Die Märkische Kliniken Lüdenscheid bieten ein breites Spektrum an neurologischen Leistungen. Die Klinik für Neurologie deckt die Diagnostik und Therapie aller akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen in ihrer gesamten Bandbreite ab. Das Leistungsspektrum reicht von der Behandlung von Schlaganfällen in einer spezialisierten Stroke Unit bis hin zur Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose in einem DMSG-zertifizierten Zentrum.
Umfassendes Leistungsspektrum der Neurologie
Die Klinik für Neurologie in den Märkischen Kliniken Lüdenscheid deckt ein breites Spektrum an neurologischen Erkrankungen ab. Dazu gehören unter anderem:
- Durchblutungsbedingte Störungen des zentralen Nervensystems (Schlaganfall): Die Klinik verfügt über eine spezialisierte Schlaganfallstation (Stroke Unit).
- Multiple Sklerose (MS): Eine Spezialabteilung für Multiple Sklerose ist DMSG-zertifiziert.
- Neuroimmunologische Erkrankungen: Hierzu zählen Myasthenia gravis, Guillain-Barré-Syndrom, CIDP, Immunvaskulitis, Kollagenosen mit zentraler Beteiligung, Morbus Behcet und Neurosarkoidose.
- Erkrankungen des extrapyramidalmotorischen Systems: Morbus Parkinson und Multisystemerkrankungen werden behandelt.
- Fokale und generalisierte Bewegungsstörungen: Dystonien, Tics, Spasmen und Crampi fallen in diesen Bereich.
- Epilepsien
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Degenerative Krankheiten: Multisystemerkrankungen und Demenzen werden behandelt.
- Tumoröse Erkrankungen
- Infektbedingte Störungen: z.B. Hirnhautentzündung
- Seltene System- und Muskelerkrankungen
Spezialisierung auf Schlaganfallbehandlung: Die Stroke Unit
Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt auf der Behandlung von Schlaganfällen. Die Stroke Unit der Märkischen Kliniken Lüdenscheid ist eine überregionale Einheit mit acht Betten. Das Stroke Unit-Konzept umfasst die rasche Akutversorgung der Patienten und die lückenlose medizinische Überwachung in den ersten 24 bis 72 Stunden nach dem Schlaganfall. In dieser Zeit können Komplikationen wie erneute Schlaganfälle, Herzrhythmusstörungen, Infekte oder Thrombosen auftreten, die die Prognose des Patienten verschlechtern können.
Die zweite Säule des Stroke Unit-Konzeptes ist die Frührehabilitation der Schlaganfall-Patienten, die bereits am ersten Tag nach dem Ereignis beginnt. Ein multidisziplinäres Team aus spezialisiertem Pflegepersonal, Physio-, Ergo- und Sprachtherapeuten sowie Psychologen behandelt die Patienten in einem auf die individuelle Störung ausgerichteten integrativen Therapiekonzept.
Etabliert ist auch die Gerinnsel auflösende Therapie (Lysetherapie), die darauf abzielt, die Ursache des Schlaganfalls zu beheben. Wenn Schlaganfall-Patienten innerhalb von 4,5 Stunden nach dem Ereignis in die Klinik kommen und keine Gegenanzeigen bestehen, kann diese spezielle Behandlung sofort durchgeführt werden.
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MS-Schwerpunktzentrum: Kompetenz in der Behandlung der Multiplen Sklerose
Seit 2008 ist die Klinik für Neurologie als "MS-Schwerpunktzentrum" ausgezeichnet und erfüllt die strengen Kriterien der Zentrumszertifizierung für die Behandlung der Multiplen Sklerose. Der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat die Klinik für Neurologie als "MS-Schwerpunktzentrum" ausgezeichnet. Dies garantiert einen hohen Qualitätsstandard in der Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose.
Die Multiple Sklerose ist die häufigste chronisch entzündliche und degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems im jungen Erwachsenenalter. In Deutschland gibt es etwa 120.000 Patienten mit Multipler Sklerose. Die Erkrankung ist gekennzeichnet von unterschiedlichen Verläufen, stark variierenden Befunden und Beschwerden.
