
  • Gesundheitliche Veränderungen wurden nicht immer wahrgenommen: Kontra:Nicht immer wurden die gesundheitlichen Veränderungen oder Bedürfnisse meines Mannes wahrgenommen.
  • Reinigung: Das Problem sitzt vermutlich in der Chefetage. Die Klinikleitung sollte schnellstmöglich die Problematik "Putzen"lösen.
  • Arbeitsbedingungen: Zu kleine Zimmer, Sammeldusche wie in einer Jugendherberge, Haus wird mit Patienten vollgestopft ohne mehr Personal bereitzustellen,Nachmittags 3 PflegerInnen bei 20 Patienten mit überwiegend schweren Einschränkungen durch Unfall, Schlaganfall…

Gegensätzliche Erfahrungen und Perspektiven

Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrungen in der August-Bier-Klinik stark variieren können. Während einige Patienten und Angehörige sehr zufrieden sind, berichten andere von erheblichen Mängeln. Diese Diskrepanzen können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

  • Individuelle Bedürfnisse und Erwartungen: Die subjektive Wahrnehmung der Qualität der Behandlung hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen des Patienten ab.
  • Schweregrad der Erkrankung: Der Schweregrad der neurologischen Erkrankung und die damit verbundenen Einschränkungen können die Erfahrungen in der Reha beeinflussen.
  • Kommunikation und Zusammenarbeit: Eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Patienten, Angehörigen und dem Klinikpersonal ist entscheidend für eine erfolgreiche Rehabilitation.
  • Personalfluktuation: Veränderungen im Personalbestand können sich auf die Qualität der Betreuung auswirken.

Zusammenfassung und Empfehlungen

Die Erfahrungen mit der neurologischen Reha in der August-Bier-Klinik in Malente sind gemischt. Es gibt viele positive Berichte über die medizinische Kompetenz, die therapeutischen Fortschritte, die Verpflegung und die Lage der Klinik. Auf der anderen Seite gibt es auch Kritikpunkte bezüglich des Pflegepersonals, der Intimsphäre, der ärztlichen Betreuung und des Entlassungsmanagements.

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