Parkinson und Osteoporose: Ein komplexer Zusammenhang

Parkinson und Osteoporose sind zwei chronische Erkrankungen, die häufig im höheren Alter auftreten und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Obwohl sie unterschiedliche Organsysteme betreffen - das Gehirn bzw. die Knochen -, gibt es eine Reihe von Faktoren, die sie miteinander verbinden. Dieser Artikel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Parkinson und Osteoporose, geht auf Risikofaktoren, Prävention und Therapiemöglichkeiten ein.

Einführung

Die Parkinson-Krankheit (PK) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die vor allem durch motorische Symptome wie Zittern, Steifigkeit und langsame Bewegungen gekennzeichnet ist. Osteoporose hingegen ist eine Skeletterkrankung, die durch eine Verringerung der Knochendichte und eine erhöhte Knochenbrüchigkeit gekennzeichnet ist. Beide Erkrankungen treten häufig gemeinsam auf, was zu einer zusätzlichen Belastung für die Betroffenen führt.

Erhöhtes Sturzrisiko und Frakturgefahr

In den kalten Wintermonaten mit Schnee und Eis steigt das Sturzrisiko. Während gesunde Knochen stabil sind und Stürze aushalten, ist dies bei Parkinson-Patienten anders. Sie haben aus mehreren Gründen ein erhöhtes Osteoporose- und Frakturrisiko. Durch die gestörten Haltungs- und Stellreflexe entwickeln sie im Verlauf der Erkrankung eine Fallneigung. Gangunsicherheit nimmt auf unebenen und rutschigen Wegen zu. Nach einem Knochenbruch benötigen Parkinson-Patienten mehr Zeit, um sich zu erholen. Insbesondere bei über 80-jährigen Patienten kann ein Sturz zur Immobilität oder zum Tod führen. Daher ist eine frühzeitige Vorbeugung und Untersuchung auf Osteoporose nach dem ersten Sturz wichtig. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Frauen über 60 und bei Männern mit MP über 70 Jahren.

Risikofaktoren und Ursachen

Einige Risikofaktoren können das Auftreten von Osteoporose bei Parkinson-Patienten begünstigen:

  • Bewegungsmangel: Sowohl die motorischen als auch die nicht-motorischen kognitiven Parkinson-Symptome führen mit der Zeit häufig zu Bewegungsmangel. Bewegung ist jedoch unerlässlich, um den Knochenstoffwechsel zu erhalten.
  • Mangelernährung: Viele ältere, alleinstehende Patienten mit starken Überbewegungen und Gewichtsverlust zeigen deutliche Zeichen einer Mangelernährung, die durch Schluckstörungen und Verstopfung verstärkt wird. Mangelernährung wird definiert als eine zu geringe Zufuhr von Nahrungsbestandteilen, die der Körper zum Leben braucht, oder die Unfähigkeit des Körpers, die Nahrung aufzunehmen oder zu verarbeiten.
  • Vitamin-D-Mangel: Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle bei der Kalziumaufnahme und der Knochengesundheit. Parkinson-Patienten haben aufgrund von Bewegungsmangel und reduzierter Sonnenexposition häufig einen Vitamin-D-Mangel.
  • Medikamente: Einige Medikamente, die zur Behandlung von Parkinson eingesetzt werden, können das Osteoporose-Risiko erhöhen.
  • Hormonelle Veränderungen: Frauen nach der Menopause haben aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels ein erhöhtes Osteoporose-Risiko.

Ernährungsempfehlungen für Parkinson-Patienten zur Vorbeugung von Osteoporose

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um einer Mangelernährung vorzubeugen und den Körper mit Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen zu versorgen. Dies hilft, bei Kräften zu bleiben und Begleiterkrankungen wie Osteoporose zu vermeiden.

