Nerven heilen langsam: Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze

Nerven spielen eine entscheidende Rolle in unserem Körper, indem sie Informationen zwischen Gehirn, Rückenmark und dem Rest des Körpers übertragen. Eine Schädigung dieser Nerven kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, von leichten Empfindungsstörungen bis hin zu schweren Lähmungen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Nervenschäden, insbesondere im Zusammenhang mit langsamer Heilung.

Innere Unruhe und ihre Auswirkungen auf die Nerven

In unserer schnelllebigen Welt sind viele Menschen von innerer Unruhe betroffen. Wenn die Gedanken ständig von Ängsten und Sorgen beherrscht werden, versetzt dies den Körper in einen dauerhaften Alarmzustand. Dies kann zu Nervosität, Herzklopfen, Spannungskopfschmerzen, Magenbeschwerden, Verspannungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit führen. Es ist wichtig, frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen, da sich sonst schwerwiegendere Probleme wie Bluthochdruck oder Depressionen entwickeln können.

10 Tipps für starke Nerven

Um mit belastenden Situationen und Gefühlen besser umzugehen, können folgende Tipps helfen:

  1. Den Körper spüren: Bewegung, insbesondere an der frischen Luft, kann helfen, Ängste abzubauen und die Gedanken zu beruhigen. Sportliche Aktivitäten fördern die Bildung des Hormons ANP, das Panik lindert.
  2. Die Nerven mit Nahrung versorgen: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-reichen Lebensmitteln wie Fisch kann die Nervenfunktion positiv beeinflussen. Bananen liefern beispielsweise das B-Vitamin Pyridoxin (B6), Kalium und Tryptophan, das zur Bildung des stimmungsaufhellenden Botenstoffs Serotonin beiträgt.
  3. Zur Ruhe kommen: Ausreichend Schlaf (ca. 7,5 Stunden pro Nacht) und regelmäßige Ruhepausen sind wichtig, um Reizbarkeit und Stress zu reduzieren.
  4. Auslöser kennen: Ein Tagebuch kann helfen, die Ursachen für Stress und Sorgen zu identifizieren und gezielte Gegenstrategien zu entwickeln.
  5. Achtsamkeit lernen: Atemübungen und Meditation können helfen, die Verbindung von Körper und Geist zu stärken und besser mit Grübelei und Sorgen umzugehen.
  6. Gedankenkontrolle üben: Durch bewusstes Auswählen und Loslassen negativer Gedanken kann man die eigene Gefühlswelt positiv beeinflussen. Eine Übung wie der Gedankenstopp kann helfen, das Gedankenkarussell zu unterbrechen.
  7. Gefühle annehmen lernen: Gefühle bewusst wahrzunehmen und nicht zu verdrängen, kann helfen, sie positiv zu beeinflussen und Blockaden zu lösen.
  8. Die eigenen Ressourcen kennen: Sich bewusst machen, was einem guttut und Kraft gibt, kann helfen, die Batterien regelmäßig aufzuladen und die Lebensqualität zu verbessern.
  9. Mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen: Bei dauerhafter Unruhe und Gereiztheit sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche körperliche Ursachen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) oder psychische Erkrankungen (z.B. Angststörungen, Depressionen) auszuschließen.
  10. Begleitende Maßnahmen nutzen: Ein Coaching im Stressmanagement oder die Unterstützung des Nervensystems mit homöopathischen Komplexmitteln wie dystoLoges® können den Genesungsprozess unterstützen.

Nervenschädigungen: Ursachen und Folgen

Nerven leiten Informationen in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn weiter, welches diese Eindrücke verarbeitet. Schädigungen der Nerven können vielfältige Folgen haben, je nachdem, welche Nerven betroffen sind.

Arten von Nervenschmerzen (Neuralgien)

  • Trigeminusneuralgie: Heftige, einseitige Gesichtsschmerzen durch Reizung des Gesichtsnervs Nervus trigeminus.
  • Morton Neuralgie: Schmerzen im Fuß aufgrund von Schwellungen an den Interdigitalnerven.
  • Interkostalneuralgie: Brennende Schmerzen zwischen den Rippen durch Reizung/Beschädigung der Zwischenrippennerven.

