Das Neurozentrum am Klinikum am Steinenberg in Reutlingen bündelt Expertise für die ganzheitliche Behandlung und Therapie neurologischer und neurochirurgischer Patienten. Die Kreiskliniken Reutlingen haben bereits 2013 mit der Klinik für Neurologie und Frührehabilitation unter der Leitung von Chefarzt Dr. Frank Andres und der Klinik für Neurochirurgie um Chefarzt Privatdozent Dr. Marco Skardelly die Grundlage dafür gelegt. Seit April ergänzt Dr. Meike Dukiewicz als Fachärztin für Radiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie das interdisziplinäre Team.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Neurozentrum
Die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche ermöglicht eine umfassende Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Ein typischer Fall veranschaulicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Ein Patient mit Verdacht auf Schlaganfall wird in den Schockraum des Klinikums eingeliefert. Mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) wird ein erstes Bild des Kopfes angefertigt. Je nach Befund, ob es sich um einen Schlaganfall mit Gefäßverschluss, eine Hirnblutung oder eine Blutung aus einer Gefäßaussackung (Aneurysma) handelt, legen Neurologe, Neurochirurg und Neuroradiologe gemeinsam die weiteren Behandlungsschritte fest.
Die Experten der Kreiskliniken Reutlingen bieten das gesamte Behandlungsspektrum:
- Konservative Therapie: Unter Federführung der Neurologie.
- Interventionelle Therapie: Z.B. die Beseitigung der Verstopfung einer großen Hirnarterie durch die Neuroradiologie.
- Operative Eingriffe: Durch das Team der Neurochirurgie, bei denen operativ über eine Eröffnung der Schädeldecke die Ursache behandelt wird.
Klinik für Neurologie und Frührehabilitation
Die Klinik für Neurologie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Frank Andres bietet ein breites Behandlungsspektrum bei neurologischen Symptomen wie Lähmungen, Gefühlsstörungen, Schwindel, Gedächtnisstörungen, Sprachstörungen und Kopfschmerzen. Diagnostiziert werden Krankheitsbilder wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, Parkinson, Epilepsie und Nervenläsionen.
Schwerpunkte der Neurologischen Klinik
- Neurologische Akutbetten: Für die Akutversorgung neurologischer Notfälle.
- Regionale Stroke Unit: Teil des Neurovaskulären Netzwerks (ZNET) mit der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen, zur Versorgung akuter Schlaganfälle.
- Neurologisch-Neurochirurgische Frührehabilitation der Phase B: Versorgung schwer betroffener Patienten aus der Region Neckar-Alb und Stuttgart. Besonderer Fokus liegt auf Beatmungs- und Trachealkanülen-Weaning sowie Schluckstörungen.
Die Neurologisch-Neurochirurgische Frührehabilitation der Phase B versorgt schwer betroffene Patienten und Patientinnen aus der Region Neckar-Alb und Stuttgart und legt einen besonderen Fokus auf Beatmungs- und Trachealkanülen-Weaning sowie Schluckstörungen.
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Die ersten Ziele in der Frührehabilitation sind die Kontaktaufnahme im Sinne eines ‚Bewusst ins Leben zurückholen', die Ermöglichung von Kommunikation und die Kooperationsfähigkeit. Mit individuellen Schwerpunkten soll den Patienten eine Umgebung geboten werden, die sie schützt und ihre Heilung befördert. Ein besonderer klinischer und neurorehabilitativer Schwerpunkt wird auf die Behandlung von beatmeten Patienten und der Entwöhnung derselben vom Beatmungsgerät gelegt.
Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Marco Skardelly gewährleistet gemeinsam mit den klinikinternen Kooperationspartnern der Radiologie sowie der Klinik für Neurologie die neurochirurgische Versorgung für den Landkreis Reutlingen auf höchstem medizinischen Standard.
Behandlungsspektrum der Neurochirurgie
- Komplexe Krankheitsbilder: Behandlung von Hirntumoren, Schädelbasistumoren oder Aneurysmen.
