Was tun gegen Mückenstiche: Ein umfassender Leitfaden

Mückenstiche sind ein lästiges Problem, das viele Menschen betrifft, besonders in den warmen Sommermonaten. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie man Mückenstiche vermeiden, den Juckreiz lindern und mögliche Komplikationen behandeln kann.

Warum stechen Mücken überhaupt?

Es ist wichtig zu wissen, dass nur weibliche Mücken stechen. Sie benötigen das Eiweiß aus unserem Blut, um ihre Eier zu bilden. Ihre eigentliche Nahrungsquelle sind Pflanzensäfte und Nektar, die sie mit ihrem langen Rüssel aus Blättern und Blüten saugen. Mücken werden durch Gerüche, Körperwärme und Kohlenstoffdioxid angezogen.

Welche Mückenarten stechen?

  • Gemeine Stechmücke: Die hierzulande am weitesten verbreitete Mückenart, drei bis sieben Millimeter lang, schlanker Körper, grau bis bräunlich gefärbt.
  • Gnitzen (Bartmücken): Sehr klein (ein bis vier Millimeter), treten meist in Schwärmen auf, Stich ist schmerzhaft und juckt heftig.
  • Kriebelmücken: Erinnern optisch eher an Fliegen, Biss ist schmerzhaft und kann zu Juckreiz, Schwellungen und allergischen Reaktionen führen.
  • Exotische Stechmücken: Buschmücken oder asiatische Tigermücken, die ursprünglich aus Mittelamerika, Zentralafrika oder Südostasien stammen, kommen mittlerweile auch in Deutschland vor und können gefährliche Krankheitserreger übertragen.

Warum jucken Mückenstiche?

Beim Stechen gibt die Mücke Speichel ab, der eine gerinnungshemmende Substanz enthält. Diese hält das Blut flüssig, während die Mücke saugt. Der Mückenspeichel wirkt zudem betäubend, sodass wir den Stich meist erst später bemerken. Wenn die Betäubung nachlässt, schüttet der Körper Histamin aus, ein Botenstoff, der Juckreiz, Schwellung und Rötung verursacht.

Tipps zur Vermeidung von Mückenstichen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Mückenstiche zu vermeiden:

  • Duschen mit parfumfreien Produkten: Duschen vor dem Schlafengehen oder einem Abend im Freien hilft, Schweißgeruch zu entfernen.
  • Geeignete Kleidung tragen: Den Körper mit lockerer, langärmeliger Kleidung und langen Hosen bedecken. Helle Farben bevorzugen, da Mücken dunkle Farben stärker anziehen. Dicht gewebte Stoffe sind besser als grobmaschige Textilien.
  • Insektenschutzmittel verwenden: Auf unbedeckte Hautpartien Insektenschutzmittel auftragen. Dabei die Anweisungen auf der Verpackung beachten, besonders bei Kindern.
  • Moskitonetze verwenden: Moskitonetze über Betten anbringen.
  • Ventilatoren aufstellen: Mücken sind schwache Flieger und werden von Luftströmungen gestört.
  • Bestimmte Zeiten und Orte meiden: Mücken sind besonders aktiv in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie in feuchten, bewaldeten Gebieten.
  • Brutstätten vermeiden: Pfützen und Wasseransammlungen im Garten vermeiden, Regentonnen abdecken und Gießkannen regelmäßig leeren.
  • Pflanzen und Düfte nutzen: Bestimmte Pflanzen wie Zitronengras, Zitronenmelisse, Eukalyptus, Lavendel und Zedernholz wirken abschreckend auf Mücken. Auch Duftkerzen mit ätherischen Ölen können helfen.
  • Kaffeesatz verbrennen: Getrockneten Kaffeesatz in einer feuerfesten Schale anzünden, der Qualm vertreibt die Mücken.
  • Mückenatlas: Bürger können bei der Forschung mithelfen, indem sie die Mückenverbreitungskarte mit ihren Funden füttern.

Was tun, wenn man gestochen wurde?

Auch wenn es schwerfällt, sollte man Mückenstiche nicht aufkratzen. Stattdessen kann man folgende Maßnahmen ergreifen:

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  • Kühlen: Die betroffene Stelle mit einem Eiswürfel, einem Kühlpad oder einer kalten Flasche kühlen.
  • Reinigen: Die Stichstelle vorsichtig mit warmem Wasser und milder Seife waschen.
  • Hausmittel anwenden:
    • Essigwickel: Ein kleiner Wickel aus einem nassen Küchentuch und wenigen Tropfen Essig lindert den Juckreiz.
    • Zwiebel auflegen: Eine Scheibe Zwiebel für einige Minuten auf den Mückenstich legen.
    • Aloe vera: Mückenstiche mit Aloe vera-Gel einreiben.
    • Spitzwegerich, Basilikum, Salbei oder Gänseblümchen: Den Saft aus den Pflanzen auf den Stich auftragen.
  • Salben und kühlende Gels: Kühlende und entzündungshemmende Salben oder Gele aus der Apotheke verwenden.
  • Hitzestift: Einen elektronischen Stichheiler oder Hitzestift verwenden, um die Proteine, die durch den Stich in die Haut gelangt sind, zu zerstören.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Mückenstiche harmlos und heilen von selbst ab. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist:

  • Entzündete Mückenstiche: Wenn die Stelle stark anschwillt, heiß ist, zu pochen beginnt oder Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen hinzukommen.
  • Allergische Reaktion: Bei starken Schwellungen, heftigem Juckreiz, großen Hautquaddeln, Anschwellen der Lymphknoten, leichtem Fieber, Übelkeit, Schwindel, kaltem Schweiß oder Herzrasen.
  • Infizierte Mückenstiche: Wenn sich die rote Stelle trotz Behandlung ausweitet oder der Stich heiß wird und anfängt zu pochen.

Mythos oder Realität: Mückenstiche im Gesicht

Mücken stechen tatsächlich ins Gesicht. Da das Gesicht oft unbedeckt ist und eine hohe Kohlenstoffdioxid-Abgabe aufweist, ist es ein attraktives Ziel für Mücken. Um Stiche im Gesicht zu vermeiden, können Fliegengitter an Fenstern und Türen angebracht werden.

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