Neurologischer Notdienst in Osnabrück: Ein umfassender Überblick

Die neurologische Versorgung in Osnabrück ist breit gefächert und bietet Patienten eine Vielzahl von Anlaufstellen für unterschiedliche Bedürfnisse. Dieser Artikel gibt einen Überblick über neurologische Notdienste, spezialisierte Ambulanzen und wichtige Ansprechpartner in der Region.

Neurologische Praxen und Ambulanzen in Osnabrück

In Osnabrück gibt es mehrere neurologische Praxen und Ambulanzen, die ein breites Spektrum an Leistungen anbieten. Dazu gehören:

  • Neurologie im Schinkel: Die Praxis von Dr. med. Juliane Willmann & Dr. med. Lina Bokern in der Schützenstraße 62, 49084 Osnabrück / Schinkel, ist unter der Telefonnummer +49 (0)541 / 200 603 - 0 erreichbar. Die Öffnungszeiten sind Montag 08:00 - 15:00, Dienstag 08:00 - 12:00 & 15:00 - 17:30, Mittwoch 08:00 - 12:00, Donnerstag 08:00 - 15:00, Freitag 08:00 - 12:00 und nach Vereinbarung. Die Praxis ist barrierefrei und verfügt über eine behindertengerechte Toilette und Praxisräume. Für Kinder gibt es eine Spieleecke im Wartezimmer.
  • MVZ Neurologie: Privatambulanz PD Dr. KellinghausSchwerpunkt Epilepsie und andere AnfallserkrankungenTerminvereinbarung:0541 405-6555
  • Marienhospital Osnabrück - Standort Natruper Holz: Hier befindet sich eine zertifizierte Schwerpunktpraxis für MS-Patient*innen mit einer Spezialambulanz. Seit mehr als 30 Jahren besteht dieser Behandlungsschwerpunkt bereits.

Spezialisierte Sprechstunden im Überblick

Einige Kliniken und Praxen bieten spezielle Sprechstunden für bestimmte neurologische Erkrankungen an:

  • Neuroimmunologie / Multiple Sklerose: Dr. med. Susanne Windhagen, Dr. med. Bettina Gräfe
    • Sprechzeiten Dr. Windhagen:Mo-Fr 9 - 12 Uhr
    • Sprechzeiten Dr. Gräfe:Di & Do 9 - 12 Uhr
  • Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen: Dr. med. Michael Nagel
  • Neurovaskuläre Erkrankungen: Dr. med. Lars Krause
  • Neuroonkologie: In Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie
  • Neuromuskuläre Sprechstunde: Ermächtigungsambulanz Dr. med. Frank Neumann, Tel: 0541 405-6500 (Ziffer 1)
  • Schluckambulanz: Ermächtigungs-ambulanz Prof. Dr. Dziewas, Terminvereinbarung: 0541 405-6552, Dienstag und Donnerstag 15:00 - 16:00 Uhr
  • Ambulanz für Neuroinfektiologie: Ermächtigungsambulanz Dr.
  • Privatambulanz Prof. Dr. Dziewas:Schwerpunkt neurovaskuläre Erkrankungen und SchluckstörungenTerminvereinbarung: 0541 405-6500 (Ziffer 1)
  • Privatambulanz PD Dr. Kellinghaus:Schwerpunkt Epilepsie und andere AnfallserkrankungenTerminvereinbarung:0541 405-6555 (MVZ Neurologie)

Multiple Sklerose (MS) und NMOSD

Die Multiple Sklerose (MS) und Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) sind chronisch entzündliche Erkrankungen von Gehirn und Rückenmark. Als Folge können vorübergehende oder bleibende Funktionsstörungen u. a. der Motorik, der Sensibilität, der Koordination, des Sehens und Sprechens auftreten, aber auch unsichtbare Symptome wie Blasen- oder Mastdarmfunktionsstörungen, eine abnorme Ermüdbarkeit oder Konzentrationsstörungen. Seit der Jahrtausendwende haben sich die Therapiemöglichkeiten enorm verbessert und verbessern sich kontinuierlich weiter, oft sind aber eine Vielzahl von individuellen Aspekten zu beachten. Dabei stehen die Ärzte den Patienten mit Rat und Tat und großer Erfahrung zur Seite. Hierzu gehören folgende Aspekte:

  • Sicherung oder Überprüfung („zweite Meinung“) der Diagnosen und Abgrenzung zu ähnlichen Krankheitsbildern

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  • Vorbeugende prophylaktische Immuntherapie

