Schlaganfall: Symptome, Dauer und Wichtigkeit der Früherkennung

Schlaganfälle gehören weltweit zu den Hauptursachen für Behinderungen und Todesfälle. Daher ist es von größter Bedeutung, die Symptome zu kennen und rasch zu reagieren. Das Erkennen der Symptome eines Schlaganfalls kann das Risiko schwerwiegender Folgen mindern und das Überleben erhöhen.

Was ist ein Schlaganfall?

Wie der Name bereits verrät, trifft der Schlaganfall viele Betroffene wie ein Schlag. Ganz plötzlich können Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Sprachstörungen auftreten. Von einem Moment auf den anderen sind Sie möglicherweise mit Themen wie Behinderung und Pflege konfrontiert. In acht von zehn Fällen entsteht der Schlaganfall durch ein Gerinnsel, das ein Blutgefäß im Gehirn verstopft. In den anderen Fällen verursacht der plötzliche Riss eines Blutgefäßes den Hirnschlag. Beide Ursachen führen zu ähnlichen Symptomen und Auswirkungen: Die Blutversorgung der Gehirngebiete hinter bzw. um die „Unfallstelle“ herum ist gestört. In den meisten Fällen tut ein Schlaganfall nicht weh. Deshalb bleiben vor allem leichtere „Schläge“ häufig unerkannt.

Symptome eines Schlaganfalls

Die Anzeichen, die vor einem Schlaganfall warnen, variieren je nach Art des Schlaganfalls und dem betroffenen Bereich des Gehirns. Die Vorankündigung eines Schlaganfalls ist schwierig festzustellen. Bei einigen Personen können sogenannte „Vor-Schlaganfälle“ oder „transitorische ischämische Anfälle“ (TIA) auftreten, die als Vorboten eines möglichen zukünftigen vollwertigen Schlaganfalls gesehen werden können. Diese können Tage, Wochen oder sogar Monate vor einem Schlaganfall auftreten.

Das plötzliche Auftreten folgender Symptome lässt Sie einen Schlaganfall erkennen:

  • Plötzliche Taubheit oder Schwäche, insbesondere einer Körperseite, eines Armes oder Beines oder einer Gesichtshälfte
  • Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen (Sprach- bzw. Sprechprobleme)
  • Probleme mit dem Sehen (Sehstörungen)
  • Schwierigkeiten beim Gehen und Schwindel, Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, plötzliche Stürze
  • Starke, unerklärliche Kopfschmerzen, erstmalig und plötzlich auftretende, extrem starke Kopfschmerzen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Gliedern
  • Vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Schlaganfälle die gleichen Symptome aufweisen und die Symptome nicht immer alle gleichzeitig auftreten. Nur selten treten alle Symptome auf einmal auf. Plötzliche Symptome wie Seh- und Sprachstörungen, heftiger Schwindel, Kribbeln in Armen und Beinen, taube Finger oder Lippen, Schluckbeschwerden und Gesichtslähmungen weisen auf einen Schlaganfall hin.

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Der FAST-Test

Eine einfache Test-Methode, mit der Sie einen Schlaganfall schnell erkennen können, ist der sogenannte FAST-Test:

  • F (Face): Bittet die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin. Ein herabhängender Mundwinkel ist ein ganz typisches Symptom, auf den der Betroffene keinen Einfluss hat, also eine Lähmung des entsprechenden Gesichtsmuskels.
  • A (Arms): Bittet die Person, beide Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich. Wenn man darum bittet, die Arme nach vorn zu strecken und die Handinnenflächen nach oben zu drehen, funktioniert das nicht.
  • S (Speech): Bittet die Person, einen einfachen Satz zu wiederholen. Eine stockende, verwaschen klingende oder lallende Sprache kann ein Zeichen für einen leichten Schlaganfall sein. Wenn man mit dem Betroffenen spricht, versteht er nicht und kann einfache Sätze nicht nachsprechen oder beantworten. Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen.
  • T (Time): Wenn die oben genannten Proben positiv ausfallen, gilt es spätestens jetzt keine Zeit zu verlieren und den Notarzt zu holen. Rufen Sie sofort den ärztlichen Notdienst, der europaweit unter der 112 erreichbar ist.

