Schreibübungen und Arbeitsblätter für Parkinson-Patienten: Ein umfassender Überblick

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem motorische Fähigkeiten beeinträchtigt. Neben medikamentösen Behandlungen spielen aktivierende Bewegungsübungen und spezifische Trainingsprogramme eine wichtige Rolle, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und zu verbessern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Schreibübungen und Arbeitsblätter, die speziell für Parkinson-Patienten entwickelt wurden, und beleuchtet verschiedene Aspekte von Verhaltenstherapie bis hin zu praktischen Übungen für den Alltag.

Verhaltenstherapeutische Interventionen bei Morbus Parkinson

Das Trainingsprogramm „Verhaltensmedizinische Intervention bei Morbus Parkinson“ zielt darauf ab, erwachsenen Patienten zusätzliche Strategien im Umgang mit den durch die Krankheit verursachten Beeinträchtigungen zu vermitteln und einzuüben. Es wurde im Rahmen eines von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Projekts entwickelt.

Inhalte und Ziele des Trainingsprogramms

Das Programm umfasst 20 Unterrichtseinheiten und wird für Gruppen von 3 bis 5 Patienten empfohlen. Die Leitung obliegt einem Psychologen mit verhaltenstherapeutischer Ausbildung und Kenntnissen in Neurobiologie und Biologischer Psychologie. Wichtige Inhalte sind:

  • Erlernen und Anwenden von Entspannungsverfahren in der natürlichen Umgebung.
  • Training motorischer Fertigkeiten mit EMG-Feedback, insbesondere die Nutzung externer Hinweisreize.
  • Erwerb sozialer Fertigkeiten.

Die Lernziele sind im Manual konkret definiert. Leichtere depressive Verstimmungen können im Rahmen des Programms bearbeitet werden, bei Vorliegen einer Depression sollte jedoch zunächst eine separate Behandlung erfolgen. Der tatsächliche Verlauf des Trainings muss sich am individuellen Störungsbild der Patienten orientieren. Es ist denkbar, dass einzelne Übungskomplexe zu anderen Zeitpunkten oder in anderer Intensität angeboten werden oder ganz entfallen.

Zielgruppe und Voraussetzungen

Das Programm richtet sich an Patienten mit Morbus Parkinson, wobei Art und Schweregrad der Beeinträchtigung individuell variieren. Bei einem Schweregrad nach Hoehn & Yahr von 4 oder 5 sollte eine Einzeltherapie in Betracht gezogen werden. Für die Gruppensitzungen ist ein Co-Therapeut hilfreich, insbesondere bei schwererer körperlicher Beeinträchtigung.

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Methoden und Alltagstransfer

Die Methoden konzentrieren sich auf gegenwärtig problematische Verhaltensweisen, die sich aufgrund der Krankheit ergeben haben, und orientieren sich an der Verhaltenstheorie und Lernpsychologie. Das motorische Verhalten steht im Mittelpunkt, insbesondere im Hinblick auf emotionale Belastungen im Kontakt mit anderen Menschen. Im Training werden Alltagssituationen durch Rollenspiele erprobt.

Um den Alltagstransfer zu gewährleisten, müssen die Patienten das Erlernte in ihren täglichen Ablauf integrieren. Dies wird durch folgende Methoden unterstützt:

  • Mindestens einmal täglich Entspannung.
  • Erstellen einer Verstärkerliste.
  • Rollenspiele zur Mimik und zum Sprechen.
  • Mimikübungen.
  • Ab- oder Aufschreiben von Texten und Vorlesen vor dem Partner.

Auffrischungssitzungen

Es sollten Auffrischungssitzungen sechs bis zwölf Monate nach Abschluss des Programms angeboten werden. Als Umfang haben sich je nach Situation der Patienten ca. sechs Sitzungen bewährt, die ersten drei im wöchentlichen Abstand, die nächsten drei je einmal pro Monat. Ziele der Auffrischungssitzungen sind:

  • Auffrischung der Lerninhalte.
  • Motivation zur Durchführung der Übungen und Einsatz von Entspannung.
  • Einsatz der erworbenen Fertigkeiten auch bei Verschlechterung der Symptomatik.
  • Erwerb neuer Fertigkeiten für neue Symptome.
  • Stärkung der Selbstkontrolle und Selbstverstärkung.
  • Auffrischung des Feedbacks für Anspannung.

Bedeutung sozialer Fertigkeiten

Obwohl das Programm Partner der Kranken nicht direkt einbezieht, wird der Therapiebaustein „soziale Fertigkeiten“ genutzt, um den Patienten neue Bewältigungsmöglichkeiten für Beziehungsprobleme zu vermitteln.

Spezifische Übungen und ihre Bedeutung

Sprechübungen und Gymnastik im Training sind nicht als Ersatz für Krankengymnastik und Logopädie zu verstehen. Vielmehr sollen die Patienten ermutigt werden, diese Behandlungen beizubehalten oder aufzunehmen. Die Übungen zu Sprechstörungen sollen zur Inanspruchnahme logopädischer Behandlung anregen.

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Übungen von Desitin und Prof. Dr. med. Ebersbach

Desitin hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten, spezielle Übungen entwickelt. Diese sollen Menschen mit Parkinson helfen, so lange wie möglich beweglich und aktiv im täglichen Leben zu bleiben. Regelmäßig durchgeführte aktivierende Bewegungsübungen wirken der Bewegungsarmut entgegen.

