Bandscheibenvorfall HWS: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Viele Menschen leiden unter Nackenschmerzen, die in einigen Fällen auf einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS) zurückzuführen sein können. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte des HWS-Bandscheibenvorfalls, von den Ursachen und Symptomen bis hin zu Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Anatomie der Halswirbelsäule

Die Wirbelsäule ist in verschiedene Segmente unterteilt, wobei die Halswirbelsäule (HWS) den obersten Abschnitt bildet. Sie besteht aus sieben Wirbeln, die durch Bandscheiben miteinander verbunden sind. Der Nackenbereich umfasst zudem eine Vielzahl von Muskeln, Bändern, Knochen und Gelenken, die alle von Nerven durchzogen sind. Diese Nerven reagieren empfindlich auf Schädigungen und Schmerzen.

Was ist ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS)?

Unter einem Bandscheibenvorfall versteht man ein Erkrankungsbild, bei dem die knorpelige Bandscheibe zwischen den knöchernen Wirbelkörpern so verletzt ist, dass ein Teil davon austritt und quasi „nach vorne fällt“. Geschieht dies im Bereich der Halswirbelsäule, dann spricht man auch von einem zervikalen Bandscheibenvorfall.

Die Bandscheiben sind flüssigkeitshaltige Kissen aus zähem und elastischem Bindegewebe. Sie verbinden je zwei Wirbelkörper miteinander und ermöglichen die Bewegung der Wirbelsäule.

Die Wirbelsäule ist das zentrale Bewegungselement unseres Körpers. Sie setzt sich aus 32-35 Wirbelkörpern zusammen, die in der Gesamtheit den knöchernen Wirbelkanal bilden, in dem das Rückenmark verläuft. Aus diesem tritt je zwischen zwei Wirbelkörpern ein Paar Spinalnerven aus.

Lesen Sie auch: Moderne Therapie bei Bandscheibenvorfall

Die einzelnen Wirbel sind durch Bandscheiben voneinander getrennt, die jeweils aus einem gallertartigen Kern mit einem faserknorpeligen Ring bestehen. Die Bandscheiben ermöglichen die Bewegung der einzelnen Wirbel gegeneinander und dienen insgesamt auch als eine Art Stoßdämpfer, die Krafteinwirkungen auf die Wirbelsäule abfedern. Die Bandscheiben selbst werden bei Erwachsenen nicht durch Blutgefäße versorgt, sondern erhalten ihre Elastizität durch die Bewegung.

Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zum Einriss des Knorpelringes, sodass der Kern aus der Bandscheibe heraustritt. In den meisten Fällen ist dabei die Lendenwirbelsäule im unteren Rückenbereich betroffen, zervikale Bandscheibenvorfälle folgen jedoch auf Platz zwei.

Die oberen sieben Wirbel werden zur Halswirbelsäule zusammengefasst. Sie erfüllt durch die Beweglichkeit des Kopfes eine sehr wichtige Aufgabe und hat einen besonders großen Bewegungsumfang. Aus dieser speziellen Funktion ergibt sich, dass Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule stets einer sorgfältigen Untersuchung und Behandlung bedürfen.

Ursachen eines HWS-Bandscheibenvorfalls

Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule entsteht, wenn die Bandscheiben mit der Zeit oder im Zuge einer Fehlbelastung an Elastizität verlieren. Bei Überbeanspruchung können sie sogar reißen, wodurch der "weiche Kern" der Bandscheibe hervorquillt. Die Ursachen und Entstehungsmöglichkeiten beim Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule sind ähnlich wie beim Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule.

In der Regel kommen verschiedene Faktoren zusammen, wenn es zu einem Bandscheibenvorfall kommt. Man kann jedoch zwei grundlegende Ursachen für einen unterscheiden.

Lesen Sie auch: Leistungen von Neurologe Hartmann

Degenerative Ursachen

Mit dem Begriff degenerativ werden in der Medizin Verschleißerscheinungen beschrieben. Diese kommen natürlicherweise im Rahmen des Alterungsprozesses vor. Im Falle der Bandscheiben nimmt die natürliche Elastizität ab und es kommt zu sehr feinen Einrissen im Bereich des Knorpelringes.

