Neunaber Neuron: Erfahrungen und Test des vielseitigen Gain-Intelligence-Pedals

Neunaber präsentiert mit dem Neuron Gain Intelligence ein Distortion-Pedal, das sich an Gitarristen und Bassisten richtet, die auf der Suche nach vielseitigen Gitarren- und Bass-Effekten sind. Ob es den eigenen Musikgeschmack trifft, sollte man durch das Ansehen von Reviews und vor allem durch Ausprobieren herausfinden.

Für wen ist das Neunaber Neuron geeignet?

Das Neunaber Neuron Gain Intelligence richtet sich an Gitarristen, die einen kompakten und vielseitigen Gitarrenvorverstärker suchen. Es ist ausgestattet mit Overdrive, Distortion, Compressor, Gate, Lautsprechersimulator, Presets und MIDI. Laut Hersteller bietet es maximalen Klang für den minimalistischen Gitarristen.

Was sagen die Nutzer?

Einige Nutzerrezensionen geben erste Eindrücke:

  • Ein Nutzer schrieb, dass ihm die Reviews vor dem Kauf nicht wirklich geholfen haben, er es aber trotzdem gekauft hat.
  • Ein anderer Nutzer beschreibt es als "perfekt" und "einfach" und dass es in jeder Situation gut passt.
  • Ein 17-Jähriger meinte, dass es "cool ayy lmao" aussieht.

Technische Details und Funktionen

Das Neunaber Neuron Gain Intelligence ist ein digitaler Preamp, der in einem kompakten Alu-Gussgehäuse untergebracht ist. Es bietet eine Vielzahl von Funktionen, die über sechs Regler und zwei Fußtaster gesteuert werden.

Primärfunktionen:

  • Gain: Steuert das Maß an Verzerrung, von leichtem Anzerren bis zu sattem High-Gain-Lead.
  • Compressor: Ein Einknopf-Kompressor, der Treshold, Ratio und Level gleichzeitig bearbeitet.
  • Level: Regelt die Ausgangslautstärke.
  • Low, Mid, High: Dreiband-EQ zur Klangformung.

Sekundärfunktionen (über Fußtaster zugänglich):

  • Tight: Pre-Gain-Hochpassfilter zur Straffung der Bässe.
  • Presence: Post-Gain-Regler zur Anpassung der Höhen.
  • Speaker-Simulation: Schaltet die Lautsprechersimulation ein oder aus.
  • Tilt EQ: Globaler EQ zur Anpassung an verschiedene Verstärkungssituationen.

Weitere Merkmale:

  • MIDI-fähig: Ermöglicht die Steuerung des Pedals über MIDI.
  • Presets: Bis zu sechs Klangprogramme können gespeichert und abgerufen werden, via MIDI sogar bis zu 24.
  • True Bypass: Schaltet den Effekt ohne Klangverfärbung aus.
  • Stromversorgung: Benötigt ein optionales 9-12V DC Netzteil. Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.

Klangqualität und Vielseitigkeit

Das Neunaber Neuron erzeugt eine große Anzahl an Amp-Sounds - von funkelnd clean bis stark verzerrt und alles dazwischen. Eine mehrstufige, dynamische Verstärkungsarchitektur ermöglicht die Kontrolle über das gewünschte Maß an Verzerrung und erzeugt harmonische Strukturen, die von subtil bis dicht und komplex reichen sollen.

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Gain-Spektrum:

Mit Vintage-Strat-Einspulern ist etwa ab Gain-Stellung 11 Uhr erstes Anzerren festzustellen, welches sich bis 17 Uhr kontinuierlich zu einem satten High Gain Lead mit sahnig harmonischer Distortion steigert. Mit PAFs liegt die erste Sättigung bei ca. Voll ausgesteuert endet das mit einem fetten, überraschend transparenten High-Gain-Brett, schier endlosem Sustain und beachtlichem Durchsetzungsvermögen, erwartungsgemäß aber auch mit erhöhtem Rauschen.

Interaktion mit Gitarren-Volume und Anschlag:

Mit beiden Pickup-Typen interagiert das Neuron beeindruckend, denn allein per Gitarren- Volume und/oder variablem Anschlag lässt sich von Clean über Crunch bis zu High Gain eine breite Zerrpalette on-the-fly abrufen.