Lesen Sie auch: Parkinson-Medikamente: Was Sie beachten müssen

  • Kalzium: Eine ausreichende Kalziumaufnahme ist wichtig, um die Knochen zu stärken. Gute Kalziumquellen sind Milchprodukte (Joghurt, Käse), grünes Blattgemüse (Grünkohl, Spinat) und kalziumreiches Mineralwasser.
  • Vitamin D: Vitamin D fördert die Kalziumaufnahme und stärkt die Knochen. Da die körpereigene Produktion durch Sonnenlicht oft nicht ausreicht, kann eine Supplementierung mit Vitamin-D-Präparaten sinnvoll sein. Die Menge sollte mit dem Arzt abgesprochen werden.
  • Eiweiß: Eiweiß ist ein wichtiger Baustein für Zellen und Muskeln. Parkinson-Patienten sollten jedoch darauf achten, Eiweiß in kleinen Portionen über den Tag verteilt aufzunehmen, da es die Wirkung von L-Dopa beeinträchtigen kann.
  • Ballaststoffe: Ballaststoffe verbessern die Verdauung und wirken Verstopfung entgegen. Sie sind in Gemüse, Getreide und Obst enthalten.
  • Flüssigkeit: Ausreichendes Trinken ist unerlässlich, um die Verdauung zu fördern und den Körper hydriert zu halten. Als Grundregel gilt die Aufnahme von 2,5 Litern am Tag.

Bewegung und Physiotherapie

Regelmäßige Bewegung ist nicht nur zur Erhaltung der Mobilität unerlässlich, sondern auch zur Förderung des Knochenstoffwechsels. Parkinson-Patienten sollten ein tägliches Pflichtprogramm in ihren Alltag einbauen, wie z.B. Morgengymnastik mit Dehnübungen, Gleichgewichts- und Krafttraining in Kombination mit 30 Minuten Gehen an der frischen Luft, gern mit Nordic Walking Stöcken. Zusätzlich sollte ein- bis zweimal in der Woche Krankengymnastik unter Anleitung erfolgen, idealerweise in Kombination mit gerätegestütztem Training in einem Fitnesszentrum.

Medikamentöse Therapie

Neben einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann eine medikamentöse Therapie zur Behandlung von Osteoporose in Betracht gezogen werden. Bisphosphonate sind eine häufig verwendete Medikamentengruppe, die den Knochenabbau verlangsamt. Die Entscheidung für eine medikamentöse Therapie sollte jedoch immer in Absprache mit dem Arzt getroffen werden.

Wirbelsäulendeformitäten bei Parkinson

Deformitäten der Wirbelsäule treten bei etwa 7 % der Parkinsonpatienten auf. Morbus Parkinson (MP) ist eine häufige Ursache für Behinderungen bei älteren Patienten. Neben den bekannten neurologischen Symptomen können progrediente Wirbelsäulendeformitäten und pathologische Wirbelkörpereinbrüche diese Behinderung verursachen oder verstärken.

Die Camptocormia (Bent-Spine-Syndrom) ist eine abnorme, schwere Vorbeugung des Körpers, die während des Stehens und Gehens auftritt und sich in liegender Position bessert. Die Prävalenz beträgt fast 7 %. Sie wird durch Schwäche der Bauch- und/oder Paravertebralmuskulatur verursacht und nicht als direkte Erkrankung der Wirbelsäule angesehen. Neben der Kyphose kann auch eine Skoliose auftreten. Typisch ist das Fehlen einer Ausgleichskrümmung, sodass die Wirbelsäule deutlich aus dem Lot gerät (Pisa-Syndrom). Ein dritter Faktor ist eine signifikante Häufung von Osteoporose, wodurch es durch Wirbelfrakturen zur erhöhten Rate an Deformitäten kommen kann. Die reduzierte Körperkraft korreliert mit der reduzierten Knochendichte der Parkinsonpatienten. In Kombination mit den MP-Gangstörungen und den übrigen neurologischen Problemen können diese Deformitäten die Lebensqualität massiv beeinträchtigen, schwere Rücken- und Kreuzschmerzen sowie radikuläre Ausfälle und schließlich eine vollständige Gehunfähigkeit erzeugen.