Da die Bandscheiben bereits ab dem 20. Lebensjahr nicht mehr durch Blutgefäße versorgt werden, kann die Degeneration auch schon in diesem Alter beginnen. Regelmäßige körperliche Bewegung kann diesen Prozess jedoch deutlich verlangsamen.

Ist die Degeneration weit fortgeschritten, dann reichen geringe Belastungen der Wirbelsäule aus, damit der Kern durch die Risse des Knorpelringes austreten kann. Es kommt zum Bandscheibenvorfall.

Traumatische Ursachen

Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule, die durch traumatische Ursachen ausgelöst werden, entstehen durch eine starke Krafteinwirkung von außen. Es kann sich hierbei beispielsweise um Unfälle oder auch Hochleistungssport handeln.

Traumatische Ursachen für Bandscheibenvorfälle sind deutlich seltener als degenerative. In vielen Fällen ist die Bandscheibe bereits durch Verschleißerscheinungen vorgeschädigt, sodass es bei einer extremen Belastung schneller zu einem Vorfall kommen kann.

Lesen Sie auch: Neurologische Praxis in Meppen

Nicht nur schweres Heben oder Unfälle, auch falsches Drehen und bestimmte Bewegungen können bei entsprechender Veranlagung einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule auslösen. Risikofaktoren sind erbliche Faktoren („Bindegewebsschwäche”), Übergewicht und mangelnde Bewegung, ständiges Sitzen, bestimmte berufliche Belastungen (Berufskraftfahrer) und Rauchen. Eine schlechte Muskelkondition kann das Risiko eines Bandscheibenvorfalls HWS zusätzlich vergrößern.

Symptome eines HWS-Bandscheibenvorfalls

Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule kann Nacken- oder Schulterschmerzen verursachen, die bis in die Arme ausstrahlen. Diese Anzeichen sind Alarmsignale, die von einem Arzt untersucht werden sollten, da sie auf eine Reizung der Nerven im Nacken- oder Schulterbereich hindeuten.

Das Krankheitsbild eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäule kann sich auf unterschiedliche Art und Weise präsentieren.

Die Ausprägungen der Beschwerden kann zwischen kaum wahrnehmbaren Einschränkungen und starken Symptomen, die eine sofortige Vorstellung in einer Notaufnahme notwendig machen, variieren.

Das Ausmaß der Beschwerden hängt im Wesentlichen davon ab, wie weit die Bandscheibe ausgetreten ist und umliegende Strukturen bedrängt.

Patienten beklagen vor allem Schmerzen im Bereich der oberen Wirbelsäule, die sich meist im Verlauf in den Bereich der Arme verlagern. Zudem kann die Beweglichkeit des Kopfes schmerzhaft eingeschränkt sein. Diese Schmerzen werden oft als stechend beschrieben.

Durch eine mögliche Einengung der austretenden Spinalnerven ergeben sich Sensibilitätsstörungen. Das heißt, die Betroffenen haben ein gemindertes Berührungsempfinden in einem bestimmten Hautareal oder verspüren ein Kribbeln. Da die in der Halswirbelsäule austretenden Spinalnerven in den Bereich der Arme ziehen, zeigt sich dort auch die Symptomatik.

Des Weiteren kann durch die Nervenbedrängung auch die Ansteuerung bestimmter Muskeln beeinträchtigt sein. Dies zeigt sich in einem teilweisen Funktionsausfall der entsprechenden Muskulatur.

In seltenen Fällen kann durch den Bandscheibenvorfall auch das Rückenmark selbst beschädigt werden. Hierbei ist es möglich, dass ein Bandscheibenvorfall im Bereich der HWS auch zu Nervenschädigungen in darunter liegenden Bereichen führen kann. Es handelt sich dabei um ein schwerwiegendes Krankheitsbild, das ohne Verzögerung ärztlich behandelt werden muss.

