Pflanzliche Hausmittel zur Stärkung der Nerven

Plötzlich einschießende Schmerzen rauben Ihnen den Atem, oder Sie leiden schon länger an Nervenschmerzen im Gesicht, Rücken oder in den Extremitäten? Es gibt eine vorsichtig optimistische Nachricht: Verschiedene Hausmittel haben sich gegen Nervenentzündungen und Nervenschmerzen bewährt. Jeder reagiert anders auf die angewandten Methoden, daher ist keine sichere Aussage über den Behandlungserfolg möglich. Bei chronischen Schmerzen kann es sich lohnen, die Hausmittel auszutesten.

Kräuter und Tee

Als Patient mit Nervenschmerzen kann es sich lohnen, gelegentlich zur „Kräuterhexe“ zu werden. Einige Kräuter können in Form von Kapseln eingenommen werden, die das wirksame Trocken-Extrakt enthalten. Dazu gehört die Teufelskrallenwurzel, die ähnliche, schmerzlindernde Eigenschaften wie Acetylsalicylsäure haben soll, aber magenfreundlicher ist. Die Einnahme erfordert mindestens ein bis zwei Wochen Geduld.

Ein eigenes Massageöl aus Kräutern kann durch die Mischung aus Brennnessel-Geist und Apfelessig im Verhältnis 1:5 hergestellt werden. Mit dem Öl reibt man sanft die betroffenen Stellen ein. Nicht nur die enthaltenen Wirkstoffe, auch die Massage selbst kann Nervenschmerzen lindern.Ein selbst gemachter Kräuterwickel kann aus einem kleinen Stoffsäckchen mit Kümmel-Samen bestehen. Legen Sie das fertige Kräutersäckchen auf die betroffene Stelle und bei Bedarf zusätzlich ein Wärmekissen auf.

Auch Kräutertees können von innen heraus gegen Nervenschmerzen wirken. Brennnessel-Tee oder Ingwer-Tee haben entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften. Ingwer hilft zusätzlich gegen Übelkeit, die bei einer Zervikalneuralgie auftreten kann. Grüner Tee kann das Allgemeinbefinden durch einen positiven Einfluss auf Blutdruck, Herz und Zuckerstoffwechsel stärken. Weidenrinde-Tee hat sich ebenfalls bewährt.

Wärme und Kälte

Wechselbäder sollen gegen verschiedene gesundheitliche Beschwerden helfen und das Immunsystem stärken. Sie können auch als Hausmittel gegen Nervenschmerzen wirksam sein. Alternativ zum Wannenbad kann man Eisbeutel und Wärmeauflagen im Wechsel verwenden. Legen Sie zunächst einen Eisbeutel auf die schmerzende Stelle und danach einen warmen Wickel oder ein Wärmekissen. Wiederholen Sie dies mehrmals im Wechsel. Wenn nur Kälte oder nur Wärme guttut, setzen Sie die Behandlung entsprechend fort. Zur Kältebehandlung eignen sich auch in kaltem Wasser getränkte Wickel. Die Kälte betäubt den Schmerz. Wärme sorgt für eine Entspannung des Körpers und somit auch der Nerven. Für eine Wärmeauflage können Sie eine Infrarot-Lampe oder Wickel nutzen.

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Chili

Der in Chili- und Cayenne-Pfeffer enthaltene Wirkstoff Capsaicin wirkt in Salbenform oder als Schmerzpflaster wärmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und anregend für die betroffenen Nerven. Die Wirkung beruht auf der Desensibilisierung der Nervenrezeptoren. Viele Patienten mit chronischen Nervenschmerzen setzen auf die äußere Anwendung von Capsaicin. Die Salbe kann mehrmals täglich auf den schmerzenden Bereichen angewendet werden.

