Schulterschmerzen, insbesondere wenn sie nachts auftreten, können sehr belastend sein und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen und Symptome von Schulterschmerzen sind vielfältig und reichen von unfallbedingten Verletzungen über rheumatische Erkrankungen bis hin zu Herzinfarkt. Eine Nervenentzündung in der Schulter ist eine mögliche Ursache für diese Schmerzen, die oft als besonders intensiv und quälend empfunden werden. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Nervenentzündung in der Schulter.
Arten von Schulterschmerzen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akutem und chronischem Schulterschmerz. Chronischer Schulterschmerz entwickelt sich meist langsam über Wochen oder Monate und nimmt allmählich an Intensität zu. Oft steckt dahinter ein entzündlicher Prozess im Gelenk oder dessen unmittelbarer Umgebung. Eine Arthrose im Schultergelenk kann beispielsweise eine häufige Ursache für chronische Schulterschmerzen sein. Akute Schulterschmerzen treten plötzlich auf oder verschlimmern sich rasch. Sie sind häufig die Folge von Stürzen oder Unfällen, bei denen Knochen, Muskeln oder Sehnen beschädigt wurden. Es ist wichtig zu beachten, dass Schulterschmerzen oft nicht im Schultergelenk selbst entstehen, sondern von umliegenden Bereichen wie Bändern, Sehnen oder Muskeln des Schultergürtels ausgehen.
Ursachen von Nervenentzündungen in der Schulter
Nervlich bedingte Schmerzen in der Schulter entstehen in der Regel durch muskuläre Verspannungen, die auf die Nerven drücken und sie dadurch reizen. Zu den Hauptursachen zählen Fehlhaltungen, etwa durch langes Sitzen am Schreibtisch, oder monotone, immer wiederkehrende Belastungen, zum Beispiel bei körperlicher Arbeit. Ein Sonderfall unter den Nervenentzündungen ist die Neuroborreliose, die infolge einer Borreliose-Infektion nach einem Zeckenstich entstehen kann.
Weitere mögliche Ursachen für Schulterschmerzen sind:
- Trauma/Unfall
- Stoffwechselerkrankungen
- Entzündungen
- Haltungsfehler oder Haltungsschwächen
- Veränderung von Knochen, Gelenken und Knorpel, z.B. bei Arthrose
- Überbelastung, vor allem bei Kraftaufwand mit den Armen über dem Kopf
- Abbau der Sehnen und des Gleitgewebes
Es ist wichtig, die genaue Ursache der Schulterschmerzen zu ermitteln, um eine gezielte Behandlung einzuleiten.
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Symptome einer Nervenentzündung in der Schulter
Betroffene empfinden Schulterschmerzen, die durch eine Nervenentzündung verursacht werden, oft als besonders intensiv und quälend. Begleitet werden sie häufig von Taubheitsgefühlen und Kribbeln im Arm oder der Hand.
Weitere Symptome von Schulterschmerzen können sein:
- Bewegungseinschränkungen
- Steifheit
- Reibegeräusche im Schultergelenk (Krepitation)
- Anlaufschmerzen am Morgen
- Schmerzen beim Anheben des Arms
- Schmerzen beim Drehen des Unterarms
- Schmerzen in der Nacht
In einigen Fällen können Schulterschmerzen auch auf schwerwiegende Erkrankungen hindeuten, die nicht den Bewegungsapparat betreffen. Bei akutem Schmerz in der linken Schulter und dem Brustbereich, Atemnot, Todesangst und Kreislaufbeschwerden besteht Verdacht auf einen Herzinfarkt. Schulterschmerzen, die mit Atemnot, Husten, beschleunigtem Puls und Kreislaufproblemen einhergehen, können auf eine Lungenembolie hindeuten. An- und abschwellender Schmerz in der rechten Schulter und im Bauch, eventuell mit Übelkeit, Erbrechen oder Fieber, kann auf Gallenprobleme hinweisen. Schmerzen, die aus dem Bauch in die linke Schulter ausstrahlen, können auf einen Milzriss hindeuten. In diesen Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Häufige Erkrankungen der Schultergelenke und ihre Symptome
Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, das anfällig für verschiedene Erkrankungen sein kann. Einige häufige Erkrankungen und ihre Symptome sind:
- Arthrose: Auch als "Gelenkverschleiß" bekannt, verursacht Arthrose Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, insbesondere zu Beginn von Belastung. Typische Symptome sind Schulterschmerzen, Unbeweglichkeit, Reibegeräusche im Schultergelenk und Anlaufschmerzen am Morgen.
- Ruptur der Rotatorenmanschette: Eine Überstrapazierung oder ein Riss einer Sehne der Rotatorenmanschette führt zu belastungs- und positionsabhängigen Schulterschmerzen. Symptome können Schmerzen beim seitlichen Anheben des Arms, Schmerzen an der Außenseite des Oberarms und ein Gefühl der Lähmung bei bestimmten Bewegungen sein.
- Humeruskopffraktur: Ein Sturz auf die Hand oder die Schulter kann zu einem Bruch des Oberarmkopfes führen, der starke Bewegungseinschränkungen, Schwellungen und Blutergüsse verursacht.
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis): Eine Entzündung der Schleimhaut in den Gelenken führt zu Schmerzen und vermehrter Flüssigkeitsbildung im Gelenk.