Meist kommt es relativ plötzlich zu Schmerzen im Bereich von Nacken oder Schulter, die nach Drehbewegungen des Kopfes, längerem Nachvornebeugen des Kopfes bei Schreibtischarbeit oder Lesen oder morgens beim Aufwachen auftreten. Die Schmerzen werden oft als ziehend oder reißend mit Ausstrahlung in Hand und Arm beschrieben und können sich in der Nacht oder durch Positionswechsel verschlimmern. Zusätzlich können Ausfälle in den Bereichen Gefühl oder Kraft in bestimmten Regionen des Armes oder der Hand, zumeist einseitig, auftreten. Begleitend treten häufig Hinterkopf- oder Stirnkopfschmerzen, Mißempfindungen im Nackenbereich, Gereiztheit und Abgeschlagenheit auf. Ein großer Bandscheibenvorfall kann auch Gangstörungen und Beschwerden in den Beinen auslösen. Selbst durch eine bloße Vorwölbung der Bandscheibe wird der Nerv so gereizt, dass starke Schmerzen entstehen können. ausstrahlende Schmerzen z. B. Bandscheibenvorfälle im HWS-Bereich sind deutlich seltener als solche im unteren Rücken (ca. 1:100). Manifest werden sie häufig nach plötzlichen ruckartigen Bewegungen oder nach kleineren Traumen, diese stellen jedoch nicht die Ursache, sondern nur den Auslöser dar. Am häufigsten sind (in dieser Reihenfolge) die Bereiche HWK 5 / 6, HWK 6 / 7 und HWK7 / BWK1. Es kommt zu massiven Nackenschmerzen, die in den Arm oder in den Hinterkopf ausstrahlen können, und eventuell zu Ausfallerscheinungen wie Sensibilitätsstörungen und Lähmungen. Durch die neurologische Untersuchung und elektrophysiologische Diagnostik (SEP, Neurographien, Elektromyographie) wird abgeklärt, ob die klinischen Symptome zu einem möglichen Befund in der bildgebenden Diagnostik passen, oder ob andere Ursachen in Frage kommen. Für ähnliche Symptome sind häufig schmerzhafte Verspannungen und muskuläre Dysbalancen der Nackenmuskulatur verantwortlich. Möglich sind aber auch periphere Nervenschädigungen (wie z.B. Bandscheibenvorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule sind sehr selten, hier kann es zu gürtelförmigen Schmerzen und Sensibilitätsstörungen kommen.

Diagnose eines HWS-Bandscheibenvorfalls

Um einen Bandscheibenvorfall von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche Beschwerden verursachen, werden Patienten zunächst neurologisch-orthopädisch untersucht inklusive einer umfangreichen Anamneseerhebung.

Die Diagnose beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Wir befragen die Patienten zu ihren Symptomen, ihrer medizinischen Vorgeschichte und führen eine gründliche Untersuchung durch, um die betroffenen Nervenbahnen und die Schmerzintensität zu identifizieren.

Am Anfang stehen eine genaue Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese) und eine fachärztliche, klinisch-neurologische Untersuchung. Danach erfolgt die Untersuchung der peripheren Nerven mit elektrophysiologischen Methoden. Hierbei werden überwiegend die Nervenleitgeschwindigkeit und die Reizantwortstärke der betroffenen Nerven vermessen. Begleitet wird dies durch ein EMG (Elektromyographie - elektrische Untersuchung der betroffenen Muskeln mit einer Nadel).

Wie erfolgt die Diagnose bei einem HWS Bandscheibenvorfall?

Die meisten Betroffenen suchen bei länger bestehenden Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule oder der Arme einen Orthopäden auf. Dieser erhebt zunächst eine ausführliche Anamnese, im Rahmen derer die Beschwerden genauestens erfasst werden.

In der anschließenden körperlichen Untersuchung wird die obere Wirbelsäule untersucht. Neben dem Bewegungsausmaß wird auch die Sensibilität und Motorik überprüft. Der Arzt untersucht also, ob das Berührungsempfinden und die Ansteuerung der verschiedenen Muskeln beeinträchtigt ist. Oft wird auch eine starke Verhärtung im Bereich der Nacken- und Schultermuskulatur festgestellt.

Auf die körperliche Untersuchung folgen dann verschiedene bildgebende Verfahren, durch die die Verdachtsdiagnose bestätigt werden kann.

