Der Neurologe als Ansprechpartner bei psychischen Problemen: Behandlung und Perspektiven

Psychische Probleme sind weit verbreitet und können das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen erfordern eine professionelle Behandlung, bei der verschiedene Fachrichtungen zusammenarbeiten können. Eine dieser Fachrichtungen ist die Neurologie. Dieser Artikel beleuchtet die Rolle des Neurologen bei der Behandlung psychischer Probleme, die verschiedenen Therapieansätze und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten und Therapeuten.

Die Rolle des Neurologen bei psychischen Problemen

Der Neurologe ist ein Facharzt, der sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems befasst. Dazu gehören Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der peripheren Nerven. Aber auch psychische Erkrankungen können neurologische Ursachen oder Begleiterscheinungen haben, weshalb die Expertise eines Neurologen in bestimmten Fällen von großem Wert sein kann.

Neurologische Ursachen psychischer Probleme

In einigen Fällen können psychische Probleme direkt auf neurologische Erkrankungen zurückzuführen sein. So können beispielsweise Depressionen oder Angstzustände als Folge von Schlaganfällen, Multipler Sklerose oder Parkinson auftreten. Auch Hirnverletzungen oder -tumoren können psychische Symptome verursachen. In diesen Fällen ist eine neurologische Untersuchung und Behandlung unerlässlich, um die Ursache der psychischen Probleme zu erkennen und zu behandeln.

Psychische Symptome bei neurologischen Erkrankungen

Viele neurologische Erkrankungen gehen mit psychischen Symptomen einher. So können beispielsweise Patienten mit Epilepsie unter Angstzuständen oder Depressionen leiden. Auch bei Demenzerkrankungen wie Alzheimer können psychische Symptome wie Verwirrtheit, Unruhe oder Aggressivität auftreten. Die Behandlung dieser psychischen Symptome ist ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Betreuung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Behandlung psychischer Probleme erfordert oft eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen. Neurologen arbeiten häufig mit Psychiatern, Psychologen und anderen Therapeuten zusammen, um eine umfassende und individuelle Behandlung zu gewährleisten. Dabei kann der Neurologe beispielsweise die neurologischen Ursachen oder Begleiterscheinungen psychischer Probleme behandeln, während der Psychiater oder Psychologe sich auf die psychotherapeutische Behandlung konzentriert.

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Behandlungsmöglichkeiten beim Neurologen

Der Neurologe kann verschiedene Behandlungsmöglichkeiten anbieten, um psychische Probleme zu lindern oder zu heilen. Dazu gehören:

Medikamentöse Behandlung

Der Neurologe kann Medikamente verschreiben, um psychische Symptome wie Depressionen, Angstzustände oder Schlafstörungen zu behandeln. Dabei kommen häufig Antidepressiva, Anxiolytika oder Schlafmittel zum Einsatz. Die medikamentöse Behandlung kann in Kombination mit anderen Therapieformen eingesetzt werden.

Neuromodulation

In einigen Fällen kann der Neurologe auch neuromodulatorische Verfahren einsetzen, um psychische Probleme zu behandeln. Dazu gehören beispielsweise die transkranielle Magnetstimulation (TMS) oder die Vagusnervstimulation (VNS). Diese Verfahren können die Aktivität bestimmter Hirnregionen beeinflussen und so psychische Symptome lindern.

Psychotherapie

Einige Neurologen haben auch eine psychotherapeutische Ausbildung und können ihren Patienten eine Psychotherapie anbieten. Dabei kommen verschiedene Therapieformen wie die kognitive Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder die systemische Therapie zum Einsatz. Die Psychotherapie kann helfen, psychische Probleme zu bewältigen und das eigene Verhalten zu verändern.

Weitere Anlaufstellen bei psychischen Problemen

Neben dem Neurologen gibt es noch weitere Anlaufstellen, an die sich Menschen mit psychischen Problemen wenden können. Dazu gehören:

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  • Hausarzt: Der Hausarzt ist oft die erste Anlaufstelle bei psychischen Problemen. Er kann eine erste Einschätzung vornehmen und bei Bedarf an einen Facharzt oder Therapeuten überweisen.
  • Psychiater: Der Psychiater ist ein Facharzt für psychische Erkrankungen. Er kann eine Diagnose stellen und eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung anbieten.
  • Psychologe: Der Psychologe hat ein Studium der Psychologie abgeschlossen und kann eine Psychotherapie anbieten. Er darf jedoch keine Medikamente verschreiben.
  • Psychotherapeut: Der Psychotherapeut hat eine Zusatzausbildung in Psychotherapie absolviert und kann eine Psychotherapie anbieten. Er darf ebenfalls keine Medikamente verschreiben.
  • Kliniken und Tageskliniken: In Kliniken und Tageskliniken werden Patienten mit psychischen Problemen stationär oder teilstationär behandelt. Dort stehen verschiedene Therapieangebote wie Medikamente, Psychotherapie, Ergotherapie und Bewegungstherapie zur Verfügung.
  • Beratungsstellen: Es gibt eine Vielzahl von Beratungsstellen, die Menschen mit psychischen Problemen und ihren Angehörigen Unterstützung anbieten. Dazu gehören beispielsweise die Telefonseelsorge, Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen oder psychosoziale Beratungsstellen.