- Wirbelsäulenerkrankungen: Behandlung von Bandscheibenvorfällen, einem verengten Spinalkanal oder Instabilitäten infolge von Wirbelkörperfrakturen.
Diagnostische Möglichkeiten
„Alle wichtigen diagnostischen und therapeutischen Schritte können nun vollumfänglich im Haus gemacht werden. Von der Diagnose bis zur Frührehabilitation kann der Patient in den Kreiskliniken verbleiben", so Chefarzt Dr. Frank Andres. „Gerade in der Diagnostik schwerwiegender Erkrankungen, wie etwa bei vaskulären Erkrankungen und Hirntumoren, haben wir dank der neuen Kollegin nun erweiterte Möglichkeiten, was letztendlich auch die Prognose für den Patienten weiter verbessert", ergänzt PD Dr. Marco Skardelly.
Klinikum am Steinenberg: Mehr als nur ein Krankenhaus
Das Klinikum am Steinenberg in Reutlingen, ein Standort der Kreiskliniken Reutlingen und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen, vereint patientennahe Betreuung mit höchster medizinischer Behandlungsqualität und innovativen Gesundheitsservices zum Wohle der Patienten. Die Kliniken sind modern ausgestattet und verfügen über neueste diagnostische Verfahren.
Barrierefreiheit
Das Klinikum legt Wert auf Barrierefreiheit:
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- Zimmerausstattung mit rollstuhlgerechten Sanitäranlagen ist in allen Bettenhäusern vorhanden.
- Rollstuhlgerechter Zugang zu Serviceeinrichtungen.
- Bauliche Maßnahmen für Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung: Auf den Stationen B4 und B5 wurde ein akustischer Dementenschutz / Weglaufschutz installiert.
Service für internationale Patienten
Das Klinikum bietet Service für Patienten aus dem Ausland mit fremdsprachigem Personal (Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Türkisch, Polnisch, Spanisch, Ungarisch, Griechisch, Albanisch, Japanisch, Chinesisch, Slowakisch).
Qualität und Engagement
Die Kreiskliniken Reutlingen engagieren sich in der Initiative Qualitätsmedizin und sind Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit. Die Kreiskliniken Reutlingen gGmbH bieten zahlreiche Möglichkeiten, Hochleistungsmedizin in der Region aktiv zu fördern.
Unterstützung durch Stiftungen und Vereine
Besonders dankbar ist das Klinikum für die Unterstützung durch die Erika-Seeger-Stiftung, den Förderverein Frühchen e.V. und die Stiftung Palliativpflege. Ihr Engagement hat bereits bedeutende Erfolge in den Bereichen Onkologie, Pflege und Geburtsmedizin ermöglicht. Dazu gehören die Förderung innovativer Diagnose- und Therapieverfahren, die Unterstützung von Selbsthilfegruppen sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, die medizinische Versorgung und Menschlichkeit in unserer Region nachhaltig zu stärken.
Erika-Seeger-Stiftung
Die am 01.07.1991 gegründete Erika-Seeger-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die finanzielle, soziale und medizinische Situation tumorkranker Patienten des Klinikums am Steinenberg zu verbessern. Mit den bisher vergebenen satzungsgemäßen Zuwendungen von weit über einer Million Euro schuf die Stiftung apparative Voraussetzungen für modernste diagnostische und therapeutische Verfahren in der Onkologie. Auch das 2014 neu eingerichtetete Zentrum für Palliativmedizin - das übrigens den Namen Erika-Seeger-Station trägt - und die Ausstattung der 2015 umgebauten und erweiterten Interdisziplinären Onkologischen Ambulanz wurden großzügig aus Mitteln der Stiftung mitfinanziert.
Daneben gewährt die Stiftung immer wieder auch direkte finanzielle Hilfen für einzelne betroffene Patienten und deren Familien - sei es zur Unterstützung bei Kinderbetreuung, im Haushalt oder auch für einen psychologisch betreuten Familienurlaub. Sie finanziert Fortbildungen für Palliativ-Fachpflegekräfte, unterstützt die Anstellung von Therapeuten oder fördert Selbsthilfegruppen und resilienzsteigernde Aktivitäten wie "Onko-Walking" und "Wandern nach Brustkrebs".
