Parkinson-Krankheit: Altenpflege im Fokus – Eine umfassende Betrachtung

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. In der Altenpflege spielt die Betreuung von Parkinson-Patienten eine zentrale Rolle. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Parkinson-Krankheit, von den Symptomen und der Pathophysiologie bis hin zu spezifischen Pflegemaßnahmen und Herausforderungen im Pflegealltag. Dabei werden sowohl die körperlichen als auch die psychosozialen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt.

Einführung in die Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson genannt, ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn, insbesondere in der Substantia nigra, absterben. Diese Zellen produzieren den Botenstoff Dopamin, der für die Steuerung von Bewegungen wichtig ist. Der Dopaminmangel führt zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit.

Ursachen und Pathophysiologie

In etwa 80 % der Fälle ist die Ursache der Parkinson-Krankheit unbekannt (idiopathisch). Es gibt jedoch auch symptomatische Formen, die durch Medikamente (z. B. Neuroleptika, einige Antidepressiva, blutdrucksenkende Mittel), Vergiftungen oder andere Erkrankungen ausgelöst werden können.

Die Pathophysiologie der Parkinson-Krankheit ist komplex. Der Dopaminmangel führt zu einer Störung der Signalübertragung in den Basalganglien, einer Hirnregion, die für die Bewegungssteuerung zuständig ist. Dies führt zu den charakteristischen motorischen Symptomen.

Symptome der Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Zu den Hauptsymptomen gehören:

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  • Tremor: Zittern, vor allem in Ruhe (Ruhetremor). Oftmals ist es am stärksten in den Händen ausgeprägt, wo es als "Pillendrehen" oder "Münzenzählen" beschrieben wird. Es kann jedoch auch andere Körperteile betreffen.
  • Rigor: Muskelsteifigkeit. Der Widerstand bei passiven Bewegungen ist gleichmäßig erhöht (Bleirohrrigidität).
  • Akinese/Bradykinese: Bewegungsverlangsamung oder -armut. Betroffene zeigen eine verminderte Mimik und Gestik. Die Feinmotorik ist gestört, was sich z.B. in einer Schreibstörung äußern kann.
  • Posturale Instabilität: Haltungsinstabilität. Betroffene haben Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, was zu Stürzen führen kann. Oftmals ist der Körper nach vorne gebeugt.

Weitere Symptome können sein:

  • Hypophonie: Störung der Stimmbildung, leise und monotone Sprache.
  • Dysphagie: Schluckstörungen.
  • ** vegetative Störungen:** wie z.B. erhöhte Talgsekretion (Salbengesicht), übermäßiges Schwitzen, Verdauungsprobleme und Blasenentleerungsstörungen.
  • Psychische Veränderungen: Depressionen, Angstzustände, kognitive Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz.
  • Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafstörungen, unruhiger Schlaf.
  • Schmerzen: Muskel- und Gelenkschmerzen.

Diagnostik

Die Diagnose der Parkinson-Krankheit wird in erster Linie anhand der klinischen Symptomatik gestellt. Eine neurologische Untersuchung ist dabei entscheidend. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können eingesetzt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen. Ein Dopamin-Transporter-Scan (DaTscan) kann den Dopaminmangel im Gehirn sichtbar machen und die Diagnose unterstützen.

Therapie

Die Parkinson-Krankheit ist nicht heilbar. Die Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

  • Medikamentöse Therapie: Im Vordergrund steht die Gabe von Medikamenten, die den Dopaminmangel ausgleichen sollen. Dazu gehören L-Dopa (Levodopa), Dopaminagonisten, MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer. Die Medikamente können jedoch auch Nebenwirkungen haben, wie Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall oderHalluzinationen.
  • Tiefe Hirnstimulation: Bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit kann eine tiefe Hirnstimulation in Betracht gezogen werden. Dabei werden Elektroden in bestimmte Hirnregionen implantiert, die elektrische Impulse abgeben und die Symptome lindern können.
  • Physiotherapie: Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Parkinson-Therapie. Sie hilft, die Beweglichkeit zu verbessern, Muskelsteifigkeit zu reduzieren und Stürzen vorzubeugen.
  • Ergotherapie: Ergotherapie unterstützt die Betroffenen dabei,Alltagsaktivitäten selbstständig auszuführen und die Lebensqualität zu erhalten.
  • Logopädie: Logopädie kann bei Sprach- und Schluckstörungen helfen.

Altenpflege bei Parkinson-Krankheit

In der Altenpflege ist die Betreuung von Parkinson-Patienten eine anspruchsvolle Aufgabe, die ein umfassendes Wissen über die Erkrankung und ihre Auswirkungen erfordert. Ziel der Pflege ist es, die Selbstständigkeit der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten und ihre Lebensqualität zu fördern.

