Schwindel ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom für eine Krankheit und Ausdruck einer Gleichgewichtsstörung. Er kann von unterschiedlichen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, Kollapsneigung, Ohrgeräuschen, Hörstörung, Fallneigung oder Sehstörung begleitet sein. Viele Erkrankungen können zu Schwindel führen oder gehen mit Gleichgewichtsstörungen einher, wobei der Schwindel oft das erste Symptom einer Erkrankung ist.
Definition und Hintergrund von Schwindel
Schwindel ist definiert als subjektiv unangenehm empfundene scheinbare Bewegung des Betroffenen oder dessen Umwelt, also eine Eigen- oder Umweltbewegungsillusion. Schwindel ist eines der häufigsten Symptome in der Bevölkerung überhaupt. Nach Kopf- und Rückenschmerzen führt Schwindel zu den häufigsten Arztkonsultationen weltweit. Die zugrunde liegende Sinnesmodalität, der Gleichgewichtssinn, unterscheidet sich dabei elementar von den anderen fünf Sinnen des Menschen. Wo Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen in unserem alltäglichen Leben einen positiven Sinneseindruck auslösen, fehlt ein solcher positiver Sinneseindruck des Gleichgewichtssinns gänzlich. Kaum würde jemand nach dem morgendlichen Erwachen mit einer Tasse duftenden und schmeckenden Kaffee in der Hand den Sonnenaufgang beobachten und währenddessen wahrnehmen, wie toll sich am heutigen Tag das Gleichgewicht anfühlt. Umso dramatischer sind die Auswirkungen und Symptome, wenn der Gleichgewichtssinn ausfällt. Der dann resultierende Schwindel kann betroffene Patienten bis ins Mark erschüttern und verunsichern.
Ursachen von Schwindel
Schwindel kann durch Erkrankungen der Gleichgewichtsorgane hervorgerufen werden oder auch Ausdruck einer neurologischen Störung im Gehirn sein. Hierbei sind insbesondere Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen im Bereich bestimmter Hirnregionen Ursache des Schwindels. Weiterhin können Herz-Kreislaufschwächen mit mangelnder Sauerstoffversorgung zu Beeinträchtigungen führen.
Ursächlich können sich hinter dem Symptom Schwindel eine Vielzahl von sowohl organischen als auch seelischen Erkrankungen verbergen. Aufgabe des Neurologen ist es, zu unterscheiden, ob bei dem geschilderten Symptom Schwindel eine Störung des Gleichgewichtssystems besteht oder ob Schwindel im speziellen Fall Ausdruck einer Erkrankung außerhalb des Gleichgewichtssystems ist.
Häufige Schwindelerkrankungen
Die häufigste Schwindelerkrankung überhaupt ist der gutartige Lagerungsschwindel, welcher insgesamt sehr effektiv und mit verhältnismäßig einfachen Befreiungsmanövern zu therapieren ist. Darüber hinaus können annähernd 90% aller Schwindelerkrankungen durch neun weitere Krankheitsbilder bzw. Diagnosen eingeordnet werden:
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- Gutartiger Lagerungsschwindel: 18,5%
- Phobischer Schwankschwindel: 15,6%
- Zentral-vestibulärer Schwindel: 11,7%
- Vestibuläre Migräne: 10,6%
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