Johanniskraut

Vor allem bei Nervenschmerzen im Rückenbereich kann ein Öl aus Johanniskraut Linderung verschaffen. Eine wohltuende Massage sollte von einer anderen Person vorgenommen werden, um alle Bereiche des Rückens zu erfassen. Eine nicht fachgerechte Massage kann die Beschwerden verschlimmern. Johanniskraut eignet sich auch für die innere Anwendung als Tee oder in Tablettenform. Es wirkt entzündungshemmend und beruhigend und kann in der Schmerztherapie und bei durch Schmerzen bedingten Depressionen helfen.

Pfefferminzöl

Pfefferminzöl wirkt herrlich kühlend und wird als Bestandteil von Massageölen verwendet. Die Nervenschmerzen werden durch den kühlenden und krampflösenden Effekt oft reduziert oder beseitigt. Wenn Sie auf Kälteanwendungen ansprechen, ist Pfefferminzöl in der Nervenschmerzen-Therapie einen Versuch wert.

Olivenöl

Oleocanthal in Olivenöl wirkt entzündungshemmend und blutverdünnend, was sich positiv bei einer Nervenentzündung und damit verbundenen Nervenschmerzen auswirken kann. Eine mediterrane Ernährung mit Olivenöl kann eine gute Basis gegen Nervenschmerzen schaffen.

Psychische Folgen der Nervenschmerzen

Infolge der starken Schmerzen können psychische Symptome wie Unruhe, Aggressivität oder Depressionen auftreten. Johanniskraut kann Linderung verschaffen. Alternativ eignet sich Baldriantee aus frisch aufgebrühter, getrockneter Baldrianwurzel, um die Nerven zu beruhigen. Baldrian hat keine starken oder gefährlichen Nebenwirkungen. Trinken Sie morgens und abends jeweils eine Tasse Tee, um zur Ruhe zu kommen. Entspannungsverfahren wie Meditationen, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können helfen, Ihre psychischen Beschwerden zu reduzieren.

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Bewegung

Bewegung kann helfen, die Symptome zu lindern. Bei Nervenschmerzen im Rückenbereich können Sie sich auf den Rücken legen und die Arme neben dem Oberkörper abstützen. Mit dem Einatmen bewegen Sie das linke Knie nach oben, verschränken die Hände unterhalb des Oberschenkels und ziehen das Bein zu sich (in Brustrichtung). Halten Sie die Position einige Sekunden lang und senken Sie das Bein sanft wieder ab. Anschließend tauschen Sie die Seite. Das jeweils andere Bein bleibt durchgehend flach auf dem Boden liegen. Atmen Sie während der Übung bewusst tief ein und wiederholen Sie sie pro Bein mindestens dreimal.

Wichtiger Hinweis

Suchen Sie bei Nervenschmerzen frühzeitig einen Arzt auf, der Ihnen einen individuellen Behandlungsplan erstellen und/oder eine wirksame Medikation verschreiben kann.

Nervosität und innere Unruhe

Innere Unruhe und Nervosität können sich durch zittrige Hände, Unkonzentriertheit, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Durchfall oder einen erhöhten Puls äußern. Hinter Nervosität stecken oft psychische Anspannung und Stress. Schlafmangel kann ebenfalls zu innerer Unruhe führen. In manchen Fällen können auch körperliche oder psychische Erkrankungen Ursache der Nervosität sein. Bei längerer Unruhe ohne erkennbaren Auslöser sollten Sie die Beschwerden ärztlich abklären lassen.

Pflanzliche Helfer bei Nervosität

  • Baldrian: Wirkt beruhigend und kann auch längerfristig angewendet werden.
  • Hopfen: Wirkt schlaffördernd und entspannend.
  • Lavendel: Hilft bei innerer Unruhe mit Angstgefühlen und Reizbarkeit.
  • Melisse: Beruhigt und stärkt die Nerven.
  • Passionsblume: Wirkt gegen Nervosität, Reizbarkeit und Angstgefühle.
  • Rosenwurz: Erhöht die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Stressauslösern.