    • Besprechung der Notwendigkeit
    • ggf. Einleitung und/oder fortlaufende Begleitung gemäß aktuellstem Stand der Wissenschaft
    • Überwachung der Wirksamkeit und Sicherheit
    • Klärung der Notwendigkeit eines Therapiewechsels
    • Beratung bei speziellen Fragen wie Kinderwunsch und Impfungen
  • Schubtherapie

    • Besprechung der Notwendigkeit
    • hochdosierte Kortisonpulstherapien (in der Regel ambulante Gabe möglich)
    • bei schweren Schüben evtl. Plasmapherese /Immunadsorption in stationärem Rahmen
  • Symptombezogene Therapie bei bestehenden Beschwerden wie z.B. Störungen der Motorik, der Blasenfunktion oder abnormer Ermüdbarkeit

    • Heilmittel (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) und Hilfsmittel
    • medikamentöse Therapie
    • Zusammenarbeit mit ggf. weiteren Fachärzten (z.B. für Urologie)
    • Ambulante Schluckdiagnostik
    • Teilnahme an einzelnen Studienprojekten

Multiple Sklerose und NMOSD sind Krankheitsbilder, die ganz überwiegend ambulant behandelt werden können. Die neurologische Abteilung im Marienhospital Osnabrück - Standort Natruper Holz hat sich mit einer umfassenden Diagnostik darauf eingerichtet:

  • MRT-Untersuchung des zentralen Nervensystems
  • Untersuchung der Sehnerven (visuell evozierte Potentiale (VEP) = Schachbrettmusteruntersuchung)
  • Untersuchung der zentralen Nervenbahnen (MEP, SEP)
  • Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) und weitere spezielle Laboruntersuchungen

Angesichts der höchst unterschiedlichen Symptomatik und Verläufe bei Multipler Sklerose ist eine individualisierte Therapie essenziell. Die langfristige und engmaschige Versorgung der MS-Patient*innen bildet deshalb den Schwerpunkt der Arbeit des MS-Kernteams, welches neben der Leiterin Dr. Andrea Neundorf und den beiden MS Nurses Frau Taszus und Frau Lammers auch Frau Kryvda als weitere ärztliche Ansprechpartnerin umfasst.

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Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV)

Die ASV bietet Menschen mit komplexen Erkrankungen und besonderen Krankheitsverläufen eine qualitativ hochwertige Behandlung und Betreuung durch Spezialistinnen unterschiedlicher Fachrichtungen. Diese arbeiten als Team zusammen und übernehmen gemeinsam und koordiniert die medizinische Versorgung. Dabei stellt das ASV-Team sicher, dass alle erforderlichen Untersuchungen und Behandlungen bei Bedarf erbracht werden. Zu der Behandlung können auch nichtärztliche Berufsgruppen und soziale Dienste hinzugezogen werden. Das Angebot wird von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Ziel ist es, die Versorgung der Patientinnen zu verbessern.

Die Versorgung in der ASV bezieht sich ausschließlich auf die Erkrankung, für die das ASV-Team spezialisiert ist. Eine medizinische Versorgung über die Erkrankung hinaus erfolgt in den gewohnten Strukturen.

Vorteile der ASV:

  • Betreuung durch Expert*innen
  • Klare Strukturen
  • Möglichst kurze Wartezeiten
  • Ganzheitliche Behandlung
  • Enge Vernetzung der Ärzt*innen
  • Umfassende Informationen
  • Kostenfreie ASV-Teilnahme für Patient*innen
  • Teilnahme an Studien möglich
  • Kurzfristige MRT-Diagnostik

Um eine medizinische Versorgung in der ASV in Anspruch nehmen zu können, ist in der Regel eine Überweisung durch einen niedergelassenn Ärztin notwendig. Eine ASV kann jedoch auch von einer Krankenhausärztin am Ende eines stationären Aufenthaltes veranlasst werden. Die Wahlmöglichkeit des ASV-Teams kann dadurch eingeschränkt sein, dass es kein weiteres ASV-Team für die entsprechende Krankheit in der Nähe gibt. Ein Wechsel wäre jedoch auch während einer bereits begonnenen ASV-Betreuung möglich. Patientinnen können die ASV jederzeit auf eigenen Wunsch verlassen. Die Dauer der Behandlung ist sehr unterschiedlich und hängt von der Art der Erkrankung sowie der notwendigen Therapie ab. Solange das Krankheitsbild den Kriterien der ASV entspricht, kann die ambulante spezialfachärztliche Versorgung in Anspruch genommen werden. Das ASV-Team informiert über Angebote von Selbsthilfeorganisationen, sozialen Diensten oder nichtärztlichen Berufsgruppen. Die Teamleitung für das ASV-Team ist eine Fachärztin des Krankenhauses. Dieser ist erster Ansprechpartnerin für Patientinnen und koordiniert die Behandlung. Das Kernteam besteht aus der Teamleitung, sowie weiteren, für die Behandlung notwendigen, Fachärztinnen. Sofern medizinisch erforderlich, können weitere Ärztinnen hinzugezogen werden. In die Entscheidungsfindung zu den einzelnen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden die Patientinnen umfassend eingebunden.