Die konservative Behandlung ist praktisch wirkungslos und kann das Auftreten der Verkrümmungen nicht verhindern. Es gibt derzeit keine spezifische pharmakologische Therapie der primären axialen Myopathie. Ein Übungsprogramm wird empfohlen, kann aber die Progredienz der Deformitäten nicht wirklich stoppen. Daher ist bei entsprechend schweren und eindeutig progredienten Fällen nur die operative Korrektur und Versteifung (sowie Dekompression, wenn notwendig) in der Lage, die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Lesen Sie auch: Die Stadien der Parkinson-Krankheit erklärt

Ernährungstipps bei Parkinson

Es gibt keine spezielle Ernährung oder Diät, die Parkinson heilen kann. Dennoch ist es mit einer zielgerichteten Kost und bestimmten Maßnahmen oft möglich, die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern und auch den Genuss und die Freude am Essen wiederzufinden. Gerade für Parkinson-Patienten ist die Nahrungsaufnahme aufgrund von Schluckstörungen, Verdauungsstörungen und vermindertem Geruchs- und Geschmacksempfinden häufig problematisch.

Bei der Einnahme des Parkinson-Medikamentes L-Dopa ist Vorsicht beim Verzehr von Eiweiß geboten, da Eiweiß die Aufnahme hemmt.

Gesunde Ernährung ist vor allem entscheidend, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Häufig verlieren Parkinson-Patienten an Körpergewicht. Sie haben weniger Appetit und Schwierigkeiten beim Essen, zum Beispiel aufgrund von Schluckstörungen und Verdauungsproblemen. Eine gesunde und ausgewogene Kost ist nötig, damit der Körper mit Ballaststoffen, wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen versorgt wird. Das hilft nicht nur dabei, so weit wie möglich bei Kräften zu bleiben, sondern dient auch der Vermeidung von Begleiterkrankungen wie Osteoporose, die durch die körperliche Inaktivität begünstigt werden. Daher ist die Aufnahme von Vitamin D, K, Kalzium und Magnesium wichtig. Ballaststoffe verbessern außerdem die Verdauung und wirken so einer Verstopfung entgegen.

Verdauungsprobleme bei Parkinson

Neben Riech- und Schlafstörungen gehört eine gestörte Magen-Darm-Motilität (Beweglichkeit), zu den Frühsymptomen bei Parkinson. Jede/r vierte Patient*in leidet bei Diagnosestellung an einer Verstopfung. Aufgrund verschiedener Störungen im Verdauungsapparat ist die Nahrungsaufnahme für viele Patientinnen und Patienten echte Schwerstarbeit.

Die Parkinson-Krankheit ist nicht nur durch motorische Symptome wie Zittern und Steifheit gekennzeichnet, sondern kann auch verschiedene Verdauungsprobleme verursachen. Diese Verdauungsprobleme können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und die Nahrungsaufnahme erschweren. Zu den häufigsten Verdauungsproblemen bei Parkinson-Patienten gehören Schluckstörungen, Magenentleerungsstörungen und Verstopfung. Darüber hinaus können ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn den Appetit und den Genuss am Essen beeinträchtigen.

Lesen Sie auch: Überblick zur Dopamin-Erhöhung bei Parkinson

Menschen mit Morbus Parkinson verfügen in der Regel über genauso viel oder sogar weniger Speichel im Vergleich zu Gesunden. Vermeiden Sie Süßigkeiten, Puddings und Milchprodukte, weil sie für dicken, zähen und schleimigen Speichel sorgen.

Schluckprobleme (Dysphagie) beim Parkinson-Syndrom sind ein weit verbreitetes, lange bekanntes Symptom. Manchmal können die Schluckbeschwerden auch abhängig von der Parkinsonmedikation sein. Die Patientinnen und Patienten können eine spezielle Kost, eine sogenannte Dysphagie- oder Breikost empfohlen werden, bzw. die Vermeidung der Aufnahme großer Essensstücke. Manche Betroffene berichten wiederum, dass feste Nahrung besser geschluckt werden könne als flüssige. Als ungeeignet erweisen sich meist Speisen von körniger, trockener, faseriger oder harter Konsistenz - sie sind beim Kauen schwerer kontrollierbar bzw. schwer zu kauen. Bei flüssigen Speisen kommt es häufig zum Verschlucken. Besonders ungünstig sind Mischkonsistenzen wie klare Suppe mit Einlagen, denn der flüssige Teil fließt schnell, die festen Teile bleiben hängen.