Die MS-Ambulanz bietet ein Forum, in dem mögliche symptomatische Therapien besprochen, neue Therapieverfahren erläutert und längerfristige Therapiekonzepte gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet werden können.
Diagnostische Verfahren
Neben einer ausführlichen klinischen Untersuchung, die eine eingehende Anamnese und eine körperliche Untersuchung umfasst, stehen der Klinik für Neurologie hochmoderne diagnostische Verfahren zur Verfügung. Dazu gehören:
- Elektrophysiologie (EMG, ENG, NLG, VEP, AEP, MEP, SSEP, SSR)
- Elektroenzephalogramm (EEG)
- Elektronystagmographie
- Komplette Liquordiagnostik, Neurochemisches Labor (24h)
- Serologische Differentialdiagnostik
- Kernspintomographie
- Computertomographie
- Angiographie, interventionelle Angiographie
- Sämtliche nativen Röntgenverfahren
Therapeutische Verfahren
Das therapeutische Spektrum der Klinik umfasst unter anderem:
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- Klassische Schubbehandlung mit Varianten
- Aphereseverfahren
- Chemotherapie
- Plasmapherese, Immunabsorbtion
- Tysabri-Ambulanz
- Diverse spezifische Behandlungsverfahren (u.a. Botulinustoxin- und Baclofenpumpen-Behandlung)
Ambulanzen und Spezialsprechstunden
Die Märkischen Kliniken Lüdenscheid bieten verschiedene Ambulanzen und Spezialsprechstunden an, um eine spezialisierte Versorgung zu gewährleisten:
- MS-Ambulanz: Organisation durch Ina Selka, MS-Schwester, DMSG-zertifiziert
- Doppler- und Duplexambulanz: Edith Laudin, Ann-Kathrin Ballach
- Elektromyographie und Neurographie: Dr.
- Botulinustoxin-Ambulanz: (donnerstags) Dr.
- Baclofenpumpen-Ambulanz: (nach Vereinbarung) Dr.
- Neuropsychologische Ambulanz: Demenzfrüherkennung (Alzheimer-Sprechstunde); Hochbegabtendiagnostik / Eignungsdiagnostik; Behandlung von Gesichtsfeldausfällen (z.B. Hemianopsie, Skotomen); Diagnostik des Asperger-Syndroms / Rett-Syndroms; ADHD-Syndrom (Aufmerksamkeits- / Hyperaktivitätssyndrom). Termine nach Vereinbarung. Ansprechpartner: Dr. Dipl.-Psych. In der Ambulanz für Neuropsychologie können privatversicherte Patienten abgerechnet werden. Neuropsychologische Therapie kann bei uns nicht durchgeführt werden.
Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)
Die Märkischen Kliniken Lüdenscheid legen großen Wert auf die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). AMTS ist die Gesamtheit der Maßnahmen zur Gewährleistung eines optimalen Medikationsprozesses mit dem Ziel, Medikationsfehler und damit vermeidbare Risiken für Patientinnen und Patienten bei der Arzneimitteltherapie zu verringern. Die Instrumente und Maßnahmen zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit werden mit Fokus auf den typischen Ablauf des Medikationsprozesses bei der stationären Patientenversorgung dargestellt.
Eine Besonderheit des Medikationsprozesses im stationären Umfeld stellt das Überleitungsmanagement bei Aufnahme und Entlassung dar. Die Instrumente und Maßnahmen adressieren Strukturelemente, z.B. besondere EDV-Ausstattung und Arbeitsmaterialien, sowie Prozessaspekte, wie Arbeitsbeschreibungen für besonders risikobehaftete Prozessschritte bzw. Konzepte zur Sicherung typischer Risikosituationen. Zusätzlich können bewährte Maßnahmen zur Vermeidung von bzw. zum Lernen aus Medikationsfehlern angegeben werden.