Speaker-Simulation:

Die Speaker-Simulation basiert auf dem hauseigenen Iconoclast und erzeugt ein kompakteres, dem Frequenzspektrum eines Gitarrenlautsprechers angeglichenes Klangbild. Der aktive Speaker Simulator senkt den Ausgangspegel und die Bässe etwas ab, behält den Mittenbereich nahezu bei und bedämpft die Höhen nur unwesentlich. Ob dieser aktiv ist, signalisiert die Status-LED des Engage-Tasters bei eingeschaltetem Neuron: Gelb = Simulator aus, Blau = Simulator aktiv. Als klangliches Vorbild für die Simulation diente das hauseigene Iconoclast mit Standard- Setting und allen Tonreglern in Mittelposition.

Bedienung und Programmierung

Das Neunaber Neuron bietet sowohl Manual- als auch Preset-Betriebsarten. Im Manual Mode werden alle aktuellen und zuletzt veränderten alternativen Reglereinstellungen übernommen. Im Preset Mode können bis zu sechs Klangprogramme, die die LED anhand sechs verschiedener Farben anzeigt, gespeichert und abgerufen werden, via MIDI sogar bis zu 24. Die Reihenfolge der Farben Rot, Blau, Grün, Gelb, Magenta und Cyan wird einfach wiederholt. Bei Verwendung eines entsprechend ausgestatteten MIDI-Controllers lassen sich die Nummern jedoch an dessen Display ablesen.

Preset-Anzahl festlegen:

Netzteilstecker ziehen, Engage-Taster gedrückt halten, Stecker wieder anschließen, Preset-Taster entsprechend der Anzahl der gewünschten Presets mehrmals drücken, Engage-Taster wieder loslassen.

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MIDI-Steuerung:

Sowohl die Farben der einzelnen Presets als auch alle Bedienelemente können auch mittels MIDI-System- Exclusive-Befehlen editiert werden. Verwendet man lediglich Preset 1, können die Settings aus dem Manual Mode dorthin übernommen werden. Dazu hält man den Preset-Fußtaster zwei Sekunden lang gedrückt, die LED leuchtet zur Bestätigung der Speicherung weiß. Wurden mehrere Presets angelegt, lassen sich Veränderungen nur am jeweiligen Preset selbst vornehmen und auch nur dort abspeichern. Um eine gespeicherte Einstellung wiederzufinden, dreht man den Knopf bis die Preset-LED kurz cyanfarben aufblinkt. Entsprechen alle Settings wieder denen des Presets, leuchtet die LED weiß. Sollen mehr als sechs Presets zum Einsatz kommen, müssen diese per MIDI Controller abgerufen werden. MIDI Programm #1 aktiviert den Manual Mode, Programm #2 wählt Preset 1, #3 Preset 2 usw. Werksseitig ist das Neuron auf MIDI-Kanal 1 eingestellt. Per System- Exclusive-Befehle bzw. durch Empfang eines MIDI-Befehls mit der gewünschten Kanalnummer lassen sich die Kanäle 2-16 einstellen.

Alternativen

Da das Neunaber Neuron Gain Intelligence nicht sehr populär ist, werden einige verwandte Produkte empfohlen:

  • T-Rex Mudhoney: Von sanftem Overdrive bis zu zahmem Fuzz.
  • Suhr Riot Distortion Pedal: Sehr dunkles Pedal.
  • Boss DS-1w Distortion: Seit Jahren im Besitz, aber noch nicht verwendet.
  • Proco Rat 2 Distortion: The GOAT!
  • KSR Hera Boost: Klang hervorragend bei der ersten Verwendung.

Fazit

Das Neunaber Neuron Gain Intelligence ist ein ultra kompaktes, luxuriös ausgestattetes Komplett-Preamp für unterschiedlichste Einsatzgebiete. Basis des Pedals sind exzellente Clean- bis High-Gain-Sounds mit allen erdenklichen stufenlos und fein dosierbaren Verzerrungen. Kaum zu glauben, dass die Klangerzeugung digitalen Ursprungs ist, denn Clean, Overdrive und Distortion tönen nicht zuletzt dank umfangreicher EQ-Möglichkeiten nach Röhren- Amps jeglicher Couleur bzw. Noise Gate, Speaker Simulator, Kompressor, uneingeschränkte MIDI-Tauglichkeit und bis zu 24 frei belegbare Presets komplettieren den Allrounder, der nicht nur am Gitarrenverstärker sondern dank gelungener Speaker- Simulation auch im Live- und Recording-Einsatz am Mischpult punktet. Seine geschmackvollen Clean- und harmonisch sahnigen Cruch- und Overdrive-Sounds, ausgezeichnete Dynamik und gesundes Durchsetzungsvermögen lassen die digitale Klangerzeugung schlichtweg vergessen.

