Neurologe in Zwickau: Wartezeiten, Erfahrungen und Versorgung

Die neurologische Versorgung in Zwickau steht, wie in vielen anderen Regionen Deutschlands, vor der Herausforderung, eine qualitativ hochwertige und zeitnahe Behandlung für Patienten mit neurologischen Erkrankungen sicherzustellen. Wartezeiten auf einen Termin beim Neurologen sind ein häufig diskutiertes Thema, das sowohl von Patienten als auch von Ärzten und Krankenkassen thematisiert wird. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen von Patienten mit Neurologen in Zwickau, insbesondere im Hinblick auf Wartezeiten, Behandlungsqualität und die generelle Versorgungssituation.

Terminservice und Versorgungsgesetz (TSVG)

Um die Terminvergabe für gesetzlich versicherte Patienten zu beschleunigen, trat am 11. Mai 2019 das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) in Kraft. Ein zentrales Element ist der Ausbau der Terminservicestellen (TSS). Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen betreibt bereits seit November 2014 eine TSS. Fachärzte, insbesondere für Augenheilkunde, Neurologie, Psychiatrie sowie Haus- und Kinderärzte und Psychotherapeuten, werden um Unterstützung bei der Umsetzung des gesetzlichen Auftrages gebeten.

Praxen können zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten melden und kurzfristige Termine für dringende Patientenkontakte über die Plattform eTerminservice (eTS) bereitstellen. Leistungen, die im Rahmen einer Terminvermittlung erbracht werden, werden extrabudgetär vergütet. Seit dem 1. September 2019 gibt es Zuschläge auf die Grund- bzw. Versichertenpauschalen, abhängig vom Zeitraum zwischen Vermittlungsanfrage und Terminrealisierung.

Die Terminservicestelle ist unter der Telefonnummer 116117 erreichbar. Über den eTerminservice können Praxen ihre Homepage direkt mit dem Patienten-Navi und dem Terminservice der 116117 verlinken. Eine Erinnerungsfunktion kann dazu beitragen, dass weniger Termine versäumt werden.

Erfahrungen in der Neurologie der Paracelsus Klinik Zwickau

Die Meinungen über die Neurologie der Paracelsus Klinik Zwickau sind geteilt. Einige Patienten berichten von sehr positiven Erfahrungen, während andere deutliche Kritik äußern.

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Positive Erfahrungen

Viele Patienten loben die Freundlichkeit und Kompetenz der Ärzte, Schwestern und Pfleger. Besonders hervorgehoben wird das Engagement der Chefärztin Dr. med. Manuela Sipli und ihres Teams. Patienten fühlen sich gut betreut und umfassend informiert. Die moderne Funktionsdiagnostik und das engagierte Fachpersonal werden positiv erwähnt. Es wird betont, dass sich Zeit genommen wird, um die Ursache der Beschwerden zu finden und dass die Patienten in den Mittelpunkt gestellt werden. Einige Patienten berichten, dass sie nach langer Suche endlich eine Lösung für ihre Beschwerden gefunden haben und die Behandlung zielführend war.

Ein Patient schildert, wie er nach einem Schlaganfall durch schnelles und richtiges Handeln der Ärzte ein Leben ohne neurologische Schäden geschenkt bekommen hat. Auch die konstruktiven und offenen Arztgespräche während der stationären Behandlung werden positiv hervorgehoben.

Negative Erfahrungen

Es gibt auch Berichte über negative Erfahrungen. Einige Patienten bemängeln lange Wartezeiten, unhöfliches Personal und mangelnde Aufklärung über durchgeführte Untersuchungen. In einigen Fällen wurde das Gefühl vermittelt, dass nicht wirklich Interesse an den Problemen des Patienten besteht. Ein Patient berichtet, dass er wegen starkem Schwindel und Gangschwierigkeiten seine Mutter in die Notaufnahme bringen musste und diese nach 14 Tagen im kaum besseren Zustand, vollgestopft mit Tabletten, entlassen wurde. Die Kommunikation mit den Ärzten wurde als schwierig empfunden.

Ein anderer Patient schildert, wie er trotz mehrmonatiger Wartezeit abgewiesen wurde, weil er keine Überweisung vom Hausarzt vorlegen konnte. Auch das Verhalten der Ärztin wurde als unfreundlich und inkompetent beschrieben.

Umgang mit älteren Patienten

Besonders kritisch werden die Erfahrungen mit älteren Patienten geschildert. Ein Fallbeispiel beschreibt einen älteren Menschen mit einer neurodegenerativen Erkrankung, dessen Zustand sich während des Klinikaufenthaltes verschlechterte. Trotz Verwirrtheitszuständen und Wassereinlagerungen wurde der Patient entlassen, ohne dass die Medikation gründlich überprüft wurde. Die Angehörigen fühlten sich nicht ernst genommen und mussten den Patienten kurz darauf wieder in die Notaufnahme bringen.