Dauer der Symptome

Die Symptome eines Schlaganfalls treten in der Regel plötzlich auf und entwickeln sich innerhalb von Minuten bis Stunden. In einigen Fällen können sie jedoch schrittweise über mehrere Stunden oder sogar Tage auftreten. Ausfallerscheinungen, die nicht länger als 24 Stunden anhalten, werden als transitorisch ischämische Attacke (TIA) bezeichnet. Dauern die Symptome mindestens 24 Stunden an, liegt ein vollendeter Schlaganfall vor. Zumindest ein Teil des Hirngewebes ist dann meist dauerhaft geschädigt. Bilden sich die Ausfallerscheinungen innerhalb von Minuten oder Stunden wieder zurück, liegt eine transitorisch ischämische Attacke (TIA) vor.

Stiller Schlaganfall

Ein „stiller Schlaganfall“ ist ein Schlaganfall, der ohne erkennbare Symptome auftritt und daher oft unbemerkt bleibt. Stille Schlaganfälle treten auf, wenn das Blutversorgung zu einem Teil des Gehirns unterbrochen wird, aber die betroffene Person keine typischen Symptome eines Schlaganfalls zeigt. Manchmal äußert sich ein Schlaganfall nur durch eine kurzzeitige taube Lippe. In diesem Fall spricht man vom sogenannten stillen oder unbemerkten Schlaganfall. Er kann eine Vorstufe von schweren Schlaganfällen sein. Daher ist auch hier schnelles Handeln gefragt.

Transitorisch ischämische Attacke (TIA)

TIA ist die Abkürzung für transitorische ischämische Attacke und wird als kleiner Schlaganfall bezeichnet. Eine transitorisch ischämische Attacke (TIA) wird auch Mini-Stroke oder Mini-Schlaganfall genannt. Anders als bei einem großen Schlaganfall sind die Gefäße im Gehirn nur vorübergehend verstopft und schränken die Sauerstoffversorgung nur für ein kurze Zeit ein. Die Symptome der TIA ähneln denen eines Schlaganfalls, verschwinden aber innerhalb kurzer Zeit wieder. Dennoch sollte eine TIA immer ärztlich abgeklärt werden. All diese Symptome können wenige Minuten bis mehrere Stunden andauern. In Abgrenzung von einem klassischen Schlaganfall wird eine zeitliche Grenze von 24 Stunden angegeben. Dauern die Symptome länger an, handelt es sich um einen Schlaganfall. Das bedeutet aber nicht, dass Betroffene so lange warten sollten. Treten die genannten Symptome auf, sollten diese notärztlich abgeklärt werden, da Laien nicht in der Lage sind, eine TIA von einem "großen" Schlaganfall zu unterscheiden.

Früher grenzten die Mediziner und Medizinerinnen transitorisch ischämische Attacken vom Schlaganfall ab. Mittlerweile weiß man, dass es sich bei den TIAs um echte Infarkte handelt, wenn auch nur um sehr kleine. Wie groß das Risiko dafür ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In einer Registerstudie wurde vor allem die Atherosklerose als Risikofaktor identifiziert. Bei der Atherosklerose handelt es sich um eine spezielle Form der Arteriosklerose, einer Gefäßverkalkung, die vor allem die Herzkranzgefäße, die Halsschlagader und die großen Beinarterien betrifft. Generell ist das Risiko für einen Schlaganfall in den ersten 24 bis 48 Stunden nach einer TIA am höchsten.

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Eine aktuelle Studie zeigt noch ein anderes Risiko an. Und zwar die Entwicklung einer Demenz nach einer TIA. Für den Schlaganfall ist diese Folgeerkrankung bereits bekannt; etwa 20 Prozent aller Betroffenen entwickeln im ersten Jahr nach der Erkrankung eine Demenz. Nach einer TIA wurde ein Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit bislang nicht angenommen. Aber genau das zeigte sich in der Studie. War der Rückgang der kognitiven Fähigkeiten bei Patienten mit einem Schlaganfall zunächst stärker als bei denen mit einer TIA, so näherten sich die Werte über einen Zeitraum von durchschnittlich 14 Jahren an. Diskutiert wird, dass bei einer TIA trotz des schnellen Rückgangs der Symptome ein Krankheitsprozess in Gang gesetzt wird, der zu langfristigen Veränderungen der Kognition und möglicherweise der Entwicklung einer Demenz führt. Das ist vor allem für Menschen von Bedeutung, die schon in jungen Jahren eine TIA erleiden.