Das Neuron Gain Intelligence, so nennt sich ein neuer vielseitiger Gitarrenvorverstärker des Herstellers Neunaber, der in Größe eines kompakten Effektpedals daher kommt. Ausgestattet mit Overdrive, Distortion, Compressor, Gate, Lautsprechersimulator, Presets und MIDI soll laut Hersteller maximaler Klang für den minimalistischen Gitarristen verfügbar sein. Neunaber studierte die Verstärkungsschaltungen von Pedalen und Verstärkern - sowohl Röhren als auch Solid-State - um nicht nur zu erfahren, wie gut sie klingen, sondern auch warum. Neunaber entwickelte neue und einzigartige Algorithmen, um die Ergebnisse zu testen und verfeinerte diese Algorithmen basierend auf dem gelernten. Das Ziel war es dabei nie, anderes Equipment zu emulieren oder nachzuahmen.

Weitere interessante Produkte von Neunaber

Ganz gegen den Trend zu analogen Effektpedalen hat sich Brian Neunaber (sprich: New-Neighbour) seit der Gründung von Neunaber Audio vor 10 Jahren auf digitale Hi-End-Effektgeräte spezialisiert. Sämtliche Produkte werden im südkalifornischen Orange County primär maschinell hergestellt, weil „moderne Maschinen das präziser können als Hände“. Also reiner Pragmatismus, no Voodoo!

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Midi Controller Empfehlung

Für Gitarristen, die ihr Pedalboard auf Midi umstellen möchten, wird der MC3 Midi Controller von Morningstar empfohlen. Er bietet eine Vielzahl von Funktionen in einem kompakten Format und ist einfach zu bedienen.

Vorteile des MC3:

  • Größe: Kompakt und platzsparend.
  • Midi Box: Fungiert gleichzeitig als Midi Box.
  • Software: Benutzerfreundliche Editierung im Chrome Browser oder der Desktop App.
  • Konnektivität: Stabile Verbindung über USB zum PC.
  • Möglichkeiten: Steuerung nahezu aller Midi-fähigen Geräte.
  • Bank Load Commands: Befehle können bereits beim Laden einer Bank gesendet werden.
  • Waveform Modulator: Ermöglicht die Modulation von Midi-Werten in verschiedenen Wellenformen.

Strymon Iridium als Alternative für Recording und Live-Einsatz

Als Alternative für Recording und Live-Einsatz wird der Strymon Iridium genannt. Das Gerät ist ein digitaler Stereo Preamp, mit 3 Amp-Modellen (Fender Deluxe Reverb, Vox AC30, Marshall Superlead 1959 aka Plexi), einer Raumhallsimulation und einem Impulse Response Boxensimulator. Es verfügt über die klassischen Steuerelemente eines Verstärkers: Volume, Drive, Bass, Middle Treble. Ein Regler steuert den Raumhall und zwei Miniswitches die Auswahl der Amps und Cabs. Dann gibt es einen TRS Eingang der Mono oder Stereo angesprochen werden kann, zwei Ausgänge für Links und Rechts (entweder Dual Mono oder Stereo), sowie eine TRS-Buchse für Midi oder Expression. Strom und USB für die Softwaresuite finden sich auch auf der Stirnseite. Das Iridium ist Midi-Steuerbar und programmierbar. Jeder Parameter lässt sich mit einem Midicontroller, einem Expressionpedal, oder Strymons eigenem Favorite Plus Switch live steuern. Neuland begeht Strymon mit einer Windows- oder Mac-basierten Software, mit welcher man die auf dem Gerät hinterlegten Impulse Responses steuern, anpassen und austauschen kann. Auch eine Art Post-EQ für Bässe und Höhen (könnte man als Resonance und Presence verstehen) mit insgesamt 12db Spielraum ist an Bord. Auch lässt sich hier die Lautstärke nochmal unabhängig vom Amp regeln.

Klangqualität des Strymon Iridium:

Klanglich ist das Ding für sich genommen über jeden Zweifel erhaben. Selbst im Vergleich mit Fractal, Line6 und Co. klingt das Teil DEUTLICH ORGANISCHER und verdammt nah an den Vorbildern. Gerade der AC30 mit all seinen Macken (Wer schon mal einen TopBoost gespielt hat, kennt das Verhalten des Cut Reglers im Zusammenspiel mit Bass und Treble) ist exakt umgesetzt. Auch die typische Mittennase ist da, wo man sie bei einem AC30 erwartet. Wer Brian May nacheifern will, wird es hiermit definitiv schaffen. Ein Trebleboost davor und ab geht die Post. Sauber! Der Driveregler simuliert den Volumeregler der Kanals - ist aus meiner Sicht also eher ein Gain, denn ein Volumeregler. Und das Spektrum reicht von feinem Clean bis hin zu mächtigem Crunch. Eben wie ein AC30. Pedale schluckt das Teil wie eine Eins. Gerade mit einem Fulltone OCD oder dem Boost meines Ibanez TS808DX war hier soviel geiles drin, dass ich garnicht mehr aufhören wollte zu spielen.

