Olivenöl und Demenz: Aktuelle Studien und Erkenntnisse

Olivenöl, ein zentrales Element der mediterranen Küche, ist seit langem für seine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit bekannt. Dies gilt jedoch nicht nur für die positiven Wirkungen des Olivenöls auf das Herz-Kreislauf-System und den Cholesterinspiegel, sondern auch für den Schutz vor Demenz-Erkrankungen. Eine viel beachtete Langzeitstudie der Harvard-Universität belegt deutlich, dass der tägliche Konsum von Olivenöl das Risiko, an den Folgen einer Demenzerkrankung zu sterben, erheblich reduzieren kann.

Harvard-Studie: Olivenöl reduziert Demenzrisiko

Eine große Langzeit-Studie der renommierten Harvard-Universität hat gezeigt, dass Olivenöl sogar das Risiko, an einer Demenz zu sterben, um beeindruckende 28 Prozent senken kann. Gerade mal ein Teelöffel voll - das sind in der Woche rund 50 Gramm Olivenöl - dieses zentralen Elements der mediterranen Küche sollen gemäß der Studienergebnisse dazu ausreichen. Dies ist ein weiteres überzeugendes Argument, Olivenöl regelmäßig in die Ernährung einzubauen.

Die Forscher analysierten im Rahmen der Studie Daten von 92.383 Teilnehmern. Im Verlauf der Studie, die von 1990 bis 2018 dauerte, wurde der Olivenölkonsum der Teilnehmer alle vier Jahre mithilfe von Fragebögen erfasst. Die Ergebnisse zeigten, dass der tägliche Verzehr von mehr als sieben Gramm Olivenöl das Sterberisiko durch Demenz um mehr als ein Viertel, nämlich maßgebliche 28 Prozent, senken kann. Zusätzlich ergab die Studie, dass der Austausch von nur fünf Gramm Margarine oder Mayonnaise täglich durch die entsprechende Menge Olivenöl das Risiko, an Demenz zu erkranken, um acht bis 14 Prozent senken kann.

Methodische Rigorosität und Unabhängigkeit von der Gesamt-Ernährung

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) würdigte die Studie auf X als „methodisch sehr rigoros“. Für ihn zeigt die Untersuchung, dass allein das Olivenöl das Demenzrisiko senkt, „auch ohne komplette Mittelmeerdiät“. Die Studie ergab, dass Personen, die mindestens sieben Gramm Olivenöl täglich, also ungefähr einen Teelöffel, zu sich nahmen, ein um 28 Prozent reduziertes Risiko hatten, an Demenz zu sterben - im Vergleich zu jenen, die nie oder nur selten Olivenöl aßen. Interessanterweise hatte die allgemeine Ernährungsweise keinen Einfluss auf die Effektivität des Olivenölverzehrs. Deshalb schlussfolgerten die Forschenden, dass ein höherer Olivenölkonsum unabhängig von der Qualität der Ernährung mit einem niedrigeren Risiko für demenzbedingte Sterblichkeit einhergeht.

Ersatz von Margarine und Mayonnaise durch Olivenöl

So wurde auch festgestellt, dass Teilnehmende, die fünf Gramm Margarine oder Mayonnaise durch die gleiche Menge Olivenöl ersetzten, ein um 8 bis 14 Prozent niedrigeres Risiko aufwiesen, an Demenz zu versterben. Die Forscher legen nahe, insbesondere Margarine und Mayonnaise durch Olivenöl zu ersetzen.

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Die Rolle der Inhaltsstoffe von Olivenöl

Olivenöl enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Dazu gehören:

  • Einfach ungesättigte Fettsäuren
  • Vitamin E
  • Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe)

Diese Inhaltsstoffe tragen dazu bei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch kognitivem Verfall vorzubeugen.

Polyphenol Oleocanthal

Polyphenol Oleocanthal ist eine organische Verbindung, die ausschließlich in reinen, hochwertigen Olivenölen vorkommt. Oleocanthal zeichnet sich durch seine einzigartigen antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften aus.

Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften

Olivenöl ist reich an Vitamin E und Polyphenolen - Antioxidantien, die Zellen und Blutgefäße, einschließlich der im Gehirn, schützen. Das Öl habe auch entzündungshemmende Eigenschaften. Entzündungen können die Alterung des Gehirns (und des Körpers) beschleunigen und gelten als Ursache für Demenz und kognitiven Verfall.

Qualität von Olivenöl

Doch kaum ein im Handel angebotenes Olivenöl hält, was es verspricht, und die Qualität kann stark variieren. Obwohl viele Flaschen im Supermarkt mit Begriffen wie „Olivenöl extra vergine“ oder „Olivenöl kaltgepresst“ gekennzeichnet sind, entsprechen sie oft nicht den hohen Standards, die man von einem wirklich hochwertigen Olivenöl erwarten sollte. Die Qualität eines Olivenöls hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Herkunft der Oliven, vor allem aber der möglichst frühe Zeitpunkt der Ernte sowie die Methoden der Verarbeitung und Lagerung sowie die Reinheit des Öls. Ein hochwertiges Olivenöl zeichnet sich durch einen niedrigen Säuregehalt, einen frischen, fruchtigen Geschmack und eine goldgelbe bis grünliche Farbe aus.

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Traditionelle Anbaugebiete und Verarbeitungsmethoden

In vielen europäischen Olivenanbaugebieten liefern die Bauern ihre Ernte an sogenannte Kommunen oder Genossenschaften. Dort werden die Oliven von verschiedenen Bauern zusammengeführt und gemeinsam verarbeitet. Dieses Verfahren führt oft dazu, dass die Qualität des Olivenöls schwankt, da Oliven unterschiedlichen Reifegrades und verschiedener Sorten miteinander vermischt werden. Hinzu kommt, dass auch die Verarbeitungsverfahren erheblichen Einfluss auf die Qualität des Öls haben. So werden die meisten Olivenöle durch Pressen gewonnen, was jedoch die wertvollen Inhaltsstoffe beeinträchtigen kann. Hochwertiges Olivenöl hingegen wird durch Zentrifugation gewonnen, ein Verfahren, bei dem die Olivenpaste geschleudert wird, um das Öl schonend zu extrahieren.