Weitere Tipps zur Stärkung der Nerven

  • Kleine Auszeiten: Gönnen Sie sich eine Auszeit in der Badewanne.
  • Entspannungstrunk: Übergießen Sie Passionsblumenkraut oder Melissenblätter mit kochendem Wasser, lassen Sie den Tee ziehen und genießen Sie ihn in kleinen Schlucken.
  • Regelmäßige körperliche Bewegung: Bewegen Sie sich regelmäßig oder treiben Sie Sport in der Natur.
  • Entspannungstechniken: Yoga, Meditation und Progressive Muskelentspannung können das Stressempfinden verbessern.
  • Atemtechniken: Tiefes Durchatmen kann in akuten Stresssituationen helfen.
  • Power Nap: Ein kurzer „Minutenschlaf“ schafft Erholung und neue Kraft.
  • Zeit für sich selbst: Machen Sie etwas, dass Ihnen Freude bereitet.
  • Selbstwertgefühl stärken: Schätzen und vertrauen Sie sich selbst und entdecken Sie Ihre Stärken.
  • Ziele setzen: Setzen Sie sich konkrete und realistische Ziele.

Nervennahrung

B-Vitamine haben wichtige Funktionen für Nerven und Psyche. Vitamin B12 ist für den Schutz und die Regeneration der Nervenzellen zuständig. Die Vitamine C, B1, B2, B9 sowie Magnesium liefern viel Energie für die Nerven. Sie stecken vor allem in Nüssen und getrockneten Früchten, aber auch in Rapsöl, Fisch, Paprika, Kakao, Avocados und Hülsenfrüchten.

Innere Unruhe: Wenn die Nerven flattern

Wenn die Gedanken ständig von Ängsten und Sorgen bestimmt sind, befindet sich der Organismus dauerhaft „im Alarmzustand“. Betroffene fühlen sich innerlich unruhig und nervös oder klagen über Herzklopfen, Spannungskopfschmerzen, Magenbeschwerden sowie Verspannungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit.

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10 Tipps für starke Nerven

  1. Den Körper spüren: Bewegung hilft, Ängste zu „verstoffwechseln“.
  2. Die Nerven mit Nahrung versorgen: Eine vollwertige und vielseitige Ernährung mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist wichtig.
  3. Zur Ruhe kommen: Ausreichend Schlaf und Ruhepausen sind wichtig.
  4. Auslöser kennen: Führen Sie ein Tagebuch, um den Auslösern auf den Grund zu gehen.
  5. Achtsamkeit lernen: Regelmäßige Atemübungen und Meditation helfen dabei, achtsamer zu leben.
  6. Gedankenkontrolle üben: Beobachten Sie, welcher Gedanke Sie konkret belastet, und wenden Sie sich dann etwas anderem zu.
  7. Gefühle annehmen lernen: Nehmen Sie Gefühle bewusst wahr und schieben Sie sie nicht weg.
  8. Die eigenen Ressourcen kennen: Fragen Sie sich, was Sie stärkt, was Ihnen guttut, was Sie gerne machen, wann Sie sich lebendig fühlen, was Sie entspannt und wo Sie sich wohlfühlen.
  9. Mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen: Bei dauerhafter Unruhe und Gereiztheit sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
  10. Begleitende Maßnahmen nutzen: Ein Coaching im Stressmanagement kann den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens verbessern.

Heilpflanzen gegen Stress

Heilpflanzen können helfen, Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Melisse vertreibt nervöse Unruhe, Lavendel lindert die Anspannung, Hopfen und Passionsblume beruhigen. Bei Schlafproblemen hilft Baldrian. Taigawurzel oder Damiana machen belastbarer.

Diese Heilpflanzen helfen gegen Stress

  • Damiana: Wirkt angstlösend und entspannend.
  • Baldrian: Hilft beim Einschlafen.
  • Jiaogulan: Lindert Erschöpfung.
  • Weißdorn: Stärkt das Herz.
  • Rosenwurz: Hilft die Ausschüttung von Stresshormonen zu senken.
  • Johanniskraut: Wirkt bei leichten Depressionen und sorgt für einen ruhigen Schlaf.