Häufig klagen Parkinson-Patientinnen und Patienten über Sodbrennen oder Völlegefühl. Meist ist eine verzögerte Magenentleerung die Ursache, die bei Betroffenen typischerweise auftritt. Das bedeutet, dass es zwei und mehr Stunden dauern kann, bis der Mageninhalt weitertransportiert wird. Frischen Sie Ihren Ernährungsplan mit Fisch, Obst und Gemüse auf.

Die Verstopfung (Obstipation) gilt als ein sehr häufiges Symptom beim Parkinson-Syndrom. Die Verstopfung kann schon Jahre vor der Erkrankung auftreten. Bei Diagnosestellung haben etwa 25 Prozent, im Verlauf sogar ca. 75 Prozent der Betroffenen eine relevante Verstopfung. Zum einen spielt der verzögerte Transport des Darminhalts aufgrund der reduzierten Darmbewegung eine Rolle. Zum anderen werden die Medikation, verminderte Muskelspannung sowie degenerative Veränderungen in den Nervenzellen sowohl im Gehirn als auch in der Darmwand bei Parkinson-Patientinnen und Patienten als Ursachen genannt. Mit zunehmendem Alter verlangsamen sich viele Funktionen des Körpers ohnehin schon. Dies trifft in besonderem Maße auf die Verdauungstätigkeit zu. Die Parkinson-Erkrankung verschärft das Beschwerdebild zusätzlich. Verstopfungen zeigen sich übrigens nicht nur durch einen schweren Stuhlgang, sondern auch bereits durch eine verminderte Stuhlfrequenz. Die Spanne für einen gesunden Stuhlgang ist allerdings sehr groß und individuell. Gehen Sie jedoch weniger als drei Mal pro Woche oder häufiger als drei mal pro Tag zur Toilette, könnten Verdauungsprobleme die Ursache sein.

Um den Verstopfungen entgegenzuwirken, ist die Aufnahme einer ballaststoffreichen Ernährung sinnvoll. Ballaststoffe werden vom Körper nicht verdaut, nehmen aber im Darm durch Wasseraufnahme an Volumen zu und erhöhen somit den Druck auf die Darmwände - was wiederum für eine beschleunigte Verdauung sorgt. Dies trifft insbesondere für faserreiche pflanzliche Nahrungsmittel zu. Dazu zählen Gemüse, Getreide und Obst, die einen unterschiedlich hohen Anteil an Faserstoffen enthalten. Damit Ballaststoffe ihre beabsichtigte Wirkung entfalten, ist die gleichzeitige Aufnahme von Wasser erforderlich. Ausreichende Trinkmengen sind sehr wichtig, zumal im Alter das Durstgefühl als Indikator des Flüssigkeitshaushaltes wegfällt. Als Grundregel kann hierbei die Aufnahme von 2,5 l am Tag gelten, wobei im Einzelfall, z.B. Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Ballaststoffe zu sich nehmen, z. B. in löslicher Form wie Flohsamen oder geschrotetem Leinsamen. Außerdem eignen sich Müsli, Trockenfrüchte in Wasser eingeweicht, Sauerkrautsaft und Vollkornprodukte. Hülsenfrüchte (z.B.

Dass Riechen und Schmecken zusammengehören, haben die meisten Menschen selbst schon einmal erfahren, wenn etwa im Zuge einer Erkältung plötzlich alle Speisen fade schmecken. Parkinson-Patientinnen und Patienten leiden aufgrund ihrer Krankheit häufig unter vermindertem Geruchs- und Geschmackssinn. Das schmälert den Appetit und den Genuss am Essen. Gewürze und Kräuter in einem Mörser fein zermahlen - das regt den Geruchssinn an. Geben Sie einen kleinen Schuss Olivenöl zu zerkleinerten oder pürierten Speisen.

