Taubheitsgefühl nach Massage: Ursachen und was Sie wissen sollten

Taubheitsgefühle nach einer Massage können beunruhigend sein, aber sie sind nicht immer ein Grund zur Sorge. Es ist wichtig, die möglichen Ursachen zu verstehen, um die Situation richtig einschätzen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Taubheitsgefühlen nach Massagen und gibt Ihnen einen Überblick darüber, was Sie beachten sollten.

Einführung

Eine Massage sollte eine wohltuende Erfahrung sein, die Entspannung und Erholung fördert. Manchmal können jedoch unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten, darunter Taubheitsgefühle. Diese können verschiedene Ursachen haben, von harmlosen vorübergehenden Reaktionen bis hin zu Anzeichen für tieferliegende Probleme. Es ist wichtig, die Symptome richtig zu deuten und gegebenenfalls einen Arzt zu konsultieren.

Ursachen von Taubheitsgefühlen nach Massage

Die Ursachen für Taubheitsgefühle nach einer Massage können vielfältig sein. Einige der häufigsten Gründe sind:

Direkter Druck auf Nerven

Während einer Massage kann es vorkommen, dass Nerven durch die angewendeten Grifftechniken direktem Druck ausgesetzt sind. Dies kann besonders dann der Fall sein, wenn die Massage in bestimmten Körperbereichen durchgeführt wird, in denen Nerven nahe an der Oberfläche liegen oder anfälliger für Kompression sind. Der Druck kann die Nervenfunktion vorübergehend beeinträchtigen und zu Taubheitsgefühlen führen.

Muskelverspannungen und Triggerpunkte

Muskelverspannungen und sogenannte Triggerpunkte können ebenfalls eine Rolle spielen. Triggerpunkte sind Verhärtungen in der Muskulatur, die Schmerzen und Missempfindungen in andere Körperbereiche ausstrahlen können. Durch die Massage dieser Punkte können Nerven gereizt und Taubheitsgefühle ausgelöst werden.

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Falsche Lagerung und Körperhaltung

Eine falsche Lagerung während der Massage kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen führen. Wenn der Körper in einer unbequemen Position liegt oder bestimmte Körperteile über längere Zeit überstreckt werden, können Nerven eingeklemmt und die Durchblutung beeinträchtigt werden. Dies kann insbesondere dann geschehen, wenn die Wirbelsäule überstreckt oder eine Körperpartie überbelastet wird.

Überstimulation des Nervensystems

Massagen können das Nervensystem stimulieren und verschiedene biologische Prozesse im Körper anregen. In manchen Fällen kann diese Stimulation zu einer Überreaktion des Nervensystems führen, die sich in Taubheitsgefühlen äußert. Dies kann besonders bei Massagen der Fall sein, die gezielt auf die Stimulation des Nervensystems abzielen.

Erstverschlimmerung

Die sogenannte Erstverschlimmerung ist ein Phänomen, bei dem sich bestehende Beschwerden nach einer Massage zunächst verschlimmern, bevor eine Besserung eintritt. Diese Reaktion kann durch die Aktivierung des körpereigenen Heilungsprozesses ausgelöst werden und mit verschiedenen Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Muskelschmerzen oder allgemeinem Unwohlsein einhergehen.

Vorerkrankungen und Kontraindikationen

Bestimmte Vorerkrankungen oder Kontraindikationen können das Risiko für Taubheitsgefühle nach einer Massage erhöhen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall kann Nervenwurzeln im Wirbelkanal komprimieren und zu Taubheitsgefühlen in den Beinen oder Armen führen.
  • Karpaltunnelsyndrom: Bei diesem Syndrom wird der Mittelhandnerv im Karpaltunnel eingeengt, was zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen in den Fingern führen kann.
  • Ulnartunnel- und Ulnarrinnensyndrom: Eine Kompression des Ellennervs im Bereich des Ellenbogens oder Handgelenks kann ebenfalls Taubheitsgefühle verursachen.
  • Leistentunnelsyndrom: Durch Druck im Bereich des Leistenbands oder Leistenkanals kann der Oberschenkelhautnerv eingeklemmt werden, was zu Gefühlsstörungen am Oberschenkel führt.
  • Polyneuropathie: Schäden an den peripheren Nerven, beispielsweise durch Diabetes oder Alkoholmissbrauch, können zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen in den Extremitäten führen.
  • Multiple Sklerose (MS): MS ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die unter anderem Taubheitsgefühle verursachen kann.
  • Durchblutungsstörungen: Erkrankungen wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) oder das Raynaud-Syndrom können die Durchblutung beeinträchtigen und zu Taubheitsgefühlen führen.
  • Angst-/Panikattacken und Angststörungen: In Stress-Situationen oder während einer Panikattacke kann es zu Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühlen kommen.