Pflegerische Maßnahmen

Die pflegerischen Maßnahmen bei Parkinson-Patienten sind vielfältig und müssen individuell an die Bedürfnisse des jeweiligen Bewohners angepasst werden. Hier sind einige wichtige Aspekte:

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  • Mobilität:
    • Förderung der Beweglichkeit durch Physiotherapie und regelmäßige Übungen.
    • Anpassung der Wohnumgebung, um Stürze zu vermeiden (z. B. Entfernen von Stolperfallen, Anbringen von Haltegriffen).
    • Einsatz von Hilfsmitteln wie Rollatoren oder Spezialstöcken.
    • Unterstützung beim Gehen, z. B. durch taktile oder akustische Signale.
  • Ernährung:
    • Anpassung der Konsistenz der Nahrung bei Schluckstörungen.
    • Anbieten von mundgerechten Portionen.
    • Achten auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
    • Berücksichtigung von Medikamenteneinnahme und deren Auswirkungen auf den Appetit.
    • Ballaststoffreiche Ernährung zur Vermeidung von Obstipation.
  • Körperpflege:
    • Unterstützung bei der Körperpflege, z. B. beim Waschen, Duschen und Anziehen.
    • Verwendung von Hilfsmitteln wie Elektrozahnbürsten oder Anziehhilfen.
    • Achten auf eine gründliche Hautpflege, um Hautirritationen zu vermeiden.
    • Regelmäßige Haarpflege zur Vermeidung von Seborrhoe (Salbengesicht).
  • Kommunikation:
    • Geduld und Zeit für die Kommunikation.
    • Verwendung von nonverbalen Kommunikationsmitteln, wenn die verbale Kommunikation eingeschränkt ist.
    • Anregung zur Nutzung von Hilfsmitteln wie Tabletcomputern für die schriftliche Kommunikation.
  • Ausscheidung:
    • Beobachtung der Blasen- und Darmentleerung.
    • Anpassung der Kleidung, um die Toilettengänge zu erleichtern.
    • Verwendung von Inkontinenzprodukten bei Bedarf.
    • Gabe von Abführmitteln nach ärztlicher Anordnung bei Obstipation.
  • Schlaf:
    • Schaffung einer ruhigen und entspannenden Schlafumgebung.
    • Anpassung des Bettes, um das Drehen und Aufrichten zu erleichtern.
    • Berücksichtigung von Schmerzen und anderen Beschwerden, die den Schlaf beeinträchtigen können.
  • Psychosoziale Betreuung:
    • Förderung der sozialen Kontakte.
    • Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung.
    • Einbeziehung der Angehörigen.
    • Vermittlung von Selbsthilfegruppen.
    • Beachtung von psychischen Veränderungen wie Depressionen oder Angstzuständen.

Herausforderungen in der Altenpflege

Die Betreuung von Parkinson-Patienten in der Altenpflege ist mit einigen Herausforderungen verbunden:

  • Komplexität der Symptome: Die Parkinson-Krankheit äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Dies erfordert eine individuelle Anpassung der Pflege.
  • Fortschreitender Krankheitsverlauf: Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der die Symptome im Laufe der Zeit zunehmen. Dies erfordert eine regelmäßige Anpassung der Pflegeplanung.
  • Medikamentennebenwirkungen: Die Medikamente, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, können Nebenwirkungen haben, die die Pflege erschweren können.
  • Psychische Veränderungen: Parkinson-Patienten leiden häufig unter Depressionen, Angstzuständen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Dies erfordert eine besondere psychische Betreuung.
  • Belastung der Angehörigen: Die Betreuung von Parkinson-Patienten kann für die Angehörigen sehr belastend sein. Es ist wichtig, die Angehörigen zu unterstützen und ihnen Entlastungsmöglichkeiten anzubieten.

Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit

Die Betreuung von Parkinson-Patienten erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen, wie Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen. Nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit kann eine umfassende und individuelle Betreuung gewährleistet werden.

Prüfungsrelevante Aspekte

Die Informationen, die bei den Pflegeexamen abgefragt werden, scheinen manchmal nicht den Kern der beruflichen Tätigkeit widerzuspiegeln. Einige Auszubildende bemängeln, dass Prüfungen Inhalte abfragen, die im Unterricht eher nachrangig behandelt wurden. Dies kann zu Frustration und dem Gefühl führen, dass die Ausbildung nicht ausreichend auf die praktische Arbeit vorbereitet.

Einige Beispiele für Themen, die in den Prüfungen vorkamen, sind:

  • Validierung und sozialpsychologische Theorien
  • Rehabilitation
  • Konfliktanalyse zwischen Kindern/Eltern und dem Pflegeheim
  • Suizidversuch mit anschließender Unterbringung in der Psychiatrie (ohne Abfrage der rechtlichen Voraussetzungen)

Themen, die im Berufsalltag als wichtiger erachtet werden, wie z.B.:

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  • Demenz
  • Apoplex
  • COPD
  • Herzinsuffizienz
  • Pflegerische Maßnahmen bei diesen Erkrankungen
  • Pathophysiologie und Anatomie

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