Wenn es aufgrund der aufgeführten Beschwerden zu einem Gewichtsverlust und einer Mangelernährung kommt, bleibt dies nicht folgenlos. Häufig tritt Gewichtsverlust vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten auf 6. Dabei wird beobachtet, dass eine Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit mit Gewichtsverlust einhergeht - im Gegensatz zu Betroffenen ohne Gewichtsverlust. Darüber hinaus zeigte sich die Parkinson-Symptomatik bei Patientinnen und Patienten mit Gewichtsverlust verstärkt, d. h.

Ernährungsempfehlungen bei Parkinson

Bei ihrer Ernährung sollten Parkinson-Patientinnen und Patienten darauf achten, dass ihr Essen energiereich ist, um ihre Kräfte und Fähigkeiten weitestgehend zu erhalten. Auch Süßes ist hier durchaus erlaubt, zumindest in Maßen. Wichtig ist, dass s zu einer Versorgung mit Energie kommt und ggf. eine Gewichtszunahme erfolgt. Setzen Sie auf Abwechslung: Einen Tag kommt Fleisch auf den Teller, am nächsten Fisch, Geflügel, Eier oder vegane Speisen.

Die Aufnahme der Parkinson-Medikation geschieht in aller Regel über den Magen und wird daher durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst. Das gilt insbesondere für die Therapie mit L-Dopa, da dies selbst eine Aminosäure ist. L-Dopa wird durch die Darmwand transportiert und konkurriert dabei mit anderen Aminosäuren aus der Nahrung. Eine eiweißreiche Ernährung hat aus diesem Grund einen negativen Effekt auf die Aufnahme des L-Dopa. Denn auch Eiweiß wird über die selben Transportkanäle aufgenommen wie L-Dopa. Der Darm kann über eine bestimmte Zeiteinheit auch nur eine bestimmte Menge an Nährstoffen aus der Nahrung an das Blut weiterleiten. Wird diese begrenzte Menge bereits durch eine große Menge Eiweiß belegt, besonders nach der Aufnahme besonders eiweißreicher Mahlzeiten wie Fleisch oder Fisch, kann weniger L-Dopa aufgenommen werden, wodurch die Wirksamkeit verringert wird. Aufgrund der Wechselwirkungen zwischen Nahrungsproteinen und der Pharmakokinetik Aufnahme von Levodopa wird den Patientinnen und Patienten unter L-Dopa-Therapie empfohlen, das Medikament auf leeren Magen einzunehmen2. Im Idealfall eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen. Zusätzlich sollte die notwendige Eiweißmenge in kleinen Portionen über den Tag verteilt aufgenommen werden und nicht in einer großen Mahlzeit. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost, die auf viel leicht verdauliches Gemüse und Ballaststoffe setzt, unterstützt dies ohnehin. Auf Eiweiß verzichten sollten Parkinson-Patientinnen und Patienten aber auf keinen Fall. Ausreichend Ballaststoffe und dazu ausreichend trinken (2 bis 2 1/2 Liter pro Tag). Gerne täglich Kartoffeln. Vollkornbrot und Vollkornnudeln, unpolierter Reis, Vollkornhaferflocken bieten sich ebenso an. Fünf kleine Portionen Obst & Gemüse: Süßes nur in Maßen konsumieren, stattdessen lieber fünf gesunde Portion Obst & Gemüse pro Tag. Sowohl zu jeder Hauptmahlzeit und zwei mal als Snack zwischendurch, z.B. rote Beeren, Tomaten oder Gurken. Am besten frisch, möglichst unverarbeitet und ggf. nur kurz gegart. Auch Säfte sind zu empfehlen. So wird eine ausreichende Menge an wichtigen Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, sowie pflanzlichen Stoffen wie Carotinoide oder Flavonoide zugeführt. Spinat enthält ein wenig Protein und zusätzlich jede Menge wichtige Nährstoffe wie Flavonoide, Mineralstoffe, Vitamin C, Vitamin K, Eisen, Folsäure und Calcium. Ein echter Alleskönner, der auf jeden Fall auf den Speiseplan gehört. Fleisch, Eier Wurst und Fisch nur ein bis zwei mal pro Woche (300 - 600 g). Diese Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe, z.B. Omega-3-Fettsäuren (vor allem in fetten Kaltwasserfischen wie Lachs, Forelle, Hering, Heilbutt, Thunfisch oder Kabeljau). Fleisch enthält außerdem viel Eisen und Vitamin B1, B6 und B12. Täglich Milchprodukte, um ausreichend Calcium aufzunehmen. Hier aber auf fettarme und ungesüßte Varianten zurückgreifen, also z.B. fettarmen Naturjoghur oder fettarme Milch. Calcium ist ein wichtiger Baustein für die Knochen, ebenso wie Vitamin D. Die Aufnahme von Calcium und Vitamin D ist wichtig, um dem erhöhten Osteoporose-Risiko von Parkinson-vorzubeugen. Calcium ist in Spinat und Milchprodukten enthalten. Milch enthält zudem Vitamin D, welches aber vor allem in fettreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Ei und Avocados, aber auch in Pilzen enthalten ist. Vitamin D wird jedoch kaum in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen, sondern vor allem bildet der Körper es durch Sonneneinstrahlung selbst. Die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden ist dazu jedoch ungenügend. Hinzu kommt der Bewegungsmangel bei fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung. Deshalb wird empfohlen, Vitamin D über Tabletten oder Tropen aufzunehmen. Die Menge sollte dabei mit dem Arzt abgesprochen werden. Mit Kräutern und Gewürzen arbeiten, aber nur mit wenig Salz. Kurkuma, Ingwer, Kresse und Petersilie sind nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an wichtigen Nährstoffen.

