Viele Menschen leiden unter Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Zerrungen oder Gelenkschmerzen. Eine selbstgemachte Salbe mit natürlichen Inhaltsstoffen kann hier Linderung verschaffen. Dieses Rezept kombiniert die wärmende Wirkung von Chili mit den entzündungshemmenden Eigenschaften anderer Kräuter und Öle, um eine effektive Salbe gegen verschiedene Arten von Schmerzen und Beschwerden herzustellen.
Einführung: Warum eine Salbe gegen Nervenschmerzen selber machen?
Wer kennt es nicht: Nackenschmerzen nach einem langen Tag am Laptop, Muskelkater nach dem Sport oder Verspannungen aufgrund von Stress. Es gibt viele Salben auf dem Markt, aber diese sind oft teuer und enthalten viele chemische Zusätze. Eine selbstgemachte Salbe ist eine natürliche und kostengünstige Alternative. Zudem weiß man genau, welche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Die Vorteile selbstgemachter Salben
Es gibt viele gute Gründe, eine Salbe selbst herzustellen. Zum einen weiß man genau, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und kann synthetische oder unnötige Stoffe vermeiden. Selbstgemachte Salben sind eine tolle Möglichkeit, die Haut auf natürliche und gesunde Weise zu pflegen, ohne auf teure Produkte aus der Drogerie oder Apotheke zurückgreifen zu müssen. Durch die Herstellung der Salbe selbst kann man auch Geld sparen und auf natürliche Weise für die Haut sorgen. Zudem kann das Salbenrühren ein entspannendes Hobby sein.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Chili (Cayennepfeffer)
Cayennepfeffer, auch Chili genannt, ist ideal für eine wärmende Muskelsalbe. Der Hauptwirkstoff, Capsaicin, fördert die Durchblutung des Muskelgewebes und sorgt für eine rasche Erwärmung und Lockerung der Muskulatur. Capsaicin kann in tiefliegende Gewebeschichten eindringen und dort die Durchblutung anregen. Es wirkt zusätzlich schmerzstillend und entzündungshemmend.
Wichtiger Hinweis: Bei der Verarbeitung der Chilis ist auf äußerste Hygiene zu achten. Nach der Zubereitung die Hände gründlich reinigen. Die Schärfe der Chilis kann variieren, daher sollte man vorsichtig dosieren. Bei Bedarf kann man Habanero-Chilipulver verwenden, welches etwa 50-mal schärfer als Cayennepfeffer ist.
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Olivenöl
Olivenöl dient als Basis der Salbe und hat selbst wärmende und entzündungshemmende Eigenschaften. Es ist reich an Antioxidantien und pflegt die Haut.
Bienenwachs
Bienenwachs verleiht der Salbe ihre feste Form und macht sie leicht auftragbar. Es stärkt die Barrierefunktion der Haut und schützt vor dem Eindringen von Schmutz und Bakterien. Bienenwachs verbessert auch die Zellregeneration und die Elastizität der Haut.
Ätherisches Pfefferminzöl
Ätherisches Pfefferminzöl wirkt entkrampfend und fördert die Durchblutung. Es beruhigt die Muskulatur und hat einen kühlenden Effekt. Ätherische Öle sollten jedoch nie direkt auf die Haut aufgetragen werden, sondern immer in Kombination mit einem Trägeröl wie Olivenöl.
Ingwer und Kurkuma
Ingwer wirkt entzündungshemmend, wärmt und hilft, steife Muskeln zu lockern. Der Inhaltsstoff Curcumin in Kurkuma wirkt ebenfalls entzündungshemmend und schmerzlindernd. Kurkuma entspannt zudem die Muskulatur und verbessert die Mobilität.
Rosmarinblätter
Rosmarinblätter besitzen entzündungshemmende Eigenschaften und helfen, das Muskelgewebe zu beruhigen und Schmerzen schneller zu reduzieren. Sie lindern Muskelkater und Prellungen.
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Magnesium
Magnesium wirkt krampflösend und entzündungshemmend. Es entspannt und lockert die Muskulatur und erhöht so die Leistungsfähigkeit. Magnesium kann in Form von Magnesiumcitrat-Pulver oder Magnesiumöl (Magnesiumchlorid) in die Salbe gemischt werden.
Grundrezept für eine Chili-Salbe
Zutaten:
- 100 ml Olivenöl (Bio-Qualität)
- 5 g getrocknete Chilis (Cayennepfeffer), klein geschnitten (oder Chilipulver nach Bedarf)
- 20 g Bienenwachs
- Einige Tropfen ätherisches Pfefferminzöl (optional)
Zubereitung:
- Chili-Öl herstellen: Chilis in kleine Ringe schneiden (zusammen mit den Kernen) und mit Olivenöl in einem Topf langsam erhitzen. Alternativ können die getrockneten Chilis in einer Gewürzmühle zerkleinert werden.
- Öl erhitzen: Olivenöl in einen Topf geben, die zerkleinerten Chilis hinzufügen und die Mischung für ca. 30 Minuten vorsichtig erhitzen. Die Chilis sollen nicht im Öl frittiert werden. Die Öl-Chili-Mischung über Nacht ziehen lassen.
- Öl abseihen: Am nächsten Tag die Mischung erneut für ca. 30 Minuten erhitzen. Nach dem Abkühlen das Öl abfiltern, z.B. mit einem Nylonsöckchen über einem Glas.
- Bienenwachs hinzufügen: In das abgefilterte Chili-Öl das Bienenwachs geben und unter Rühren schmelzen, bis eine homogene Masse entsteht.