Eine transitorische ischämische Attacke wird zumeist durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, das ein Gefäß im Gehirn verstopft. Weitere Risikofaktoren für die Bildung von Blutgerinnseln sind Herzrhythmusstörungen und hier vor allem das Vorhofflimmern. Dabei bilden sich kleine Blutgerinnsel (Thromben) im linken Vorhof des Herzens, die dann mit dem Blutstrom in die Arterien geschwemmt werden, die das Gehirn versorgen. Das Risiko für das Erleiden eines Schlaganfalls nach einer TIA ist maßgeblich von bestimmten Risikofaktoren abhängig. Um dieses Risiko zu bestimmen, wurde der so genannte ABCD2-Score entwickelt. In ihn fließen fünf Risikofaktoren ein, die unterschiedlich gewichtet werden.

Da sich die ersten Symptome einer TIA nicht von denen eines Schlaganfalls unterscheiden, ist eine transitorische ischämische Attacke ein ärztlicher Notfall, bei dem umgehend die 112 gerufen werden sollte. Die Notärztin oder der Notarzt führt erste Untersuchungen durch. Bestehen die Symptome weiterhin, ist zunächst von einem Schlaganfall auszugehen. Haben sich die Symptome bereits zurückgebildet, müssen sich Ärzte und Ärztinnen hauptsächlich auf die Angaben der Betroffenen oder ihrer Angehörigen verlassen, die die Symptome schildern. Eine bereits zurückgebildete TIA sowie dadurch möglicherweise entstandene Veränderungen des Hirngewebes lassen sich durch bildgebende Verfahren, wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) nur dann feststellen, wenn sie länger als einige Minuten andauerten. Beide Verfahren bieten jedoch die Möglichkeit, Gefäßverschlüsse nachzuweisen, was wichtig ist, wenn deutliche Schlaganfallsymptome bestehen. Auch mithilfe eines Ultraschalls können Ärzte und Ärztinnen die Arterien untersuchen, die das Gehirn versorgen.

Bei noch bestehenden Symptomen werden Ärztinnen und Ärzte eine TIA wie einen Schlaganfall behandeln. Da die Wahrscheinlichkeit, nach einer TIA einen Schlaganfall zu erleiden, erhöht ist, geht es bei der Behandlung insbesondere darum, die individuellen Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu minimieren. Ein bestehender Bluthochdruck sollte ebenso behandelt werden wie ein Diabetes Typ 2 oder krankhaftes Übergewicht (Adipositas). Unter Umständen kommen auch gerinnungshemmende Medikamente zum Einsatz.

Diagnose

Um schnell die richtigen therapeutischen Maßnahmen und die geeignete Behandlung einzuleiten, müssen zunächst zwei Fragen geklärt werden: Was hat den Schlaganfall verursacht und wo genau im Gehirn ist er entstanden? Neurologische Untersuchungen klären außerdem, welche Bereiche des Gehirns nicht mehr oder nur eingeschränkt funktionieren.

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  • CT (Computertomographie): Die CT liefert spezielle Röntgenbilder des Gehirns, der Knochen sowie der Blutgefäße.
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Die MRT kann das Gehirngewebe noch genauer darstellen und erfasst selbst kleinste Veränderungen und Unregelmäßigkeiten im Gehirn. Mit dieser Untersuchung kann man die Durchblutung der Gefäße, die das Gehirn versorgen, darstellen. So können wir sehen, ob das Blut normal fließt.
  • Herzuntersuchungen: Um weitere mögliche Ursachen für einen Schlaganfall festzustellen, werden genaue Herzuntersuchungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem ein Elektrokardiogramm (EKG), Langzeit-EKG und eine Schluckecho-Untersuchung (TEE).
  • Blutuntersuchungen: Die Blutuntersuchungen geben Hinweise auf den Gerinnungsstatus und mögliche Fettstoffwechselstörungen.
  • Darstellung der Hirngefäße: Heute lassen sich schon mittels CT und MRT die Gefäße des Gehirns darstellen. Oft wird hierfür ein Kontrastmittel benötigt, durch das die Blutgefäße sehr deutlich erkennbar werden. Das zeigt uns, inwieweit Gefäße eingeengt oder verschlossen sind oder ob andere Gefäßschäden vorliegen.