Maßnahmen zur AMTS
Das Krankenhaus stellt dar, mit welchen Aspekten es sich bereits auseinandergesetzt bzw. welche Maßnahmen es konkret umgesetzt hat. Die folgenden Aspekte werden dargestellt:
- Aufnahme ins Krankenhaus, inklusive Anamnese: Instrumente und Maßnahmen zur Ermittlung der bisherigen Medikation (Arzneimittelanamnese), der anschließenden klinischen Bewertung und der Umstellung auf die im Krankenhaus verfügbare Medikation (Hausliste), sowie zur Dokumentation, sowohl der ursprünglichen Medikation der Patientin oder des Patienten als auch der für die Krankenhausbehandlung angepassten Medikation.
- Medikationsprozess im Krankenhaus: Instrumente und Maßnahmen zur sicheren Arzneimittelverordnung, z. B. bezüglich Leserlichkeit, Eindeutigkeit und Vollständigkeit der Dokumentation, aber auch bezüglich Anwendungsgebiet, Wirksamkeit, Nutzen-Risiko-Verhältnis, Verträglichkeit (inklusive potentieller Kontraindikationen, Wechselwirkungen u. Ä.) und Ressourcenabwägungen. Angaben zur Unterstützung einer zuverlässigen Arzneimittelbestellung, -abgabe und -anwendung bzw. -verabreichung.
- Entlassung: Maßnahmen, die sicherstellen, dass eine strukturierte und sichere Weitergabe von Informationen zur Arzneimitteltherapie an weiterbehandelnde Ärztinnen und Ärzte sowie die angemessene Ausstattung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimittelinformationen, Medikationsplan und Medikamenten bzw.
Weitere Aspekte der Patientenversorgung
Die Märkischen Kliniken Lüdenscheid berücksichtigen auch weitere Aspekte der Patientenversorgung, wie z.B.:
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- Elektronische Unterstützung des Aufnahme- und Anamnese-Prozesses (z. B. Möglichkeit einer elektronischen Verordnung, d. h. strukturierte Eingabe von Wirkstoff (oder Präparatename), Form, Dosis, Dosisfrequenz)
- Bereitstellung eines oder mehrerer elektronischer Arzneimittelinformationssysteme
- Versorgung der Patientinnen und Patienten mit patientenindividuell abgepackten Arzneimitteln durch die Krankenhausapotheke
- Vorhandensein adressatengerechter und themenspezifischer Informationsmaterialien für Patientinnen und Patienten zur ATMS
Prävention von Gewalt und Missbrauch
Gemäß § 4 Absatz 2 der Qualitätsmanagement-Richtlinie haben die Märkischen Kliniken Lüdenscheid die Prävention von und Intervention bei Gewalt und Missbrauch als Teil des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements vorgesehen. Ziel ist es, Missbrauch und Gewalt insbesondere gegenüber vulnerablen Patientengruppen, wie beispielsweise Kindern und Jugendlichen oder hilfsbedürftigen Personen, vorzubeugen, zu erkennen, adäquat darauf zu reagieren und auch innerhalb der Einrichtung zu verhindern. Das jeweilige Vorgehen wird an Einrichtungsgröße, Leistungsspektrum und den Patientinnen und Patienten ausgerichtet, um so passgenaue Lösungen zur Sensibilisierung der Teams sowie weitere geeignete vorbeugende und intervenierende Maßnahmen festzulegen. Dies können u. a. Märkisches Kinderschutzzentrum, Beratungsstelle als Teil des Klinikums, Fachstelle rund um das Thema Kindeswohlgefährdung etc. sein. Das Kinderschutzzentrum wird durch einen breit aufgestellten Förderverein unterstützt, mit festangestellten Mitarbeitern. Verdachtsfälle werden systematisch erfasst.
Gemäß § 4 Absatz 2 in Verbindung mit Teil B Abschnitt I § 1 der Qualitätsmanagement-Richtlinie haben sich Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche versorgen, gezielt mit der Prävention von und Intervention bei (sexueller) Gewalt und Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen zu befassen (Risiko- und Gefährdungsanalyse) und - der Größe und Organisationsform der Einrichtung entsprechend - konkrete Schritte und Maßnahmen abzuleiten (Schutzkonzept).
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