Demenzbetreuung in Buchholz: Erfahrungen und Angebote

Der Landkreis Harburg engagiert sich seit langem für seine Bürgerinnen und Bürger, insbesondere im Bereich der Altenpflege. Dies zeigt sich in den drei Senioren- und Pflegeheimen in Buchholz, Winsen und Tostedt, die für ihre zuverlässigen und kompetenten Mitarbeiter bekannt sind, die sich um die Bewohner kümmern. Wertschätzung und eine gute Bezahlung der Mitarbeitenden sind das Fundament für eine Pflege, die den Bewohnern zugute kommt.

Historische Entwicklung der Pflegeheime im Landkreis Harburg

Der Grundstein für die stationäre Altenpflege im Landkreis Harburg wurde bereits 1928 mit dem Bau eines Alten- und Pflegeheimes in Tostedt gelegt. Zu Ehren des damaligen Landrats Dr. Hans Helferich wurde dieses Heim "Helferichheim" genannt. Mit dem Bau der Kreiskrankenhäuser Buchholz und Winsen in den 50er und 70er Jahren entstanden auch die Senioren- und Pflegeheime Buchholz und Winsen. Diese Einrichtungen wurden im Laufe der Jahre kontinuierlich an die sich verändernden Bedürfnisse der Altenpflege angepasst.

Vielfältige Angebote für Senioren und Menschen mit Demenz

Die Senioren- und Pflegeheime im Landkreis Harburg bieten insgesamt 275 Plätze und beschäftigen rund 250 Mitarbeitende. Sie verstehen sich als moderne Dienstleistungsunternehmen, die älteren und pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause geben. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung der älteren Menschen zu wahren, zu stärken und zu fördern. Dazu gehört, dass eigene Möbel mitgebracht werden können und die Initiative zu Festen, Veranstaltungen und Aktivitäten gefördert wird, die die Gemeinschaft und das Wohlbefinden stärken. Viele Bewohner wirken an der Gestaltung des täglichen Lebens mit, was von den Einrichtungen sehr unterstützt wird.

Spezialisierung auf Demenzbetreuung

In Tostedt und Winsen gibt es spezielle geschützte Wohnbereiche für Menschen mit mittelschwerer und schwerer Demenz. Diese Bereiche bieten den Bewohnern besondere Sicherheit und ihren Angehörigen ein entlastendes Gefühl. Im Helferichheim in Tostedt wurde bereits 1985 ein spezieller, sicherer Wohn- und Gartenbereich eingerichtet.

Das Seniorenheim Buchholz im Detail

Das Seniorenheim Buchholz befindet sich im Zentrum der Stadt, in Nachbarschaft zum Krankenhaus, was eine schnelle medizinische Versorgung gewährleistet. Es ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, mit Busverbindungen in die Innenstadt. Viele der modern ausgestatteten Zimmer sind zur Sonnenseite ausgerichtet, und Terrassen oder Balkone laden zum Verweilen im Freien ein. Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe vorhanden. Das Seniorenheim Buchholz ist ein kleines Haus mit familiärer Atmosphäre, in dem maximal 60 Seniorinnen und Senioren in einer übersichtlichen Gemeinschaft leben.

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Die Demenz-Wohngemeinschaft in Buchholz

Eine weitere Option für Menschen mit Demenz ist die Wohngemeinschaft „Drescheschopf“ in Buchholz. Diese WG bietet bis zu zwölf Menschen mit Demenz ein Zuhause in einem neuen Quartier mit betreuten Seniorenwohnungen, einer Arztpraxis, einer Bäckerei mit Café und der Ortsverwaltung. Ein Team von Alltagsassistenten mit sozialen und hauswirtschaftlichen Kompetenzen betreut die Bewohner rund um die Uhr. Die individuell erforderliche Pflege wird von einem ambulanten Pflegedienst übernommen. Das Leben in der Gemeinschaft richtet sich nach den Gewohnheiten und Bedürfnissen jedes Einzelnen. Die Menschen werden nach ihren Wünschen und Möglichkeiten in alltägliche Aufgaben eingebunden und vorhandene Kompetenzen gefördert.

Eine weitere Demenz-Wohngemeinschaft befindet sich in einem klassischen Zweifamilienhaus im Stadtteil Steinbeck. Das Haus verfügt über zwei Etagen mit knapp 300 qm und einen großen Garten. Die Senioren werden rund um die Uhr von Pflege24 betreut.

Erfahrungen und Perspektiven

Die Bedeutung von Beziehungen und Wertschätzung

Die Erfahrungen von Mitarbeitenden und Bewohnern zeigen, wie wichtig der persönliche Kontakt und die Wertschätzung im Pflegealltag sind. Emely Kunzke, eine examinierte Pflegefachfrau, schätzt den intensiven, liebevollen Kontakt zu den Bewohnern und die Möglichkeit, Beziehungen aufzubauen. Ann-Kristin Ellefsen, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin, hat im Kursana Domizil Buchholz eine Freundschaft mit der 93-jährigen Emmi Eichler geschlossen. Diese generationsübergreifende Freundschaft zeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen Jung und Alt sein kann.

Umgang mit Demenz: Einblicke von Bettina Tietjen

TV-Moderatorin Bettina Tietjen, die ein Buch über die Demenzerkrankung ihres Vaters geschrieben hat, besuchte das Kursana Domizil Buchholz, um mit Bewohnern und Angehörigen über das Thema Demenz zu diskutieren. Sie betonte die Bedeutung des Gesprächs über Alter und Demenz und gab Einblicke in den Alltag eines Pflegeheims. Sie ermutigte Angehörige, loszulassen und nicht zu viel zu erwarten, und betonte, dass viele Demenzkranke durch die schönen Veranstaltungen im Pflegeheim wieder aufblühen.

Rahmenbedingungen und Perspektiven für Mitarbeitende

Die Senioren- und Pflegeheime im Landkreis Harburg legen Wert auf gute Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung ihrer Mitarbeitenden. Alle Mitarbeitenden werden nach dem TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) bezahlt. Dies bietet Sicherheit und Verlässlichkeit, was sich positiv auf die Betreuung der Bewohner auswirkt. Die Fluktuation ist überdurchschnittlich gering, und es werden auch ehrenamtliche Mitarbeitende gesucht.

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Fachkräftemangel und Zukunftsperspektiven

Pflegepersonal ist knapp und wird gesucht. Die Senioren- und Pflegeheime im Landkreis Harburg suchen daher ständig Mitarbeitende an allen drei Standorten und bieten ausgezeichnete Konditionen. Junge Menschen wie Emely Kunzke zeigen, dass die Pflege ein attraktives Berufsfeld mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten ist.

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