Die neurologische Versorgung in Füssen und Umgebung spielt eine zentrale Rolle für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Mit einem breiten Spektrum an Diagnose- und Therapiemöglichkeiten werden jährlich über 2000 Patienten behandelt. Die Neurologische Klinik unter der Leitung von Professor Dr. med. bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für die Region.
Fachliche Schwerpunkte der Neurologischen Klinik
Die Klinik hat sich auf die Behandlung verschiedener neurologischer Erkrankungen spezialisiert. Zu den wichtigsten Schwerpunkten gehören:
Schlaganfälle: Die Klinik verfügt über eine zertifizierte Stroke Unit, die in eine große Station mit mehreren Unterbereichen integriert ist. Dies gewährleistet eine übergangslose Betreuung von Patienten mit akuten Schlaganfällen. Das Schlaganfallnetzwerk NEVAS, in dem die Neurologische Klinik als Stufe-2-Klinik fungiert, versorgt den südwestlichen Teil Bayerns.
Akute Infektionen des Gehirns und der Gehirnhäute: Die Klinik behandelt Patienten mit Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) und der Hirnhäute (Meningitis).
Multiple Sklerose (MS): Für MS-Patienten werden spezielle Therapieprogramme angeboten, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
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Neurodegenerative Krankheiten: Die Klinik ist auf die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Parkinson-Syndrome spezialisiert. Auch hier werden spezielle Therapieprogramme angeboten.
Epilepsien: Die Klinik bietet umfassende Diagnostik und Therapie für Patienten mit Epilepsie.
Dystonien und Bewegungsstörungen: Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Dystonien und anderen Bewegungsstörungen. Hier kommt unter anderem die Botulinumtoxintherapie zum Einsatz.
Die Neurologische Klinik bietet für jeden dieser Schwerpunkte spezielle Therapieprogramme an, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Ganzheitliche Therapiekonzepte
Eine reichhaltig ausgestattete Therapieabteilung mit speziell fortgebildeten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden spielt eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation der Patienten. Diese Therapeuten arbeiten mit ganzheitlichen Konzepten, um die Erholung der Patienten bestmöglich zu fördern. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende und individuelle Betreuung, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten ist.
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Botulinumtoxintherapie: Anwendungsspektrum
Ein wichtiger Bestandteil des Therapieangebots ist die Behandlung mit Botulinumtoxin. Dieses Medikament wird in verschiedenen Bereichen der Neurologie eingesetzt, um Muskelverkrampfungen und andere Beschwerden zu lindern.
Botulinustoxin bei Spastik
Spastik ist eine erhöhte Muskelspannung, die oft nach einem Schlaganfall, einer Hirnblutung oder infolge einer frühkindlichen Hirnschädigung auftritt. Die betroffenen Muskeln können schmerzhaft verkrampfen und die Bewegungsfähigkeit einschränken. Durch gezielte Injektionen von Botulinumtoxin in die betroffenen Muskeln kann die Muskelspannung reduziert und die Gebrauchsfähigkeit der Muskelgruppe verbessert werden. Dies führt zu einer Steigerung der Alltagsfertigkeit und somit zu einer höheren Lebensqualität für die Patienten.
Botulinustoxin bei unwillkürlichen Bewegungen (Dystonie)
Dystonie ist eine neurologische Bewegungsstörung, die durch unwillkürliche, krampfartige Bewegungen gekennzeichnet ist. Diese Bewegungen können sehr schmerzhaft sein und die Betroffenen stark beeinträchtigen. Durch die gezielte Schwächung einzelner Muskeln mit Botulinumtoxin können diese unwillkürlichen Bewegungen reduziert und die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Die Injektion erfolgt gezielt in den jeweiligen Muskel unter Sonographie- oder EMG-Kontrolle, um eine präzise Anwendung sicherzustellen.
Botulinustoxin bei chronischer Migräne
Patienten, die an chronischer Migräne leiden, haben an mehr als 8 Tagen im Monat Migräneattacken oder an mehr als 15 Tagen im Monat migränebedingte Kopfschmerzen. Wenn medikamentöse Therapien zur Anfallsprophylaxe keine Wirkung zeigen oder Kontraindikationen für bestimmte Wirkstoffe bestehen, kann eine Therapie mit Botulinumtoxin in Erwägung gezogen werden. Dabei werden an verschiedenen festgelegten Stellen des Kopfes, des Nackens und der Schulter Injektionen durchgeführt. Ziel ist es, die Häufigkeit und Intensität der Migränekopfschmerzen um mindestens 50% zu reduzieren. In vielen Fällen gelingt dies sehr gut. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, werden die Kosten für die Behandlung von den Krankenkassen übernommen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Botulinumtoxin bei Spannungskopfschmerzen eine positive Wirkung haben kann.
Botulinustoxin bei übermäßiger Schweißneigung
Übermäßige Schweißproduktion an Händen, Füßen und unter den Achseln (Hyperhidrose) kann für die Betroffenen sehr belastend sein. Durch gezielte Injektionen von Botulinumtoxin in die betroffenen Bereiche kann die Schweißproduktion deutlich reduziert werden. Das Botulinumtoxin blockiert die Nerven, die die Schweißdrüsen aktivieren, wodurch die Schweißproduktion gehemmt wird.
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Botulinustoxin bei übermäßiger Speichelbildung
Bei bestimmten, oft schweren neurologischen Erkrankungen kann es zu einem vermehrten Speichelfluss (Sialorrhö) kommen. Dies kann zu Problemen beim Sprechen, Essen und Schlucken führen. Auch hier kann Botulinumtoxin erfolgreich eingesetzt werden, um die Speichelproduktion zu reduzieren. Die Injektion erfolgt in die Speicheldrüsen, um die übermäßige Produktion zu hemmen.
Botulinustoxin in der ästhetischen Anwendung
Neben den medizinischen Anwendungen wird Botulinumtoxin auch in der ästhetischen Medizin eingesetzt, um Falten zu reduzieren. Durch gezielte Injektionen in bestimmte Regionen der Gesichtsmuskulatur können Gesichtsfalten, insbesondere Zornesfalten, Krähenfüße oder Stirnfalten, gemindert werden. Auch bestimmte Asymmetrien des Mundes oder der Augenbrauen können vorübergehend verbessert werden. Die Wirkung hält in der Regel 3-4 Monate an und muss dann wiederholt werden, um den Effekt aufrechtzuerhalten.
Regelmäßige Veranstaltungen für Ärzte und Patienten
Die Neurologische Klinik unter der Leitung von Professor Dr. med. bietet regelmäßige Veranstaltungen für Ärzte und Patienten an. Diese Veranstaltungen dienen dazu, über aktuelle Entwicklungen in der Neurologie zu informieren, den Austausch zwischen Ärzten und Patienten zu fördern und das Wissen über neurologische Erkrankungen zu erweitern. Die Veranstaltungen tragen dazu bei, die Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen in Füssen und Umgebung kontinuierlich zu verbessern.