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Erfahrungen mit niedergelassenen Neurologen: Fallbeispiel Dr. Roch und Dr. Stenner

Auch bei niedergelassenen Neurologen in Zwickau gibt es unterschiedliche Erfahrungen. Am Beispiel von Frau Dr. Roch und Frau Dr. Stenner lassen sich verschiedene Aspekte der Patientenversorgung aufzeigen.

Dipl.-Med. Kerstin Roch

Die Bewertungen für Frau Dr. Roch sind gemischt. Einige Patienten loben ihre Empathie, Kompetenz und die gründliche Untersuchung. Sie habe sich viel Zeit genommen, die Ergebnisse verständlich erklärt und die Beschwerden der Patienten lindern können. Andere Patienten berichten von negativen Erfahrungen, insbesondere mit dem Personal an der Anmeldung. In einem Fall wurde eine Patientin, die sich in der offenen Sprechstunde vorstellte, abgewiesen und unfreundlich behandelt.

Es gibt auch den Vorwurf, dass Frau Dr. Roch widersprüchliche Aussagen trifft und in einem Befund falsche Angaben macht. Ein anderer Patient bemängelt, dass er trotz Überweisung und mehrmonatiger Wartezeit nicht behandelt wurde, weil er keine Überweisung vom Hausarzt vorlegen konnte.

Dr. med. Andrea Stenner

Auch die Bewertungen für Frau Dr. Stenner sind unterschiedlich. Einige Patienten berichten von positiven Erfahrungen, insbesondere im Bereich der Botox-Behandlung. Sie sei stets freundlich und habe ein offenes Ohr für die Probleme der Patienten. Die längeren Wartezeiten werden damit erklärt, dass Frau Dr. Stenner auch auf Station oder bei Notfällen benötigt wird.

Andere Patienten äußern jedoch deutliche Kritik. Sie mache einen zerstreuten und unorganisierten Eindruck, lasse die Patienten nicht zu Wort kommen und bastle aus Vermutungen ihre Diagnose. Ein Patient berichtet, dass es ihr nicht möglich war, ein Rezept für seine Medikamente auszustellen, da sie den Hersteller nicht kannte. Auch die Behandlung eines gelähmten Armes wurde abgelehnt.

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Ein anderer Patient bemängelt die kurze Untersuchungszeit, die mangelnde Berücksichtigung seiner Rückenprobleme und die Vorurteile der Ärztin. Auch der Zustand des Zimmers (Schweißgeruch, zerwühlte Untersuchungsliege) wurde kritisiert.

Herausforderungen und Verbesserungspotenziale

Die geschilderten Erfahrungen zeigen, dass es in der neurologischen Versorgung in Zwickau sowohl positive als auch negative Aspekte gibt. Zu den größten Herausforderungen gehören:

  • Lange Wartezeiten: Patienten müssen oft lange auf einen Termin beim Neurologen warten. Dies kann insbesondere für Patienten mit akuten Beschwerden problematisch sein.
  • Kommunikation: Die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten ist nicht immer optimal. Patienten fühlen sich nicht immer ausreichend informiert und ernst genommen.
  • Personalmangel: Der Personalmangel in den Kliniken und Praxen führt zu Stress und Überlastung, was sich negativ auf die Patientenversorgung auswirken kann.
  • Unterschiedliche Behandlungsqualität: Die Qualität der Behandlung kann je nach Arzt und Klinik variieren. Es gibt Berichte über inkompetente Behandlung, mangelnde Aufklärung und unfreundliches Personal.
  • Bürokratische Hürden: Die Notwendigkeit einer Überweisung vom Hausarzt kann für Patienten eine unnötige Hürde darstellen.

Um die neurologische Versorgung in Zwickau zu verbessern, sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Ausbau der Terminservicestellen: Die Terminservicestellen sollten weiter ausgebaut werden, um die Terminvergabe zu beschleunigen.
  • Verbesserung der Kommunikation: Ärzte sollten sich mehr Zeit für die Kommunikation mit ihren Patienten nehmen und diese umfassend informieren.
  • Bekämpfung des Personalmangels: Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Personalmangel in den Kliniken und Praxen zu bekämpfen.
  • Qualitätssicherung: Die Qualität der Behandlung sollte durch regelmäßige Kontrollen und Schulungen sichergestellt werden.
  • Abbau bürokratischer Hürden: Die Notwendigkeit einer Überweisung vom Hausarzt sollte überprüft werden.

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