Zur genaueren Diagnose nutzen wir bildgebende Verfahren. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist dabei der Goldstandard, da sie detaillierte Bilder der Bandscheiben, Nerven und des umliegenden Gewebes liefert. Durch diese umfassenden diagnostischen Methoden können wir nicht nur einen Bandscheibenvorfall bestätigen, sondern auch andere mögliche Ursachen für die Rückenschmerzen ausschließen.

Eine Kernspintomographie der Hals - oder Lendenwirbelsäule ist erforderlich, um das Ausmaß des Bandscheibenvorfalles festzustellen.

Eine Röntgenuntersuchung der Halswirbelsäule ist oft ein schnell verfügbares Verfahren, das jedoch den Nachteil hat, dass Bandscheiben und Nerven nicht direkt dargestellt werden können. Durch den Abstand der Wirbelkörper zueinander, kann die Höhe der Bandscheiben jedoch abgeschätzt und Verschleißerscheinungen beurteilt werden.

Eine CT-Untersuchung stellt eine Erweiterung des Röntgenbildes dar.

Um die Bandscheiben, das Rückenmark und die Spinalnerven darstellen zu können, bietet sich eine MRT-Untersuchung an. Sie ist zur Diagnostik eines Bandscheibenvorfalls das Mittel der Wahl.

Neben wichtigen Arztbriefen und Ergebnissen über bereits durchgeführte Untersuchungen sind möglichst auch die Ergebnisse bisher erfolgter elektroneurographischer Messungen oder Kernspintomographien der Lendenwirbelsäule oder Halswirbelsäule als Bildausdrucke oder CD mitzubringen. Dies ist insbesondere erforderlich wenn eine 2. Meinung eingeholt werden soll.

Behandlungsmöglichkeiten eines HWS-Bandscheibenvorfalls

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule können konservativ und operativ therapiert werden. Nicht jeder Bandscheibenvorfall muss operiert werden. Ein Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule kann konservativ durch Behandlung mit schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln und Vermeidung schwerer körperlicher Belastung (insbesondere Bücken, Heben und Schieben sowie schnelle Drehbewegungen) erfolgreich behandelt werden. Allerdings kann dieser Heilungsprozess deutlich länger andauern. Eine Überprüfung der Therapie sowie operatives Vorgehen sind beim Bandscheibenvorfall erforderlich, wenn nach einem konservativen Therapieversuch keine erhebliche Besserung eintritt, falls deutliche Taubheitsgefühle oder eine Schwäche/Lähmungen auftreten oder die Schmerzen unerträglich sind. Die klassische Lehrmeinung, den Bandscheibenvorfall nur bei akuten neurologischen Ausfällen oder drohender Querschnittslähmung zu operieren, ist überholt. Je nach Ausprägung des Bandscheibenvorfalls und der Symptomatik kommen konservative oder operative Behandlungsmethoden zum Einsatz.

Während die Mehrheit der Bandscheibenvorfälle an der Lenden- (LWS) und Halswirbelsäule (HWS) erfolgreich mit konservativen Methoden behandelt werden kann, gibt es Situationen, in denen eine operative Intervention die beste Lösung ist.

Konservative Behandlung

Bei Schmerzen und Beschwerden helfen entsprechende Medikamente und oft kann ohne Operation mit physiotherapeutischen Maßnahmen geholfen werden. Konservative Therapieoptionen bieten sich bei Patienten an, die keine schwerwiegenden Symptome durch den Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule zeigen.

Konservative Therapie

Die konservative Therapie umfasst verschiedene Maßnahmen, die immer speziell an die individuellen Patientenbedürfnisse angepasst werden sollten. Zudem sind regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen notwendig.

Patienten mit einem zervikalen Bandscheibenvorfall sollten in jedem Fall eine adäquate Schmerztherapie erhalten. Diese ermöglicht weitere Behandlungsoptionen, in deren Mittelpunkt ein moderates Bewegungskonzept stehen sollte. In der Regel erfolgt dies unter physiotherapeutischer Anleitung. Ziel der Behandlung ist nicht nur eine Stärkung der Bandscheibe, sondern auch der gezielte Aufbau der Rückenmuskulatur.