Nervennahrung: Lebensmittel für starke Nerven

Um die Nerven zu stärken und Stress besser zu bewältigen, können bestimmte Lebensmittel helfen, die reich an wichtigen Nährstoffen sind. Hier eine Übersicht:

  • Nüsse: Reich an B-Vitaminen, Magnesium und Vitamin E. Tragen zu einer normalen psychischen Funktion bei und schützen die Zellen vor oxidativem Stress. Besonders Walnüsse, Pistazien und Haselnüsse sind empfehlenswert.
  • Paprika: Enthält viel Vitamin C, das wichtig für die Nervenfunktion ist und Müdigkeit reduziert. Liefert auch Magnesium und Eisen.
  • Spinat: Enthält Magnesium, Vitamin B6, Kalium und Calcium, die alle zu einer normalen Funktion des Nervensystems beitragen.
  • Kakao: Dunkle Schokolade mit hohem Kakaogehalt enthält Tryptophan, das in Serotonin umgewandelt wird und das Stressniveau senkt.
  • Bananen: Enthalten Tryptophan, Vitamin B6, Magnesium, Kalium und Phosphor.
  • Avocados: Reich an B-Vitaminen, Magnesium und Kalium.
  • Hülsenfrüchte: Gute Lieferanten für Vitamin B1 und Magnesium.
  • Haferflocken: Enthalten Vitamin B1 und komplexe Kohlenhydrate, die langsam verwertet werden und so Heißhungerattacken verhindern.
  • Eier: Enthalten fast alle wichtigen Vitamine, insbesondere Vitamin B12 und Vitamin D.
  • Fisch: Lachs und Thunfisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B2, die das Nervensystem schützen und unterstützen.

Heilpflanzen für Gehirn und Nerven

Ginkgo und Ginseng können gegen nachlassende Konzentrations- und Gedächtnisleistung helfen. Auch bei anderen Problemen im Bereich von Nerven und Gehirn kann die Phytomedizin wertvolle Hilfe bieten: So lassen sich etwa Nerven- und Kopfschmerzen mit diversen Heilpflanzen lindern. Bei Migräne können pflanzliche Mittel auch vorbeugend wirken.

Bekannte Heilpflanzen für Gehirn und Nerven

  • Ginkgo: Verbessert die Durchblutung bei Demenz.
  • Ginseng: Wird bei Schwäche, Müdigkeit und nachlassender Konzentration angewendet.
  • Fichte: Das ätherische Öl wird bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen angewendet.
  • Cayennepfeffer: Wird zur Behandlung von Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen sowie Juckreiz angewendet.
  • Latschenkiefer: Wirkt lindernd bei Entzündungen der Atemwege, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen.
  • Mutterkraut: Wird zur Vorbeugung von Migräne angewendet.
  • Kiefer: Das ätherische Öl setzt man gegen entzündete Atemwege, Muskel- und Nervenschmerzen ein.
  • Japanische Minze: Liefert das Minzöl, das etwa bei Blähungen, Atemwegsentzündungen, Muskel- und Nervenschmerzen hilft.
  • Pfefferminze: Hilft etwa gegen Magen-Darm-Krämpfe, Kopf-, Nerven- und Muskelschmerzen.
  • Mate: Wirkt anregend und harntreibend. Er wird daher gegen Ermüdungszustände und leichte Harnwegsbeschwerden eingesetzt.
  • Weidenrinde: Wird etwa bei fieberhaften Erkrankungen, Rheuma, Arthrose und Kopfschmerzen angewendet.

Natürliche Stimmungsaufheller

Natürliche Stimmungsaufheller können bei Anzeichen von Stress, Nervosität, Unruhe und Ängstlichkeit helfen. Einige dieser pflanzlichen Wirkstoffe sind auch als Medikamente zur Behandlung bestimmter Erkrankungen zugelassen.

Pflanzliche Stimmungsaufheller

  • Baldrian
  • Hopfen
  • Johanniskraut
  • Lavendel
  • Melisse
  • Passionsblume
  • Safran

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