Die Bedeutung der Früherkennung und Behandlung

Psychische Probleme sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Je früher eine Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine Heilung oder Linderung der Symptome. Eine unbehandelte psychische Erkrankung kann das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und zu schwerwiegenden Folgen wie sozialer Isolation, Arbeitsunfähigkeit oder Suizid führen.

Fazit

Der Neurologe kann bei der Behandlung psychischer Probleme eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn neurologische Ursachen oder Begleiterscheinungen vorliegen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten und Therapeuten ist dabei von großer Bedeutung, um eine umfassende und individuelle Behandlung zu gewährleisten. Menschen mit psychischen Problemen sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um ihre Lebensqualität zu verbessern undFolgeschäden zu vermeiden.

Die Rolle des Neurologen bei der Behandlung psychischer Probleme umfasst:

  • Diagnostik: Der Neurologe kann neurologische Ursachen oder Begleiterscheinungen psychischer Probleme erkennen. Dazu gehören beispielsweise neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Schlaganfall, die mit psychischen Symptomen einhergehen können. Auch Hirnverletzungen oder -tumoren können psychische Symptome verursachen.
  • Medikamentöse Behandlung: Der Neurologe kann Medikamente verschreiben, um psychische Symptome wie Depressionen, Angstzustände oder Schlafstörungen zu behandeln. Dabei kommen häufig Antidepressiva, Anxiolytika oder Schlafmittel zum Einsatz.
  • Neuromodulation: In einigen Fällen kann der Neurologe auch neuromodulatorische Verfahren wie die transkranielle Magnetstimulation (TMS) oder die Vagusnervstimulation (VNS) einsetzen, um psychische Probleme zu behandeln.
  • Psychotherapie: Einige Neurologen haben auch eine psychotherapeutische Ausbildung und können ihren Patienten eine Psychotherapie anbieten.

Weitere wichtige Aspekte:

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Behandlung psychischer Probleme erfordert oft eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen. Neurologen arbeiten häufig mit Psychiatern, Psychologen und anderen Therapeuten zusammen, um eine umfassende und individuelle Versorgung zu gewährleisten.
  • Früherkennung und Behandlung: Psychische Probleme sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, umFolgeschäden zu vermeiden.
  • Weitere Anlaufstellen: Neben dem Neurologen gibt es noch weitere Anlaufstellen, an die sich Menschen mit psychischen Problemen wenden können, wie beispielsweise Hausärzte, Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, Kliniken, Tageskliniken und Beratungsstellen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Rolle des Neurologen bei der Behandlung psychischer Probleme von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann. In einigen Fällen ist der Neurologe der Hauptbehandler, während er in anderen Fällen eine unterstützende Rolle einnimmt. Die Entscheidung, welcher Facharzt oder Therapeut am besten geeignet ist, hängt von der Art und Schwere der psychischen Probleme sowie von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

Die wachsende Bedeutung der Neuropsychiatrie

Die Neuropsychiatrie ist ein interdisziplinäres Feld, das psychische und neurologische Faktoren miteinander vereint. Dabei werden im Rahmen von neurologischen Erkrankungen psychische Ursachen zur Ätiologie der Erkrankung herangezogen sowie bei psychischen Erkrankungen neurologische Determinanten berücksichtigt. Die interdisziplinäre Arbeit zwischen Psychologen, Psychiatern und Neurologen nimmt weiter zu, da viele psychische Erkrankungen sich durch neurologische Auffälligkeiten wie Aufmerksamkeits- oder Gedächtnisleistungen sowie Konzentration- oder Schlafproblemen bemerkbar machen. Eine neurologische Abklärung ist daher besonders im Bereich der psychischen Erkrankungen empfehlenswert, die mit kognitiven Funktionsstörungen einhergehen wie beispielsweise Depressionen oder Suchterkrankungen.

Die Rolle des Neurologen im Behandlungsteam

In der ambulanten psychotherapeutischen bzw. medikamentösen Behandlung arbeiten Fachärzte oder psychologische Psychotherapeuten zusammen. Es gibt aber auch Ambulanzen an psychiatrischen Kliniken (sogenannte Institutsambulanzen). Fachkrankenschwestern und -pfleger übernehmen die Aufgabe der Pflege und Betreuung. Sie sind auch in verschiedene Therapieangebote einbezogen und assistieren bei medizinisch-therapeutischen Maßnahmen. Sozialarbeiter/-pädagogen beispielsweise helfen den Patienten, in der Zeit ihrer Erkrankung den Alltag in beruflichen und finanziellen Angelegenheiten zu meistern. Sie sind vertraut mit Sozialrecht, Leistungen und unterschiedlichen Kostenträgern. Weiterhin können je nach Behandlungsangebot und Schwerpunkt einer Klinik/Tagesklinik bzw. Einrichtung Ergotherapeuten, Kunsttherapeuten, Musiktherapeuten und/oder Physio- bzw. Bewegungstherapeuten beteiligt sein.