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Förderverein Frühchen e.V. Reutlingen
Um die Schwierigkeiten und Fragen besser bewältigen zu können, hat sich in Reutlingen (wie in vielen anderen deutschen Städten) Anfang 1995 eine Elterninitiative zusammengeschlossen und im Dezember 1995 einen gemeinnützigen Verein gegründet, der jetzt Mitglieder hat: Eltern von Frühgeborenen und schwerkranken Kindern, Schwestern, Ärzte, Klinikpfarrer, Freunde und Förderer der Kinderklinik.
Stiftung Palliativpflege
Aus dem am 15.09.2004 von engagierten Bürgern gegründeten "Förderverein Brückenpflege in Kreis und Stadt Reutlingen e.V." ist 2012 mit der Einführung des Rechtsanspruchs auf eine palliative Versorgung unheilbar erkrankter Menschen die Stiftung Palliativpflege hervorgegangen. Die Versorgung unheilbar erkrankter Menschen in Kreis und Stadt Reutlingen ist das wichtigste Anliegen. Insbesondere die dauerhafte und nachhaltige Förderung der ambulanten Palliativpflege im Landkreis Reutlingen hat sich die Stiftung auf ihre Fahne geschrieben. Diese ermöglicht es mit einer umfassenden Betreuung, dass unheilbar kranke Menschen auf Wunsch ihre letzte Lebensphase zuhause verbringen können.Die Stiftung Palliativpflege unterstützt auch die Arbeit der Brückenpflege und des Palliative Care Teams in Reutlingen.
Medizinische Leistungsangebote und Ausbildung
Das Klinikum bietet eine Vielzahl an medizinischen Leistungsangeboten. Unterricht wird in der Schule für Pflegeberufe am Standort der Akademie der Kreiskliniken Reutlingen in Pfullingen angeboten. Ausbildungsdauer 1 Jahr. Unterricht wird in der Akademie der Kreiskliniken Reutlingen am Standort Pfullingen und am Standort Stuttgart in der Leitzstraße 52 angeboten. 3-Jährige Ausbildung. Unterricht wird am Standort Pfullingen und am Standort Stuttgart in der Leitzstraße 52, angeboten (insgesamt 3 Klassen). Ausbildungsdauer 3 Jahre. Pflegefachfrau B. Sc., Pflegefachmann B.
MVZ Reutlingen
Im MVZ Reutlingen bieten die Kreiskliniken Reutlingen eine breite medizinische Versorgung unter einem Dach. Von Allgemeinmedizin bis Gynäkologie, Neurologie und mehr - stehen Fachkompetenz und persönliche Betreuung zur Seite. Im MVZ II der Kreiskliniken Reutlingen arbeiten verschiedene Fachgebiete Hand in Hand. Es steht ein umfassendes Angebot an ambulanten Leistungen zur Verfügung. Hausärzte sowie Frauenärztin betreuen Patientinnen und Patienten allen Alters und übernehmen die allgemeinmedizinische und gynäkologische Versorgung. Fachärzte für Allgemein- und Unfallchirurgie sowie Neurochirurgie sind kompetente Experten bei speziell chirurgischen Beschwerden sowie bei Erkrankungen der Wirbelsäule und des Schädels. Notwendige Laboruntersuchungen können zeitnah in der Praxis für Labormedizin durchgeführt werden. Bei akut auftretenden Beschwerden und Erkrankungen steht Ihnen das Ärzteteam der Portalpraxis mit der offenen Sprechstunde als erste Anlaufstelle zur Verfügung. Die enge Abstimmung der Fachgebiete sowie die Anbindung an die Kreiskliniken Reutlingen ermöglicht die bestmögliche Versorgung und hohe medizinische Expertise.
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