Erste Hilfe bei Verdacht auf Schlaganfall

Bei dem leisesten Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notarzt über den Notruf 112 oder die örtliche Notrufnummer alarmiert werden. Jede Minute zählt! Der Umweg über den Hausarzt kostet wertvolle Zeit. Wichtig ist es, im Telefonat den Verdacht auf Hirninfarkt zu äußern. Patienten, die innerhalb von drei Stunden im Krankenhaus eintreffen und dort in speziellen Schlaganfall-Einrichtungen („Stroke Unit") behandelt werden, haben erheblich bessere Überlebens- und Rehabilitationschancen.

Bis zum Eintreffen des Notarztes sollten Hilfeleistende den Betroffenen beruhigen. Damit der Patient besser atmen kann, gilt es den Oberkörper hoch zu lagern und enge Kleidung wie etwa Kragen oder Krawatte zu öffnen. Im Falle eines Kreislauf-Stillstands, also wenn der Patient bewusstlos, keine Atmung zu erkennen bzw. kein Puls tastbar ist, muss sofort mit einer Herzdruckmassage und ggf.

Wenn der Notarzt eintrifft, sind für ihn drei Dinge besonders wichtig:

  1. Welche Symptome sind aufgetreten?
  2. Wann sind die Symptome aufgetreten?
  3. Welche Vorerkrankungen liegen vor und welche Medikamente werden eingenommen?

Diese Informationen sind relevant für die Auswahl der richtigen Therapie nach einem Schlaganfall. Wenn Sie wissen, dass Sie ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko haben, sollten Sie immer einen aktuellen Medikamentenplan, die Adresse Ihres Arztes und eine kurze Auflistung Ihrer Vorerkrankungen bereitliegen haben. All das kann dann dem Notarzt mitgegeben werden. Eine solche Liste können Sie auch erarbeiten, wenn Sie einfach auf Nummer sicher gehen wollen.

Behandlung und Rehabilitation

Patienten mit solchen Warnzeichen sollten, auch wenn sie schon wieder abgeklungen sind, unverzüglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Schnelligkeit ist hier das oberste Gebot. Die Vorstellung eines unbedeutenden, weil rasch abklingenden Geschehens (früher auch gerne als „Schlägle" verharmlost) gehört der Vergangenheit an. Eine sofortige ärztliche Behandlung kann unter Umständen einen vollständigen Schlaganfall verhindern oder zumindest seine Folgen begrenzen.

Optimal eingerichtet sind „Stroke Units“. Bei ihnen handelt es sich um Spezialstationen, in denen die Diagnostik, Behandlung und Überwachung nach einem akuten Schlaganfall erfolgt.

Wie lange ein Patient im Krankenhaus bleibt, ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Daran schließt sich in den meisten Fällen eine Rehabilitation an. Während dieser Zeit kümmert sich ein Team aus Krankengymnasten, Sprach- und Ergotherapeuten um den Patienten. Eine wichtige Aufgabe der Rehabilitation ist auch, dass die Betroffenen lernen, mit bleibenden Beeinträchtigungen zu leben und sich damit im Alltag zurechtzufinden. Der Motivation des Patienten kommt dabei eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Je aktiver er bei den Übungen mitwirkt und sich anstrengt, umso größer sind die Chancen, dass sich Fortschritte einstellen. Dazu gehört auch die Behandlung einer nach Schlaganfällen häufigen Depression. In den meisten Fällen findet die Rehabilitation stationär in einer darauf spezialisierten Klinik statt. Für leichtere Fälle gibt es ambulante Tageseinrichtungen. Der Aufenthalt in einer Reha-Klinik dauert meist 4 bis 6 Wochen.

Folgen eines Schlaganfalls

Die Folgen eines Schlaganfalls sind sehr unterschiedlich. Jeder Schlaganfall ist anders. Wenige Betroffene sind nach einigen Tagen wieder fit, bei anderen bleiben schwerste Behinderungen. Die Bandbreite dazwischen ist groß. Welche Folgen ein Schlaganfall mit sich bringt und wie schwer diese ausfallen, hängt vor allem von der betroffenen Hirnregion ab. Zu den häufigsten Folgen gehören halbseitige Lähmungen ebenso wie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten.