- Frozen Shoulder (Adhäsive Kapsulitis): Zuerst entsteht eine Entzündung im Gelenk, dann wird die Schulter steif. Symptome sind ein eingeschränkter Bewegungsradius der Schulter, Steifheit und stechende Schmerzen, insbesondere nachts.
- Gicht: Erhöhte Harnsäurewerte können Gelenkentzündungen auslösen, die sich auch in der Schulter manifestieren können.
- Impingement-Syndrom: Eine Verengung des Raums, in dem sich Knochen, Muskeln und Sehnen normalerweise bewegen, führt dazu, dass Muskeln oder Sehnen eingeklemmt werden. Symptome sind Schmerzen beim Bewegen des Arms und bei Belastung.
- Kalkablagerungen: Kalkkristalle an den Sehnenansätzen schränken die Bewegungsfähigkeit ein und verursachen Schmerzen.
Diagnose einer Nervenentzündung in der Schulter
Um eine Nervenentzündung in der Schulter zu diagnostizieren, führt der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese durch und erkundigt sich nach den genauen Beschwerden, deren Dauer und möglichen Auslösern. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Beweglichkeit der Schulter geprüft und auf Schmerzpunkte abgetastet wird.
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Zur weiteren Abklärung können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT eingesetzt werden. Röntgenbilder geben Aufschluss über Knochenverletzungen oder Arthrose. Eine Ultraschalluntersuchung kann Flüssigkeitsansammlungen um die Sehnen darstellen. Eine MRT-Untersuchung ist besonders geeignet, um die Sehnen und Weichteile im Detail darzustellen und Entzündungen oder andere Veränderungen zu erkennen.
In einigen Fällen kann auch eine Elektromyographie (EMG) durchgeführt werden. Dabei werden kleine Elektroden auf die Haut geklebt, um die elektrische Aktivität der Muskeln zu messen. Das EMG kann helfen, Nervenschäden oder muskuläre Verspannungen zu identifizieren, die zu den Schulterschmerzen beitragen.
Behandlung einer Nervenentzündung in der Schulter
Die Behandlung einer Nervenentzündung in der Schulter zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen. Die Therapie hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab.
Konservative Behandlung
In den meisten Fällen kann eine Nervenentzündung in der Schulter konservativ behandelt werden. Dazu gehören:
- Schonen: Vermeiden Sie Tätigkeiten, die die Schulter belasten oder Schmerzen verursachen.
- Kühlen: Kühlen Sie die betroffene Stelle mehrmals täglich mit Eispackungen, um die Entzündung zu reduzieren.
- Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Ibuprofen können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Bei starken Schmerzen können auch Opioide eingesetzt werden.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen können helfen, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und Fehlhaltungen zu korrigieren. Manuelle Therapie kann helfen, die Gelenkkapsel beweglich zu halten und Verklebungen zu lösen.
- Kortisoninjektionen: In einigen Fällen kann eine Kortisoninjektion in das Schultergelenk helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Kortison sollte jedoch nicht dauerhaft eingesetzt werden.
- Zellbiologische Regulationstherapie (Matrixtherapie): Diese relativ neue Therapieform zielt darauf ab, den Stoffwechsel in der erkrankten Schulter zu normalisieren. Dabei werden Schwingungen in die umgebende Muskulatur eingebracht, um die Mikrozirkulation zu verbessern und den Abtransport von Abfallprodukten zu fördern.
- Ultraschalltherapie: Kann die Selbstheilungskräfte im Gewebe unterstützen und zur Therapie chronischer Schmerzen eingesetzt werden.
- Ernährung: Eine basische Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Pilzen kann helfen, einer Übersäuerung des Organismus entgegenzuwirken und Entzündungen zu reduzieren.
Operative Behandlung
In schweren Fällen, in denen die konservative Behandlung nicht ausreichend hilft, kann eine Operation erforderlich sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn strukturelle Schäden wie ein Sehnenriss oder eine Fraktur vorliegen. Auch bei Schleimbeutelentzündungen oder einer Frozen Shoulder kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.
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Bei einer Operation werden die geschädigten Strukturen repariert oder entfernt. Bei einer Frozen Shoulder kann beispielsweise die Gelenkkapsel arthroskopisch gelöst werden, um die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen. Nach der Operation ist eine intensive physiotherapeutische Nachbehandlung erforderlich, um das gewonnene Bewegungspotential zu erhalten und auszubauen.
Prävention von Nervenentzündungen in der Schulter
Um einer Nervenentzündung in der Schulter vorzubeugen, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:
- Vermeiden Sie monotone, andauernde Belastungen: Wenn dies aus beruflichen Gründen nicht möglich ist, sollten Sie mit der auslösenden Bewegung erst langsam wieder beginnen und genügend Pausen einlegen.
- Achten Sie auf eine gute Körperhaltung: Vermeiden Sie Fehlhaltungen, insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten.
- Stärken Sie Ihre Schultermuskulatur: Regelmäßiges Training der Schultermuskulatur kann helfen, Verspannungen und Fehlbelastungen vorzubeugen.
- Vermeiden Sie Übergewicht: Übergewicht kann die Gelenke zusätzlich belasten und das Risiko für Entzündungen erhöhen.
- Ernähren Sie sich gesund: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, Entzündungen vorzubeugen.
- Reduzieren Sie Stress: Stress kann zu Muskelverspannungen führen und das Risiko für Nervenentzündungen erhöhen. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
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