Weitere Folgen von Nervenschädigungen

  • Muskelschwäche (Myasthenie): Ungewöhnlich rasche Ermüdung bzw. Schwächung von Muskeln unter Belastung.
  • Lähmungen: Der Muskel ist nicht mehr in der Lage, gesteuerte Kontraktionen auszuführen, wenn keine Signalübertragung zum Muskel mehr stattfindet.
  • Muskelatrophie (Muskelschwund): Abnahme der Muskelmasse durch geringer werdende Anzahl der Muskelzellen.
  • Sensibilitätsstörungen: Teilweiser oder kompletter Ausfall der Nervenempfindlichkeit in bestimmten Bereichen des Körpers (z.B. Brennen, Kribbeln, Jucken, Taubheitsgefühle).
  • Restless-Legs-Syndrom: Drang, die Beine ständig in Bewegung zu halten, aufgrund von Kribbeln, Stechen oder Schmerzen.
  • Tarsaltunnelsyndrom: Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühle in den Zehen und Schmerzen im Bereich des inneren Fußknöchels.
  • Störungen des vegetativen Nervensystems: Beeinträchtigung der Funktion innerer Organe, Gefäße und Drüsen.

Bei starken oder andauernden Sensibilitätsstörungen, Muskelatrophie oder Lähmungserscheinungen sollte ein Neurologe aufgesucht werden.

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CIDP (Chronisch Inflammatorische Demyelinisierende Polyneuropathie)

CIDP ist eine seltene Autoimmunerkrankung, bei der es durch entzündliche Reaktionen zum Abbau der Myelinscheide (Ummantelung der Nervenfasern) kommt. Dies führt zu einer Störung der Signalweiterleitung in den Nerven.

Ursachen

Das körpereigene Immunsystem greift fälschlicherweise die Nervenfaserummantelungen und teilweise auch die Nervenfasern selbst an.

Verlauf

Die Symptome entwickeln sich entweder langsam über einen längeren Zeitraum oder in Schüben, wobei die Intensität schwankt.

Prognose

CIDP ist nicht vererbbar oder ansteckend und es besteht kein Zusammenhang mit der Lebensweise. Die Erkrankung tritt am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf.

Symptome

CIDP ist eine vielschichtige Erkrankung, die bei jedem Patienten anders verlaufen kann. Typische Symptome sind:

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  • Schwäche in Armen und Beinen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Händen und Füßen
  • Schmerzen
  • Müdigkeit

Diagnose

Die Diagnose von CIDP ist nicht einfach und erfordert verschiedene Untersuchungen.

Therapie

CIDP ist bei den meisten Menschen gut behandelbar. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die darauf abzielen, die Entzündung zu reduzieren und das Immunsystem zu unterdrücken.

Axonales Wachstum und Regeneration

Im Gegensatz zu Nervenzellen in Armen und Beinen wachsen durchtrennte Nervenfasern im Gehirn oder Rückenmark nicht nach. Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass die Stabilisierung zellinterner Protein-Röhrchen (Mikrotubuli) eine wichtige Bedeutung beim Wachstum dieser Zellen zukommt.

Unterschiede zwischen zentralem und peripherem Nervensystem

Nervenzellen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) wachsen nach einer Verletzung kaum wieder aus, während Nerven des peripheren Nervensystems (Arme und Beine) eine Beschädigung deutlich besser überwinden können.

Forschungsergebnisse zum axonalen Wachstum

  • An der Spitze eines auswachsenden Axons befindet sich ein Wachstumskegel, der spezielle Gene und Proteine enthält, die es dem Axon ermöglichen, den Weg zur richtigen Partnerzelle zu finden.
  • Wird ein Axon im peripheren Nervensystem durchgeschnitten, bildet sich an seiner Spitze ein Wachstumskegel, und das Axon wächst erneut aus.
  • Im zentralen Nervensystem bildet sich an der verletzten Axonspitze eine Verkürzungsknolle, die jedoch keinerlei Bestreben zum Weiterwachsen zeigt.

Bedeutung der Mikrotubuli

  • Mikrotubuli sind winzige Protein-Röhrchen, deren koordiniertes Vorstoßen zur Verlängerung des Axons führt.
  • Eine Destabilisierung der Mikrotubuli führt zur Bildung einer Verkürzungsknolle und zum Wachstumsstopp des Axons.
  • Eine Stabilisierung der Mikrotubuli mit dem Wirkstoff Paclitaxel kann das Auswachsen von Axonen im zentralen Nervensystem fördern.