Der Deluxe Reverb verhält sich exakt so wie das Original. Der Tonestack ist 1:1 nachgebildet und bietet eine perfekte Pedalplattform. Alle Pedale (Friedman Dirty Shirley, J Rockett HRM, Klon KTR, Neunaber Neuron, Strymon Riverside und JHS Bonsai) kamen so zur Geltung wie an jedem anderen Fenderamp auch. Die Dynamik, Ansprache und sämtliche Feinheiten und Eigenheiten der Pedale werden so reproduziert wie man es will! Der Mittenregler ermöglicht hier ein Verschieben des Tonestacks von deutlich Midscooped (eher wie ein Hotrod Deluxe mit Mitten im Keller) über den klassischen Deluxe Reverb Sound bis hin zum eher mittigen 5E3 Tweed. Und auch da hat Strymon echt ganze Arbeit geleistet und dürfte für jeden das richtige dabei haben. Einzig der EQ gefiel mir nicht sonderlich, da er gerade bei den Höhen irgendwann so schrill wird, wie es bisher kein Fender in meiner Gegenwart tat. Dafür punktet der Driveregler. Auch hier verhält sich das Ganze wie ein ein Channel-Volume und man kann den simulierten Amp schön in die Sättigung bringen. Mit dem Bonus eines Mastervolumes, welches die meisten der simulierten Amps nicht mitbringen 😉

Und dann war da der Plexi… Und ja, ich bin kein riesiger Plexifan. Aber das Ding schiebt. Punkt. Die meisten Hersteller schreiben sich ja Plexi auf ihre Produkte und werben damit, dass es klingt wie ein 8x12er Stack mit 1000W, aber hinterher ist es eher Mickey‘s First Guitar Amp mit Batteriebetrieb. Nicht so bei der Kiste hier. Das ist das Pfund, was viele Leute so geil finden. Aber leider halt auch so dumpf-bassig wie das Original. Einfach nicht mein Fall. Der EQ verhält sich zumindest sehr ähnlich eines JTM45 (den Amp kenne ich recht gut), dürfte also den Angus Young und Pete Townsend Fans sehr entgegenkommen. Mit Pedalen kann er auch. Allerdings sind HiGain Pedale eher nicht sein Freund. Passt aber auch ganz gut, denn das Teil bringt schon selbst ne Menge Gain mit.

Das sind reichlich. Sie kommen von Strymon selbst, Ownhammer und Vallhallir. Alle wirklich amtlich. Aber ich hab mit meinen eigenen von Celestion, Ownhammer und CabsIR noch deutlich mehr rausholen können. Ist aber ja auch Geschmacksache. Qualitativ sind die mitgelieferten schon herausragend. Überhaupt liegt in der Speakersim beim Iridium der Hase im Pfeffer. 500ms Länge bei 96KHz… das macht kein anderes Effektgerät! Dafür braucht man normalerweise einen Rechner samt passendem Plugin. Eine Latenz konnte ich auch beim besten Willen nicht ausmachen. Ein besserer, kompakter Hardware IR-Loader ist mir nicht bekannt. Und auch wenn das nach Zahl-Hascherei und Papiertiger klingt, man HÖRT und SPÜRT den Unterschied zwischen kurzen und langen IRs.

Kritik am Strymon Iridium:

Es hat genau zwei Haken, die es für meinen Einsatz leider nur schwer brauchbar machen. Der erste ist tatsächlich das ich das Ding programmieren muss, weil ich schlicht einige unterschiedliche EQ Einstellungen brauche um all den Pedalen drumherum gerecht zu werden. Das ist auch grundsätzlich machbar. Aber leider sehr umständlich. Denn ich weiß nicht ob 12 Uhr bei einem Regler wirklich auch 68 in Midi entsprechen. Und das alles einzuprogrammieren dauert ewig. Jetzt denkt ihr euch sicher ‚Du Trottel, nimm doch Presets‘… bis zu 300 kann man speichern. Geht alles. Aber schaltet man zwischen ihnen um gibt es eine Gedenkpause. Nicht lang, aber hörbar. Und genau das geht für mich halt garnicht. Da hat Strymon aus meiner Sicht gepatzt.

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