Suche nach hochwertigem Olivenöl

Das beste Olivenöl, und dies sogar in vier Varianten, das wir finden und testen konnten, stammt aus einer kleinen Familienmanufaktur auf dem Peloponnes in Griechenland. Dass diese speziellen Öle heute auch bei uns erhältlich sind, ist den Salzburger Unternehmern Markus Kaiser und Michael Janovsky zu verdanken. Die beiden Freunde fragten sich vor wenigen Jahren ebenfalls eines Tages, woher man eigentlich wirklich gutes, reines Olivenöl beziehen könne. Sie begannen, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und stellten fest: Ein wirklich hochwertiges, unverfälschtes Olivenöl ist hierzulande nur schwer und selten zu finden. Ihre abenteuerliche Suche und eine gute Portion Glück führte sie schließlich zu einer Familie auf dem Peloponnes, die in dritter Generation als Familienunternehmen eine Olivenöl-Mühle betreibt und die ihre Ernte nicht - dies ist wichtig - an eine Genossenschaft verkauft, sondern ihre Oliven selbst in einem aufwändigen, größtenteils von Hand stattfindenden Verfahren zu reinstem Olivenöl verarbeitet.

So arbeitet das kleine Familienunternehmen Iatridis Estate auf dem griechischen Peloponnes. „Die Olivenbäume von Spiros und Eleni wachsen seit Jahrhunderten in den Bergen, wo das milde Klima und der fruchtbare Boden das Wachstum fördern. Die Oliven werden von Hand zu verschiedenen Zeitpunkten für die verschiedenen Olivenöl-Varianten geerntet und in der familieneigenen Mühle kalt extrahiert. „Eigentlich suchten wir zunächst nur für uns selbst, unsere Familien und Freunde nach dem ultimativen Olivenöl“, erzählt Michael im Gespräch mit ‚Alzheimer Deutschland‘: „Aber nachdem wir selbst die Mühle mehrmals besucht hatten und bei allen Verarbeitungsprozessen, von der Ernte von Hand über die Zentrifugation bis hin zur Abfüllung der Öle, dabei gewesen waren, war uns klar, dass wir diese einzigartigen Olivenöle auch zu anderen Menschen bringen sollten.“ Und Markus ergänzt: „Für uns ist dieses Projekt eine echte Herzensangelegenheit, für das wir eine eigene Firma gegründet haben, um die Iatridis-Olivenöl anzubieten. v.l. Große Mengen dieser Olivenöle gibt es freilich nicht: „Wir bieten ausschließlich die Jahresproduktionen der Familie Iatridis an, die übrigens all ihre Ernte exklusiv an uns liefert. Das bedeutet, dass es eben nur so viele Flaschen gibt, wie in einem Jahr produziert werden. Ist der Vorrat aufgebraucht, gibt es keine Nachproduktion - ähnlich wie bei einem Jahrgangswein, den es auch nur einmal gibt. Dass große Studien nun auch den Nutzen des Olivenöls bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und anderen Formen der Demenz nachgewiesen haben, freut Michael und Markus: „Wir wissen ja als gesundheitsbewusste Menschen, was Olivenöl, zumal wenn es wirklich gut ist, bewirken kann.

Verwendung von Olivenöl in der Küche

Viele Menschen glauben, man könne Olivenöl nur kalt, also zum Beispiel im Salat oder auf dem Brot, essen. Aber auch beim Kochen und Braten bleiben bei wirklich hochwertigen Ölen nahezu alle gesunden Inhaltsstoffe erhalten - wenn man nicht auf mehr als 180° Grad erhitzt.

Weitere Faktoren zur Senkung des Demenzrisikos

Gleich vorweg: Es gibt (leider) kein Lebensmittel, mit dem Sie ihr Risiko für eine Demenzerkrankung einfach wegessen können. Aber: Wer sich ausgewogen und bewusst ernährt, kann das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer senken - das zeigen viele Studien. Ein bewährtes Vorbild ist die traditionelle Mittelmeerküche mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, fettem Seefisch und Olivenöl. Studien zeigen, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken kann - und zugleich die Hirngesundheit verbessert.

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Die MIND-Diät

Extra-Tipp: Die so genannte MIND-Diät. Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine - genießen Sie sie am besten roh zum Beispiel als Fingerfood oder Snack zwischendurch. Polyphenole aus Olivenöl, Heidelbeeren und rotem Traubensaft schützen die Zellen und fördern den Stoffwechsel im Gehirn. Omega-3-Fettsäuren sind in fettem Seefisch sowie in kaltgepresstem Raps-, Oliven- und Leinöl enthalten. Eine gute Ernährung funktioniert oft nicht von heute auf morgen. Auch Bewegung, geistige Aktivität, soziale Kontakte und ausreichend Schlaf tragen dazu bei, das Risiko für eine Demenz zu senken.

Risikofaktoren für Demenz

Zu den zwölf Risikofaktoren, die die Entstehung von Demenz im späteren Lebensverlauf begünstigen können, gehören:

  • Mangelnde körperliche Aktivität
  • Kopfverletzungen
  • Alkoholkonsum
  • Feinstaubbelastung
  • Geringe Bildung
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Eingeschränktes Hörvermögen
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Depressionen
  • Ein Mangel an sozialen Kontakten

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