Purple Schulz, bürgerlich Rüdiger Schulz, ist ein deutscher Musiker, der in den 1980er Jahren mit Hits wie "Sehnsucht" und "Verliebte Jungs" bekannt wurde. Doch Schulz ist mehr als nur ein NDW-Star der 80er. Er ist ein Künstler, der sich immer wieder neu erfindet, der sich gesellschaftlichen Themen stellt und der sich für andere Menschen engagiert.
Von der Deep-Purple-Begeisterung zum musikalischen Durchbruch
Geboren am 25. September 1956 in Köln, entdeckte Rüdiger Schulz schon früh seine Leidenschaft für die Musik. Seine Begeisterung für die Rockband Deep Purple brachte ihm den Spitznamen "Purple" ein, unter dem er später bekannt wurde. 1973 stand er erstmals mit seiner Band "D’Accord" auf der Bühne. In den frühen 1980er Jahren folgten zwei Alben mit der Band "Neue Heimat". Der Durchbruch gelang ihm 1985 mit dem Hit "Sehnsucht", der unter dem Namen "Purple Schulz und die Neue Heimat" veröffentlicht wurde und die erfolgreichste deutschsprachige Single des Jahres wurde. Das Album "Verliebte Jungs" mit Hits wie dem Titelsong, "Nur mit dir" und "Kleine Seen" festigte seinen Erfolg.
Musik als Spiegelbild des Lebens
Purple Schulz hat im Laufe seiner Karriere 17 Alben veröffentlicht und sich dabei immer wieder neuen Themen gewidmet. Seine Musik ist oft ein Spiegelbild des Lebens, seiner Erfahrungen und seiner Beobachtungen. Er scheut sich nicht, Intimes ohne Tabus zu besingen und gesellschaftskritische Themen anzusprechen.
In seinem aktuellen Programm geht es um das Leben und Überleben in stürmischen Zeiten. Er thematisiert die Schöpfungsgeschichte und was die Menschen daraus gemacht haben. Auch die veränderte Musiklandschaft durch das Streaming und die damit verbundenen Herausforderungen für Künstler sind ein Thema.
Engagement für Demenzkranke und ihre Angehörigen
Ein besonderes Anliegen ist Purple Schulz die Auseinandersetzung mit Demenz. Aus persönlicher Erfahrung, da sein Vater an Parkinson und Demenz erkrankt war, setzt er sich seit Jahren für die Belange von Demenzkranken und ihren Angehörigen ein. Seit 2016 ist er Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Alzheimer Stiftung.
Lesen Sie auch: Schulz' Erfahrungen und Gesundheitspolitik
Sein Lied "Fragezeichen", das er aus der Sicht eines Alzheimer-Erkrankten geschrieben hat, und das dazugehörige Video haben große Aufmerksamkeit erregt. Das Video wird auf Kongressen und in der Ausbildung von Pflegekräften eingesetzt, um einen Einblick in die Gefühlswelt von Demenzkranken zu geben. Schulz möchte mit seinem Engagement dazu beitragen, dass Demenz enttabuisiert wird und dass Betroffene und ihre Angehörigen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
"Ich hab nicht ewig Zeit" - Purple Schulz unterwegs
Auch mit über 60 Jahren denkt Purple Schulz nicht ans Aufhören. Im Gegenteil: Er ist nach wie vor mit seinen Band-Programmen "Nach wie vor" und dem Solo-Programm "Einzig, nicht artig" in Deutschland unterwegs und plant für 2023 weitere Konzerte. "Ich brauche die Bühne. Dort zu spielen, ist für mich das A und O", betont er.
Für 2026 plant er eine Jubiläumstour unter dem Motto "Ich hab nicht ewig Zeit". Begleitet wird er dabei von dem Songschreiber und Gitarristen Norman Keil. Schulz freut sich darauf, gemeinsam mit seinem Publikum die Perspektiven zu wechseln und neue Räume für Herz, Hirn und Ohren zu öffnen.
"Sehnsucht bleibt live" - Ein neues Live-Doppelalbum
Am 07.03.25 erscheint das neue Live-Doppelalbum "Sehnsucht bleibt live", das exklusiv bei JPC vorbestellt werden kann. Seine Frau Eri meint, das sei sein bisher schönstes Album überhaupt. Die Konzerte der "Sehnsucht bleibt"-Tour 2024 gehören für ihn tatsächlich mit zum Schönsten, was er in den letzten 50 Jahren auf die Bühne gebracht hat und es war ihm Abend für Abend eine riesengroße Freude, zu sehen, wie beseelt die Leute nach den Konzerten waren. Das zu erreichen, ist schon immer der Grund gewesen, warum er Musik macht…
Purple Schulz und die neuen Medien
Purple Schulz ist auch in den neuen Medien aktiv. Seit fünf Jahren moderiert er beim WDR die Radiosendung "Radiopoeten", in der er junge deutschsprachige Talente vorstellt. Außerdem betreibt er das Streaming-Talk-Konzert "Come together", bei dem er sich mit jungen Musikern unterhält, ihre Songs vorstellt und alle Mitwirkenden fair an den Streaming-Einnahmen beteiligt.
Lesen Sie auch: Erfahrungen mit Dr. Schulz in Hemmoor
Purple Schulz begründet sein Engagement für den Nachwuchs damit, dass die Rundfunksender sich zu wenig um Vielfalt und junge Talente kümmern würden. Er sieht sich als "Künstler-Artenschützer", der dazu beitragen möchte, dass auch unbekannte Nachwuchskünstler eine Chance bekommen.
Lesen Sie auch: Ursachen und Folgen: Axel Schulz' Schlaganfall