Die Übungen können einfach und ohne Hilfsmittel im Stehen oder Sitzen durchgeführt werden. Es gibt leichte und schwere Varianten, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Hilfsmittel wie ein Gymnastikball (16-20 cm Durchmesser) oder ein Gymnastikstab (ca. 1 m Länge) können unterstützend eingesetzt werden. Bodenübungen sollten auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchgeführt werden.

Trainingsplan und Durchführung

Ein spezieller Trainingsplan kann heruntergeladen werden. Die Länge der Übungen sollte idealerweise ca. 15 bis 60 Minuten betragen. Vor Beginn der Übungen sind Aufwärmübungen empfehlenswert.

Übungen im Sitzen und Stehen

Es gibt Übungen, die im Sitzen und solche, die im Stehen durchgeführt werden können. Beide Varianten zielen darauf ab, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskeln zu stärken.

Krankengymnastik und Physikalische Therapie

Übende und physikalische Therapie bei Parkinson-Syndromen sollte besonders darauf ausgerichtet sein, Störungen zu behandeln, die nicht oder nur unzureichend durch die medikamentöse Einstellung beeinflusst werden. Zu diesen Symptomen zählen z. B. Störungen des Sprechens, des Gleichgewichtes, des Gehens und der Körperhaltung. Auch Gelenkschmerzen, die durch die Bewegungsstörung begünstigt werden, können sich durch Krankengymnastik und physikalische Therapie bessern.

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Bedeutung regelmäßiger Bewegung

Unabhängig von der spezifischen Behandlung einzelner Symptome sollten Betroffene auf regelmäßige und ausgiebige Bewegung achten. Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere Parkinson-Patienten profitieren von einem ausgewogenen und individuell angepassten Sportprogramm.

Vorteile der Bewegung

  • Verbesserung der Beweglichkeit durch gezielte Bewegungsübungen und Sport.
  • Erhalt und Verbesserung der Beweglichkeit durch Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder.
  • Stärkere Belastbarkeit mit Verbesserung der Eigenwahrnehmung.
  • Stabilisierung der psychischen Verfassung.

Tipps für den Einstieg

Wenn Sport nicht schon immer Bestandteil Ihres Alltags war, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Beginnen Sie mit leichten Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung und gehen Sie regelmäßig spazieren. Besprechen Sie die individuell auf Ihr Leistungsniveau abgestimmten Bewegungsübungen mit Ihrem Arzt oder Therapeuten.

Häufigkeit und Dauer der Übungsprogramme

Allgemein geht man davon aus, dass zwei Mal pro Woche Übungseinheiten absolviert werden sollten. Die Dauer ist vom individuellen Leistungsniveau abhängig und sollte wenn möglich 15 bis 60 Minuten andauern. Trainingseinheiten im Bewegungsbad sind besonders sinnvoll, da das warme Wasser die Muskulatur lockert und der Wasserwiderstand zur Kräftigung genutzt werden kann. Übungen in der Turnhalle oder im heimischen Wohnzimmer zielen besonders auf den Bewegungsbeginn ab, das Gehen (große Schritte), die Nutzung von Taktgebern bei Freezing und das Dehnen von Muskeln. Ferner sind die motorischen Fertigkeiten und das Verbessern der Körperhaltung mit Streckübungen sinnvoll.

Studien und Forschungsergebnisse

Studien zeigen, dass das Training von motorischen und sozialen Fertigkeiten mit Hilfe von verhaltenstherapeutischen Techniken eine wichtige Ergänzung zur traditionellen Behandlung mit L-Dopa darstellt. Motorische Einschränkungen bei Morbus Parkinson, wie Tremor oder verschlechterte Feinmotorik, können durch spezifisches Verhaltenstraining verbessert werden. Es konnte ebenfalls gezeigt werden, dass unspezifische psychologische Betreuung keine positiven Effekte in der Symptomreduktion zeigt.

Ergebnisse einer Studie von Mohr et al. (1996a, 1996b)

Eine Studie von Mohr et al. (1996a, 1996b) untersuchte die Auswirkungen einer zehnwöchigen Verhaltenstherapie auf Parkinson-Patienten. Die Interventionsgruppe erhielt ein Training in Entspannung, motorischen Fähigkeiten (Mimik, Sprechen, Schlucken, Haltung/Gehen, Automatisierte Bewegungsabläufe und Feinmotorik) und sozialen Fertigkeiten mit Hilfe von Rollenspielen.

Die Ergebnisse zeigten signifikante Verbesserungen in der Bewältigung kritischer Situationen, der Reduktion von Tremor, der Verbesserung der Feinmotorik und des Gangs. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Verhaltenstherapie als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung.

Zusätzliche Ressourcen und Materialien

Es gibt eine Vielzahl von Ressourcen und Materialien, die Parkinson-Patienten und ihren Angehörigen zur Verfügung stehen. Dazu gehören:

  • Kostenlose Parkinson-Patientenbroschüren mit Informationen zu Symptomen, Behandlungsmöglichkeiten und weiteren Aspekten des Krankheitsbildes.
  • Speziell für Parkinson-Patienten geeignete Übungen als PDF und Video.
  • Arbeitsblätter mit Lückentexten, Abbildungsbeschreibungen und einem Quiz zur Vertiefung des Wissens zum Thema Parkinson.
  • Unterrichtsmaterialien und Lehrerhandreichungen zum Thema Morbus Parkinson für die 9./10. Klasse.

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