Auch Injektionsmaßnahmen kommen im Rahmen der konservativen Therapie zum Einsatz. Meist wird dabei ein lokales Betäubungsmittel angewendet, dass gezielt in den Bereich der Spinalnerven oder Nervenwurzeln eingebracht wird.

Die Basis einer jeden Therapie sollte ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis sein, da die Mitarbeit des Patienten unerlässlich ist und jegliche Veränderungen der Beschwerden stets offen kommuniziert werden sollten. Arzt und Patient sollten dann die eingeleitete Therapie regelmäßig evaluieren und die Behandlungsstrategie gegebenenfalls anpassen.

In unserer Praxis setzen wir gezielt auf Infiltrationstherapien, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Infiltrationen sind besonders wirksam, da sie eine hohe Konzentration der Medikation unmittelbar an den Ort des Geschehens bringen. Dies führt zu einer schnellen Schmerzlinderung und einer Reduzierung der Entzündung, was den natürlichen Heilungsprozess des Körpers unterstützt. Durch die Kombination aus gezielten Infiltrationen und einem individuell abgestimmten Rehabilitationsprogramm ermöglichen wir unseren Patienten eine effektive Behandlung ihrer Bandscheibenbeschwerden. In unserer Praxis setzen wir auf eine integrative Behandlungsstrategie, die Osteopathie und Physiotherapie kombiniert, um Bandscheibenbeschwerden effektiv und ganzheitlich zu behandeln. Die Osteopathie verwendet sanfte, manuelle Techniken, um Spannungen zu lösen, die Mobilität zu verbessern und die natürliche Balance des Körpers wiederherzustellen. Parallel dazu setzt die Physiotherapie gezielte Übungen und Behandlungstechniken ein, um die Muskulatur zu stärken, die Haltung zu korrigieren und die Beweglichkeit zu erhöhen.

Bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls mit der Mikrotherapie wird unter CT-Navigation wird eine feine Nadel in den knöchernen Wurzelkanal geführt und dort werden abschwellende und schmerzstillende Medikamente um die Wurzel herum platziert. Die Mikrotherapie beim Bandscheibenvorfall muss im Wochenabstand zwei bis drei Mal wiederholt werden. In schweren Fällen können die Medikamente auch epidural eingebracht werden.

Operative Behandlung

Operativ führt Dr. Christopoulos im Fall eines Bandscheibenvorfalls HWS die bewährte, mikrochirurgische, ventrale Fusion mittels PEEK Cage durch. PEEK ist eine Abkürzung für Poly-Ether-Ether-Keton. Dabei handelt es sich um einen Kunststoff, der für den Körper besonders gut verträglich ist. Der Platzhalter-Cage ist in der Mitte hohl und füllt sich nach der Implantation Schritt für Schritt mit körpereigenem Knochenmaterial. Das Ergebnis ist eine langfristige Stabilisierung des betroffnen Abschnitts der Halswirbelsäule. Auf die Bewegungsfreiheit hat die segmentale Fusion keinen Einfluss. Eine Alternative zur Fusion der Wirbel bei Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule ist das Einsetzen einer Bandscheibenprothese. Gerade bei jüngeren Patienten mit wenigen Verschleißerscheinungen macht dies Sinn. Durch eine künstliche Bandscheibe wird die Beweglichkeit des betroffenen Segmentes erhalten. Für Patienten, die schwerwiegende Symptome mit Bedrängung von Nerven aufweisen, sollten operative Behandlungskonzepte erwogen werden. Stärkerer Kraftverlust und Lähmungen stellen in jedem Fall eine Indikation zur Operation dar.

Zu den schwerwiegenden Symptomen gehören beispielsweise sehr starke Schmerzen, größere Gefühlsstörungen oder teilweise Lähmungserscheinungen der Muskulatur. In solchen Fällen sollte eine operative Therapie erfolgen.

Ziel dabei ist die Verhinderung von bleibenden Nervenschäden sowie die Verbesserung der Schmerzsymptomatik.

tags: #neurologe #hws #bandscheibenvorfall #behandlung