Neurologe Weyhe Delorme: Bewertungen, Fachkräftemangel und die Versorgungslage

Die neurologische Versorgung in Weyhe und dem Landkreis Diepholz steht vor Herausforderungen. Lange Wartezeiten auf Termine beim Neurologen sind keine Seltenheit, was auf einen Fachkräftemangel und eine alternde Gesellschaft zurückzuführen ist. Dieser Artikel beleuchtet die Situation rund um die Praxis von Dr. med. Clas Christoph Delorme in Weyhe, geht auf Bewertungen ein und analysiert die allgemeine Versorgungslage im Bereich der Neurologie.

Dr. Delorme und sein Team: Erfahrung und Engagement

Dr. med. Clas Christoph Delorme ist seit 1995 als niedergelassener Nervenarzt in Weyhe tätig. Seine langjährige Erfahrung umfasst die Behandlung eines breiten Spektrums nervenärztlicher Erkrankungen. Er war maßgeblich am Aufbau von Prisma beteiligt, einer ambulanten psychiatrischen Hauskrankenpflege, die inzwischen fest im Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherungen etabliert ist. Zudem hatte Dr. Delorme die fachärztliche Leitung beim Aufbau von PRO DEM e.V. inne, einer Anlaufstelle zur Verbesserung der ambulanten Versorgung von Senioren, insbesondere Menschen mit Demenz. Er verfügt über Erfahrung im Konsiliardienst im Krankenhaus und in der Leitung der regionalen ambulanten Entwöhnungsbehandlung von Suchterkrankungen. Die Ärztekammer Niedersachsen hat ihm die Weiterbildungsermächtigung für 12 Monate im Gebiet Neurologie erteilt.

Seit 2023 verstärkt Dr. med. Jan Kay Hiller das Team der nervenärztlichen Praxis Weyhe. Er ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und war zuvor in verschiedenen Bereichen der Neurologie und Psychiatrie tätig, darunter Akut-Neurologie (Stroke Unit), Multiple Sklerose (MS-Zentrum) und psychische Störungen im höheren Lebensalter. Dr. Hiller ist zudem als Gastdozent an der Bodelschwingh-Akademie Berlin tätig und leitet die regionale ambulante Sucht-Entwöhnungsbehandlung im Nordkreis Diepholz.

Ab Januar 2025 wird MU Dr. Daniela Imbern als Ärztin in fortgeschrittener Weiterbildung das Team ergänzen.

Bewertungen der Praxis: Zufriedenheit und Verbesserungspotenzial

Die Bewertungen der Praxis Dr. Delorme sind überwiegend positiv. Patienten loben, dass sich Ärzte Zeit nehmen und nach der richtigen Behandlung suchen. Ein Patient beschreibt Dr. Delorme als "tollen Arzt", der immer Zeit habe, gut zuhöre, ehrlich sei und sage, was er denke. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die bemängeln, dass sich wenig Zeit genommen werde, auch mit Erläuterungen. Es ist wichtig zu beachten, dass alle Bewertungen automatisiert oder manuell geprüft werden, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.

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Der Fachkräftemangel: Ein dramatisches Problem

Dr. Delorme selbst bezeichnet den Fachkräftemangel unter Neurologen als "dramatisch". Er listet die wenigen nervenärztlichen Praxen in der näheren Umgebung auf und betont, dass es eine freie Stelle in seiner Praxis gibt, die niemand besetzen will. Dies führt zu einer hohen Arbeitsbelastung für die verbleibenden Ärzte. Dr. Delorme betreute zuletzt pro Quartal rund 1000 Patienten von 1500 in der Praxis - bei teils mehreren Praxisbesuchen pro Quartal.

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) bestätigt den Mangel an Nervenärzten im Planungsbereich Diepholz/Delmenhorst. Laut KVN fehlen in diesem Bereich 3,5 Nervenärzte. Im Vergleich zu anderen Facharztrichtungen gibt es deutlich mehr freie Kassensitze bei Nervenärzten. Ein Grund dafür könnte sein, dass nur wenige Krankenhäuser Nervenärzte ausbilden.

Ursachen und Folgen des Ärztemangels

Der Ärztemangel hat vielfältige Ursachen. Zum einen gibt es zu wenige Medizin-Studienplätze, was zu einem Mangel an Nachwuchs führt. Zum anderen kommt die "Babyboomer-Welle" hinzu: Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegsgeneration kommen in ein Alter, in dem sie häufiger medizinische Versorgung benötigen.

Die Folgen des Ärztemangels sind lange Wartezeiten auf Termine, eine hohe Arbeitsbelastung für die Ärzte und möglicherweise eine eingeschränkte Versorgung der Patienten.

Bedarfsplanung vs. tatsächlicher Bedarf

Die Bedarfsplanung der KVN ist eine rein mathematische Rechnung, die nicht unbedingt den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht. Auch wenn alle Kassensitze besetzt sind, bedeutet das nicht, dass alle Patienten ausreichend versorgt sind. Eine zunehmende Spezialisierung unter Fachärzten und der Wunsch der Bevölkerung nach einem Facharzttermin tragen ebenfalls dazu bei, dass es schwieriger geworden ist, einen Termin zu bekommen. Zudem nehmen die Arztbesuche aufgrund der älter werdenden Gesellschaft noch stärker zu, als zu erwarten wäre.

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Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungslage

Um die Versorgungslage im Bereich der Neurologie zu verbessern, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören:

  • Erhöhung der Anzahl der Medizin-Studienplätze
  • Förderung der Weiterbildung von Nervenärzten
  • Attraktivere Arbeitsbedingungen für Ärzte in ländlichen Regionen
  • Flexiblere Arbeitszeitmodelle, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern
  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen
  • Ausbau der telemedizinischen Angebote, um die Versorgung in ländlichen Regionen zu verbessern

Die Rolle der Patienten

Auch die Patienten können einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungslage leisten. Dazu gehört:

  • Sich frühzeitig um einen Termin beim Facharzt zu kümmern
  • Termine abzusagen, wenn sie nicht benötigt werden
  • Sich umfassend über die Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren
  • Die Angebote der Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen zu nutzen
  • Sich aktiv an der Gestaltung der Gesundheitsversorgung zu beteiligen

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