- Ätherisches Öl hinzufügen (optional): Sobald das Wachs vollständig geschmolzen ist, einige Tropfen ätherisches Pfefferminzöl hinzufügen und gut verrühren.
- Abfüllen: Die fertige Salbe in einen sauberen Tiegel füllen und abkühlen lassen, bis sie eine festere Konsistenz hat.
Variationen und Erweiterungen des Rezepts
Salbe mit Ingwer und Kurkuma
Zusätzlich zu den oben genannten Zutaten können auch Ingwer und Kurkuma in die Salbe gegeben werden, um die entzündungshemmende Wirkung zu verstärken.
Zutaten:
- 100 ml Olivenöl
- 5 g Cayennepfeffer (oder Chilipulver)
- 1 TL Ingwerpulver
- 1 TL Kurkumapulver
- 20 g Bienenwachs
Zubereitung:
- Olivenöl mit Cayennepfeffer, Ingwer und Kurkuma für 30 Minuten in einem Topf erhitzen. Dabei darauf achten, dass das Öl nicht kocht.
- Die Ölmischung durch ein Tuch in einen Behälter gießen.
- Bienenwachs hinzufügen und unter Rühren schmelzen, bis eine homogene Masse entsteht.
- In einen sauberen Tiegel füllen und abkühlen lassen.
Ringelblumensalbe
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine der bekanntesten Heilpflanzen in der Naturheilkunde. Die Blüten der Ringelblume enthalten zahlreiche Wirkstoffe, die eine positive Wirkung auf die Haut haben. Die entzündungshemmenden, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften machen die Ringelblumensalbe zu einem idealen Hausmittel für die Haut.
Zutaten:
- 100 ml Bio-Olivenöl
- 2 TL getrocknete Ringelblumenblüten
- 12 g Bienenwachs
Zubereitung:
- Ringelblumenblüten und Olivenöl in ein Glas geben und dieses bei kleiner Hitze ins Wasserbad stellen. Achten Sie darauf, dass alle Blüten mit Öl bedeckt sind.
- Die Blüten 1 Stunde im warmen Öl ausziehen lassen.
- Das Öl am nächsten Morgen durch ein Sieb geben und die Blütenblätter gut auspressen.
- Das abgefilterte Öl zurück in das Glas geben, wieder ins Wasserbad stellen und Bienenwachs hinzufügen.
- Das Bienenwachs im Öl schmelzen lassen.
- Die flüssige Salbe in einen sauberen, sterilisierten Salbentiegel füllen und abkühlen lassen.
Beinwellsalbe
Der Echte Beinwell ist eine Heilpflanze, der eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und abschwellende Wirkung zugeschrieben wird.
Zutaten:
- 100 ml Öl (Sonnenblumenöl)
- 20 g frische Beinwellwurzel oder 10 g getrocknete Wurzeln
- Bienenwachs
- Ätherisches Öl (optional)
Zubereitung:
- Das Öl mit den geputzten und klein geschnittenen Wurzeln auf 70 Grad erwärmen. Etwa 20 bis 30 Minuten unter ständiger Kontrolle der Temperatur erwärmen. Ab und zu umrühren.
- Das Öl mit den Wurzelstückchen noch etwa 2 Tage zugedeckt stehen lassen.
- Danach das Öl nochmals erwärmen und durch ein feines Tuch filtrieren.
- Das Wachs im maximal 70 Grad warmen Öl schmelzen.
- Kurz bevor es fest wird, das ätherische Öl untermischen und in ein Gefäß abfüllen.
Anwendung und Hinweise
Anwendung
Tragen Sie die Salbe maximal 2-mal täglich auf die schmerzenden Stellen auf. Vor der großflächigen Anwendung empfiehlt es sich, die Salbe erst einmal auf einer kleinen Hautpartie zu testen, um eventuelle Unverträglichkeiten auszuschließen.
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Wichtige Hinweise
- Hygiene: Achten Sie bei der Herstellung auf Sauberkeit und verwenden Sie sterilisierte Gefäße.
- Dosierung: Verwenden Sie Cayennepfeffer sparsam, da er sehr intensiv ist.
- Allergietest: Führen Sie vor der Anwendung einen Patch-Test durch, um allergische Reaktionen auszuschließen.
- Augenkontakt vermeiden: Achten Sie darauf, dass die Salbe nicht in die Augen gelangt.
- Nicht unbegrenzt anwenden: Wenden Sie die Salbe nicht willkürlich und unbegrenzt lange an. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zur Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit.
Lagerung und Haltbarkeit
Bewahren Sie die Salbe an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf, um die Haltbarkeit zu verlängern. Verwenden Sie saubere, luftdichte Cremedosen zur Aufbewahrung und beschriften Sie die Behälter mit dem Herstellungsdatum. Selbstgemachte Salben ohne Konservierungsstoffe haben in der Regel eine kürzere Haltbarkeit. Überprüfen Sie die Salbe regelmäßig auf Veränderungen in Geruch, Farbe und Konsistenz.
CBD-Salbe als Alternative
Eine entzündungshemmende CBD-Salbe ist eine einfache Hilfe gegen kleine Entzündungen, Pickel, Verbrennungen oder auch Muskelschmerzen. Das tolle: man kann sie ganz einfach selbst herstellen. Auf diese Weise, kannst du Kosten sparen und dir einen persönlichen Vorrat anlegen: die selbst hergestellte CBD-Salbe ist mindestens ein Jahr haltbar! Das Beste an einer selbst gemachten CBD-Salbe ist jedoch, dass du genau weißt, was drin ist.
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