Die Folgen sind nicht immer klar voneinander abzugrenzen, lassen sich aber grundsätzlich in drei Bereiche unterteilen:

  • Neurologische Folgen (körperliche Auswirkungen/Motorik)
  • Neuropsychologische Folgen (Sinneswahrnehmung und kognitive Funktionen)
  • Psychische Folgen (Emotionen)

Das Gehirn und die Gehirnleistung sind untrennbar miteinander verbunden. Dabei kann man das Gehirn mit der Hardware eines Computers vergleichen, die benötigt wird, um die Software (Hirnleistung) auszuführen. Betroffene können oft unmittelbar nach dem Ereignis eine Körperhälfte nicht mehr richtig spüren und/oder kontrollieren. Eine Dysarthrophonie (früher auch Dysarthrie) genannt, ist eine ist eine Beeinträchtigung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Eine Spastik tritt in der Regel erst Wochen oder Monate nach dem Schlaganfall auf. Eine Demenz bringt in der Regel typische Anzeichen mit sich: Die Konzentrations- und Orientierungsfähigkeiten lassen nach. Auf eine Schluckstörung kann unter anderem eine verlangsamte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, häufiges Verschlucken, Hustenanfälle oder Atemnot hinweisen. Eine epileptischer Anfall entsteht dadurch, dass Nerven im Gehirn zu viele Signale abgeben - also übermäßig aktiv sind. Vorübergehende oder dauerhafte Schwierigkeiten mit der Konzentration und der Aufmerksamkeit sind relativ unabhängig von der betroffenen Hirnregion. Bei einem Neglect ist die Wahrnehmung der betroffenen Körperseite gestört.

Die unsichtbaren Folgen des Schlaganfalls erleben viele Betroffene. Für Außenstehende sind sie oft schwer nachvollziehbar - und doch verändern sie das Leben. Viele Schlaganfall-Betroffene leiden unter Depressionen. Eine Angststörung kann viele Auslöser haben. Der Schlaganfall ist eine schwere Verletzung des Gehirns. Er hinterlässt sehr häufig auch (unsichtbare) neuropsychologische Funktionsstörungen.

Prognose

Einer Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zufolge stirbt jeder zweite Betroffene innerhalb von fünf Jahren nach dem ersten Schlaganfall. Jeder fünfte erleidet innerhalb von fünf Jahren einen erneuten Schlaganfall. Die Lebenserwartung hängt stark davon ab, welche Risikofaktoren jemand mitbringt, der eine TIA erlitten hat. Je besser die mit dem Test-Score ermittelten Risikofaktoren behandelt werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht zu einem Schlaganfall kommt.

Der Krankheitsverlauf und die Chancen auf eine Heilung hängen beim Schlaganfall in erster Linie vom Ort und der Größe der dauerhaften Hirnschädigungen ab. Einer von 5 Patienten stirbt innerhalb der ersten 4 Wochen. Jeder Zweite, der einen Schlaganfall überlebt, bleibt aufgrund der eingetretenen Schädigungen des Gehirns pflegebedürftig und schwerstbehindert. Die Chancen auf eine vollständige oder zumindest teilweise Rückbildung der Folgen eines Schlaganfalls sind umso größer, je schneller der Patient im Krankenhaus behandelt wird.

Je älter Patienten sind, und je schwerer die Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall, desto schlechter ist ihre Prognose. Jüngere Patienten und Patienten, die nur geringe Ausfallserscheinungen aufweisen, haben bessere Chancen, dass sich die eingetretenen Behinderungen weitgehend zurückbilden. Wenn sich bei den Patienten im Verlauf der Rehabilitation die abhanden gekommenen Fähigkeiten nicht verbessern, Verwirrungszustände oder Apathie andauern sowie Stuhlgang und Wasserlassen nicht mehr kontrolliert werden können, verschlechtert das die Prognose.

Risikofaktoren und Prävention

Die Kenntnis Ihrer persönlichen Risikofaktoren für einen Schlaganfall kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Bei der Schlaganfallprophylaxe spielen aber auch die Lebensgewohnheiten eine wichtige Rolle: Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, ungesunde Ernährung leisten ihren Beitrag zu den gefährlichen Durchblutungsstörungen. Diese Risikofaktoren sollten in erster Linie reduziert werden. Je nach Fall entscheiden die Neurologen, welche Kombination von Medikamenten und Vorsorgemaßnahmen am sinnvollsten ist.

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