Perspektiven für die Therapie

Die Forschungsergebnisse zur Rolle der Mikrotubuli und der Wandlungsfähigkeit von Zellfortsätzen stimmen zuversichtlich, dass Verletzungen im Gehirn oder Rückenmark langfristig geheilt werden können.

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Neuritis (Nervenentzündung)

Eine Neuritis ist eine häufig mit Schmerzen verbundene Entzündung der Nerven. Es können sowohl die peripheren Nerven als auch die Hirnnerven betroffen sein.

Ursachen

Die Gründe für die Entstehung von Nervenentzündungen sind vielfältig:

  • Infektionen (z.B. Borreliose, Gürtelrose)
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose)
  • Mechanischer Druck auf den Nerv (z.B. Bandscheibenvorfall, Karpaltunnelsyndrom)
  • Medikamente
  • Alkoholmissbrauch

Symptome

Die Symptome einer Neuritis sind abhängig vom betroffenen Nerv und können von Schmerzen über Sensibilitätsstörungen bis hin zu Ausfällen von Körperfunktionen reichen.

Diagnose

Die Diagnose einer Neuritis umfasst eine ausführliche Anamnese, eine neurologische Untersuchung und gegebenenfalls bildgebende Verfahren (MRT) und elektrophysiologische Untersuchungen (Messung der Nervenleitgeschwindigkeit).

Therapie

Die Behandlung einer Neuritis richtet sich nach der Ursache. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika eingesetzt, bei viralen Infektionen Virostatika. Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antikonvulsiva können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. In manchen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um den Nerv zu entlasten.

Alternative Heilmethoden

Ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung können auch alternative Heilmethoden wie homöopathische Mittel angewendet werden.

Vorbeugung

Eine gesunde Lebensweise mit wenig Alkohol, einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Erholung und regelmäßigem Sport kann dazu beitragen, das Risiko von Nervenentzündungen zu reduzieren.

Neuropathische Schmerzen nach Nervenverletzungen

Selbst ausgeheilte Nervenverletzungen können chronische Schmerzen und Überempfindlichkeit gegenüber sanften Berührungen hinterlassen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass fehlerhafte „Verschaltungen“ der Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) zu einer bisher noch nicht untersuchten Form sogenannter neuropathischer Schmerzen führen können.

Ursachen

Die chronischen Schmerzen entstehen nicht durch die eigentliche Verletzung, sondern auf einer fehlerhaften Nervenregeneration und Wiederherstellung der nervalen Versorgung. Schmerzleitende Fasern nehmen den Platz der gekappten Berührungssensoren in der Haut ein, wodurch jeder taktile Reiz wie ein Schmerzreiz wirkt.

Therapie

Derzeit gibt es keine Behandlungsmöglichkeit, diese Form von chronischen Schmerzen zielgerichtet zu lindern oder zu verhindern. Zukünftige Forschung wird sich damit beschäftigen, wie die verletzten taktilen Fasern zur Regeneration angeregt werden können, um das Gleichgewicht zwischen Berührungs- und schmerzhaften Empfindungen wiederherzustellen.

Polyneuropathie

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, bei der mehrere Nerven oder ganze Nervenstrukturen geschädigt sind.

Symptome

Die Symptome einer Polyneuropathie können vielfältig sein und das Fühlen, Bewegungsabläufe oder auch die körperliche Kraft betreffen. Mögliche Symptome sind:

  • Empfindungsstörungen (Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle)
  • Schmerzen
  • Muskelschwäche
  • Lähmungen
  • Störungen des vegetativen Nervensystems (Herzrhythmusstörungen, Impotenz, Verdauungsbeschwerden)

Ursachen

Häufige Ursachen für eine Polyneuropathie sind:

  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Chronischer Alkoholmissbrauch
  • Medikamente
  • Giftige Substanzen
  • Genetisch bedingte Formen
  • Entzündliche Polyneuropathien
  • Autoimmunerkrankungen

Diagnose

Die Diagnose einer Polyneuropathie umfasst eine Anamnese, eine neurologische Untersuchung, elektrophysiologische Untersuchungen (Elektroneurografie, Elektromyografie) und gegebenenfalls weitere Untersuchungsmethoden (Bluttests, Liquoruntersuchung, Nervenbiopsie).

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