Palliative Pflege bei Demenz: Ein umfassender Leitfaden von Stephan Kostrzewa

Demenz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, insbesondere angesichts der alternden Bevölkerung. Die palliative Pflege von Menschen mit Demenz erfordert ein tiefes Verständnis ihrer besonderen Bedürfnisse und eine einfühlsame Herangehensweise. Stephan Kostrzewa, ein erfahrener Autor, Dozent und Praktiker, bietet in seinem Werk "Palliative Pflege von Menschen mit Demenz" einen umfassenden und praxisorientierten Leitfaden für Pflegende. Dieses Buch, erschienen im Hogrefe Verlag, hat sich als Standardwerk etabliert und liegt nun in der dritten Auflage vor.

Einführung in die palliative Pflege bei Demenz

Das Buch von Stephan Kostrzewa ist ein praxisorientiertes Handbuch, das einfühlsam das Leben von Menschen mit Demenz in einem "permanenten Augenblick" beschreibt. Es zeigt, wie Pflegende sterbende demenzkranke Menschen professionell pflegen, unterstützen und begleiten können. Die Lektüre dieses Buches ist uneingeschränkt empfehlenswert, da es abwechslungsreich, übersichtlich, lehrreich und gut strukturiert ist.

Kostrzewa beschreibt medizinisch, wie sich Demenzerkrankungen darstellen, und stellt phänomenologisch die (Er-)Lebenswelt demenziell erkrankter Menschen als "ein Leben in einem permanenten Augenblick" dar. Er erläutert ihre möglichen Reaktionen auf verschiedene Umwelten und weckt Verständnis für das Empfinden demenziell Erkrankter.

Der Autor: Stephan Kostrzewa

Stephan Kostrzewa hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Seine Faszination für die Arbeit mit Menschen mit Demenz begann bereits während seines Zivildienstes in der Altenarbeit (1985-1987). Er betrachtet diese Personengruppe als eine der vulnerabelsten in der Gesellschaft und betont, dass der Umgang mit ihnen den Grad der Humanität einer Gesellschaft widerspiegelt. Sein Werkzeug für den Umgang und die Versorgung, insbesondere mit fortgeschritten an Demenz Erkrankten, hat er aus seiner mehrjährigen Palliative Care und Hospizarbeit abgeleitet.

Kostrzewa ist von Natur aus neugierig und sucht stets nach Antworten auf die Frage, was die Welt und die Gesellschaft im Innersten zusammenhält. Er ist Vegetarier und bezeichnet sich selbst als zweifelnden Agnostiker. Schicksalsschläge betrachtet er als Chance, das Selbstverständliche infrage zu stellen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er leidenschaftlicher Musiker und spielt verschiedene Instrumente.

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Er ist Dr. rer. medic. und hat zahlreiche Publikationen zum Thema Demenz und palliative Pflege veröffentlicht, darunter:

• Berührend Halt geben. Basale Stimulation als mehrdimensionaler Ansatz der Begleitung von Menschen mit Demenz am Lebensende, in: Lamp (Hrsg.): Umsorgt sterben.
• Demenz und Beziehungsgestaltung. Ein Praxisratgeber (mit A. Kocks-Kostrzewa).
• Angehörigenarbeit in der Pflege. Ein Praxisratgeber (mit A. Kocks-Kostrzewa).
• Hausärztliche Versorgung geistig behinderter Menschen am Lebensende.
• Was wir noch tun können! Basale Stimulation in der Sterbebegleitung.
• Palliative Pflege von Menschen mit Demenz.
• Sterbebegleitung in der stationären Altenpflege.
• Bedürfnisse Dementer wahrnehmen und berücksichtigen.
• Humanes Sterben, in: Altenpflege.
• Sterbebegleitung bei Bewohnern mit Demenz, 1. Teil, in: Die Schwester/Der Pfleger.
• Sterbebegleitung bei Bewohnern mit Demenz, 2. Teil, in: Die Schwester/Der Pfleger.
• Hospizliche Altenpflege: Die Begleitung Sterbender nicht dem Zufall überlassen, Pflegezeitschrift (mit K. Donnay).
• Palliative Pflege bei demenziell Erkrankten, in: Die Schwester/Der Pfleger.
• Verwandelte Welten, in: Altenpflege (mit K. Donnay).
• Schmerzmanagement bei Menschen mit Demenz, in: Die Hospiz-Zeitschrift.
• (Wie) können an Demenz erkrankte Menschen ihr Sterben erleben? In: Die Hospiz-Zeitschrift (mit K.-P. Burgmann).