Osteoporose-Prävention bei Parkinson

Sowohl die motorischen als auch die nicht-motorischen kognitiven Parkinson-Symptome führen mit der Zeit häufig zu signifikantem Bewegungsmangel. Dieser erhöht die Anfälligkeit für Osteoporose, also die Degeneration der Knochen. Doppelt gefährlich, weil Betroffene zudem häufig an Problemen mit den Halte- und Stellreflexen leiden, was zu erhöhter Sturzgefahr und - zusammen mit Osteoporose - zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führt.

Wie bereits bei den Enrährungstipps erwähnt, kann die richtige Ernährung die Knochen stärken und das Risiko für Frakturen und Osteoporose reduzieren. Calcium spielt hierbei eine Schlüsselrolle, ebenso wie Vitamin D. Im Schnitt verliert ein Mensch 300 mg Calcium täglich, durch Schweiß und Ausscheidungen (Stuhl und Urin). Bei Parkinson-Patientinnen und Patienten kann diese Menge sogar noch erhöht sein, da auch das vegetative Nervensystem betroffen ist. Dadurch kann es - vor allem in der Nacht und anfallsartig - zu vermehrter Schweißbildung kommen. Auch Inkontinenz und häufiger nächtlicher Harndrang (nächtliche Pollakisurie) sind vegetative Störungen bei Morbus Parkinson. Da das in der Nahrung enthaltene Calcium nur zu etwa einem Drittel durch den Körper aufgenommen werden kann, sollte man mindestens 900 - 1000 mg Calcium pro Tag durch die Nahrung aufnehmen. Milch und Joghurt enthalten ca. Drei Esslöfel Parmesan (ca. Besonders reich an Calcium ist z.B. 200 g gegarter Grünkohl enthält ca. 200 g gegarter Spinat enthalten ca. 200 g gekochter Brokkoli enthält ca. Ab 150 mg Calcium je Liter gilt Mineralwasser als calciumreich (Der Calciumgehalt wird auf dem Ettikett vermerkt). Auch Vitamin D ist für die Knochen wichtig, weshalb man auf ausreichende Aufnahme achten sollte. Vitamin D wird vor allem bei Sonneneinstrahlung über die Haut produziert. Ein ausreichender Aufenthalt im Freien ist jedoch für Parkinson-Patientinnen und Patienten nicht immer möglich. Auch reicht die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden oft nicht aus, vor allem im Winter nicht. Hier wird die Einnahme über Tabletten oder Tropen empfohlen, was jedoch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden sollte. Gute Vitamin D Lieferanten sind außerdem Eier, Avocados, Fisch und Fleisch.

tags: #Parkinson #und #Osteoporose #zusammenhang