Die Ursachen eines Schlaganfalls sind vielfältig und komplex. Um das Thema umfassend zu beleuchten, werden im Folgenden verschiedene Aspekte beleuchtet, von den Grundlagen des Blutdrucks bis hin zu Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen.
Blutdruck und seine Bedeutung
Das Herz hat die Aufgabe, den Blutkreislauf des Körpers zu gewährleisten. Um den Blutkreislauf aufrechtzuerhalten, muss ein bestimmter Druck - der Blutdruck - vorhanden sein. Das funktioniert, weil der Herzzyklus verschiedene Phasen durchläuft. Dazu gehören die Blutfüllung (Diastole) und die Pump-Phase (Systole). Während der Diastole entspannt sich das Herz und wird mit Blut gefüllt. So gelangt sauerstoffreiches Blut aus den Lungenvenen in den linken Vorhof, gleichzeitig fließt sauerstoffarmes Blut aus den großen Körpervenen in den rechten Vorhof. Während der Systole ziehen sich beide Hauptkammern zusammen. In der Folge übersteigt der Druck in den Kammern den Druck in den Schlagadern. Dadurch öffnen sich die Klappen an den Ausgängen beider Hauptkammern und das Blut wird in die Hauptschlagader (Aorta) und in die Lungenschlagader gepresst.
In den Blutgefäßen baut sich dementsprechend ein systolischer und diastolischer Druck auf. Der (niedrigere) diastolische Druck entsteht, wenn das Herz wieder erschlafft, um sich erneut mit Blut zu füllen. Die Blutdruckspitzen und die niedrigsten Blutdruckwerte kann man messen. Aus anatomischen Gründen ist die Messung am einfachsten in der Ellenbeuge, weil dort eine Armschlagader relativ oberflächlich liegt. Deshalb können die Strömungsgeräusche an dieser Stelle gut abgehört werden. Zunächst wird die Armschlagader mit einer aufblasbaren Manschette um den Oberarm eingeengt. Dann wird der Luftdruck aus der Manschette abgelassen, bis das Blut mit einer Pulswelle wieder fließt. Der in diesem Moment gemessene Druck ist der obere, sogenannte systolische Blutdruckwert. Der untere, sogenannte diastolische Blutdruckwert wird gemessen, wenn die Luft aus der Manschette gerade so weit abgelassen ist, dass das Blut wieder ungehindert durch die Armschlagader fließen kann und die Strömungsgeräusche verschwinden. Zu diesem Zeitpunkt entspannt sich das Herz wieder und wird erneut mit Blut gefüllt. Als Maßeinheit für den Blutdruck wird "Millimeter Quecksilbersäule" (mmHg) verwendet. Neben dieser indirekten Blutdruckmessung ist es auch möglich, den Druck direkt zu bestimmen: Hierfür wird - beispielsweise bei Operationen oder auf Intensivstationen - eine Arterie punktiert und ein Drucksensor in das Gefäß eingebracht. Über diesen Sensor kann der Blutdruckverlauf auf einem Monitor darstellt werden.
Definition und Diagnose von Bluthochdruck
Ein "Bluthochdruck" ist eine Erkrankung des Gefäßsystems: Die Blutdruckwerte sind dabei dauerhaft zu hoch. Genauer gesagt, liegt ein Bluthochdruck vor, wenn bei verschiedenen Messungen an unterschiedlichen Tagen Werte von 140 zu 90 mmHg oder höher auftreten. Diese Grenzwerte beziehen sich auf Blutdruckmessungen in der Sprechstunde. Für Selbstmessungen zu Hause gilt dagegen eine Obergrenze von 135 zu 85 mmHg. Für die Diagnose "Bluthochdruck" müssen nicht beide Grenzwerte des Blutdrucks erreicht sein. Auch wenn nur einer der beiden Grenzwerte (140 bzw. 90 mmHg) überschritten wird, liegt ein Bluthochdruck vor. Wenn nur der obere (systolische) Blutdruckwert erhöht ist, handelt es sich um einen isolierten systolischen Bluthochdruck. Dieser kommt bei älteren Menschen über 65 Jahren vergleichsweise häufig vor. Der systolische Bluthochdruck entsteht häufig infolge einer altersbedingten Arteriosklerose der Hauptschlagader bzw. der großen Gefäße, welche zu einer verminderten Gefäß-Elastizität führt und somit die Gefäßwände steifer macht.
Ursachen von Bluthochdruck
Warum es dazu kommen kann, ist bis heute jedoch noch immer nur teilweise erforscht. Sicher ist aber: Man kann etwas gegen den Überdruck im Körper tun. Nur bei etwa zehn Prozent der Patienten sind organische Erkrankungen wie zum Beispiel die Verengung der Nierenarterien die Ursache für den erhöhten Bluthochdruck. Mediziner sprechen dann von nicht essentieller Hypertonie oder sekundärer Hypertonie. Bei etwa 90 Prozent der betroffenen Patienten ist keine organische Ursache erkennbar. Diese Art des Bluthochdrucks wird essentielle oder auch primäre Hypertonie genannt. Das heißt, die körperlichen Ursachen für einen zu hohen Blutdruck sind bis heute bei einem Großteil der Patienten nicht vollständig bekannt. In zahlreichen Studien haben Mediziner aber erforscht, welche Umstände die Entstehung von Bluthochdruck begünstigen. In erster Linie tragen die Erbanlagen und der persönliche Lebensstil dazu bei.
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Die Rolle von Bluthochdruck bei Schlaganfällen
Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Gefäßsystems. Bei dieser Erkrankung sind die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch. Der Blutdruck wird durch einen komplexen Mechanismus im Körper reguliert. Dabei interagieren Botenstoffe, Organe, Blutgefäße und das Nervensystem miteinander. Bis heute ist dieser Mechanismus nur teilweise erforscht. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck belastet das Herz und schädigen kann. Zudem führt der ständig überhöhte Druck in den Gefäßen zu einer Schädigung der Gefäßwände und damit zu einem verfrühten Verschleiß. An den geschädigten Bereichen der Gefäßwände können sich Cholesterin, Kalk und andere Bestandteile des Bluts ablagern. Die Gefäße werden zunehmend enger und steifer, wodurch das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Somit werden sowohl die Beine als auch Organe wie Herz, Nieren und Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgt. Und das Risiko für Schäden an lebenswichtigen Organen wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen steigt.
Prävention und Behandlung von Bluthochdruck
Da die Ursachen von Bluthochdruck vielfältig sind, ist es wichtig, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Dazu gehören:
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, den Blutdruck zu senken.
- Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität hilft, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und den Blutdruck zu regulieren.
- Gewichtsreduktion: Übergewicht kann den Blutdruck erhöhen. Eine Gewichtsabnahme kann helfen, den Blutdruck zu senken.
- Stressabbau: Chronischer Stress kann den Blutdruck erhöhen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
- Vermeidung von Nikotin und übermäßigem Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
In einigen Fällen ist es notwendig, Bluthochdruck medikamentös zu behandeln. Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die den Blutdruck senken können. Die Wahl des Medikaments hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter des Patienten, Begleiterkrankungen und anderen Medikamenten, die der Patient einnimmt.
Fazit
Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle. Durch einen gesunden Lebensstil und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung kann das Risiko für einen Schlaganfall deutlich gesenkt werden. Es ist wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen.
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