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Die Bedeutung von Selbsthilfe und sozialer Unterstützung

Neben der professionellen Behandlung durch Ärzte und Therapeuten ist auch die Selbsthilfe und soziale Unterstützung von großer Bedeutung für Menschen mit psychischen Problemen. Viele Krisen können alleine, mit Hilfe nahestehender Menschen oder mittels vorübergehender Unterstützung durch Vertrauenspersonen gemeistert werden. Wesentlich ist dabei, dass sie nicht alleine gelassen werden - ihre Familie, Freunde und Bekannte Unterstützung signalisieren sowie Gespräche anbieten. Grundsätzlich ist es hilfreich, das Stressniveau zu senken, einer Reizüberflutung entgegenzuwirken, Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und Belastungen zu reduzieren.

Innovative Behandlungsansätze

Das Neuropsychiatrische Zentrum Hamburg bietet beispielsweise innovative Behandlungsmöglichkeiten wie die transkranielle Magnetstimulation (TMS/rTMS) an. Zudem gibt es Spezialsprechstunden für verschiedene Bereiche wie Autismus, Dyslexie/Dyspraxie/Dyskalkulie sowie für Schwangere und junge Mütter. Auch Ketamin-Infusionen werden angeboten.

Die Kampagne #kopfsache

Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit neurologischen und psychischen Erkrankungen sicherzustellen, ist das Ziel der Kampagne #kopfsache des Spitzenverbandes ZNS. Die grüne Schleife ist das Symbol einer internationalen Anti-Stigma-Kampagne.

Die Symbiose zwischen Psychiatrie und Neurologie

Valeara betont die Symbiose zwischen Psychiatrie und Neurologie und den Glauben an ein Leben, in dem Menschen gesund sind, wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind. Wissenschaftlich fundierte und leitliniengerechte Diagnostik und Therapie, das breite Fachwissen der multiprofessionellen Teams und die Überzeugung, dass nur ganzheitliche und von Empathie getragene Behandlungen Gesundung ermöglichen, machen Valeara zu einem starken Partner für Patientinnen und Patienten.

Psychische Krisen und Notfälle

Psychische Krisen können jeden Menschen treffen, unabhängig von Alter, Bildung, Beruf, Herkunft und sozialem Status. Eine akute Krise beinhaltet den Verlust des inneren Gleichgewichts, den Menschen verspüren, wenn sie mit Situationen oder Lebensumständen konfrontiert werden, die sie momentan nicht bewältigen können, weil die gewohnten Verhaltensstrategien nicht greifen oder zusammenbrechen. In so einer Situation sind oft das Denken und das Fühlen gestört. Die Gedanken drehen sich im Kreis, sind zerstreut und können nicht sinnvoll zu Ende gebracht werden. Manchmal sind die eigenen Gefühle nur schwer wahrnehmbar. Andererseits können sie auch so intensiv auftreten, dass sie schwer zu kontrollieren sind und beispielsweise Angst, Wut, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit oder Trauer als übermächtig und bedrohlich erscheinen.

Sollten Sie sich aktuell in einer psychischen Krise befinden, können Sie:

  • Ihre Ärztin/Ihren Arzt gehen oder sie/ihn anrufen bzw. per PraxisApp "Mein Psychiater" kontaktieren, wenn sie/er diese App in der Praxis anbietet
  • Kontakt mit einer Klinik mit psychiatrischer Abteilung aufnehmen
  • Kontakt mit dem ärztlichen (psychiatrischen) Bereitschaftsdienst (bundesweite Rufnummer 116 117) aufnehmen
  • sich an ein Hilfs- bzw. Beratungsangebot für akute Krisensituationen wenden (siehe nachfolgend stehende Adressen):

Telefonische und persönliche Beratung/Hilfe:

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222 bzw. www.telefonseelsorge.de
  • Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ www.nummergegenkummer.de kostenlose Beratung von Mo bis Fr 15.00 bis 19.00 Uhr unter der bundesweiten Telefonnummer: 0800 - 111 0 333
  • In jeder deutschen Stadt gibt es Psychologische Beratungsstellen, Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, Psychosoziale Beratungsstellen, Sozialpsychiatrische Dienste.

Kommt es zu einem psychischen Zusammenbruch, brauchen Menschen manchmal sofort professionelle Hilfe, die rasche Entlastung und Klärung herbeiführt. Je dramatischer die akute Krise ist, desto mehr ist aktives Handeln vom Umfeld gefragt. Intensität und Dauer einer Krise können auch zu suizidalen, lebensmüden Gedanken und Impulsen führen. In einer solchen Eskalation gibt es die Möglichkeit den Notarzt zu rufen, der durch akute pharmakologische Versorgung und gegebenenfalls Einweisung in eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Entlastung einleiten kann. Als Sofortmaßnahme gibt es zudem die Möglichkeit, eine Notfall-Aufnahme in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie aufzusuchen. Dort werden entlastende Gespräche und bei Bedarf eine pharmakologische Therapie durchgeführt sowie weiteren Maßnahmen beraten.

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