Parkinson-Syndrom

Die Parkinson-Erkrankung wurde erstmals 1817 ausführlich beschrieben und damals "Schüttellähmung" genannt (shaking palsy, James Parkinson 1817). Es handelt sich um eine neurodegenerative Erkrankung, bei der es dabei aus verschiedenen Ursachen zu einem vorzeitigen Verlust so genannter dopaminerger Nervenzellen im Gehirn kommt. Das sind Nervenzellen, die Dopamin - einen wichtigen Nervenüberträgerstoff (so genannter "Neurotransmitter") des Gehirns - produzieren. Ein Mangel des Botenstoffes Dopamin führt zu den klassischen Symptomen der Krankheit wie Zittern in Ruhe, Muskelsteifheit, Geh- und Gleichgewichtsstörungen. Frühsymptome können außerdem Riechstörungen, Depressionen und eine Störung des Traumschlafs sein. Neben der Parkinsonschen Erkrankungen gibt es ähnliche Formen eines Parkinson-Syndroms, es ist wichtig, dies exakt zu diagnostizieren. Wir unterscheiden bei den Parkinson-Syndromen deshalb zwischen verschiedenen Unterformen.

Zur neurologischen Diagnostik stehen unterschiedliche diagnostische Verfahren und Techniken zur Verfügung:

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  • Bildgebende Untersuchung des Gehirns mittels CT oder Kernspintomographie
  • Ultraschall der Dopamin produzierenden "Schwarzen Substanz" (Substantia negra)
  • L-Dopa-Test, um das Ansprechen des Patienten auf Dopamin zu testen: Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung reagieren schnell, eindeutig und langfristig auf die Behandlung mit L-Dopa
  • Ein DAT-Scan (nuklearmedizinische Diagnostik) kann in speziellen Diagnosefragestellungen sinnvoll sein
  • Autonome Funktionstests wie Überprüfung von Blutdruck und Herzfrequenz bei Lagewechsel
  • Überprüfung der Kupferkonzentration im Blut bei Auftreten der Symptome vor dem 50.

In der Abteilung für Neurologie in Osnabrück besteht die Möglichkeit, eine stationäre Parkinson-Komplexbehandlung wahrzunehmen. Je nach Ausprägung der Symptomatik werden die Patienten 14 bis 20 Werktage aufgenommen. Bausteine der Behandlung sind neben der fachärztlichen neurologischen Betreuung das speziell auf die Bedürfnisse von Parkinsonpatienten zugeschnittene physiotherapeutische Programm LSVT-BIG und das logopädische Konzept LSVT-LOUD sowie eine intensive ergotherapeutische Begleitung.

Schlaflabor

Ein Schlaflabor in Osnabrück bietet Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen. Patienten berichten von freundlichem und empathischem Personal, moderner Ausstattung und komfortablen Zimmern. Besonders hervorgehoben werden die ruhige Atmosphäre und die kompetente Betreuung durch das Personal.

Anfahrt und Erreichbarkeit

Die Praxis Neurologie im Schinkel liegt zentral in Osnabrück im Stadtteil Schinkel in der Schützenstraße. Es gibt einige Parkplätze im Hof. Sollten diese belegt sein, können Sie Ihr Auto auf den Parkstreifen an der Schützenstraße oder einer der Nebenstraßen abstellen. Als Zieleingabe für Ihr Navigationsgerät nutzen Sie bitte einfach die Adresse "Schützenstraße 62, 49084 Osnabrück". Mit dem Bus können Sie vom Neumarkt aus die Linie M3 (Schinkel Ost) bis zur Haltestelle "Tannenburgstraße" nehmen. Von dort erreichen Sie die Praxis nach rd. 100m Fußweg. Alternativ können Sie auch die Linie M4 (Belm) bis zur Haltestelle "Bremer Brücke" nehmen. Von dort erreichen Sie uns nach rd. 700m Fußweg.

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