Inhalte und Schwerpunkte des Buches

Das Buch von Stephan Kostrzewa bietet eine Vielzahl von Informationen und praktischen Ratschlägen für die palliative Pflege von Menschen mit Demenz. Zu den wichtigsten Inhalten gehören:

• Symptommanagement: Das Buch beschreibt das Assessment und Symptommanagement von Aggression, Atemnot, Durst, Mundtrockenheit, Unruhe und Schmerzen. Es bietet Empfehlungen und handlungsorientierte Lösungen auf den Ebenen des Symptommanagements.
• Kommunikatives Handeln: Kostrzewa erläutert die veränderte Informationsverarbeitung und das Erleben von Menschen mit Demenz und deren spirituelle Bedürfnisse. Er gibt Anleitungen für ein angemessenes kommunikatives Handeln in der Sterbebegleitung.
• Expertenstandards: Das Buch integriert die nationalen Expertenstandards zum Schmerzmanagement und zur Beziehungsgestaltung mit Menschen mit Demenz. Es erweitert den nationalen Expertenstandard "Schmerzmanagement in der Pflege" um den Themenbereich "Schmerzmanagement bei Menschen mit Demenz".
• Konfliktfelder: Kostrzewa zeigt typische Konfliktfelder auf, wie den Einsatz von Morphinpräparaten, Flüssigkeits- und Nahrungsverweigerung und herausforderndes Verhalten. Er sensibilisiert für veränderte spirituelle Belange bei Menschen mit Demenz.
• Konzepte der Sterbebegleitung: Das Buch erläutert verschiedene Konzepte zur Begleitung von sterbenden Menschen mit Demenz, von der Hospizidee über die Basale Stimulation, Biografie- und Angehörigenarbeit, Fallarbeit, Namaste Care, Palliative Care und das therapeutische Gammeln bis hin zur Validation.
• Vernetzung: Kostrzewa betont die Bedeutung der Vernetzung professioneller Dienstleister, Demenzbeauftragter und ehrenamtlich Helfender. Er erläutert, wie verschiedene professionelle Dienstleister vernetzt und um ehrenamtliche Personen ergänzt werden können.
• Arbeitshilfen: Das Buch bietet zahlreiche Arbeitshilfen, wie Biografiebögen, Angehörigenbroschüren, Curricula und Schmerzassessments. Es erleichtert den Praxistransfer durch Fallbeispiele, Reflexionsfragen, Rollenspiele und Übungen.

Zielgruppen des Buches

Das Buch richtet sich an ein breites Publikum, darunter:

• Pflegende: Sowohl professionelle Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige finden in diesem Buch wertvolle Informationen und praktische Anleitungen für die palliative Pflege von Menschen mit Demenz.
• Ärzte: Das Buch bietet Ärzten einen umfassenden Überblick über die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz in der palliativen Phase.
• Therapeuten: Therapeuten verschiedener Fachrichtungen können von den im Buch beschriebenen Konzepten und Methoden profitieren, um ihre Arbeit mit Menschen mit Demenz zu verbessern.
• Sozialarbeiter: Sozialarbeiter finden in diesem Buch Informationen und Anregungen für die Beratung und Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.
• Ehrenamtliche: Ehrenamtliche Helfer, die sich in der Betreuung von Menschen mit Demenz engagieren, erhalten in diesem Buch wertvolle Tipps und Hinweise für ihre Arbeit.
• Demenenzbeauftragte: Das Buch unterstützt Demenzbeauftragte bei ihrer Arbeit durch die Vernetzung relevanter Akteure und die Bereitstellung von Arbeitshilfen.

Die dritte Auflage: Aktualisierungen und Erweiterungen

Die dritte Auflage des Buches "Palliative Pflege von Menschen mit Demenz" wurde umfassend aktualisiert und erweitert. Sie berücksichtigt die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen in der palliativen Pflege und Demenzforschung.

Kernfragen und Antworten

Kostrzewa wirft wichtige Fragen auf, die im Zusammenhang mit der palliativen Pflege von Menschen mit Demenz stehen:

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• Wie erleben Menschen ihre fortschreitende Demenz?
• Welche Auswirkungen hat der Stress des Pflegepersonals auf dementiell erkrankte Menschen?
• Welche Haltung braucht es, um Menschen mit Demenz angemessen zu pflegen?
• Was brauchen sie genau, wenn sie im Sterben liegen?

Sein Buch liefert fundierte Antworten auf diese Fragen und bietet praktische Lösungen für die Herausforderungen, die sich in der palliativen Pflege von Menschen mit Demenz stellen.

Bedeutung der Basalen Stimulation

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Basalen Stimulation als mehrdimensionalem Ansatz der Begleitung von Menschen mit Demenz am Lebensende. Kostrzewa hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und zeigt, wie die Basale Stimulation dazu beitragen kann, das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz in der palliativen Phase zu verbessern.

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