Falsche Massageart oder -technik

Eine falsche Massageart oder -technik kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen führen. Wenn die Massage nicht auf die individuellen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des Kunden abgestimmt ist oder wenn der Masseur über unzureichende Fachkenntnisse verfügt, können Nerven und Muskeln überlastet werden.

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Was tun bei Taubheitsgefühlen nach Massage?

Wenn nach einer Massage Taubheitsgefühle auftreten, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

Beobachten Sie die Symptome

Achten Sie genau auf die Art, Intensität und Dauer der Taubheitsgefühle. Treten die Symptome nur vorübergehend auf und verschwinden sie nach kurzer Zeit von selbst, ist dies in der Regel kein Grund zur Sorge. Halten die Taubheitsgefühle jedoch an, verstärken sie sich oder treten zusätzliche Beschwerden auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Bewegung und Dehnung

Leichte Bewegung und Dehnübungen können helfen, die Durchblutung anzuregen und Verspannungen zu lösen. Bewegen Sie die betroffenen Körperteile sanft und dehnen Sie die Muskeln, um die Nerven zu entlasten.

Wärme oder Kälte

Je nach Ursache der Taubheitsgefühle können Wärme- oder Kälteanwendungen Linderung verschaffen. Bei Muskelverspannungen kann Wärme helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Bei Entzündungen oder Schwellungen kann Kälte hingegen die Schmerzen lindern.

Flüssigkeitszufuhr

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für eine gute Durchblutung und Nervenfunktion. Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee, um den Körper optimal zu versorgen.

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Arztbesuch

In folgenden Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Die Taubheitsgefühle halten länger als ein paar Tage an.
  • Die Taubheitsgefühle verstärken sich oder breiten sich aus.
  • Es treten zusätzliche Beschwerden wie Schmerzen, Lähmungen, Schwäche oder Koordinationsstörungen auf.
  • Die Taubheitsgefühle treten plötzlich und ohne erkennbaren Grund auf.
  • Sie haben Vorerkrankungen, die das Risiko für Nervenschäden erhöhen.

Der Arzt kann die Ursache der Taubheitsgefühle abklären und eine geeignete Behandlung einleiten.

Prävention von Taubheitsgefühlen nach Massage

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Taubheitsgefühlen nach einer Massage vorzubeugen:

Wählen Sie einen qualifizierten Masseur

Achten Sie darauf, dass der Masseur über eine fundierte Ausbildung und Erfahrung verfügt. Ein qualifizierter Masseur kann die Massage an Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihren Gesundheitszustand anpassen und Techniken anwenden, die das Risiko für Nervenschäden minimieren.

Kommunizieren Sie offen mit dem Masseur

Informieren Sie den Masseur vor der Massage über eventuelle Vorerkrankungen, Beschwerden oder Empfindlichkeiten. Teilen Sie ihm während der Massage mit, wenn Sie Schmerzen oder Unbehagen verspüren, damit er die Technik entsprechend anpassen kann.

Achten Sie auf eine bequeme Lagerung

Sorgen Sie dafür, dass Sie während der Massage bequem liegen und keine Körperteile überstreckt oder eingeklemmt werden. Sprechen Sie mit dem Masseur, wenn Sie Ihre Position ändern möchten, um eine optimale Entspannung zu gewährleisten.

Vermeiden Sie zu enge Kleidung

Tragen Sie während der Massage lockere und bequeme Kleidung, die die Durchblutung nicht behindert. Besonders enge Schuhe oder Kleidungsstücke können die Nerven komprimieren und Taubheitsgefühle verursachen.

Trinken Sie ausreichend Wasser

Trinken Sie vor und nach der Massage ausreichend Wasser, um den Körper optimal mit Flüssigkeit zu versorgen und die Durchblutung zu fördern.

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